Cover-Bild Marianengraben
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 28.02.2020
  • ISBN: 9783847900429
Jasmin Schreiber

Marianengraben

Roman

»Ein Buch, das Geborgenheit bietet und Hoffnung schenkt« Yasmina Banaszczuk

Paula braucht nicht viel zum Leben: ihre Wohnung, ein bisschen Geld für Essen und ihren kleinen Bruder Tim, den sie mehr liebt als alles auf der Welt. Doch dann geschieht ein schrecklicher Unfall, der sie in eine tiefe Depression stürzt. Erst die Begegnung mit Helmut, einem schrulligen alten Herrn, erweckt wieder Lebenswillen in ihr. Und schließlich begibt Paula sich zusammen mit Helmut auf eine abenteuerliche Reise, die sie beide zu sich selbst zurückbringt - auf die eine oder andere Weise.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2020

Traurig, klug und lustig zugleich

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Man merkt es ihrem Roman "Marianengraben" an: Die Bloggerin und Autorin Melanie Schreiber arbeitet als ehrenamtliche Sterbebegleiterin und hat dem Thema Sterben und Trauer nun ein Buch gewidmet, das zugleich ...

Man merkt es ihrem Roman "Marianengraben" an: Die Bloggerin und Autorin Melanie Schreiber arbeitet als ehrenamtliche Sterbebegleiterin und hat dem Thema Sterben und Trauer nun ein Buch gewidmet, das zugleich traurig und froh macht.

Die Biologin Paula steht kurz vor der Fertigstellung ihrer Promotion, aber eine tiefe Depression hat ihrem Leben den Schwung genommen. Seit zwei Jahren versucht Paula den tragischen Tod ihres viele Jahre jüngeren Bruders zu verarbeiten, oder besser gesagt ihren vermeintlichen Anteil an dem Unglück zu büßen. Paula und ihr Bruder Tim waren einander so nah wie niemandem sonst. Ihre Verbindung war so intensiv wie der Marianengraben tief ist. So weit unten fühlt sich Paula, als sie dem Rentner Helmut begegnet. Auch Helmut hat eine Herausforderung mit dem Tod zu meistern. Er möchte die Asche seiner verstorbenen Frau in die Heimat überführen, wobei ihm Paula nach anfänglichen zwischenmenschlichen "Ruckeleien" eine gute Reisebegleiterin wird.

Marianengraben ist ein kleines, feines Buch mit vielen traurigen Momenten und großartigen Gedanken ("Wollen Sie sterben... oder wollen Sie gerade einfach nicht leben?"). Die tieftraurige Paula und der mürrische Helmut kommen einander auf ihrer abenteuerlich anmutenden Reise mit jedem Kilometer näher und am Ende, so viel darf verraten werden, taucht Paula aus der Tiefe des Trauermeeres auf und beginnt wieder zu atmen.

Melanie Schreiber hat ein wunderbar kluges Buch geschrieben, dass meine ungeteilte Leseempfehlung bekommt.

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Veröffentlicht am 05.02.2020

Tieftraurig, urkomisch, aber immer hoffnungsvoll

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Paula ist unten – metaphorisch am Grund des Marianengrabens. Seit ihr kleiner Bruder Tim, den sie über alles liebte, im Urlaub verstorben ist, steckt sie in einer tiefen Depression. Von Schuldgefühlen ...

Paula ist unten – metaphorisch am Grund des Marianengrabens. Seit ihr kleiner Bruder Tim, den sie über alles liebte, im Urlaub verstorben ist, steckt sie in einer tiefen Depression. Von Schuldgefühlen geplagt, erdrückt sie die Trauer.
Doch dann trifft sie Helmut, einen schrulligen alten Mann. Aus einer komischen Begegnung heraus, begeben sie sich mit Judy, Helmuts Hündin, und weniger später Lutz, dem Huhn, auf einen Roadtrip der Trauerbewältigung. Langsam findet das ungewöhnliche Duo, jeder auf seine eigene Weise, wieder zu sich selbst zurück.

Marianengraben ist Jasmin Schreibers Debütroman. Das Buch umfasst 252 Seiten und wird am 28. Februar 2020 bei Eichborn, einem Imprint von Bastei Lübbe, erscheinen. Für mein Rezensionsexemplar darf ich mich bei Eichborn und Vorablesen bedanken.

Marianengraben war, so früh im Jahr, schon das Debüt, auf das ich mich in 2020 am meisten gefreut habe. Jasmin Schreiber kenne ich von Twitter, ich mag ihre Art, ich weiß, dass sie ein nicht ganz übliches Verhältnis zu Tod und Sterben hat. Sie engagiert sich schon lange ehrenamtlich als Sternenkind-Fotografin und ließ sich in der jüngeren Vergangenheit zur Sterbebegleiterin ausbilden – beides Tätigkeiten, für die man wohl ein nicht ganz übliches Verhältnis zu Tod und Sterben braucht. Ich habe, mit ganz anderem Hintergrund und in viel privaterer Weise, auch so ein nicht ganz übliches Verhältnis, also drängte sich mir das Buch gleich aus einer ganzen Reihe von Gründen auf. Ich nehme das mal vorweg: Ich habe sehr viel geweint, ich wurde also nicht enttäuscht.

Ungeachtet einer ganzen Reihe trauriger Stellen, bekommt Marianengraben aber durch die beiden Protagonisten eine sehr passende komische Seite. Sowohl Paula als auch Helmut können nicht so mit Menschen, sind dabei aber sehr direkt – sieh an, noch etwas, was mich mit dem Buch verbindet. Daraus ergeben sich zahlreiche komische Dialogszenen und Situationen. Einige davon, da möchte ich wetten, sind wohl autobiografisch angehaucht – ich denke beispielsweise an ein Gasthaus und Calamari und habe in Zukunft auch keinen Appetit mehr auf letztere. Der Wechsel zwischen Trauer und Komik lockert den Roman gekonnt genau auf das Maß auf, das er braucht, um richtig wirken zu können.

Der Fortschritt des Trauerprozesses wird, wenn ich das richtig verstanden habe, durch die Kapitelnummerierung unterstrichen. Mehrfach benutzt Schreiber das Bild, dass Paula, nachdem sie von Tod ihres Bruders erfahren hat, auf den Grund des Marianengrabens sank. Im Verlauf des Buches steigt sie mit Fortschreiten ihres Trauerprozesses zunehmend auf, entsprechend sinkt die Kapitelnummerierung (meistens).

Technisch ist Marianengraben ein sehr persönlicher Roman. Schreiber lässt Paula die Geschichte nacherzählen, unterbricht die Handlung um den Roadtrip immer wieder mit Retrospektiven, in denen in Erinnerungen versinkt und sich direkt an ihren Bruder Tim richtet. So tauchen die Lesenden tief in ihre Psyche und den Trauerprozess selber ein. Das ist oft ziemlich hart, am Ende scheint es mir aber immer eine heilende Wirkung zu haben. Gerade an diesen Stellen lässt Schreiber viel von ihrem Wissen über Depressionen und den Trauerprozess einfließen, so dass man auf den einen oder anderen Mechanismus einen neuen Blick bekommt. Nicht fehlen darf dabei eine ganze Kaskade biologischen Fachwissens. Paula ist wie Schreiber Biologin, beider Liebe zu Tiefsee und den Bergen ist nicht zu übersehen. Ebenfalls nicht fehlen darf der Seeräuberhund, der Judy ein paar sympathische Eigenheiten geliehen hat.

Mit Marianengraben ist Schreiber ein hoffnungsvoller Roman zum eher schwierigen Thema Tod und Trauer gelungen, der sich gekonnt immer zwischen tieftraurig und urkomisch bewegt. Die Mischung macht das Buch zu einem wunderschönen, irgendwie geht man, der schwierigen Thematik zum Trotz, am Ende glücklich aus dem Buch. Und in mancher Hinsicht schlauer. Ein Debüt, das mich jetzt schon neugierig auf zukünftige Werke macht.

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Veröffentlicht am 04.02.2020

Trauer, Verlust und ein Lichtblick

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* Wäre Sehnsucht eine olympische Disziplin, ich hätte uns längst Gold geholt. *

Sascha Lobo bringt es auf den Punkt Denn Jasmin Schreiber beweist allen grade das Gegenteil.

Die Autorin arbeitet ehrenamtlich ...

* Wäre Sehnsucht eine olympische Disziplin, ich hätte uns längst Gold geholt. *

Sascha Lobo bringt es auf den Punkt <> Denn Jasmin Schreiber beweist allen grade das Gegenteil.

Die Autorin arbeitet ehrenamtlich als Sterbebegleiterin und Sternenkinderfotografin und das fließt hier mit ein. Das ist es, was diesen Roman, trotz aller Schrulligkeit des alten Herrn, so authentisch und greifbar macht. Man kann es gar nicht richtig in Worte packen.

Es geht um Verlust, Schuldgefühle und Depressionen, aber auch ums Weitermachen, wieder aufstehen und die letzte Reise.

Paula hat ihren kleinen Bruder Tim verloren und trifft nachts auf dem Friedhof auf Helmut, der grade seine Helga ausbuddelt, um sie in den Bergen zu verstreuen. Helmut ist alt, ein Eigenbrötler und nur bedingt sozial kompatibel. Aber vielleicht ist es genau das, was Paula grade braucht. Den beiden steht auf jeden Fall eine abenteuerliche Reise bevor.

Ich habe mitgefühlt und mitgelitten, aber, und das ist das Schöne, auch ganz oft vor mich hin geschmunzelt. Und der Humor ist nicht aufgesetzt, sondern ergibt sich einfach so.

Jasmin Schreiber hat einen herausragenden Schreibstil; sehr tiefsinnig, dabei oft humorvoll und er lässt einen nachdenklich innehalten.

Auch die Charaktere haben mir unheimlich gut gefallen. Paula, in die sich wahrscheinlich jeder hineinversetzen kann und Helmut, der sich nur schwer hinter seine Fassade blicken lässt und den man trotz all seiner Härte und Schrulligkeit, irgendwie lieb gewinnt.

Fazit: Es gibt solche Bücher, die möchte man einfach jedem ans Herz legen. "Marianengraben" ist eins davon und meine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 02.02.2020

ERGREIFEND FEINFÜHLIG

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Meinung:
Wow!
Ich habe mir wirklich sehr viel von diesem Buch erwartet und erhofft, aber dass ich ein solch literarisch wunderbares und bewegendes Buch bekommen würde, war mir nicht bewusst. Der Schreibstil ...

Meinung:
Wow!
Ich habe mir wirklich sehr viel von diesem Buch erwartet und erhofft, aber dass ich ein solch literarisch wunderbares und bewegendes Buch bekommen würde, war mir nicht bewusst. Der Schreibstil der Autorin und ihr Blick für Emotionalität und kleine Blickwinkel auf ihre Charaktere waren einmalig und manchmal ebenso tieftraurig, wie positiv.
Aber vor allem schafft sie Charaktere die so authentisch, so eigen sind, so vielschichtig, wie ich es selten erlebt habe.

Es gab so viele Momente, die im kleinen so tragisch waren, dass mir die ein oder andere Träne, über die Wange lief.
So faszinierend, feinfühlig und mit großen Können, hat wohl selten eine Autorin über den Tod, oder das Leben und dessen Tragik, aber auch positiven Momente hingewiesen und dem Leser dabei nochmals die Augen geöffnet, doch vor allem das Herz !

Fazit :
Eine große, laute und feinfühlige neue Stimme am Literaturhimmel.
Ein Buch welches man dieses Jahr gelesen haben muss, ein Buch welches ich mehr als geliebt hab.

Ganz ganz großes Kino

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Veröffentlicht am 02.02.2020

Tieftraurig und wunderschön

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Mit ihrem Debüt "Marianengraben" ist es der Autorin Jasmin Schreiber gelungen die Themen Verlust, Tod und Trauer so locker und mit einer guten Portion Humor niederzuschreiben, dass es mich zutiefst berühret ...

Mit ihrem Debüt "Marianengraben" ist es der Autorin Jasmin Schreiber gelungen die Themen Verlust, Tod und Trauer so locker und mit einer guten Portion Humor niederzuschreiben, dass es mich zutiefst berühret und gleichzeitig großartig unterhalten hat.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Paula erzählt. Nachdem Paulas kleiner Bruder Tim, den sie über alles geliebt hat, bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, fällt Paula in eine tiefe Depression. Um ihre Trauer zu verarbeiten, rät ihr Therapeut ihr, Tims Grab zu besuchen. Da sie niemanden begegnen möchte, geht sie in der Nacht zum Friedhof. Dort trifft sie auf Helmut, einen etwas schrulligen alten Herrn, der gerade dabei ist die Urne seiner Frau Helga auszugraben. Er möchte mit der Asche seiner Helga in die Berge, um sie dort, wie versprochen, zu verstreuen. Kurz entschlossen begibt sich Paula mit ihm und seinem Wohnmobil auf die Reise und damit beginnt ein ungewöhnlicher und regelrecht absurder Roadtrip.

Der Schreibstil der Autorin ist ruhig und eindringlich. Die Emotionen der Protagonistin werden intensiv und authentisch geschildert. Gleichzeitig ist die Handlung so ungewöhnlich, fast schon skurril, dass man einfach lachen muss. Die unterschiedlichsten Emotionen liegen hier nah beieinander und ich habe mehrfach gestaunt, wie es Jasmin Schreiber gelungen ist Tragik und Humor miteinander zu verbinden.

Meiner Meinung nach ist dies ein großartiger Debütroman der mich gespannt auf weitere Werke der Autorin warten lässt.

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