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Tine_1980

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Veröffentlicht am 16.02.2020

Partnertausch und die Auswirkungen!

Kann mein Herz nicht mal die Klappe halten?
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Nina ist glücklich (eigentlich). Die Ehe mit Steffen läuft gut (na ja, meistens). Die beiden Töchter 8 und 11, verstehen sich prima (weitgehend). Doch wo ist die Leidenschaft hin? Nach einer längeren Ehe ...

Nina ist glücklich (eigentlich). Die Ehe mit Steffen läuft gut (na ja, meistens). Die beiden Töchter 8 und 11, verstehen sich prima (weitgehend). Doch wo ist die Leidenschaft hin? Nach einer längeren Ehe ist das Knistern irgendwo verloren gegangen. Ist es bei anderen Paaren auch so? Steffen macht Nina einen gewagten Vorschlag - und sie lässt sich darauf ein, nicht wissend, dass sie damit die gesamte Idylle ins Chaos stürzen wird...

Die Story hat witzig geklungen und so startete ich in das Buch. Die ersten 30-50 Seiten waren genial, der Schlagabtausch von Steffen und Nina kam so humorvoll rüber und machte eine Menge Spaß. Dann schlug das Buch um und es ging um den Wunsch der Beiden wieder mehr Pep in die Beziehung zu bringen und den Sex zu revolutionieren. Doch mit dem Wunsch von Steffen hat sie so nicht gerechnet. Der Partnertausch sollte die erhoffte Veränderung bringen, doch fand Nina ihren Tauschpartner zu Beginn nicht wirklich sympathisch. Ihrem Mann zuliebe macht sie weiter mit, doch mit der Zeit verändert sich das Verhältnis zu Tim, ihrem "neuen" Partner.
Ich hatte mir eine humorvolle Geschichte eines lang verheirateten Paares erwartet, doch ging das Buch zum Teil mehr in die Tiefe eben einer solchen Beziehung. Mir gefielen die Treffen mit Tim, sie waren so ehrlich und dennoch haben sie sich beide etwas vorgemacht. Die Gedankengänge von Nina waren meist nachvollziehbar, doch konnte ich nicht immer verstehen, dass sie so lange mitgemacht hat. Auch ihr Aufrechterhalten der Familie war realistisch dargestellt und die Dialoge waren super. Gerade die Unterhaltungen mit Gudrun, ihrer Freundin, waren so schön trocken lustig und ich konnte so mitfühlen.
Die Idee der Geschichte war interessant, nahm mir aber zum Teil zu viel Platz ein und es gab immer mal wieder ein Vor und Zurück, ohne wirklich voranzukommen. Nach dem ersten Drittel war man sehr daran interessiert, in welche Richtung sich die Story entwickelt. Dank des flüssigen Erzählstils liest sich das Buch flott weg, doch kommt man um das Kopfschütteln nicht herum und auch die Partnertausch-Aktion hat mich nicht ganz gepackt.
Das Buch regt gerade zum Ende hin zum Nachdenken an und man überlegt, wie man selbst handeln würde. Der Weg ist teils lustig, teils traurig und legt die Probleme einer langjährigen Ehe gut dar, doch das Vorhaben konnte ich nicht ganz verstehen.

Die Story ist nicht ganz das, was ich erwartet habe, lässt sich aber gut lesen und kann mit tollen Dialogen und einer unterhaltsamen Geschichte punkten.

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Veröffentlicht am 15.02.2020

Humorvolle Vampirgeschichte für Jungs!

Wie man 13 wird, ohne zum Tier zu werden (Wie man 13 wird 2)
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An Markus‘ 13. Geburtstag wurde ihm eröffnet, dass er ein Halbvampir ist. Als er denkt, er hätte das Schlimmste hinter sich, haben seine Eltern schlechte Neuigkeiten für ihn: Seine Verwandlung ist noch ...

An Markus‘ 13. Geburtstag wurde ihm eröffnet, dass er ein Halbvampir ist. Als er denkt, er hätte das Schlimmste hinter sich, haben seine Eltern schlechte Neuigkeiten für ihn: Seine Verwandlung ist noch nicht abgeschlossen – nein, es geht erst richtig los. Jederzeit kann es sein, dass er eine Blutdurstattacke hat, das Fliegen soll er auch lernen und irgendein blutrünstiges Unwesen treibt sich in den Wäldern herum. Und dann gibt es noch Tallulah, die er sehr gerne auf ein Date ausführen möchte.

Dies ist Band 2, was aber kein Problem beim Lesen bereitet. Wir kannten Band 1 nicht und hatten keine Probleme, in die Geschichte einzutauchen.
Das Buch ist im Blogstil geschrieben, doch liest es sich, nicht wie angepriesen für Liebhaber von Gregs Tagebuch, denn es hat schon deutlich mehr Text. Wir fanden es aber dennoch völlig ok.
Ich finde hier den Titel im Englischen deutlich aussagekräftiger, auch bei Band 1, denn da ich gelesen habe, für Fans von Gregs Tagebuch oder Tom Gates, habe ich den Klappentext nicht weiter gelesen. So waren wir zuerst etwas überrascht, dass es sich um eine Vampire Geschichte handelt.
Die Charaktere waren gut für die Leser zu erfassen und ich mochte Markus und seine Familie sofort. Auch Gracie war mit ihren Problemen ein supertolles Mädchen. Tallulah war mir zu biestig, aber genau das war ihre Eigenart.
Die Story hat zu Beginn etwas Anlauf gebraucht und startet langsam. Mit der Zeit wird die Spannung etwas gesteigert, doch hätte es für uns ruhig noch etwas mehr sein können. Die Auflösung fanden wir gelungen und auch wenn man manches ahnen konnte, waren doch ein paar Details dabei, die man so nicht dachte. Es gab oft humorvolle Szenen, die einem ein Lachen entlockt haben und die Unterhaltungen und Gedanken von Markus kamen gut beim Leser an.
Der Schreibstil ist gut für die Leser ab 10 Jahre gewählt und liest sich flott weg. Ich würde das Buch eher für Kinder zwischen 10 und 12 empfehlen, für ältere Kinder ist es von der Story her zu einfach gehalten.

Schöne, witzige Geschichte, die eher für Jungs ist. Perfekt für Leser ab 10, die gerne lachen und Vampirgeschichten mögen.

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Veröffentlicht am 07.02.2020

Schöne Liebesgeschichte

Keeping Faith – Farben der Liebe
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Ben genießt sein Single-Leben in Chicago – bis seine neue Nachbarin Faith nebenan einzieht. Faith ist jung, schön, lässt sich nichts gefallen und beherrscht problemlos die Regenbogenstrecke bei Mario Kart. ...

Ben genießt sein Single-Leben in Chicago – bis seine neue Nachbarin Faith nebenan einzieht. Faith ist jung, schön, lässt sich nichts gefallen und beherrscht problemlos die Regenbogenstrecke bei Mario Kart. Von Anfang an ist er fasziniert, doch hat Faith ihre eigenen Geheimnisse und immer Farbtupfer an sich. Doch das Kennenlernen wird zum Problem, da sich Faith wenig begeistert von seinem Charme zeigt und sie ihn immer wieder, an ihrer um sich gebauten Mauer, abprallen lässt.

Das erste Buch der Autorin beinhaltet eine schöne Geschichte, die viele Gefühle in sich trägt.
Ben ist ein engagierter, junger Assistenzarzt, der keine Probleme hat, Frauen von sich zu überzeugen. Mir gefiel sein Kampfgeist, den er im Bezug auf Faith zeigte, sehr. Auch seine Engelsgeduld war bewundernswert. Er ist für mich der Mustermann, denn neben seinem guten Aussehen, kann er auch mit seiner Art punkten. Im normalen Leben, wäre es nicht einfach, so jemanden zu finden.
Faith ist nicht um Worte verlegen, taff und immer am malen. Wenn sie sich öffnet, ist sie auch sehr sympathisch, doch wenn sie ihre dunklen Stunden hat, war sie mir etwas zu abweisend.
Die Story liest sich flott weg und der Schreibstil ist klasse. Es ist eine erfrischende, junge Story, die mit humorvollen, aber auch traurigen Momenten aufwartet. Dennoch hat es für mich kleinere Längen, bei denen einem nicht langweilig wird, aber das Hin und Her war für mich teils etwas frustrierend. Es hat mir zu lange gedauert, bis von Faith Seite ein Öffnen ihres Geheimnisses kam. Danach war das Buch wieder stimmig und hatte einen guten Abschluss.

Eine schöne Geschichte, die abwechslungsreiche Charaktere mit sich bringt und viele Emotionen beinhaltet. Perfekt für Zwischendurch.

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Veröffentlicht am 31.01.2020

Actiongeladene Monsterjagd

Das hungrige Glas (Glas-Trilogie Band 1)
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Moritz‘ schlimmster Albtraum wird wahr, als seine Schwester Konstanze mitten in der Nacht von einem fliegenden Monster verschleppt wird. Doch Konstanze ist nicht das einzige Mädchen, das verschwindet und ...

Moritz‘ schlimmster Albtraum wird wahr, als seine Schwester Konstanze mitten in der Nacht von einem fliegenden Monster verschleppt wird. Doch Konstanze ist nicht das einzige Mädchen, das verschwindet und so heftet sich Moritz an seine Fersen. Bei der Monsterjagd geht er dem Dämonenjäger Edgar ins Netz. Bei ihm und seiner Schwester Helene findet Moritz Unterschlupf und Hilfe. Auch die Geschwister verbergen ein lange gehütetes Geheimnis, das sie aufs Engste mit Moritz verbinden wird.

Auf dieses Buch bin ich schon allein wegen des Covers aufmerksam geworden. Es gibt einen guten Einblick auf die historische Stadt, die Dämonenjäger und das Monster.
Moritz kämpft, nachdem seine Schwester verschwunden ist, mit dem schlechten Gewissen, dass er nicht genug auf Konstanze aufgepasst hat, wie er es seinen Eltern versprochen hat. Er begibt sich auf die gewagte Suche nach dem Monster und hofft so, auch seine Schwester wieder zu finden.
Als er auf Edgar und Helene trifft, die in einem Dampffahrzeug leben und allerlei Getier beherbergen, lernt er Kampftechniken und Edgar verspricht ihm Hilfe bei der Suche nach seiner Schwester.
Edgar und Helene sind ein tolles Geschwisterpaar, das wie Pech und Schwefel zusammenhält, aber auch ein schreckliches Geheimnis mit sich herumschleppen.
Die Geschichte spielt in einer älteren Stadt, oftmals über den Dächern, namens Ravenbrück. Hier muss man dem Autor ein großes Lob aussprechen, mein Sohn und ich waren total begeistert, wie gut man sich die Stadt, das Dampffahrzeug und die Monster vorstellen konnte. Es war fast so, als würde man mit den Dreien auf Tour über die Dächer und Gassen gehen, die Monster live miterleben.
Auch die Beschreibungen der Monster waren immer sehr bildlich und detailliert und zusätzlich gibt es auf den letzten Seiten ein Glossar über Boogelbie-Geräusche und eines über Monster. So kann man immer mal nachschlagen, mit was man es gerade zu tun hat.
Der Schreibstil ist super und trotz der ausschweifenden Beschreibungen nicht langweilig, nein gerade das macht den Charme des Buches aus. Aber auch die Charaktere sind perfekt aufeinander abgestimmt und gerade Edgar und Helene muss man in ihrer Andersartigkeit einfach mögen.
Mein Sohn fand den Start in die Story etwas zu langwierig, ich fand das Ende etwas zu vollgestopft, so ist noch eine kleine Steigerung möglich. Gerade beim ersten Band einer Trilogie ist es normal, dass man erst in der Geschichte ankommen muss. Wir möchten Band 2 auf alle Fälle lesen.

Ein atmosphärischer, düsterer und actiongeladener Einstieg in die Story, die neugierig auf den nächsten Band macht. Wer Monster mag und Geheimnisse lösen möchte, ist hier genau richtig. Wir empfehlen das Buch sehr gerne weiter!

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Veröffentlicht am 25.01.2020

Darf man glücklich werden...

Bis die Zeit verschwimmt
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Zeit. Für Helene bleibt sie stehen, als ihre beste Freundin Cassie stirbt. Weiterleben kann sie nur, wenn sie versteht, warum der Amokläufer getan hat, was er getan hat. Helene verliert sich in Wut, Trauer ...

Zeit. Für Helene bleibt sie stehen, als ihre beste Freundin Cassie stirbt. Weiterleben kann sie nur, wenn sie versteht, warum der Amokläufer getan hat, was er getan hat. Helene verliert sich in Wut, Trauer und vor allem Schuld. Nur manchmal, zusammen mit Erik, kommt das längst vergessene Gefühl der Leichtigkeit zurück. Aber kann sie sich darauf einlassen oder ist das ein Verrat gegenüber Cassie?

Ein leider immer wieder aktuelles Thema und am Ende möchte man einfach nur verstehen, warum es passieren musste.
Helene ist fast 16 und überlebt mit viel Glück den Amoklauf. Doch ihre beste Freundin Cassie stirbt. Helene ist direkt, manchmal zu sehr und es gab im Buch Momente, wo man sie am liebsten geschüttelt hätte, auf der anderen Seite möchte man sie einfach in den Arm nehmen und weiß nicht, wie man selbst reagieren würde.
Cassie, die man in Rückblicken kennenlernt, war ganz anders als Helene und doch haben sie sich gut ergänzt. Sie wurde teils von ihren Eltern etwas zu sehr auf gute Noten getrimmt und wäre bestimmt gerne öfter ausgebrochen.
Erik war der männliche Part des Dreiergespanns. Er war mir sehr sympathisch, hat Helene oft wieder aus ihrem Loch geholt und hat das Erlebnis auf seine ganz eigene Art verarbeitet. Er war ein treuer Freund, der Helene bei ihren Nachforschungen begleitet hat.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Helene erzählt und man kann sich so sehr gut mit ihr identifizieren und fühlt voll und ganz mit ihr mit. Sie ist zu Beginn wie in einem Kokon gefangen, ein Kokon aus Wut, Trauer und ganz viel Schuld. Teils im Alleingang, teils mit Erik versucht sie zu verstehen, warum Peter Damm, den Amoklauf begangen hat. So unterhält sie sich mit den Hinterbliebenen, versucht Zusammenhänge herzustellen, denn es muss doch einen Grund geben.
Ich konnte ihre Gefühle spüren und habe verstanden, warum sie diesen Weg wählt. Jeder versucht, nach einem Schicksal wie diesem, weiter zu leben und seine Möglichkeiten zur Trauerbewältigung auszuloten. Es steht auch für Helene die Frage im Raum, ob man glücklich sein, sich verlieben darf, wenn Cassie das alles nicht mehr erleben darf.
In den Gesprächen mit den Familien der Opfer, des Amokläufers, der Therapeutin erlebte man, wie jeder versuchte zurechtzukommen, Helene und sich selbst zu helfen und irgendwie nicht aufzugeben. Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die man zusammen mit Helene erleben durfte.
Die Ereignisse des Amoklaufs und das Leben von Cassie, Helene und Erik wurden in Rückblicken immer wieder eingestreut. Das ist für mich teils etwas zu abrupt mitten in Kapiteln geschehen und war gerade in der ersten Hälfte etwas verwirrend.

Für ein Erstlingswerk der Autorin hat mir das Buch sehr gut gefallen, einzig die eingestreuten Rückblicke und die Art, wie Helene manche Sachen regelt, fand ich nicht perfekt gewählt. Ein gutes Buch zum Thema Amoklauf, dass kein Auge trocken lässt. Ich empfehle es gerne weiter.

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