Cover-Bild Der Hof der Wunder
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: historisch
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 02.12.2019
  • ISBN: 9783492705011
Kester Grant

Der Hof der Wunder

Roman
Andreas Decker (Übersetzer)

In einem alternativen Paris des Jahres 1823 ist die Französische Revolution fehlgeschlagen. Skrupellose Aristokraten teilen sich die Stadt mit neun kriminellen Gilden, die die Unterwelt regieren. Zwischen den Gilden herrscht ein brüchiger Frieden. Nina, Angehörige der Diebesgilde, will ihre Schwester Azelma retten. Kaplan, der Oberste der »Gilde des Fleisches«, spezialisiert auf Menschenhandel und Prostitution, hat sie an sich gerissen. Aber die Diebe wollen sich nicht mit Kaplan anlegen. Die junge Waise Ettie soll Nina bei einem verzweifelten Befreiungsplan helfen. Doch unvorhersehbare Ereignisse wie eine Hungersnot und neue Revolutionäre zwingen die ungleichen Verbündeten dazu, sich den verfeindeten Gilden anzudienen und bis zur großen Zusammenkunft der Gilden, dem legendären Hof der Wunder, zu überleben. Aber als Kaplan auf die Spur der beiden kommt, droht in ganz Paris ein Krieg auszubrechen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2020

Ein Debüt mit Schwächen und Potenzial nach oben

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Beschreibung

Paris 1823. Die Französische Revolution ist fehlgeschlagen, die Monarchie teilen sich die politischen Geschäfte der Stadt mit neun Gilden, die die kriminellen Vorgänge der Unterwelt regieren. ...

Beschreibung

Paris 1823. Die Französische Revolution ist fehlgeschlagen, die Monarchie teilen sich die politischen Geschäfte der Stadt mit neun Gilden, die die kriminellen Vorgänge der Unterwelt regieren. Als Azelma von ihrem Vater an Kaplan, den Obersten der »Gilde des Fleisches«, verkauft wird, schließt sich ihre jüngere Schwester Nina der Diebesgilde an. Auch ohne die Unterstützung der anderen Gilden macht es sich Nina zu ihrem Ziel, ihre Schwester aus den Fängen des Tigers zu befreien. Als Mittel zum Zweck spannt sie die junge und bildhübsche Waise Ettie ein, doch ihr Gewissen und die Hungersnot, die eine neue Revolution entfacht, fördern neue Bündnisse zutage…

Meine Meinung

Kester Grant legt mit ihrem historischen Fantasy-Roman »Der Hof der Wunder« ihr literarisches Debüt vor. Sie entführt ihre Leserinnen in die Hauptstadt Frankreichs und zeigt ein alternatives Szenario auf, wie die Geschichte hätte verlaufen können, wenn die Französische Revolution gescheitert wäre.

Kester Grant ist es fabelhaft gelungen mit einem düsteren Setting ein authentisches Bild der überwiegend armen Gesellschaft Frankreichs zu zeigen, und schonungslos den harten Alltag der Bevölkerung zu schildern. Die Herrschaft über die Unterwelt von Paris teilen sich neun Gilden, die sich regelmäßig im Hof der Wunder versammeln.

Während die Mitglieder der Monarchie sorgenfrei in ihrem Palast residieren verändert sich das Leben der jungen Nina schlagartig als ihre ältere Schwester Azelma von ihrem Vater an Kaplan, den Obersten der »Gilde des Fleisches«, verkauft wird, wo ein schreckliches Leben der hemmungslosen Ausbeutung und Prostitution auf sie warten. Nina bleibt nichts anders übrig, als sich der Diebesgilde anzuschließen und tief in die dunkle Welt Paris einzutauchen.

Mir hat die »dreckige« Seite mit all den düsteren Gilden den unheimlichen Obersten und den harten Straßenkämpfen gut gefallen. Grant gelingt es zudem mit ihrem Schreibstil die Szenen äußerst lebendig vor dem inneren Auge des Lesers entstehen zu lassen. Allerdings wäre ein Warnhinweis für alle Leser
innen die Probleme mit sexueller Gewalt haben, durchaus angebracht gewesen. Einen Überblick über die einzelnen Gilden zu erhalten gestaltet sich zu Beginn etwas mühsam, sicherlich hätte eine Übersicht zu den neun Gilden und den wichtigsten Protagonisten (welche es z. B. auf der Verlagsseite gibt) dabei geholfen, sich in der Welt etwas leichter zu Recht zu finden.

Die Autorin legt ein großes Augenmerk auf die Formung ihrer Romanheldin Nina, die zu einer kämpferischen und tapferen jungen Frau heranwächst, die sich von nichts so leicht unterbekommen lässt. Allerdings geraten neben dieser polarisierenden Protagonistin die Nebendarsteller sehr fade und unscheinbar. Außerdem hat sich mir nicht so recht erschlossen, warum gleich jeder junge Mann auf Nina stehen muss? Diese Tatsache empfand ich zu unrealistisch dargestellt.

Viel lieber hätte ich es gesehen, wenn die Autorin etwas mehr Zeit auf die ausführlichere Beschaffung der Nebenrollen verwendet hätte. Das Debüt von Kester Grant weist zwar einige Schwächen, aber dennoch steckte etwas in ihrer Geschichte, dass mich nicht mehr losließ.

Meine Erwartungen an »Der Hof der Wunder« waren sehr hoch, da die Autorin Motive aus Victor Hugos »Les Misérables« und Rudyard Kiplings »Das Dschungelbuch« miteinander vereint. Der Bezug zu den weltberühmten Klassikern ist eindeutig erkennbar, sei es anhand der Gilden oder anhand der Namen der Protagonisten. Auch die Grundkonstruktion von Kester Grants düsterem Paris des 19. Jahrhunderts hat mir ausnehmend gut gefallen, allerdings fehlte es etwas an Fantasy-Elementen und auch die Skizzierung der Protagonisten hätte etwas mehr Tiefgang gut gestanden. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt, ob die Autorin es im Folgeband schaffen wird die Defizite verschwinden zu lassen.

Fazit

Ein vielversprechendes Debüt, das sein Potenzial nicht ganz ausschöpft aber meine Neugier geweckt hat!

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Veröffentlicht am 06.05.2020

Hier bleibt leider viel Potenzial auf der Strecke!

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Nina Thénardier verliert ihre große Schwester Azelma an den Tiger, dem skrupellosen Herrn der Gilde des Fleisches. Nina gehört dagegen der Gilde der Diebe an und wird über die Jahre zu einer geschickten ...

Nina Thénardier verliert ihre große Schwester Azelma an den Tiger, dem skrupellosen Herrn der Gilde des Fleisches. Nina gehört dagegen der Gilde der Diebe an und wird über die Jahre zu einer geschickten Diebin. Ihr großes Ziel ist, ihre Schwester zu befreien und ihre Ziehschwester Ettie zu beschützen, dabei muss sie sich einigen Gefahren stellen.

"Der Hof der Wunder" ist der Auftakt einer Trilogie von Kester Grant, der aus der personalen Erzählperspektive von Éponine Thénardier, genannt Nina, erzählt wird.

Die Geschichte beginnt im Jahre 1823 und wir lernen eine junge Nina kennen, die ihre geliebte ältere Schwester Azelma an die Gilde des Fleisches verliert, wo sie opiumabhängig wird. Nina will ihre Schwester aus ihrem schrecklichen Schicksal befreien und schließt sich der Diebesgilde an, denn sie ist eine geschickte Diebin, der so mancher unmöglich scheinender Diebeszug gelingt.
Doch der Tiger ist ein mächtiger Gegner und so schmiedet Nina Pläne, die ihre Zeit brauchen.
Die Geschichte springt aus dem Jahr 1823 ins Jahr 1829 und dann noch einmal ins Jahr 1832 und spielt in einem Paris, in dem die Französische Revolution gescheitert ist. Es gibt den Hof der Wunder, in dem Rasse, Religion und Blutsbande keine Bedeutung haben, sondern die Angehörigkeit einer Gilde, die zur Familie wird. Nina gehört der Diebesgilde an, der Tiger herrscht über die Gilde des Fleisches. Es gibt insgesamt neun Gilden, wie beispielsweise die Gilde der Schreiber, oder die Gilde der Meuchelmörder.

Ich mochte Geschichte schon immer sehr gerne und besonders die Französische Revolution hat mich immer sehr fasziniert, sodass ich sehr gespannt war, wie Kester Grant diese Zeit in ihre Geschichte würde einfließen lassen!
Die Französische Revolution ist hier gescheitert, viele Bürger haben ihr Leben verloren, doch es gibt immer noch Anhänger, die von dem optimistischen Saint-Just angeführt werden, der im Laufe der Handlung seine Rolle spielt.
Kester Grant lehnt die Geschichte an "Les Misérables" und "Das Dschungelbuch" an, die mir vor dem Lesen beide unbekannt waren, aber während des Lesens habe ich dann doch ein wenig nachgeforscht, um was es in diesen Geschichten grob geht, sodass ich hier schon ein paar Parallelen feststellen konnte, aber nicht sagen kann, wie viel von diesen Geschichten in "Der Hof der Wunder" eingeflossen ist. Zu Beginn hat mich das Buch auch ein wenig an "Six of Crows" von Leigh Bardugo erinnert, aber da kam Ninas Geschichte dann leider bei Weitem nicht heran!

Anfangs mochte ich die doch eher düstere Atmosphäre sehr gerne und auch die Handlung konnte mich fesseln.
Nina verliert ihre Schwester Azelma an den Tiger, scheitert bei deren Rettung und Jahre später wird der Tiger auch noch auf ihre Ziehschwester Ettie aufmerksam, die Nina nun vor ihm beschützen möchte. Klingt spannend, konnte mich aber nicht packen. Vielleicht lag es daran, dass ich das Gefühl hatte, dass Kester Grant viel Potenzial liegen gelassen hat!
Bei vielem hat mir einfach die Tiefe gefehlt, aus dem Hof der Wunder und auch aus der Revolution, die sich langsam wieder erhebt, hätte viel mehr gemacht werden können! Ich habe die Wunder des Hofes, der Gilden ein wenig vermisst und auch die Handlung war mir zu widersprüchlich und zu flach, konnte mich leider nicht groß überraschen. Die vielen Charaktere waren mir ebenfalls zu blass. Hier waren einige spannende Persönlichkeiten mit dabei, schade nur, dass man nicht mehr über sie erfahren hat!

Auch mit Nina bin ich nicht wirklich warm geworden. Durch die personale Erzählperspektive blieb sie mit leider ein wenig fern und obwohl ich ihre Beweggründe nachvollziehen konnte, war sie mir an manchen Stellen zu skrupellos und unüberlegt. Als Schwarze Katze bekannt, gelingen ihr auch die unmöglichst scheinenden Einbrüche. Wenn die Rede davon war, dass dieser Einbruch noch niemanden gelungen ist, dann konntet ihr sicher sein, dass Nina da ohne große Probleme rein und sicher wieder raus kommt, was es nicht gerade spannend gemacht hat.

Fazit:
"Der Hof der Wunder" von Kester Grant hat vielversprechend begonnen, doch mir wurde zu viel Potenzial nicht ausgeschöpft. Der Hof der Wunder, die gescheiterte Französische Revolution, die langsam wieder auflebt, die vielen Charaktere, da hätte man so viel mehr draus machen können, doch hier fehlte mir die Tiefe! Auch mit Nina bin ich nicht wirklich warm geworden und die Geschichte an sich konnte mich leider ebenfalls nicht packen.
Ich habe mir wirklich mehr erhofft und so vergebe ich schwache drei Kleeblätter.

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Veröffentlicht am 23.02.2020

Ninas Pläne sind nicht die besten

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Direkt am Anfang gibt es einen Zeitsprung, den ich nicht wirklich fühlen konnte. Nina wird dabei deutlich älter und ist auch eng verbunden mit dem Hof der Wunder, aber ich denke, dass bemerkt man schon ...

Direkt am Anfang gibt es einen Zeitsprung, den ich nicht wirklich fühlen konnte. Nina wird dabei deutlich älter und ist auch eng verbunden mit dem Hof der Wunder, aber ich denke, dass bemerkt man schon relativ wenig. Trotz der vielen Zeit scheint sie kaum erfahrener zu sein und keinen wirklichen Fortschritt gemacht zu haben.

Dann ist da Ninas Plan, ihre Schwester zu retten. Sie hat anscheinend Jahre gebraucht, um ihn in Gang zu setzen und er ist wirklich nicht gut, weil sie direkt scheitert und dann eigentlich das Buch damit beschäftigt ist, das wiedergutzumachen.

Der Hof der Wunder ist schon interessant. Unter den Gilden gibt es viele komplizierte Regeln und Nina weiß zwar vieles nicht, aber zumindest die kennt sie. Zwischen den Gilden ist immer etwas los und oft hat es auch mit Nina zu tun, die wieder versucht, etwas geradezubiegen und dafür die verschiedenen Gilden besucht. Ich hätte nur gern auch etwas mehr von Frankreich außerhalb der Gilden gesehen. Hier geht es zwar immer um den Hunger, aber ich hätte mir da etwas mehr World-Building gewünscht.

Vor allem am Anfang hatte ich das Gefühl, von Szene zu Szene zu springen. Man trifft einen Charakter nach dem anderen und alles ist sooo bedeutungsvoll und doch wenig zusammenhängend. Außerdem läuft es für Nina auch immer so gut. Es kam mir schon so vor wie in einem Videospiel, bei dem man eine kleine Szene spielt und mit Erfahrungspunkten und kleinen Preisen belohnt wird. Nach der Hälfte des Buches wurde es aber ein bisschen besser.

Mit meinen Französischkenntnissen waren die französischen Begriffe nicht schwer zu verstehen, ich kann aber nicht sagen, ob andere Leser da Probleme gehabt hätten. Die meisten Sätze wurden aber auch schnell übersetzt.

Fazit
"Der Hof der Wunder" hat mir insgesamt nicht so gut gefallen wie erhofft. Es war schon spannend, aber ein bisschen zu wirr und Ninas Plan war mir zu blöd.

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Veröffentlicht am 12.02.2020

Ganz gut

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Sowohl Klappentext als auch die Mischung von “Das Dschungelbuch” und “Les Miserable”, hat mich neugierig gemacht. Das Setting Paris ist für mich wirklich toll gewählt und ich war gespannt, wie es da so ...

Sowohl Klappentext als auch die Mischung von “Das Dschungelbuch” und “Les Miserable”, hat mich neugierig gemacht. Das Setting Paris ist für mich wirklich toll gewählt und ich war gespannt, wie es da so 1823 – 1832 ausgesehen hat. Ich war also ehrlich gespannt.

Der Schreibstil war eigentlich ganz spannend und angenehm zu lesen. Ich bekam Action und Spannung geboten, wenn es einem das Buch auch nicht unbedingt einfach macht. Es wäre meiner Meinung nach, ausbaufähig gewesen.

Die Themen im Buch sind breit gefächert. Man trifft aus Menschenhandel, Missbrauch, Mord und Totschlag. Ich fand es sehr passend zum Setting.

Nina kommt als Kind zur Diebesgild, damit sie nicht das gleiche Schicksal wie ihre Schwester ereilt. Allerdings fand ich es ziemlich unklar, wie alt Nina eigentlich ist. Ich könnte mich nicht erinnern ein Alter irgendwo gelesen zu haben. Sie wir mit auf jeden Fall sehr reif, was ich einfach auch auf ihr bisheriges Leben und dessen Umstände schieben würde. Sie ist in einem Leben gefangen, dass viele Tode hervorbringt, da es von Hunger und Leid geprägt ist. Auch wenn es ihr untersagt ist, macht sie sich auf die Suche nach ihrer Schwester, welche vom eigenen Vater verkauft wurde. Hierbei legen sich ihr allerlei Steine und den Weg und sie macht sich nicht nur Freunde. Auch wenn sie einige davon hat, ist es vielleicht nicht immer so gut, sich gewisser Leute zu sicher zu sein.

Nina versucht etwas im Hof der Wunder zu ändern und nimmt sich als erstes den Mann vor, der ihre Schwester gekauft hat. Er ist ebefalls Teil der 9 Gilden und nennt sich Tiger, Herr der Gilde des Fleisches. Nicht immer mit Fingerspitzengefühl versucht Nina ans Ziel zukommen. Ihre Schwester retten hat oberste Priorität und so stürzt sich die junge Frau teilweise waghalsig.

Dabei ist Nina wirklich gut. Sie ist clever, kann kämpfen und bekommt jede Aufgabe gelöst, die man ihr stellt. Aber genau das ist der Punkt, der überhaupt nicht meins war. Nina war nahezu perfekt und das auf ihrem ganzen Weg. Für mich braucht ein Charakter Ecken und Kanten, sonst ist er einfach unglaubwürdig.

Der Rest der Charaktere bleibt für mich eher blass, auch hier wäre mehr drin gewesen.

Fazit

Schreibstil und Setting konnten mich überzeugen, aber eine perfekte Protagonistin verhagelt mir leider den Lesespaß. Den Aufbau um und im Hof der Wunder fand ich spannend gemacht, er ist aber auch vielschichtig und komplex. Was an sich nicht schlecht ist. Mir hat es einfach an Tiefgang in Story und Charakteren gefehlt. Die Story wir ihre Fans finden, aber mich konnte sie leider nur so halb begeistern. 3 Sterne

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Veröffentlicht am 22.01.2020

Originelle Ideen, die leider etwas nachlässig umgesetzt worden sind

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Vorab: "Hof der Wunder" lehnt sich an "Les Misérables" und "Das Dschungelbuch" an. Beide habe ich nicht gelesen, sodass es möglich ist, dass mir Besonderheiten des Buches durchgegangen sind.

Inhalt: Ein ...

Vorab: "Hof der Wunder" lehnt sich an "Les Misérables" und "Das Dschungelbuch" an. Beide habe ich nicht gelesen, sodass es möglich ist, dass mir Besonderheiten des Buches durchgegangen sind.

Inhalt: Ein (alternatives) Paris 1823. Die Revolution von 1789 ist gescheitert, die Bourbonen regieren das monarchische Frankreich. In der Unterwelt Frankreichs hat allerdings der "Hof der Wunder", ein Zusammenschluss von Gilden der Schmuggler, Diebe, Bettler etc. das Sagen. Auch der Vater von Nina, der Protagonistin des Buches, ist Mitglied des Hofes der Wunder. Als dieser recht skrupellose Mann seine andere Tochter, Azelma, an einen Gildenherren verkauft, schwört Nina, sie zu befreien. Dafür braucht sie allerdings die Hilfe der anderen Gildenherren...

Persönliche Meinung: Zunächst zum Positiven. Man kann des Roman sehr flüssig lesen. Mir hat außerdem die Darstellung des Hofes der Wunder sehr gut gefallen. Die Autorin hat hier ein komplexes Bild einer Insitution gezeichnet, die aus unterschiedlichsten Charakteren besteht und viele verschiedene Bräuche besitzt. Ebenfalls hat die Autorin ein Talent dafür, Situationen voller Komik zu schreiben. Die Verweise zu "Les Misérables", die ich erkannt habe, waren zudem auch interessant. Generell sprüht das Buch auch so vor originellen Ideen, allerdings blieben diese für mich zu unausgegoren Generell sprüht das Buch auch nur so vor originellen Ideen, allerdings blieben diese für mich zu unausgegoren. Konflikte werden zu glatt gelöst, Charaktere bleiben holzschnittartig und blass und Wendungen sind eher im Deus ex machina-Stil. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass der Verlag das Buch als Fantasybuch bewirbt, was den Kern des Buches allerdings nicht trifft. Fantasyelemente kommen nicht vor; es handelt sich eher um einen Abenteuerroman. Insgesamt war es kein schlechtes Buch, allerdings blieben mir die Handlung und die Figuren zu mager. Ich kann mir aber vorstellen, dass Kenner von "Les Misérables" begeisterter sein werden als ich.

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