Cover-Bild Der freie Hund
Band 1 der Reihe "Ein Fall für Commissario Morello"
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: E-Books im Verlag Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 13.02.2020
  • ISBN: 9783462320923
Wolfgang Schorlau, Claudio Caiolo

Der freie Hund

Commissario Morello ermittelt in Venedig
»Ein atmosphärischer Venedig-Krimi jenseits ausgetretener Klischees.« Buchkultur.
Commissario Antonio Morello, genannt »Der freie Hund«, hat in Sizilien korrupte Politiker verhaftet und steht nun auf der Todesliste der Mafia. Um ihn zu schützen, wird er nach Venedig versetzt. Er hasst die Stadt vom ersten Augenblick an. Zu viele Menschen, trübes Wasser, Kreuzfahrtschiffe, die die Luft verpesten und die Stadt gefährden – selbst der Espresso doppio, ohne den er nicht leben kann, schmeckt ihm in Sizilien besser. Doch Venedig ist eine große Verführerin. Als Silvia, die schöne Nachbarin, ihm ihr persönliches, verborgenes Venedig zeigt, werden Morellos Widerstandskräfte auf eine harte Probe gestellt. Da wird der junge Anführer einer Bürgerinitiative gegen die Kreuzfahrtschiffe ermordet, und der freie Hund hat seinen ersten Fall, der ihn tief in die Verstrickungen von italienischer Politik und Verbrechen führt. Wolfgang Schorlau, Erfinder des Privatermittlers Georg Dengler, und Claudio Caiolo, in Sizilien geboren und in Venedig zum Schauspieler ausgebildet, werfen einen neuen Blick auf ein altes italienisches Desaster.

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Veröffentlicht am 13.02.2020

Der Zugereiste

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Commissario Antonio Morello aus Sizilien hat den Kampf gegen die Mafia aufgenommen. Seinen Fall hat er gelöst, allerdings ist seine Sicherheit gefährdet. Deshalb wird er ins ruhigere Venedig versetzt. ...

Commissario Antonio Morello aus Sizilien hat den Kampf gegen die Mafia aufgenommen. Seinen Fall hat er gelöst, allerdings ist seine Sicherheit gefährdet. Deshalb wird er ins ruhigere Venedig versetzt. Dort ist er noch nicht ganz angekommen als er den jungen Taschendieb Claudio auf frischer Tat ertappt. Auf der Flucht kommt der junge Mann nicht weit. Morelli schnappt den Dieb, auch wenn er dafür in den nächsten Kanal springen muss. Und so ist seine Ankunft an der neuen Dienststelle derangiert, aber irgendwie auch spektakulär.

Das neue Autorengespann Wolfgang Schorlau und Claudio Caiolo legt hier seinen ersten Kriminalroman vor. Schorlau ist bekannt von seinen Dengler-Krimis und Caiolo hat in verschiedenen Produktionen als Schauspieler mitgewirkt. Gemeinsam schicken sie ihren Kommissar auf einen vermeintlich ruhigeren Posten nach Venedig. Doch auch diese schöne Stadt ist vor Verbrechen nicht gefeit. Schon bald nachdem Morello mitbekommen hat, dass er seinen einheimischen Kollegen vor die Nase gesetzt wurde, wird ein junges Mitglied einer Protestorganisation tot aufgefunden. Der junge Mann hat sich dafür eingesetzt, die vielen großen Kreuzfahrtschiffe aus der Stadt zu verbannen.

Nicht ganz leicht macht es sich Antonio Morello in seinem neuen Betätigungsfeld und nicht ganz leicht hat er es. Schließlich ist es im Kollegenkreis nicht ganz einfach, wenn sich vielleicht ein anderer Hoffnung auf eine Beförderung gemacht hat. Und Antonio will eigentlich am liebsten wieder zurück. Doch bald schon entwickelt sich ein spannender und brisanter Fall. Je näher man Antonio Morello kennenlernt, desto sympathischer wird er. Wie es so ist unter Neuen, tut sich das Team zunächst etwas schwer, was wohl nicht nur in Romanen so ist, sondern auch im richtigen Leben. Solch eine Situation ist wahrscheinlich für die Meisten gut nachvollziehbar. Dies haben die Autoren gut getroffen und sie scheuen sich nicht, unliebsame Wahrheiten auszusprechen. Eine unserer liebsten Touristenidyllen wird vom Verbrechen nicht verschont. Zum Glück kommt bei aller Brisanz auch der Humor nicht zu kurz. Und auch ein besonderer Blick auf die Architekturschönheiten Venedigs eröffnet sich dem Leser.

Dieser erste Teil einer neuen Reihe um Commissario Morello ist zwar nicht ganz so bissig wie Schorlaus Dengler, aber seine Leichtigkeit besticht und inhaltlich ist der Roman spannend und lehrreich.

Italienische Ausdrücke werden meistens direkt übersetzt. Das Wort, welches gefühlt am häufigsten im Roman vorkommt, erfährt keine Übersetzung, dafür hat es einen eigenen Wikipedia Eintrag.

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Veröffentlicht am 13.02.2020

Wolfgang Schorlau/Claudio Caiolo - Der freie Hund

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Nachdem er sich mit der sizilianischen Mafia angelegt hat, wird Commissario Antonio Morello zu seiner eigenen Sicherheit nach Venedig versetzt. Die Stadt, die alle in Verzückung versetzt, löst bei ihm ...

Nachdem er sich mit der sizilianischen Mafia angelegt hat, wird Commissario Antonio Morello zu seiner eigenen Sicherheit nach Venedig versetzt. Die Stadt, die alle in Verzückung versetzt, löst bei ihm nicht ansatzweise Begeisterung aus, viel lieber würde er zu Hause seinen Kampf fortsetzen. Auch die neuen Kollegen empfangen ihn mit wenig Freude, was soll ein Süditaliener in ihrer beschaulichen Lagunenstadt? Schon gleich erwartet Morello ein Mord, der ihm die Regeln Venedigs vor Augen führt: Der Spross einer wohlhabenden Familie wird erstochen aufgefunden. Als Anführer einer Studentenbewegung gegen Kreuzfahrtschiffe hat er sich eine Reihe von Feinden gemacht, doch wer wäre ernsthaft in der Lage, ihn für seinen Kampf für die Umwelt der Heimatstadt zu ermorden? Dass nicht nur in Sizilien Politik und Verbrechen eng verbandelt sind, überrascht Morello nicht wirklich, es macht die Aufklärung des Falls aber auch nicht leichter.

Mit seinen Kriminalromanen um den Privatermittler Georg Dengler hat der Autor Wolfgang Schorlau wiederholt bewiesen, dass das vermeintlich seichte Spannungsgenre das Potenzial hat, gesellschaftliche Missstände unterhaltsam aber doch kritisch in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken. Nie erzählt er nur eine Geschichte, es steckt immer viel mehr dahinter. Nun ein gänzlich neues Setting mit italienischem Ermittler vor Bilderbuchkulisse und noch dazu in großer Konkurrenz zu Donna Leon, die fraglos mit ihrem Commissario Brunetti Venedig eigentlich schon fest in ihrer Hand hält. Der Auftakt hat mir insgesamt gut gefallen, er hat aber noch Luft nach oben gemessen an anderen Romanen Schorlaus.

„Der freie Hund“ greift gleich zwei umstrittene Themen auf. Seit Jahren leidet die Serenissima unter der Masse an Touristen, die sie zu erdrücken droht. Einheimische werden mehr und mehr verdrängt, Mieten sind unbezahlbar und die Geschäfte richten sich mehr an den zahlungskräftigen Besuchern denn an den Bedürfnissen der realen Bewohner aus. Mit den riesigen Kreuzfahrtschifften kommt erschwerend die Belastung Umwelt hinzu, weshalb die Wirtschaftskraft Tourismus zunehmend kritisch gesehen wird. In genau diesen Konflikt platziert Schorlau seinen Mordfall, der zunächst vor allem viel Einblick in die Gesellschaftsstruktur gibt. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr rückt jedoch Morellos ganz eigenes Thema ins Zentrum. Der Glaube, die Mafia operiere nur im Süden des Landes, kann nur einer grenzenlosen Naivität oder einem bewussten Augenverschließen geschuldet sein und so wird schon bald offenkundig, was lange Zeit nur der Commissario sieht: die Lagunenstadt wird ebenso für die Interessen der Clans genutzt, wie auch Palermo.

Die beiden Themen verknüpfen Schorlau und sein italienischer Kollege Caiolo in ihrem Krimi geschickt miteinander. Mehr noch als der eigentliche Mordfall haben mich die Figuren überzeugen können, das Personal der Questura bietet einige interessante Ermittler, die in weiteren Fällen noch spannende Aspekte liefern dürften. Vor allem Morellos kleinkrimineller Freund jedoch wird einem sofort sympathisch, was auch positiv auf den Ermittler abfärbt, der so nicht nur wie ein gesetzestreuer und ernsthafter Commissario wirkt, sondern zeigt, dass er durchaus eine gewisse Grauzone geben kann. Insgesamt eine unterhaltsame Angelegenheit, die für meinen Geschmack allerdings etwas weniger italienische Kulinarik, sondern noch mehr politische Brisanz hätte haben dürfen, das Abdriften zum etwas seichten cosy crime gelingt nämlich gerade noch so.

Veröffentlicht am 27.01.2020

Ein toller Reihenauftakt

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Weil Commissario Antonio Morelli in Sizilien einige korrupte Politiker und MItglieder der Mafia verhaftet hat, wird er zu seinem Schutz nach Venedig versetzt. Diese Maßnahme kommt weder bei Morelli selbst ...

Weil Commissario Antonio Morelli in Sizilien einige korrupte Politiker und MItglieder der Mafia verhaftet hat, wird er zu seinem Schutz nach Venedig versetzt. Diese Maßnahme kommt weder bei Morelli selbst noch bei seinem neuen Team wirklich gut an. Immerhin haben sich zwei Mitarbeiter Chancen auf den Chef-Sessel ausgerechnet und Morelli hasst Venedig von der ersten Minute an: Dreckig, von üblen Gerüchen und massenhaft auftretenden Touristen überfüllt, schmeckt nicht einmal der Espresso doppio. Dass er dann noch ein unfreiwilliges Bad in einem der Kanäle nimmt, um einen Taschendieb zu verhaften, vergällt ihm seinen ersten Arbeitstag zusätzlich.

Erst als der Sohn einer reichen Familie und erbitterter Gegner der Kreuzfahrtschiffe ermordet wird, kommt so etwas Leben in Morelli. Sein Instinkt, der ihn bislang in heiklen Situationen gerettet hat, deutet Verstrickungen an, die er aus seiner Heimat Sizilien kennt.

Meine Meinung:

Ein toller Auftakt zu einer neuen Krimi-Reihe, die in Venedig spielt.
Sehr dramatisch sind die Vorurteile der Venezianer dem Sizilianer gegenüber dargestellt, die denen von Morelli um nichts nachstehen. Da muss schon die schöne Nachbarin Silvia kommen, um ihm ein anderes Venedig zu zeigen. Ob sich da etwas entwickelt? Wahrscheinlich nicht so bald, denn Morelli trauert noch immer um seine Frau Sara, die durch eine ihm geltenden Autobombe getötet worden ist.
Der Leser erfährt auch einiges aus dem Familienleben Morellis, das von bitterer Armut geprägt war.

Der Schreibstil lässt sich sehr gut lesen. Man lernt Venedig auch abseits der ausgelatschten Touristenpfade kennen.
Aufgefallen ist mir, wie zwischen den Hierarchien in der Dienststelle streng unterschieden wird: Der Ranghöhrere duzt den Rangniederen. Der Vice-Questore duzt Morelli, der wiederum seine Mitarbeiter. Klingt für mich ziemlich schräg, obwohl ich auch in einer hierarchischen Umgebung arbeite.

Fazit:

Ein fesselnder Auftakt einer neuen Krimi-Reihe aus der Lagunenstadt. gerne gebe ich hier 4 sterne.

Veröffentlicht am 04.03.2020

Tod in Venedig

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Wenn man sich einmal auf Commissario Brunetti von Donna Leon eingeschworen hat, so haben es andere Venedig-Krimis sehr schwer, an diese Messlatte zu reichen.

Um es vorab zu sagen: "Der freie Hund" bleibt ...

Wenn man sich einmal auf Commissario Brunetti von Donna Leon eingeschworen hat, so haben es andere Venedig-Krimis sehr schwer, an diese Messlatte zu reichen.

Um es vorab zu sagen: "Der freie Hund" bleibt deutlich drunter!

Commissario Antonio Morello (sein Spitzname ist "der freie Hund", wahrscheinlich weil seine Vorgesetzten ihn nicht bändigen konnten...) ist zu seinem eigenen Schutz von Sizilien ins friedliche Venedig versetzt worden. Dort war er ein erfolgreicher Mafiajäger, wurde aber auf die Todesliste gesetzt und seine schwangere Frau kam bei einem Attentat ums Leben.

Venedig empfängt ihn nicht gerade mit offenen Armen. Vor allem sein neues Team will keinen Vorgesetzten aus Süditalien aufgezwungen bekommen. Überall schlagen ihm Ressentiments entgegen und die Stadt gefällt ihm nicht.

Es geht schon früh los mit einem Mord an einem jungen Mann aus allerfeinsten Kreisen, der einer Organisation gegen die Kreuzfahrtschiffe vorstand. Pikanterweise verdient sein Elternhaus Unsummen gerade an diesen Geschäften. Die Eltern behindern die Ermittlungen und schnell befindet sich Morello wieder in alten Fahrwassern. Er wittert Korruption und Mafiastrukturen allüberall, weswegen er schon bald nicht mehr ernst genommen wird und auch allerhand Gegenwind bekommt.

Der Krimi liest sich flott, aber vor allem, weil die Handlung nicht komplex ist und die Charaktere recht oberflächlich geschildert werden. Echtes Venedig-Feeling mag nicht aufkommen. Die Auflösung des Verbrechens bietet auch keine Überraschung.

Man kann mit Morello ein paar nette Lesestunden verbringen, aber das Zeug zu einem kultigen Serien-Commissario hat er nicht.

Veröffentlicht am 12.02.2020

Venedigkrimi

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Ich war neugierig auf die neue Krimireihe von Wolfgang Schorlau. Das Setting in Venedig erschien mir interessant, die Hinweise auf die Mafia haben mich neugierig gemacht.
Morello ist ein Mafiajäger aus ...

Ich war neugierig auf die neue Krimireihe von Wolfgang Schorlau. Das Setting in Venedig erschien mir interessant, die Hinweise auf die Mafia haben mich neugierig gemacht.
Morello ist ein Mafiajäger aus Sizilien. Als er Morddrohungen erhält, wird er nach Venedig versetzt.Er fühlt sich in Venedig nicht wohl und seine Kollegen sind nicht begeistert einen Süditaliener vor die Nase gesetzt zu bekommen. Dann geschieht ein Mord.
Wer nun denkt, der Krimi nimmt seinen Lauf hat sich geirrt. Das Buch erinnert mich eher an einen Reiseführer als an einen Krimi. Die Kommissare laufen durch Venedig, besuchen Kirchen und kehren in alle möglichen Restaurants ein. Auch das Essen wird ausgiebig beschrieben. Zwischendurch wird sogar mal ein Verdächtiger verhört. Auch eine kleine Liebesgeschichte muss noch einfließen. Erklärungen über die Mafia und ihre Verquickungen mit der Politik folgen. Die Auflösung des Kriminalfalls erfolgte aus dem Nichts.
Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. Mich haben nur die vielen italienischen Begriffe gestört. Auch ist mir eigentlich egal, durch welche Straßen Morello gerade läuft.
Das Buch ist der Auftakt einer neuen Reihe. Ob ich den Folgeband noch eine Change gebe, weis ich noch nicht. Als Krimi ist dieses Buch ein Totalausfall, aber das Flair von Venedig wird gut wiedergegeben.

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