Cover-Bild Im Netz des Lemming
(58)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Haymon Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Klassisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 200
  • Ersterscheinung: 02.01.2020
  • ISBN: 9783709934975
Stefan Slupetzky

Im Netz des Lemming

Kriminalroman
DER LEMMING ZWISCHEN WÜRSTELSTAND UND WORLD WIDE WEB: EIN NEUER KRIMINALROMAN VON STEFAN SLUPETZKY!

Ein tragischer Suizid und ein Nachtwächter in Bedrängnis
Der Lemming versteht sie nicht mehr, die Welt. Und noch weniger versteht er das Kauderwelsch aus Internet-Sprache und Englisch, das sein Sohn Ben mit seinem Freund Mario spricht. Als der Lemming sich mit ebendiesem Mario durch Zufall eine Straßenbahn teilt, passiert das Unfassbare: Auf Marios Handy-Display erscheint eine offenbar schockierende Nachricht, der Bub rennt unvermittelt aus der Bahn und springt von einer Brücke in den Tod.
Der Lemming ist fassungslos. Noch mehr, als plötzlich ein Shitstorm auf ihn einprasselt: Die Medien haben aus dem Mann, der mit dem unglücklichen Burschen vor dessen Suizid gesprochen hat, einen pädophilen Triebtäter gemacht. Und plötzlich sind sein Foto und sein Name überall. Auch Chefinspektor Polivka, der dem Lemming vertraut und mit ihm herausfinden will, was wirklich hinter Marios Tod steckt, gerät ins Kreuzfeuer der Öffentlichkeit. Bald ranken sich auch wilde Spekulationen um Marios Familie – denn die engagiert sich in der Flüchtlingshilfe – während Wien im Zeichen von dirty campaigning und politischer Hetze steht.
Der Lemming indes droht sich in verschiedensten Netzen zu verwickeln: Im World Wide Web, mit dessen Gefahren er es zu tun bekommt, in den Verstrickungen korrupter Politiker, die nicht nur im Internet Fake News verbreiten, und in den feinen Fäden, die die Boulevardpresse spinnt, wenn sie mit haltlosen Behauptungen eine möglichst große Leserschaft einfangen möchte.

Slupetzky legt den Finger in die Wunden der Gesellschaft
Jeder Satz passt in diesem Kriminalroman, jedes Wort trifft – Stefan Slupetzky ist ein Sprachkünstler, der es versteht, mit viel Feinsinn Bilder entstehen zu lassen, die sich einprägen. Nichts ist schwarzweiß, jeder hat eine Geschichte, stets hat es einen Grund, warum einer da ist, wo er heute ist. Slupetzky schaut ganz genau hin, wenn er seine Figuren zeichnet, und so manche wird einem bekannt vorkommen. Da ist der kleine Bub, der es unter den Schulkollegen so schwer hat, dass ihn eine Aura der Traurigkeit umgibt, da ist der frühere Neonazi, der sich für seine Tätowierungen schämt. Da ist jener Lehrer, der einmal Idealist gewesen ist, bevor ihm die Realität den Antrieb genommen hat, und der ehemalige Polizist, der jetzt nachts im Tierpark arbeitet und erst mehrere rauschhafte Nächte braucht, bevor er seinem Freund Polivka das Du anbieten kann. Leopold „Lemming“ Wallisch ist ein stiller, feinfühliger Charakter mit trockenem Humor und Gespür für seine Mitmenschen und deren Realitäten.
Slupetzky lässt seinen Lemming durch die Wiener Nächte wandeln, mit Lust am Wortspiel – und ohne dabei jemals seine Leichtigkeit zu verlieren.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2020

Am Puls der Zeit

0

Dies war mein erstes Buch des Autors. Das Thema war sehr interessant und brandaktuell.
Der Lemming ist ein absoluter Internetlegastheniker. Daher ist es ihm ein Rätsel, in welch merkwürdiger Sprache sich ...

Dies war mein erstes Buch des Autors. Das Thema war sehr interessant und brandaktuell.
Der Lemming ist ein absoluter Internetlegastheniker. Daher ist es ihm ein Rätsel, in welch merkwürdiger Sprache sich sein Sohn Ben mit seinem Freund Mario unterhält. LOL.
Eines Tages fährt der Lemming zufällig in der gleichen Straßenbahn wie Mario. Nach einer kurzen Unterhaltung erhält Mario eine Nachricht aufs Handy. Er ist so schockiert, dass er aus der Straßenbahn rennt und von einer Brücke in den Tod springt. Der Lemming wird als Pädophiler abgestempelt und muss sich einem regelrechten Shitstorm unterziehen. Es geschehen noch weitere Unglücke und der Lemming macht sich mit Inspektor Polivka auf die Suche nach den wahren Gründen, die hinter Marios Tod und den anderen Unglücken stecken. Durch Ihre Ermittlungen geraten Sie an viele heikle Themen wie Korruption, Fremdenfeindlichkeit, rechter Szene und Vorverurteilung durch Presse und Internet.
Das Buch ist am Puls der Zeit. Gerade das Thema Internetmobbing und Fremdenfeindlichkeit sind derzeit so brandaktuell wie nie.
Der Autor hat diese Themen mit einer gehörigen Portion Witz verpackt. Es hat wirklich Spaß gemacht dieses Buch zu lesen. Dies wird nicht mein letztes Buch von ihm gewesen sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.02.2020

Toller Krimi mit aktueller Gesellschaftskritik

0

Stefan Slupetzky hat einen sehr gesellschaftskritischen und politisch aktuellen Krimi rund um seine Figur Lemming geschrieben.

Lemming ist Nachtwächter im Zoo, früher war er Polizist. Ein Freund des ...

Stefan Slupetzky hat einen sehr gesellschaftskritischen und politisch aktuellen Krimi rund um seine Figur Lemming geschrieben.

Lemming ist Nachtwächter im Zoo, früher war er Polizist. Ein Freund des Sohnes und er haben den gleichen Weg mit der Straßenbahn, als der Junge plötzlich verstört auf eine Handynachricht reagiert, bei der nächsten Haltestelle hinausläuft und sich durch einen Sprung von der Brücke das Leben nimmt. Der Lemming versucht ihn zu halten, aber es gelingt ihm nicht. Die Medien verbreiten daraufhin, dass Lemming als Pädophiler den Jungen bedrängt, verfolgt und schließlich in den Tod getrieben hat. Eine mediale Hatz beginnt und der Shitstorm bricht über die ganze Familie nieder. Warum hat der Junge so reagiert und wer hat ihm die verhängnisvolle Nachricht geschrieben. Gemeinsam mit einem befreundeten Polizisten versucht er den Fall aufzuklären, dabei stoßen sie auf ähnliche Fälle und suchen nach Schnittstellen.

Der Autor hat hier wunderbare „Originale“ als Protagonisten geschaffen, die sich auf der Suche nach der Wahrheit mit vielen Problemen herumschlagen müssen. Die sozialen Medien sind leider nicht sozial, sondern werden gerne missbraucht für Fake News, Mobbing und Verleumdung, das alles läuft gerne unter der Überschrift der Meinungsfreiheit, damit sich keiner schuldig fühlen muss. Die Presse mischt im Namen der Pressefreiheit den Shitstorm genüsslich mit auf.

Der ernste Hintergrund wird durch Lokalkolorit, die Wiener Mundart und den typischen Humor aufgelockert. Tolle Diskussionen, verbale Schlagabtäusche und geschickte Wortspielerein geben dem Leser viel Nachzudenken. Thematisiert wird zwar die aktuelle österreichische Politik, doch ist die Problematik sowie die Aussage des Buches ohne weiteres auf andere Länder übertragbar.

So ist ein toller Krimi entstanden, der voller wichtiger Gedanken zu aktuellen brisanten Themen ist, vor allem aber die Stimmungsmache und Meinungsmanipulation anprangert, die durch das WWW so leicht ermöglicht wird und immer öfter geschieht. Sehr lesenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.02.2020

Das traurige Ende des Jungen namens Lol

0

Jugendsprache ist für uns Erwachsene oft schwer zu verstehe. Das ist ja auch der Sinn dahinter. In der Sprache des Internets kennen wir uns hingegen schon besser aus, die meisten jedenfalls. Leopold Wallisch, ...

Jugendsprache ist für uns Erwachsene oft schwer zu verstehe. Das ist ja auch der Sinn dahinter. In der Sprache des Internets kennen wir uns hingegen schon besser aus, die meisten jedenfalls. Leopold Wallisch, der Lemming, hat auch damit so seine Probleme und vermutet, dass der beste Freund seines Sohnes Lol heißt. Sie schmunzeln? So ging es mir auch, aber das Schmunzeln gefror mir bald im Gesicht.

Lemming und Mario, eben jener Freund des Sohnes, müssen beide in dieselbe Richtung fahren. Lemming zur Arbeit, Mario nach Hause. Und so sitzen sie in der Bahn nebeneinander und unterhalten sich. Mario bekommt eine Nachricht auf sein Handy, verlässt die Straßenbahn und stürzt sich in den Tod. Der Lemming möchte ihn aufhalten, doch alles, was ihm bleibt, ist die Jacke des Jungen. Lemming, der letzte, der den Jungen lebend gesehen hat, wird zum perfekten Opfer für die Medien. De Medien ist klar: er hat Mario in den Selbstmord getrieben. Die Gesellschaft stellt sich gegen ihn. Nur sein Freund, der Polizist Polivka, hält zu ihm. Schaffen sie es, gegen den Hass anzukämpfen und Marios Tod aufzuklären?

Dieses Buch ist ein wahrer Lesegenuss. Unglaublich fesselnd und sprachgewandt geschrieben, reißt es den Leser in eine Welt des Cybermobbings und auch der Politik und bietet kaum Möglichkeiten, Atem zu holen. Cybermobbing, die Politik Österreichs und die Asylpolitik im Allgemeinen finden ihren Raum und durchdringen die Gedanken des Lesers. Gerade, wer als Kind selbst Mobbingopfer war, wird dieses Buch mit einem beklemmenden Gefühl lesen und froh sein, dass es zu seiner Zeit noch kein Internet gab. Man hinterfragt beim Lesen aber auch sein eigenes Verhalten. Wenn ich Aussagen von mehreren unterschiedlichen Quellen lese, wie reagiere ich? Hinterfrage ich sie wirklich jedes mal, ober springe ich nicht doch manchmal auf den Zug der vorschnellen Verurteilung?

Für mich war dieses Buch ein Leseerlebnis der besonderen Art. Der Schreibstil, dem man das Österreichische anmerkt, war absolut was fürs Herz. Ich liebe die Anspielungen, den Humor, der immer mal wieder durchblitzt und die Wortgewandtheit des Autors. Die Tiefe der Themen machte zeitweilen atemlos. Gerade die Rolle der sozialen Netzwerke im Leben von uns allen sollte man nie aus den Augen verlieren. Bieten sie einerseits Außenseitern die Möglichkeit, unter einem Pseudonym plötzlich wieder am Leben teilzuhaben, haben sie doch auch die Macht, Leben zu zerstören und das auch von Menschen, die sich eigentlich aus sozialen Netzwerken raushalten. Cybermobbing ist für den Mobbenden viel einfacher als das reale Mobbing, da man schön bequem und quasi ohne Angst vor Gegenwind Menschen fertigmachen kann. Für den Betroffenen ist es aber die Hölle, bekommen doch nicht nur wenige Menschen, sondern das ganze Umfeld mit, was los ist.

Dies ist ein Buch, das nachwirkt. Das beschäftigt, lange nachdem man es zugeklappt hat. Und deshalb verdient es die volle Punktzahl.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.02.2020

Die Gefahr im World Wide Web

0

Der Lemming trifft auf Mario, einem guten Freund seines Sohnes Ben. Da der Lemming den gleichen Weg wie Mario hat, fahren sie mit der Starssenbahn zusammen und werden durch ein Mitbürger beobachtet. Mario ...

Der Lemming trifft auf Mario, einem guten Freund seines Sohnes Ben. Da der Lemming den gleichen Weg wie Mario hat, fahren sie mit der Starssenbahn zusammen und werden durch ein Mitbürger beobachtet. Mario bekommt eine Nachricht und stürzt aus der Strassenbahn und springt von der Brücke in den Tod. Alles sieht nach Selbstmord aus. Doch das Internet quillt über vor Hasspost und schnell ist der Lemming der Schuldige, der auch noch von der Polizei, in Person seines Freundes Kommissar Polivka, frei gelassen wird. Das Netz ist allerdings brutal und so wird Lemming suspendiert, ebenso wie Polivka, und als Kinderschänder dargestellt. Doch der Lemming lässt sich das nicht gefallen und macht sich auf den Weg mit Polivka um den Schuldigen zu fangen und zu bestrafen. Auf dem Weg zum Ursprung des Shitstorms trifft er viele Menschen, die nach und nach das Geheimnis um den Selbstmord lösen.

Stefan Slupetzky versteht es in diesem Roman die Spannung aufrecht zu halten und die Geschichte mit vielen aktuellen Beispielennaus der Politik zu würzen. Ein ausgezeicheter Krimi, mit sehr viel gesellschaftlicher Kritik am Umgang mit dem Internet. Aber auch mit Kritik an uns selber, am Umgang mit Wahrheit und unseren eigenen Vorurteilen. Absolut empfehlenswertes Buch!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.02.2020

Rundum gelungen

0

Der Lemming versteht die Welt aus Internet-Kauderwelsch nicht mehr. Umso erschrockener ist er, als er mit ansehen muss, wie Mario, ein Freund seines Sohnes Ben, nach einer offenbar schockierenden Nachricht ...

Der Lemming versteht die Welt aus Internet-Kauderwelsch nicht mehr. Umso erschrockener ist er, als er mit ansehen muss, wie Mario, ein Freund seines Sohnes Ben, nach einer offenbar schockierenden Nachricht auf dem Handy von einer Brücke in den Tod springt. Nachdem daraufhin ein Shitstorm beginnt, will der Lemming unbedingt herausfinden, was hinter dem Suizid steckt.

Dies war das erste Buch, das ich von diesem Autor gelesen habe. Dementsprechend gespannt und neugierig war ich.
Der Schreibstil war flüssig und konnte sofort Bilder bei mir im Kopf entstehen lassen. Ich konnte der gesamten Story bestens folgen und hatte keinerlei Schwierigkeiten aufgrund fehlender Kenntnisse der Vorgängerbücher dieser Reihe um den Lemming.
Die Charaktere wurden prima ausgearbeitet und ich konnte sie mir gut vorstellen. Es waren zwar recht viele Personen, doch mit ein wenig Konzentration konnte ich sie dann auch auseinanderhalten.
Die Story hat mir richtig gut gefallen. Es war eine perfekte Mischung aus Krimi und Gesellschaftskritik. Ich wurde an vielen Stellen nachdenklich, aber ohne dass ich aus dem Buch gerissen wurde oder diese nachdenklich stimmenden Passagen überhand gewannen. Es war einfach prima durchdacht. Daneben bietet das Buch auch noch einen tollen Humor, der mich bereits zu Beginn schmunzeln ließ und sich durch das Buch zog. Auch hierbei war es eine gute Mischung. Aber auch der Kriminalfall war gut durchdacht und schlüssig aufgebaut. Der Täter bzw. der Hintergrund blieben mir bis zum Ende verborgen, so dass es durchgängig spannend war und ich dann überrascht wurde.

Ein klasse Krimi samt Gesellschaftskritik. Ich wurde bestens unterhalten und vergebe 5 von 5 Sternen.