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Veröffentlicht am 04.03.2020

Mit Blick auf den Einzelnen

Nach Mattias
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In verschiedenen Abschnitten erzählt Peter Zantingh von neun verschiedenen Personen. Manche kennen sich untereinander gar nicht, aber alle haben - mal mehr oder weniger - mit dem Tod von Mattias zu tun.

Da ...

In verschiedenen Abschnitten erzählt Peter Zantingh von neun verschiedenen Personen. Manche kennen sich untereinander gar nicht, aber alle haben - mal mehr oder weniger - mit dem Tod von Mattias zu tun.

Da ist einemal seine Freundin Amber, die sich kurz vor dem Tod von Mattias noch mit ihm gestritten hat. Mattias Eltern und Großeltern, zwei Paare, die auf die Entfremdung zwischen sich auf ganz verschiedene Arten reagieren. Quentin, Mattias bester Freund, sie hatte so große Pläne, zu deren Umsetzung es nicht mehr gekommen ist. Aber da ist auch noch ein Online-Gamer, ein Alkoholabhängiger, eine Mutter und ein Blinder.

Die meisten der Personen kannten Mattias, manche aber auch nicht. Doch ihr Leben verändert sich durch seinen Tod. Durch Zufälle kreuzen sich auch die Lebensbahnen dieser Protagonisten, meistens jedoch unbemerkt.

Anfang war ich, das muss ich zugeben, irritiert, was haben diese Geschichten gemeinsam. Nicht alle sind spektakulär, sondern es werden verschiedene (Trauer)Phasen beschrieben, oder Rückblicke auf Mattias oder einfach nur, was gerade im Leben derjenigen passiert. Matthias bleibt für den Leser immer etwas verschwommen, jeder, der ihn kannte, hat ihn auch anders erlebt. Am Ende, wenn man auch weiß, wie es zu dem Tod von Mattias kam, wenn man erkennt, wie sich die einzelnen Fäden auch kreuzen, die der Autor hier gesponnen hat, dann sieht man auch dieses graziele Geflecht, dass ich als sehr gelungen empfinde. Vor allem schafft es Zantingh jedem Einzelnen in "seinem" Kapitel eine ganz eigenen Note zu geben und mit wenigen Worten, kurzen Sätzen so vieles auch zu erzählen.

Ein Roman, der nicht Matthias und sein Leben in den Vordergrund stellt, sondern, das, was sich alles verändern kann, wenn einer fehlt. Die Lücke, die gefüllt werden möchte. Wie Menschen ins straucheln kommen, am verzweifeln sind, aber auch, dass sie Hoffnung und Aufgaben finden (können) und neue Menschen in ihr Leben treten. Ein nachdenklich machender Roman, der mich zwar emotional nicht 100% ig berühren konnte, den ich aber aufgrund der ungewöhnlichen und mal ganz anderen Aufbauart gerne gelesen habe und empfehlen kann. Ein Buch voller trauriger Hinterbliebenen, aber auch mit der Hoffnung auf ein Leben "nach Mattias".

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Veröffentlicht am 03.03.2020

Gesünder leben

Einfach fasten - gesünder leben
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Das Autorenehepaar Ruth und Dietmar Pfennighaus haben wertvolle Impulse, wertvolle Anregungen und Tipps, gemixt mit eigenen Erfahrungen gesammelt und in diesem Ratgeber herausgebracht.

Es geht nicht nur ...

Das Autorenehepaar Ruth und Dietmar Pfennighaus haben wertvolle Impulse, wertvolle Anregungen und Tipps, gemixt mit eigenen Erfahrungen gesammelt und in diesem Ratgeber herausgebracht.

Es geht nicht nur um die Umsetzung einer Fastenzeit, sondern auch um allgemein bewussteres Essen und um vollwertigere und gesündere Ernährung. Beim Fasten werden verschiedene Fastentypen kurz erklärt, von der Fastenwoche mit der richtigen Vorbereitung und Umsetzung, über das Intervallfsten und Basenfasten. Es werden hilfreiche Tipps für eine Entsäuerung des Körpers, der Darmsanierung und über wertvolle Lebensmittel geliefert.

Der Ratgeber ist übersichtlich strukturiert, aufgelockert durch Bilder und Zeichnungen. Wichtige Sätze werden farblich hervorgehoben.

Es geht meiner Meinung weniger um eine 1:1 Umsetzung einer bestimmten Fastenzeit, sondern vielmehr darum, den Leser überhaupt dazu zu ermutigen, warum, wieso und weshalb. Es zu probieren, die postiven Effekte zu erkennen, zudem zu wissen, dass es umsetzbar ist. Zudem ermuntern beide Autoren den Leser zu einem achtsameren Umgang mit dem eigenen Körper. Nicht zu unterschätzen in dem Buch sind auch wertvolle Tipps für Seele und Geist enthalten. Diese Gedanken unterstützen nicht nur während der Fastenzeit den Körper .

Vor allem die persönlichen Erfahrungen, die immer wieder mit eingeflossen sind in die Texte, haben mir besonders gefallen. Im Anhang gibt es zudem noch ein paar Rezepte.

Ruth Pfennighaus ist Gesundheits- und Ernährungsberaterin und zudem Physiotherapeutin. Seit 30Jahren führt sie Gesundheitsseminare .

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Veröffentlicht am 16.02.2020

Psychologisches Drama

Die Wälder
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Lange weiß man nicht, wie die beiden Erzählstränge zusammen passen, sie bilden jedoch den Grundstock für die vorliegende Spannung. Beide verbindet ein weit ab gelegenes Dorf, düster und unheimlich, am ...

Lange weiß man nicht, wie die beiden Erzählstränge zusammen passen, sie bilden jedoch den Grundstock für die vorliegende Spannung. Beide verbindet ein weit ab gelegenes Dorf, düster und unheimlich, am Rande eines Waldes. Was hat es mit diesem düsteren Wald auf sich? Welche Geheimnisse verbirgt er? Was ist heute geschehen, was damals?

Nina lebt seit langer Zeit in einer Großstadt. Doch als sie die Nachricht vom Tod eines Jugendfreundes erhält und auch noch einen Abschiedsbrief, der die Bitte enthält, dass zu beenden, was er, wenn sie diesen Brief erhält, nicht mehr geschafft hat. Nina zögert, will sie sich auf eine gefährliche Reise in die Vergangenheit begeben? Sich selbst einer drohenden Gefahr aussetzen und zudem das, was sie seit langer Zeit vergessen wollte, wieder ans Tageslicht befördern? Doch eigentlich bleibt ihr keine Wahl, sie will Tims Tod rächen und endlich die Wahrheit ans Licht bringen und einen Mörder, der vor langer Zeit gemordet hat, überführen.

Melanie Raabes neuester Thriller ist ein psychologisches Drama mit einigen spannenden Szenen. Die Spannung wird allerdings vielmehr davon getragen, dass der Leser die Zusammenhänge lange nicht durchschaut, dass gefährliche Situationen sehr gut erzählt werden und man eine latente Gefahr während des gesamten Lesens spüren kann.
Am Ende gibt es noch einige überraschende Wendungen, die aber dann sehr überzeugend Licht in das Dunkel bringen. Ich war relativ schnell mit dem Buch durch, weil ich die ganze Zeit mitgefiebert hatte und ich ich durch die angenehm lesbare und spannde Erzählweise bestens unterhalten gefühlt habe.


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Veröffentlicht am 16.02.2020

Psychologische Verwicklungen

Neuschnee
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Neun Freunde verbringen die Tage um Silvester in einer einsam gelegenen Lodge, fernab jedweder Zivilisation. Lediglich zwei Angestellte und ein weiteres Pärchen sind auf dem weitläufigen Gelände. Nach ...

Neun Freunde verbringen die Tage um Silvester in einer einsam gelegenen Lodge, fernab jedweder Zivilisation. Lediglich zwei Angestellte und ein weiteres Pärchen sind auf dem weitläufigen Gelände. Nach drei Tagen ist einer von ihnen tot und Hilfe von außen kann aufgrund des vielen Schneefalls nicht kommen.

Lange bleibt es spannend - wer ist das Opfer und vor allem wer ist der Täter?

Lucy Foley schreibt in zwei Erzählsträngen - eine, die mit der Fahrt in den Urlaub beginnt und ein zweiter, der mit dem Verschwinden des Opfers anfänft. Die Erzählperspektivern wechseln ständig, so bekommt der Leser nach und nach ein sehr guten Eindruck von den Personen im Roman. Nicht alles ist so, wie es anfangs scheint. Nach und nach entpuppt sich der Ausflug nicht als so fröhlich und die Menschen als nicht so glücklich, wie gedacht. Immer mehr Abgründe, Verwicklungen, Spannungen und - ja - auch Hass untereinander werden offenbart.


Die Autorin hat mich am Ende richtig mit diesem Plot gefesselt, auch wenn er am Anfang sehr sacht und auch relativ unspektakulär beginnt. Aber das Durchhalten am Anfang hat sich gelohnt, die Spannung steigert sich gewaltig und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil von Foley hat mir sehr gut gefallen, die Protagonisten hatten eines gemeinsam: irgendwie konnte jeder Opfer/Täter sein, alle hatten ihren "Dreck am Stecken", jedem hätte ich es zugetraut - naja, fast jedem. Durch die lange offene Frage nach dem "Who done it" bleibt der Spannungsbogen hoch, auch wenn es hier relativ unblutig zugeht.


"Neuschnee" ist kein blutiger Thriller, sondern einer mit Untiefen, Überraschungen und psychologischen Verwicklungen .

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Veröffentlicht am 03.01.2020

Ein Koch- und Lesebuch zum genießen

Mit dem LITTLE LIBRARY COOKBOOK durchs Jahr
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Ein literarisches Kochbuch?! Ja, denn eigentlich ist "Mt dem little Library Cookbook" (wie der Name schon sagt) nicht nur ein Kochbuch. Es geht vielmehr um die Liebe zur Literatur und zum Essen. Die Rezepte ...

Ein literarisches Kochbuch?! Ja, denn eigentlich ist "Mt dem little Library Cookbook" (wie der Name schon sagt) nicht nur ein Kochbuch. Es geht vielmehr um die Liebe zur Literatur und zum Essen. Die Rezepte sind jahreszeitlich sortiert, nach Frühling-, Sommer-, Herbst- und Winterrezepten. Es geht um Anregungen auch mal Neues auszuprobieren, es sind ganz unterschiedliche Gerichte, manche aufwendig, manche schnell zuzubereiten. Gemüse, Suppen , Fleisch, Fisch ,Desserts, Getränke... wie z.B. Pistazienkuchen, Blutorangenkuchen, Wan-Tan-Suppe, Weiße Sangria, Rote-Beete -Suppe, aber auch Brokkoli-Salat, Omelette, Risotto mit Spargel, walisische Küchlein, Apfel-Birnen-Chutney etc.

Nicht alles, was hier als Rezptvorschläge angegeben ist, möchte ich nachkochen, doch so einiges (Un)bekanntes klingt sehr lecker. Oft werden ganze Menüs zusammengestellt, sei es für ein Picknick oder eine Gästeeinladung oder einfach für ein Mehr-Gänge-Menü. Die Rezpte sind sehr abwechslungsreich und dadurch ist für jeden etwas dabei. Bei den meisten Rezepten sind die Zutatenauswahl kein Problem beim Einkauf.


Was mir vor allem bei diesem mal so ganz anderem Kochbuch gefallen hat, ist die Liebe zu Büchern und zum Kochen, diese Wärme, die die ganzen Texte, die immer wieder den aufgeführten Rezepten voran gestellt wurden ,ausstrahlen. Kate Young zelebriert das Essen, sie schildert eigene Erlebnisse oder Erinnerungen, sie weckt dadurch den Appetit beim Lesen ihrer vorangestellten Einleitungen, zudem gibt es immer wieder Zitate und Beschreibungen von literarischen Werken mit der Überleitung, warum gerade diese Gerichte dazu passen.

Das Buch aus dem Wunderraumverlag hat eine sehr hochwertige Aufmachung, fester Einband, Leinenrücken, Lesebändchen, sehr viele Bilder zu den Rezepten, die benötigten Zutaten sind übersichtlich am Rand aufgeführt und die Zubereitung der Rezepte ist sehr verständlich erklärt.

Ein Buch nicht nur zum Nachkochen von Rezepten, sondern auch zum Schmökern. Manch eines der von der Autorin zitierten Bücher habe ich nachgeschlagen und mir somit nicht nur Appetit aufs Essen gemacht, sondern auch auf neue Leküren.

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