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Veröffentlicht am 12.03.2020

Teil 2 der Garten-Trilogie

Die englische Gärtnerin - Rote Dahlien (Die Gärtnerin von Kew Gardens 2)
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Mit dem Zusatz "Rote Dahlien" erscheint der zweite Band aus der Reihe "Die englische Gärtnerin" von Martina Sahler.
Man kann der Handlung auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Teil gut folgen.
Im Mittelpunkt ...

Mit dem Zusatz "Rote Dahlien" erscheint der zweite Band aus der Reihe "Die englische Gärtnerin" von Martina Sahler.
Man kann der Handlung auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Teil gut folgen.
Im Mittelpunkt steht natürlich auch hier wieder die ehrgeizige Botanikerin Charlotte Bromberg. Nachdem sie als erste Frau in Kew Gardens arbeiten durfte, träumt sie auch dort weiter von einer Forschungsreise.
Ihr zum Teil manchmal distanziert wirkender deutscher Ehemann Viktor scheint sie zu unterstützen - trotz unterschiedlicher Einstellungen zum Thema berufstätiger Frauen. Und ab und zu knirscht es dadurch in ihrer Ehe!
Charlotte sieht sich irgendwann durch widrige Umstände gezwungen, ihren Arbeitsbereich in den weitläufigen Garten der Villa ihres Mannes zu verlagern.
Dabei kommt sie dem ebenfalls verheirateten Gärtner Quinn immer näher und aus Sympathie entwickeln die beiden, auch durch die Liebe zu Pflanzen, tiefere Gefühle zueinander.
Eine Forschungsreise nach Persien, die Viktor seiner Frau schenkt, soll die Ehepartner wieder zusammenbringen. Mit gemischten Gefühlen reist Charlotte Richtung Isfahan....

Die Handlung verlagert sich im 2. Band auf die Erschaffung einer neuen, spektakulären Gartenanlage. Die Beschreibung der Hoffnung auf ein neues Lebenswerk fand ich sehr gut gelungen. Die diversen lateinischen Bezeichnungen waren durchaus passend eingefügt um Charlottes tiefe Liebe zur Botanik zu verdeutlichen. Wobei ich als Laie aber nichts damit anfangen konnte...
Durch den sehr bildhaften Schreibstil konnte ich mir die verschiedenen Pflanzen und den erblühenden Garten sehr gut vorstellen. Auch die Reise durch Persien scheint mir im historischen Kontext gelungen!

Charlotte ist mir zwar durchaus sympathisch (sie ist z.B. ihrer Zeit, was Emanzipation betrifft, ein wenig voraus), aber zu 100% warm bin ich nicht mit ihr geworden. Ihre nicht eindeutig definierten Gefühle gegenüber Viktor stören mich ein wenig.
Aus Viktor selbst werde ich nicht richtig schlau. Einerseits scheint er Charlotte sehr zu lieben, andererseits verhält er sich ihr gegenüber manchmal etwas seltsam...
Ich habe Aurora ins Herz geschlossen. Von Anfang an habe ich auf ein gemeinsames Glück mit Robert gehofft. Wer weiß...
Debbie entwickelt sich vom aufmüpfigen Teenager zu einer zauberhaften jungen Frau! Wunderschön!

Mir hat der Weg an Charlottes Seite Spaß gemacht. Ich bin gespannt wie es weiter gehen wird. Mit dem Garten, den Protagonisten, den Verwicklungen in Liebesdingen

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Bella Italia am Vesuv

Dolce Vesuvio. Ein Italien-Roman.
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Carlotta, genannt Lollo, ist Archäologiestudentin aus Leidenschaft. Von ihrem Professor unterstützt, bekommt sie die Möglichkeit an einer Ausgrabung in Pompeji mitzuarbeiten! Einziger Wermutstropfen ist: ...

Carlotta, genannt Lollo, ist Archäologiestudentin aus Leidenschaft. Von ihrem Professor unterstützt, bekommt sie die Möglichkeit an einer Ausgrabung in Pompeji mitzuarbeiten! Einziger Wermutstropfen ist: Auch der überhebliche Alessandro soll mit nach Kampanien reisen!
Am Fuß des Vesuv ist Lollo dann in einer komplett neuen Welt angekommen. Die Arbeit und auch das Leben in Bella Italia entwickeln sich ganz anders als erwartet.
Lollo hofft auf eine große Entdeckung, findet neue Freunde und vielleicht die große Liebe...

Wie der Titel ja schon vermuten lässt, spielt diese heitere Liebesgeschichte im Raum Neapel und rund um den Vesuv.
Die Hauptprotagonistin Lollo ist eine unglaublich sympathische, aber auch leicht verpeilte junge Frau. Ihre offene und lockere Art lässt sie schnell Freunde finden - sie nach und durch Pompeji zu begleiten, macht unglaublichen Spaß!
Das es zu einem literarischen Happy-End zwischen ihr und Alessandro kommen wird ist von Beginn an klar - aber der Weg dahin ist unglaublich lustig beschrieben! Die Dialoge der beiden, der verbale Schlagabtausch, erinnern an klassische Screwball-Komödien!

Mir haben die Beschreibung von Pompeji und auch die kurzen historischen Erklärungen dazu richtig gut gefallen. Sie waren sehr bildhaft und realistisch! Da ich die berühmte verschüttete Stadt schon einmal besucht hatte, habe ich mich direkt dorthin zurückversetzt gefühlt!
Auch war für mich die ganze Atmosphäre, vermittelt u.a. durch die "Familia", typisch italienisch dargestellt und haben Reiselust geweckt!

Der Schreibstil der Autorin ist, wie die komplette Handlung, locker-leicht und macht die Geschichte zu einer wunderbaren Sommerlektüre.
Ich hatte jedenfalls während und nach dem Lesen Lust auf Pasta, Wein und Urlaub an der italienischen Adria!

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Veröffentlicht am 01.03.2020

Woher weiß man, wohin man gehört?

Ein Sommer im Alten Land
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Und woher weiß man, dass es für immer ist?

Mit "Ein Sommer im Alten Land" wollte ich mal wieder einen kurzweiligen, amüsanten Roman lesen.
Das hat auch geklappt, wenn auch anders als gedacht!
Alix, eine ...

Und woher weiß man, dass es für immer ist?

Mit "Ein Sommer im Alten Land" wollte ich mal wieder einen kurzweiligen, amüsanten Roman lesen.
Das hat auch geklappt, wenn auch anders als gedacht!
Alix, eine Duft-Designerin, verliert nach einem Unfall in New York ihren Geruchssinn. Und das ist nicht nur aus beruflicher Sicht eine Katastrophe. Alix beginnt plötzlich alles in ihrem Leben in Frage zu stellen. Und so beginnt es auch in ihrer Beziehung zu ihrer großen Liebe Max zu kriseln. Die Reise zu ihrer Großtante ins Alte Land ist in mancherlei Hinsicht eine Flucht.
Es dauert relativ lange bis Alix im Alten Land ankommt. Bis es soweit ist, kommt einem die Problematik "Ich kann absolut nichts mehr riechen" immer näher. Ihre Hilflosigkeit wird gut vermittelt - ohne ins Dramatische abzurutschen.
Beim Apfelhof angekommen nimmt die Geschichte dann eine ganz neue Wendung und mit dem zunächst ominösen Johann tritt ein neuer Mann in Alix' Leben. Aber für wen schlägt ihr Herz denn nun wirklich? Und ist das Seifensieden auf dem Apfelhof tatsächlich eine echte Alternative oder nur ein Weg in eine ganz neue Zukunft?

Alix ist einem sofort sympathisch, auch wenn einige ihrer Gedanken und Handlungen teilweise schwer nachzuvollziehen sind!
Max ist eine Seele von Mensch und ich mochte ihn von Beginn an. Und auch Johann ist ein unglaublich liebenswerter Mensch.
Die Geschichte von Tante Barbara hat mich berührt und ich denke man muss sie einfach mögen!
Es gibt noch ein paar weitere Personen, die - alle auf ihre Art - die Handlung abrunden und so lebendig werden lassen!

Es handelt sich nicht um eine rosarote Heile-Welt-Geschichte mit Happy-End-Garantie als Zuckerguss. Alix erfährt im Laufe der Geschichte erst so nach und nach was sie wirklich will und was sie vom Leben erwartet. Ihre Zweifel und ihre Hoffnungen mitzuerleben fand ich sehr realistisch dargestellt.
Das Leben ist vielleicht kein Ponyhof, aber auf dem Apfelhof im Alten Land findet Alix Heimat und eine Zukunft. Mir hat das Ende jedenfalls sehr gefallen - und statt Zuckerguss gab es dann Sahnehäubchen incl. Kirsche

Ich liebe handgefertigte Seifen sehr und ich gehe in jeden Seifenladen den ich sehe. Jetzt noch mehr als vorher...

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Veröffentlicht am 20.02.2020

Farben der Schönheit -Trilogie Teil 1

Die Farben der Schönheit – Sophias Hoffnung (Sophia 1)
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Das es sich hier mal wieder um eine Trilogie handelt, hatte mich zuerst abgeschreckt. Auch das Make-Up im Fokus der Geschichte zu stehen schien, war für mich nicht unbedingt ein Argument. ABER: Ich kenne ...

Das es sich hier mal wieder um eine Trilogie handelt, hatte mich zuerst abgeschreckt. Auch das Make-Up im Fokus der Geschichte zu stehen schien, war für mich nicht unbedingt ein Argument. ABER: Ich kenne Bücher von Corina Bomann und ich weiß um ihren einnehmenden, fesselnden Schreibstil. Ich wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil!

Berlin 1926: Sophia Krohn ist Studentin der Chemie als sie sich in ihren Dozenten Georg verliebt. Eigentlich ist es ihr Plan die Drogerie des Vaters zu übernehmen und dort eigene Kosmetik zu verkaufen. Aber als Sophia schwanger wird lässt Georg sie sitzen und der Vater wirft sie aus dem Haus.
Sophia kommt bei ihrer Freundin Henny unter. Als diese jedoch in Paris ein Engagement als Tänzerin erhält begleitet sie ihre Freundin dorthin.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten lebt Sophia sich ein und findet sogar einen Job bei der berühmten Helena Rubinstein. Mit ihr zusammen reist sie nach New York!

Ich bin mal wieder begeistert wie scheinbar mühelos es der Autorin gelingt ihre Leser(innen) in ihre Geschichte hineinzuziehen!
Man ist sofort an der Seite von Sophia - auch wenn sie zu Beginn ein wenig naiv agiert. Aber ihr Mut und ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft (Der Titel passt wirklich hervorragend) lassen sie immer selbstsicherer werden.
Ich mochte aber auch Henny sehr. Ihre lebensbejaende Art ist mehr als erfrischend.
Das Thema Kosmetik ist zwar ein Hintergrund der Geschichte, steht aber nicht zu sehr im Mittelpunkt. Die Einflechtungen rund um Helena Rubinstein und ihren "Puderkrieg" mit Elizabeth Arden fand ich allerdings extrem gelungen und sehr interessant.

Am Ende dieses ersten Trilogie-Bandes reist Sophia von New York zurück nach Paris. Ich bin sehr gespannt wie es dort weitergehen wird.

Achtung jetzt folgt ein sehr großer Spoiler:

Als Sophia ihr totes Kind nach der Geburt nicht zu sehen bekam, da hatte ich den Verdacht, es könnte vielleicht überlebt haben.
Wer hätte ein Interesse gehabt ihr das Baby wegzunehmen?

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Veröffentlicht am 16.02.2020

Norderney - Krimi

Die Tote in der Sommerfrische
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In diesem historischen Kriminalroman sind es weder die Polizei, noch Detektive, die sich um die Aufklärung der Todesumstände eines jungen Dienstmädchen bemühen.
Mit der selbstbewussten aus reichem Hause ...

In diesem historischen Kriminalroman sind es weder die Polizei, noch Detektive, die sich um die Aufklärung der Todesumstände eines jungen Dienstmädchen bemühen.
Mit der selbstbewussten aus reichem Hause stammenden Viktoria und Christian, ein aus dem Arbitermilieu kommenden Journalisten, sind es zwei junge Menschen, die sich, trotz Standesunterschied, nicht davon abbringen lassen gemeinsam nach Hinweisen über den Tathergang zu suchen. Und dabei kommen einige überraschende und unerwartete Wahrheiten ans Tageslicht.

Schon das nostalgisch anmutende Cover versetzt die Leser(innen) durch Raum und Zeit.
Die Autorin Elsa Dix schafft es außerdem sofort mit ihrem fesselnden Schreibstil eine sehr atmosphärische Stimmung des Jahres 1912 zu schaffen.
Die Protagonisten werden sehr realistisch dargestellt - nicht nur historisch gesehen.
Die beiden Hauptpersonen Viktoria Berg und Christian Hinrichs, aus deren Sicht abwechselnd beschrieben wird, haben einen Hintergrund, durch den sie einem beim lesen noch näher kommen.
Die Krimielemente der Geschichte, um die es im wesentlichen geht, sind perfekt in den historischen Zeitrahmen eingefügt. Heute, mehr als 100 Jahre später, erschreckend, wie wenig Recht und Gerechtigkeit damals oft zusammen passten!

Auch wenn es nur eine begrenzte Anzahl von Protagonisten in der Geschichte gibt, so hat man beim miträtseln doch relativ lange eine größere Anzahl an "Verdächtigen". Denn es gibt genügend undurchsichtige, zwielichtige und/oder unsympathische Figuren beiderlei Geschlechtes!
Die verschiedenen Verknüpfungen lösen sich erst recht spät, dann aber durchweg logisch auf.

Das Ende lässt mich auf ein Wiedersehen mit Viktoria und Christian hoffen....

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