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magische_farbwelt

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2020

Es kann ganz schnell gehen

#KillTheRich - Wer Neid sät, wird Hass ernten
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Fiktion, die nicht realer sein könnte? Das Fragezeichen kann ich hier guten Gewissens durch ein Ausrufezeichen ersetzen: Fiktion, die nicht realer sein könnte! Denn in „KillTheRich – Wer Neid sät, wird ...

Fiktion, die nicht realer sein könnte? Das Fragezeichen kann ich hier guten Gewissens durch ein Ausrufezeichen ersetzen: Fiktion, die nicht realer sein könnte! Denn in „

KillTheRich – Wer Neid sät, wird Hass ernten“ von Lucas Fassnacht geht es um die rasend schnelle Verbreitung eines Online-Beitrages, mit fatalen Folgen für die gesamte Weltbevölkerung. Aber in dem Politthriller geht es soviel mehr. Es geht um das aktuelle Weltgeschehen, die Probleme einer jeden Bevölkerungsschicht werden aufgezeigt und angeprangert. Und mal unter uns: Auch jeder bekannte Politiker – auch die ganz Großen – bekommt sein Fett weg, was ich seitens des Autors schon echt mutig finde. Hut ab. Auch einzelne Politiksysteme werden kritisch betrachtet, und irgendwie, so habe ich es empfunden, ein wenig aufs Korn genommen. Der Schreibstil des Autors Lucas Fassnacht ist wunderbar. Alles ist flüssig, so dass man das Buch gern zur Hand nimmt, auch wenn mich zunächst die Seitenzahl fast erschlagen hat. Denn in meinem eBook wurden beinah 1.000 Seiten angezeigt. Ich jedenfalls konnte es immer kaum erwarten, weiter zu lesen. Teilweise waren mir zuviel handelnde Personen an der Geschichte beteiligt. Aber am Ende des Buches ist eine Übersicht der Personen vorhanden. Allerdings sieht man das ja bei einem eBook auch wirklich erst am Ende. Wie dem auch sei, „

KillTheRich – Wer Neid sät, wird Hass ernten“ ist für mich ein Politthriller, der spannend ist, mit mutiger Kritik an der realen Politik nicht spart und hier und da mit einem ironischen Unterton zu verstehen ist.

Veröffentlicht am 13.03.2020

Ich möchte auch einen Seth

Rockford Legends: SETH
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Hach ja, endlich mal wieder etwas fürs Herz. Zwischen all den nachdenklich stimmenden Romanen und Krimis, die ich auch sehr gern lese, darf es auch mal wieder etwas Romantisches sein. Liebesromane, die ...

Hach ja, endlich mal wieder etwas fürs Herz. Zwischen all den nachdenklich stimmenden Romanen und Krimis, die ich auch sehr gern lese, darf es auch mal wieder etwas Romantisches sein. Liebesromane, die sich zwischen heißen Sportlern und unscheinbaren Mädels abspielen, gibt es sehr viele mittlerweile. Und zu Recht, wie ich finde. Denn welche Frau träumt nicht hier und da von einem sexy Adonis auf Händen getragen zu werden. Und beim Lesen eines solchen Romans wird das Träumen leicht gemacht. Seth ist Eishockeyspieler, absolut beliebt, vor allen Dingen in der Frauenwelt. Er verliebt sich in Allison und wirbt um sie. Doch sie blockt ab, schließlich schämt sie sich für ihr Leben – ihr vergangenes und jetziges Leben. Die Autorin Kate Lynn Mason erzählt in ihrem Buch „ROCKFORD LEGENDS: SETH“, wie sich die beiden finden, und welche Hürden sie für ihre Beziehung überwinden müssen. Dieses Buch ist übrigens der 2. Band der „Rockford Legends“ Reihe. Den 1. Teil habe ich bisher nicht gelesen. Zum Einstieg in den 2. Band sind die Vorkenntnisse meines Erachtens aber nicht notwendig. Der Schreib- bzw. Erzählstil der Autorin ist wunderbar flüssig und wortgewandt. Mit Freude habe ich mich in der Welt zwischen Seth und Allison in Rockford eingefunden, schließlich haben die beiden mir schöne Lesestunden bereitet. Viel Wehmut war vor allen seitens Allison zu vernehmen, sodass mir hier und da die Tränchen in den Augen standen. Aber auch das süße Kribbeln im Bauch, wie als wäre man selbst frisch verliebt, ließ nicht lange auf sich warten. „ROCKFORD LEGENDS: SETH“ von Kate Lynn Mason ist ein wunderbar gut tuender Roman für die Seele. Hach ja, wären doch – fast – alle Männer so wie Seth.

Veröffentlicht am 06.03.2020

Eine Kämpferin, die nicht aufgibt

Zeit des Sturms
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Auch wenn es in meiner Schulzeit nie der Fall war, so ist mein Interesse an geschichtlicher Lektüre nun umso größer. Und auch gerade Romane, die in der Zeit des Zweiten Weltkriegs spielen, faszinieren ...

Auch wenn es in meiner Schulzeit nie der Fall war, so ist mein Interesse an geschichtlicher Lektüre nun umso größer. Und auch gerade Romane, die in der Zeit des Zweiten Weltkriegs spielen, faszinieren mich. Nicht, weil ich mich am Leid der Handelnden laben möchte. Nein, ich habe viel mehr Hochachtung, wie die Menschen gekämpft haben, niemals aufgegeben haben. Im Roman „Zeit des Sturms“ von der Autorin Mila Sommerfeld geht es im Zentralen um genau eine solche Familie, die die Angriffe und Schikanen nur durch ihren Zusammenhalt übersteht. „Zeit des Sturms“ ist der 2. Band der „Die Schwestern der Kaufhausdynastie-Reihe“. Den 1. Band habe ich bisher nicht gelesen, aber um in die Geschichte einzusteigen, ist dies auch nicht zwingend notwendig. Im Mittelpunkt von „Zeit des Sturms“ steht die Protagonistin Sophia, ein wahre Kämpfernatur. Sie will sich nichts von der Partei diktieren lassen, sie steht gegen jedes Unrecht an und duckt sich nicht. Die Autorin schafft mit Sophia eine kleine Heldin in ihrem Roman, die mehr Rückgrat als viele ihrer Mitmenschen beweist. Sie ist keine Mitläuferin. Mila Sommerfeld bedient sich in ihrem Schreiben bewusst auch der schonungslosen Darstellung des Leids, sodass beim Leser noch mehr das Bewusstsein für das Leben von damals hervortritt. Zugegeben, es ist wahrlich kein leichter Lesestoff, und „Zeit des Sturms“ ist auch kein Liebesroman, falls man das erwartet. Die Liebe spielt am Rande eine Rolle, aber im Vordergrund steht eine starke Frau, von der sich jeder auch heute noch viel abschauen kann. „Zeit des Sturms“ lässt den Leser Mut schöpfen, ja, sogar mit Sophia mitkämpfen, in der Hoffnung, dass alles gut wird.

Veröffentlicht am 17.02.2020

Außergewöhnlich und einfallsreich

Milchmann
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Außergewöhnlich. Dieses Wort fällt mir als erstes ein, wenn ich an den Roman „Milchmann“ von der Autorin Anna Burns denke. Wortgewandt, lange, teilweise verschachtelte Sätze, spannend und doch in die Länge ...

Außergewöhnlich. Dieses Wort fällt mir als erstes ein, wenn ich an den Roman „Milchmann“ von der Autorin Anna Burns denke. Wortgewandt, lange, teilweise verschachtelte Sätze, spannend und doch in die Länge ziehend. Wiederholend und dennoch in jedem Wort das gewisse Etwas zu finden. So wirkte der Schreibstil in „Milchmann“ auf mich. Stets war ich auf der Suche nach dem, was mir die Autorin Anna Burns mit ihrem Buch wohl sagen will. Und dennoch – oder gerade deshalb – hat mich ihr Roman so sehr gefesselt und gefangen gehalten. In einer Welt nach dem Zweiten Weltkrieg, in der sich die Gesellschaft noch zu ordnen versucht, lebt die namenlose Ich-Erzählerin in einer Beziehung zu ihrem namenlosen Vielleicht-Freund und in einer Familie mit Mutter, Bruder 1 bis 4 – wobei einige der Brüder eben nicht mehr leben – Schwester 1 bis 3 – wenn ich mich nicht verzählt habe – sowie daugehörigen Schwägern 1 bis 3 und Kleinen Schwestern – 3 an der Zahl. Die Erzählerin selbst ist die Mittelschwester. Und schon allein an diesem Beziehungskonstrukt kann der Leser erkennen, in was für eine Welt er sich begibt. Sie ist eben außergewöhnlich. Ach ja. Und dann ist da noch der Milchmann. Er stalkt scheinbar die Protagonistin, die Ich-Erzählerin ohne Namen. Und schnell wird ihr eine Affäre angedichtet, und sie ist die einzige, die weiß, dass es nicht so ist. Niemand glaubt ihr. Im Übrigen ist dies der falsche Milchmann, denn es gibt ja noch den Echten Milchmann. Alles ziemlich verwirrend. Aber irgendwie auch total abgefahren zu lesen. Und wer zwischen den Zeilen lesen kann, merkt schnell, dass es keiner Namen bedarf. Es kann jedem Individuum so ergehen. Der Leser lernt, wie schnell sich Gerüchte verbreiten und potenzieren. Wie schnell es vorbei sein kann, wie oft der Schein einfach trügt. Auch wenn man sich ins Lesen hineinfinden muss und wenn man dies letztendlich geschafft hat, gewinnt man den Roman „Milchmann“ und den Schreib- und Erzählstil von Anna Burns echt lieb. Ich kann mich nur wiederholen: „Milchmann“ ist außergewöhnlich aber dafür umso lesenswerter. Einfach mal etwas Anderes, was mich als Leserin überrascht hat und dafür für mich umso wertvoller ist.

Veröffentlicht am 08.02.2020

Bedingungsloses Vertrauen in einer Beziehung

Dir zu Füßen | Erotischer Fetisch-Roman
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Die Welt der Fetische ist für mich eine neue Welt, lediglich beim Lesen bin ich mit ihr bisher in Berührung gekommen. Und ich muss zugeben, wenn man sich in dieses Genre begibt, muss man sich auch darauf ...

Die Welt der Fetische ist für mich eine neue Welt, lediglich beim Lesen bin ich mit ihr bisher in Berührung gekommen. Und ich muss zugeben, wenn man sich in dieses Genre begibt, muss man sich auch darauf einlassen wollen. Und für mich war das nicht immer ganz einfach. Katy Kerry begibt sich in ihrem erotischen Fetisch-Roman „Dir zu Füßen“ gemeinsam mit dem Leser bzw. der Leserin in eine BDSM-Welt, und ja, dass muss man mögen. Hier und da wird es etwas härter zwischen den Liebenden, aber auch die romantische Seite einer Liebesbeziehung tritt zutage. Ein paar Schwierigkeiten hatte ich leider – aufgrund persönlicher Umstände – mit dem Rahmen der Geschichte. Denn ich fühlte mich wegen der Krankheitsgeschichte von Jon doch irgendwie sehr an meine eigene erinnert. Doch für die Rahmenhandlung der Geschichte zwischen Sally und Jon musste genau dieses Konstrukt her. Die Erotikszenen fand ich sehr ansprechend, um nicht zu sagen heiß, auch wenn diese Welt neu für mich ist. Katy Kerry zeigt in „Dir zu Füßen“, was es heißt, bedingungsloses Vertrauen in den Partner zu legen, um sich diesem auch völlig ausliefern zu können. Und was sich dann zwischen den Partnern alles entwickeln kann. Und ich denke, genau hier kann man sich auch viel für die eigene Beziehung abschauen. Man kann ja selbst entscheiden, was einem gefällt.