Cover-Bild Drei Wünsche
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 30.09.2019
  • ISBN: 9783847906599
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Laura Karasek

Drei Wünsche

Roman

Drei Frauen um die dreißig. Drei ganz unterschiedliche Leben. Ein und dasselbe Gefühl: genau jetzt die Weichen für ihr Lebensglück stellen zu müssen.

Rebecca schwankt zwischen Karriere und Kinderwunsch, Maxie setzt für eine leidenschaftliche Affäre alles aufs Spiel, und Helena erhält zwei Nachrichten, die ihr schmerzhaft bewusst machen, dass es Dinge gibt, auf die wir keinen Einfluss haben. Selbsterfüllung und Familie, Lust und Liebe, Abschied und Neubeginn - all das liegt so nahe beieinander und doch so weit voneinander entfernt. Wofür soll man kämpfen in einer Welt, in der vermeintlich alles möglich ist?

Mitreißend und schonungslos schreibt Laura Karasek über die Abgründe zwischenmenschlicher Beziehungen, über Töchter und Väter, über Macht, Sex, Trauer und Glück. In ihrer unnachahmlich klaren Sprache verdichtet sie dabei ganze Leben zu einem Kaleidoskop all der widerstreitenden Gefühle, die jeder von uns in sich trägt.

Ein Roman über die Gefühlswelten moderner junger Frauen, über große Entscheidungen, über Hoffnung und Ängste und die Suche nach dem, was wirklich zählt im Leben. Vor allem aber: Ein Roman über die Liebe - in all ihren schönen, traurigen, seltsamen Facetten.




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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2020

Drei Frauen - Drei Leben

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MEINUNG:
Drei Wünsche hat mich neugierig gemacht, weil ich eventuell Parallelen zu mir selbst erkennen wollte. Alle drei sind ungefähr in meinem Alter und befinden sich auch in einer vergleichbaren Lebensphase ...

MEINUNG:
Drei Wünsche hat mich neugierig gemacht, weil ich eventuell Parallelen zu mir selbst erkennen wollte. Alle drei sind ungefähr in meinem Alter und befinden sich auch in einer vergleichbaren Lebensphase wie ich. Ich wollte herausfinden, ob wir die gleichen Erfahrungen und Ansichten teilen.

Der Roman ist in drei Teile eingeteilt. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Maxie, Rebecca und Helena erzählt. Ich würde aber sagen, auch wenn die Anteile recht ausgeglichen sind, steht Maxie doch sehr im Fokus und Rebecca kommt etwas zu kurz kommt.

Rebecca steht am Anfang des Romans vor dem Punkt, dass sie einfach nicht schwanger wird und sich so sehr ein Kind wünscht. Dazu kommt von außen der gesellschaftliche Druck in Form von Fragen und natürlich die Tatsache, dass dieses fehlende Kind bzw. die fehlende Schwangerschaft immer wieder fokussiert wird. Für mich persönlich ein Thema, was mich auch immer wieder aufregt. Auch die Autorin stellt sehr schön und erschreckend heraus, wie schwierig es für Frauen in dieser Lage sein kann. Es geht soweit, dass man sich nicht mehr als vollwertige Frau wahrnimmt bzw. das Umfeld einem das auch so widerspiegelt. Für mich macht Rebecca eine sehr gute Entwicklung und findet einen Weg mit diesem Thema für sich persönlich einen Frieden zu finden.

Helena wird mit dem anstehenden Tod des Vaters belastet. Mit vielen Rückblenden und sehr liebevollen Darstellung gewinnt der Leser einen tiefen Einblick in die Persönlichkeit ihres Vaters aus der Sicht von Helena. Man spürt, wie sehr sie ihn liebt und wie wenig sie sich damit abfinden möchte, dass er bald von ihnen gehen könnte. Helenas Geschichte ist die des Abschieds nehmen und auf der anderen Seite auch die eines Neuanfangs, denn Helena erfährt, dass sie schwanger ist. Hier war ich wirklich schockiert bei der äußerst negativen Reaktion ihres Arbeitgebers als sie darüber informiert nach der Geburt einige Zeit zu Hause bleiben zu wollen (es ist nicht die Rede von den 12 Monaten, die ihr in Deutschland zustehen). Ich bin hier ernsthaft vom Glauben abgefallen und es wieder einmal aufgezeigt, dass Frau sich zwischen Karriere und Kind entscheiden muss.

Mit Maxie hatte ich so meine größten Schwierigkeiten. Sie beginnt eine sehr leidenschaftliche Affäre mit einem Elteren Mann, obwohl sie doch augenscheinlich mit ihrem Mann glücklich verheiratet ist, dennoch fehlt etwas. Maxie fehlt vor allem die Mutter, die sehr früh verstarb. Maxie wirkte oft so schrecklich verloren und suchte ständig nach Selbstbestätigung. Der Mann, mit dem sie eine Affäre beginnt, liebt sie abgöttisch und möchte auch eine richtige Beziehung zu ihr. Doch Maxie möchte ihren Mann nicht verlassen. Es ist ein ständiges Auf und Ab und wird am Ende immer selbstzerstörerischer. Ihre Abschnitte waren manchmal schwer zu ertragen.

Die drei Frauen haben zunächst nichts miteinander zu tun. Sie lernen sich dann aber bei einem Meditationskurs kennen. Zu Beginn des zweiten Teils treffen sie das erste Mal aufeinander. Auch wenn die Freundschaft noch sehr jung und auch recht sporadisch bleibt, mögen und schätzen sie sich alle drei sehr. In den schweren Zeiten, die alle drei hin und wieder durchstehen müssen, sind sie füreinander da.

FAZIT:
Drei Wünsche hat mich so ein bisschen hin und her gerissen. Ich muss sagen, dass es mich manchmal ganz schön deprimiert hat. Die Autorin stößt relativ tief und unsere weiblichen gesellschaftlichen Probleme und so richtig gibt es kaum einen Ausweg, außer dass, jede Frau versuchen muss ihren eigenen Weg zu finden.
Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 02.11.2019

Die alten Leiden junger Frauen in unserer Zeit

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In diesem Buch sehen wir Frauen: Leiden. Das ist nicht neu, aber gut gestaltet. Ich hatte anfangs Probleme ins Buch zu kommen, weil es schwer war, die Biografien der drei Frauen aufzunehmen, aber als sich ...

In diesem Buch sehen wir Frauen: Leiden. Das ist nicht neu, aber gut gestaltet. Ich hatte anfangs Probleme ins Buch zu kommen, weil es schwer war, die Biografien der drei Frauen aufzunehmen, aber als sich alle drei begegneten, wurde es besser.

Rezi enthält Spoiler!

Worum geht es?

Der Text schildert die Leben dreier Frauen: Helena wird schwanger, aber die Schwangerschaft verläuft kompliziert, bis hin zur Frühgeburt. Gleichzeitig erkrankt ihr Vater an Krebs. Rebecca ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die sich minderwertig fühlt und die damit hadert, nicht schwanger werden zu können. Maxie betrügt ihren Mann mit einem Freund ihres Vaters.

Die Figuren im Detail

Helena wirkte auf mich am positivsten, obwohl sie an drei Fronten kämpfen muss. Einerseits der Arbeitgeber, der schon kurz nach Verkündung der Schwangerschaft die Nachfolge regeln will. Hinzu kommt, dass sich Helena in der Schwangerschaft nicht wohlfühlt - der Körper verändert sich, frühzeitige Wehen setzen ein. Dann die Frühgeburt mit zahlreichen Arztbesuchen. Und die Krankheit des Vaters. Eines Vaters, der die Bezugsperson war; ein Mensch, mit dem sie kämpfen, aber genießen konnte. Den sie manchmal verachtete, weil er kein Maß kannte. Die Autorin beschreibt den Tod sehr ausführlich, aber feinfühlig.

Rebecca entwickelt sich am meisten in der Geschichte. Von der traurigen Frau wird sie zu einem Beistand für die anderen und findet ein ruhiges, versöhnliches Ende. Bei Rebecca habe ich gut den Konflikt aus Innen- und Außenwahrnehmung gesehen: Sie fühlt sich wertlos, aber ihre Kollegen sind sogar neidisch. Rebecca wirkt wie ein Arbeitstier ohne Boden. Dennoch hätte man das Thema "Fruchtbarkeit" noch etwas ausführlicher darstellen sollen.

Maxie hat mir am meisten Kopfzerbrechen bereitet. Als Leserin hätte ich sie gern angeschrien, weil sie die wertvolle Liebe beider Männer nicht sieht. Sie nimmt und nimmt und ihr ist nicht bewusst, was beide Männer geben. Sie hinterfragt nicht. Sie wirkt wie ein emotionales Loch. Während sie der Geliebte Bobby mit Liebe überschüttet, was sie genießt, aber nicht wertschätzt (und nicht hinterfragt), ÜBERschätzt sie die Liebe ihres Mannes Hannes. Sie arbeitet nicht an der Beziehung. Vielleicht ist sie selbstgerecht, denkt, es genauso verdient zu haben. Auch zeigt sich später eine selbstzerstörerische Ader - sie nimmt Drogen, und auch die Beziehung zu Bobby wird extremer. Ich fand sie interessant gestaltet, aber sie nimmt auch den meisten Raum ein.

Ich glaube, was alle Figuren eint, ist ein Mutter, die eher negativ wirkt. Und ein Vater, der verschwindet. Helena ist ein Papa-Kind. Rebeccas Mutter kann nicht verstehen, dass ihre Tochter Karriere machen will. Maxies Vater kann mit ihren Gefühlen nichts anfangen und zu seiner neuen Freundin hat sie kein gutes Verhältnis. Die Mutter ist tot.

Das Leiden

"Drei Wünsche" ist ein Buch, bei dem man ständig hofft, es würde besser werden. Und am Ende gibt es sogar ein Happy End für alle drei. Trotzdem entstand nach all den Seiten ein Vakuum, weil das Leiden aufhört, ohne, dass die Freude ankommt. Ich würde das Buch niemandem empfehlen, der bereits traurig ist. Das Buch zieht den Leser in die Tiefe.

Schreibstil

Die Texte sind aus einer auktorialen Perspektive mit personalem Einschlag geschrieben - der Erzähler ist meist liebevoll-beobachtend im Kopf der Figur, kann aber auch die Gefühle der anderen sehen. Er sieht jedoch nicht, was die anderen tun. Anfangs wirkte das kindlich, ich habe mich aber schnell daran gewöhnt und bin des Stils bis zum Schluss nicht überdrüssig geworden.

Fazit

Was bleibt? Das Gefühl von Gemeinschaft. Die Vielfalt der Trauer, vor allem über sich selbst und das vermeintliche Scheitern. Aber auch die Erkenntnis, dass hier weder neue Probleme noch Lösungen präsentiert werden. Es ist gut geschrieben und hat mich gefesselt. Aber ob es Spuren hinterlässt?