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Veröffentlicht am 24.03.2020

Eine etwas andere Liebesgeschichte...

Kann mein Herz nicht mal die Klappe halten?
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Kurz zum Inhalt:
Nina ist seit 15 Jahren mit Steffen verheiratet, die beiden haben zwei Töchter im Alter von 8 und 11 Jahren. Die beiden verstehen sich gut, haben ein neues Familien-Projekt (Vorgarten ...

Kurz zum Inhalt:
Nina ist seit 15 Jahren mit Steffen verheiratet, die beiden haben zwei Töchter im Alter von 8 und 11 Jahren. Die beiden verstehen sich gut, haben ein neues Familien-Projekt (Vorgarten umgestalten) - eigentlich läuft alles super, außer im Bett.
Nina nimmt daraufhin ihren Mut zusammen und schlägt Steffen vor, dass jeder seinen größten erotischen Wunsch aufschreiben soll, in der Hoffnung, wieder zueinander zu finden. Steffens Wunsch lässt ihr erstmal den Mund offen stehen. Doch sie lässt sich darauf ein, ohne zu wissen, dass dies ihrer aller Leben verändern wird...


Meine Meinung:
Das Buch hat mich von Anfang an total in seinen Bann gezogen, denn ich kann mich absolut in Nina und ihre Eheprobleme mit Steffen hineinversetzen. Es ist flott geschrieben, wunderbar erfrischend, mit einer guten Portion Witz, behandelt aber ein allgegenwärtiges ernsteres Thema mit viel Emotion - die Differenz des Verlangens nach Sex bei Ehepartnern.
Die Personen sind lebendig und authentisch beschrieben und man kann sich total mit ihnen identifizieren.
Ich fand es sehr mutig von Nina, diesen einen nächsten Schritt zu gehen. Nicht nur, sich gegenseitig die Wünsche aufzuschreiben, sondern auch, dass sie den Wunsch ihres Mannes mitmacht! Das zB würde ich NIE machen...
Deshalb konnte ich Ninas Verhalten und ihre Handlungen oft nicht nachvollziehen und hätte sie soo gerne mal geschüttelt...
Die Fettnäpfchen, in die Nina tritt, und die Bewältigung dieses ganzen Problems ist sehr humorvoll beschrieben.
Das Buch hat aber auch viel Tiefe, denn aus dem Mut heraus, die Ehe retten zu wollen und sich deshalb auf Dinge einzulassen, die der Partner sich heimlich erträumt, man selber aber so gar nicht mag, erfordert viel Kraft.
Diese Geschichte lässt einen über die eigene Partnerschaft nachdenken: wie weit würde ich gehen, die sexuellen Wünsche des Partners zu erfüllen, um die Beziehung zu retten? In der Voraussicht, dass es weder so noch so für beide Partner das Optimum ist?
Die Farben des Covers sind fröhlich und der gechillte Mann und die aufgeregt herumhängende Frau sind ein richtiger
Eyecatcher machen einen auf das Buch neugierig!


Fazit:
Eine gelungene Mischung aus Humor, Sexyness und Familienproblem-Bewältigung - die mich überrascht, zum Schmunzeln und zum Nachdenken gebracht, und insgesamt sehr gut unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 22.03.2020

Der 8. Fall bringt den Gasperlmaier in die Schlagermusik-Szene

Letzter Jodler
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Kurz zum Inhalt:
Beim alljährlichen Pfeifertag auf der Weißenbachalm wird nach einer großen Streiterei zwischen volkstümlichen und modernen Musikern ein Toter aufgefunden. Erschlagen mit einem Stein.
Das ...

Kurz zum Inhalt:
Beim alljährlichen Pfeifertag auf der Weißenbachalm wird nach einer großen Streiterei zwischen volkstümlichen und modernen Musikern ein Toter aufgefunden. Erschlagen mit einem Stein.
Das Mordopfer ist Christian Pönitzer, der Frontmann der Schlagerband "Original Kainischer Hasenjäger", wegen deren Musik der Streit angezettelt wurde.
Da der Altausseer Inspektor Franz Gasperlmaier mit seinem Freund, dem ehemaligen Postenkommandanten Friedrich Kahlß den Pfeifertag besucht hat, wird er natürlich mit dem Fall betraut.
Als dann auch noch der zweite Musiker der Hasenjäger, Sebastian Haudum, tot aufgefunden wird, muss Gasperlmaier erkennen, dass es im Hintergrund der Schlagermusikszene alles andere als eine heile Welt ist...


Meine Meinung:
"Letzer Jodler" ist der 8. Fall für den sympathischen Ermittler Franz Gasperlmaier. Die Geschichte ist in sich geschlossen und kann eigenständig gelesen werden. Einige der bisherigen Fälle werden im Verlauf kurz angesprochen und machen Lust, diese ebenfalls kennenzulernen.
Franz Gasperlmaier ist immer noch so schrullig und leicht verpeilt, der mit den Gefühlen von Frauen so gar nicht umgehen kann. Auch wie er mit seiner Vorgesetzten, Frau Dr. Kohlross umgeht, ist total witzig, weil er eben nicht wirklich mit ihr umzugehen weiß. Trotzdem kommt er in eine sehr kompromittierende Situation mit seiner Nachbarin Maresi, da seine Frau Christine sich ein 8-monatiges Sabbatical genommen hat und zuerst den gemeinsamen Sohn Christoph und dessen Freundin Rochelle in Kanada besucht und dann auf Weltreise geht. Fliegen geht für den Gasperlmaier natürlich gar nicht, deshalb ist er daheim geblieben!
Der Lokalkolorit hat mir in diesem Krimi sehr gut gefallen, denn man hatte richtig das Gefühl, im wunderschönen Salzkammergut und Ausseerland mitten dabei zu sein!
Auch die Einblicke hinter die Volksmusik- und Schlager-Fassade hat mir gut gefallen und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es genau so zugeht. Die Streitereien ums Kulturgut einerseits und mit der Musik Geld verdienen zu können andererseits. Daher war ich auch nicht überrascht, als die Sängerin der Hasenjäger, die Gitti aus Goisern (die eigentlich Nicole Hinterstoisser heißt), plötzlich bei den Proben der erfolgreichen Band Die Ödenseer dabei ist, nachdem alle anderen Mitglieder der Hasenjäger verstorben sind.
Die Auflösung hat mich jetzt nicht überrascht; aber der ganze Fall, die Polizeiarbeit und die Auflösung sind authentisch und aus dem Leben gegriffen, was mir sehr gut gefallen hat!
Erwähnen möchte ich auch das Cover in einem kräftigen Rot, das ein richtiger Eyecatcher ist, somit zu den anderen Bänden der Reihe passt und im Gedächtnis bleibt!


Fazit:
Humorvoller Österreich-Krimi aus dem wunderschönen Ausseerland mit viel Lokalkolorit und einem etwas verpeilten, aber total sympathischen Ermittler.

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Veröffentlicht am 17.02.2020

Packender Roman über eine eher unbekannte Widerstandskämpferin der Résistance

Die Spionin
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Kurz zum Inhalt:
Nancy Wake, die vor Kurzem ihre große Liebe Henri Fiocca in Marseilles geheiratet hat, hilft von den Nazis verfolgten Franzosen, das Land zu verlassen. Da sie ihren Feinden immer wieder ...

Kurz zum Inhalt:
Nancy Wake, die vor Kurzem ihre große Liebe Henri Fiocca in Marseilles geheiratet hat, hilft von den Nazis verfolgten Franzosen, das Land zu verlassen. Da sie ihren Feinden immer wieder entschlüpfen kann, erhält sie den Spitznamen "Weiße Maus".
Als ihr Mann von den Nazis gefangen genommen wird, kann Nancy in letzter Minute nach England fliehen. Sie schwört sich, die Nationalsozialisten mit aller Kraft zu bekämpfen. In England wird sie zur Spionin und Agentin ausgebildet und wird wieder nach Frankreich geschickt, um die Partisanen anzuführen, auszubilden und auf die Ankunft der Alliierten vorzubereiten und natürlich den Deutschen zu schaden, wo immer es geht.
Nancy kämpft nicht nur für die Befreiung Frankreichs, sondern auch für ihre Liebe...


Meine Meinung:
Dieser Roman über eine - auch mir - unbekannte taffe Frau und Widerstandskämpferin im Zweiten Weltkrieg hat mich von Anfang an in den Bann gezogen.
Geschichten über die damalige schreckliche Zeit und vor allem über starke Persönlichkeiten, die sich diesem Regime widersetzt haben, faszinieren mich.
Der Schreibstil ist mitreißend und man muss mit Nancy in jeder Lage mitfiebern. Einerseits ist sie manchmal etwas zu divenhaft (sie lässt sich zB Lippenstift schicken - darüber konnte ich nur den Kopf schütteln), andererseits kommt sie teilweise hart rüber, aber das war in der damaligen Zeit wohl nötig, um zu überleben.
Auch die anfängliche Ablehnung der Partisanen und Nancys harte Arbeit, dass diese sie als Frau und vor allem als Anführerin zu akzeptieren, war faszinierend zu verfolgen.
Und auch der immer wiederkehrende innere Zwist von Nancy war gut nachvollziehbar: sie hasst die Nazis und will sie mit allen Mitteln bekämpfen - doch andererseits ist da ihr Mann Henri in Gefangenschaft, von dem sie nicht weiß, ob er noch lebt. Sie würde natürlich (fast) alles dafür geben, damit er freigelassen wird.
Leider waren manche Szenen zu kurz abgehakt und zu ungenau, da hätte ich mir teilweise mehr Tiefe und mehr Infos gewünscht.
Die Figur des Major Markus Friedrich Böhm, stellvertretend für alle furchtbaren und brutalen Nazi-Anführer, ist eine Figur, die die meisten Gefühle in mir ausgelöst hat - Hass. Mir ist immer noch unverständlich, wie die Leute so dermaßen menschenfeindlich, menschenverachtend, gewalttätig und schrecklich sein konnten. Und selbst war er aber ein derartiger Feigling, der alles so gedreht hat, dass es für ihn gepasst hat. Ich war so unglaublich wütend beim Lesen der Szenen, in denen Böhm vorkam.

Der Roman spielt von 1943 bis 1944, die Autoren haben jedoch leider viele zeitliche und personelle Umstände abgeändert, was mir nicht ganz erklärlich ist. Aber der fesselnde Schreibstil und das spannende Thema machen diese "Flunkereien" wieder wett.
Die Karte über Frankreich im Inneren des hinteren Buchdeckels fand ich sehr lehr- und hilfreich; und im Nachwort erklären die Autoren, was in diesem Roman den Tatsachen entsprochen hat und was erfunden bzw. abgeändert wurde - für meinen Geschmack etwas zu viel; das wäre meiner Meinung nach für den Fortlauf der Geschichte in diesem Roman auch gar nicht notwendig gewesen.

Das Cover passt natürlich perfekt zu Titel und Inhalt - aufgrund der Kampfflieger erkennt man sofort, in welcher Zeit dieser Roman spielt; und Nancy ist oft mit dem Rad unterwegs gewesen. Gefällt mir also sehr gut.
Und dass dieser Roman bald verfilmt wird, war mir von Anfang an klar - die Geschichte gibt einfach besten Hollywood-Stoff ab! Ich freue mich schon sehr auf den Film!


Fazit:
Obwohl nur die Person der Nancy Wake auf wahren Tatsachen beruht und die Details der Geschichte drumherum im Großen und Ganzen bis auf einige Ausnahmen erfunden sind, war es spannend, die harte Arbeit von Nancy und ihren Widerstandskämpfern zu verfolgen. Ich vergebe 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.01.2020

Gelungene Fortsetzung der Reihe um Sayer Altair

Knochengrab (Ein Sayer-Altair-Thriller 2)
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Kurz zum Inhalt:
Als der FBI Agent Maxwell Cho mit seiner Hündin Kona im Shenandoah Mountains Nationalpark wandern ist, schlägt seine unter anderem auf Leichen ausgebildete Hündin an, und Max bricht daraufhin ...

Kurz zum Inhalt:
Als der FBI Agent Maxwell Cho mit seiner Hündin Kona im Shenandoah Mountains Nationalpark wandern ist, schlägt seine unter anderem auf Leichen ausgebildete Hündin an, und Max bricht daraufhin in ein Erdloch - darin befinden sich jede Menge menschlicher Knochen, etwa 20 Jahre alt.
Als FBI Agentin Sayer Altair zu Ermittlungen in den Nationalpark gerufen wird, tauchen in der Grube zwei weitere Leichen auf: junge Frauen, erst wenige Wochen bzw. Tage tot.
Wird es Sayer - trotz der Steine, die ihr die Politik und der immer wieder in aller Stille auftauchende Täter in den Weg legen wollen, gelingen, den Täter zu stoppen, bevor es weitere Opfer gibt?


Meine Meinung:
"Knochengrab" ist nach "Todeskäfig" der zweite Teil um die FBI-Agentin Sayer Altair. Die Geschichte ist jedoch in sich geschlossen und kann eigenständig gelesen werden. Natürlich ist es für das Verständnis von Sayers Berufs- und v.a. Privatleben von Vorteil, wenn man den Vorgängerband gelesen hat.
Der rasante Schreibstil und die Cliffhanger am Ende der Kapitel lassen einen nur so durch das Buch fliegen. Der Spannungsbogen wird konstant aufrecht gehalten und die lebendige Beschreibung des Shenandoah Nationalparks lässt einen in die wunderschöne Natur eintauchen.
Man trifft auch viele alte Bekannte aus dem Vorgängerband wieder, allen voran die 18jährige Adi Stephanopolous, die von Sayer gerettet wurde und nun bei ihr lebt und ihren Nachbarn Tino, der diesmal leider nur wenige Auftritte hat.
Mir persönlich hat auch gut gefallen, dass nicht nur Sayers Hund Vesper oft im Vordergrund steht, sondern dass die FBI-Hündin Kona eine wichtige Rolle spielt. Ohne sie wären die Ermittler oft nicht weitergekommen.

Auch wird die Geschichte um Sayers toten Verlobten weitergesponnen - man erhält weitere Einblicke über sein vermeintlich gewalttätiges Ableben, und ich bin hier schon sehr auf die Auflösung gespannt, denn Jake hat wohl brisante Dinge aufgedeckt, die Sayer bestimmt weiterermitteln wird.

Die Autorin hat es auch geschafft, mich relativ lange über den Täter im Dunklen tappen zu lassen. Irgendwann hatte ich ihn aber auf dem Schirm, und leider gefiel mir diesmal die Art des Täters nicht, da sich die Autorin hier wiederholt hat. Schade, da hätte ich mich gerne überraschen lassen und muss daher einen halben Stern abziehen.

Der Titel passt natürlich perfekt - denn immerhin wird gleich zu Anfang des Buches ein Grab voller Knochen gefunden.
Leider passt das Coverbild optisch gar nicht zum Vorgänger, daher erkennt man die beiden Bücher bedauerlicherweise nicht als einer Reihe zugehörig.


Fazit:
Spannende und nervenaufreibende Fortsetzung der Reihe um FBI Senior Special Agent Sayer Altair. Ich bin schon auf die weiteren Bände gespannt! Da mich die Autorin diesmal mit der Auflösung des Täters leider etwas enttäuscht hat, muss ich einen halben Stern abziehen und vergebe somit 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.12.2019

Wieder grandios! Der zweite Teil der Reihe um die Anwältin Linn Geller

Nebeljagd
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Kurz zum Inhalt:
Kurz vor Weihnachten wird "Jo" Johannes Haug, der erwachsene Pflegesohn von Ines Schneider beschuldigt, seine Pflegemutter getötet zu haben. Für alle aus dem kleinen Dorf in der Schwäbischen ...

Kurz zum Inhalt:
Kurz vor Weihnachten wird "Jo" Johannes Haug, der erwachsene Pflegesohn von Ines Schneider beschuldigt, seine Pflegemutter getötet zu haben. Für alle aus dem kleinen Dorf in der Schwäbischen Alb ist er eindeutig der Täter, denn er "trägt ein Gewalttäter-Gen in sich", und außerdem hat er angeblich vor 20 Jahren seine Jungendfreundin Vanessa grausam getötet und ausgeweidet. Nur konnte man ihm die Tat damals nicht nachweisen.
Als dann auch noch plötzlich der Hammer auftaucht, mit dem Jo Vanessa vor vielen Jahren erschlagen haben soll, werden die Ermittlungen in dem alten Fall wieder aufgenommen.
Jos Pflichtverteidigerin Linn Geller hält allerdings nichts von diesen Vorurteilen und geht jeden Hinweisen akribisch nach - doch das gefällt der Dorfgemeinschaft überhaupt nicht und sie kommt dabei gefährlichen Geheimnissen auf die Spur...


Meine Meinung:
"Nebeljagd" ist der zweite Teil um die Stuttgarter Rechtsanwältin Linn Geller und ihrem Kanzleipartner Götz Nowak. Der Fall ist jedoch in sich geschlossen und kann eigenständig gelesen werden.
Alle Charaktere sind detailliert ausgearbeitet, mit eigenen Charakterzügen und Ecken und Kanten. Linn ist eine äußerst sympathische und authentische Frau, in die man sich hineinversetzen kann. Auch ihr innerer Zwist ist gut dargestellt - einerseits möchte sie den Wünschen ihres Mandanten nachkommen, immerhin hat juristisch jeder Mensch das Recht auf bestmögliche Verteidigung, andererseits ist sie von den Taten abgeschreckt und glaubt immer wieder aufgrund der Beweise und Haugs Verhalten, dass dieser der Täter ist. Natürlich will sie nicht dazu beitragen, dass ein Täter freikommt und möglicherweise wieder mordet. Deshalb ermittelt sie mit einer Vehemenz und verbeißt sich in den Fall.
Die Geschichte hat eine tolle Dynamik; die Szenen sind spannend, man kann toll mit Linn mitermitteln (und rätseln) aufgrund der vielen vorkommenden (tatverdächtigen) Personen; und immer wieder tauchen neue Spuren auf, die Zweifel an Haugs Schuld oder Unschuld aufkommen lassen.
Auch der Zusammenhalt der eingeschworenen kleinen Dorfgemeinschaft und die "Hexenjagd" auf einen ungeliebten Mitbewohner lassen einen den Kopf schütteln - ein ehemaliger Polizist, die Jäger aus dem Dorf... Doch so ist es wohl tatsächlich in kleinen abgelegenen Ortschaften.
Somit ist die Story authentisch, realitätsnah und lebendig.
Auch die (private) Entwicklung der Beziehung zwischen Linn und Götz bzw. Linns Bekanntschaft aus dem ersten Teil, Marc Harris aus England, hat mich überrascht und hat mir gefallen - ebenso wie die Auflösung um den Täter am Mord von Ines und Vanessa.

Ich bin wieder (fast) genauso begeistert wie vom ersten Band "Totwasser", denn Julia Hofelich schafft es wie kaum ein/e andere/r Autor/in, die Figuren lebendig werden zu lassen bzw. Figuren zu erschaffen, die polarisieren. Und was mir besonders gut gefällt und ich erst selten erlebt habe: wie lebensecht und glaubhaft nicht nur die Personen, sondern v.a. auch die Fälle sind! Direkt aus dem Leben gegriffen mit echten Gefühlen und nachvollziehbaren Taten und Handlungen (und nicht irgendein abstruses Konstrukt für die Motive des Täters...).


Fazit:
Gelungener und spannender zweiter Teil um die Rechtsanwältin Linn Geller. Der erste Band hat mir jedoch um einen Ticken besser gefallen, daher vergebe ich diesmal 'nur' 4,5 Sterne ;)

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