Profilbild von Lesekatze

Lesekatze

Lesejury Star
offline

Lesekatze ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lesekatze über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.03.2020

Eine interessante Vorgeschichte, aber für mich zu wenig Einblick in die Agoraphobie

Das Außen bleibt draußen
0

Dieses Buch hatte ich mir ausgesucht, da mich nicht nur die Thematik interessierte, sondern weil ich selbst große Probleme habe, die Wohnung zu verlassen und an Orte zu gehen, an denen ich von vornherein ...

Dieses Buch hatte ich mir ausgesucht, da mich nicht nur die Thematik interessierte, sondern weil ich selbst große Probleme habe, die Wohnung zu verlassen und an Orte zu gehen, an denen ich von vornherein nicht sagen kann, wie viele da sein werden. Somit kam mir die Lebensgeschichte von Sarah Peters gerade recht, denn ich erhoffte mir so einige Tipps und vielleicht auch einen kleinen Wink, woher meine Ängste kommen könnten.



Tja, um ehrlich zu sein, diese bekam ich natürlich nicht, denn hier ging es ja um die Angststörung der Autorin, welche komplett anders als meine ist. Trotzdem startete ich mit viel Freude ins Buch, da ich doch gespannt war, wie sich ihre Angststörung entwickelte. Doch hier bekam ich nach einer gewissen Seitenanzahl einen herben Dämpfer. Natürlich ist die Hintergrundgeschichte für solche Störungen wichtig, aber das, was ich erlesen durfte war wie viel zu weit ausgeholt und befasste Dinge die zwar für sie selbst wichtig waren, für mich als Leser, aber keinen Nutzen hatten.



Hier hätte ich eine knappe Zusammenfassung besser gefunden, da mir ersten Abschnitt auf sehr lange Art und Weise klargemacht wurde, das sie einmal eine sehr kontaktfreudige und lebenslustige Person war. Das Verhältnis zu ihren Eltern fand ich noch spannend, aber ihre Vergangenheit mit Drogen war für mich eher langweilig, da sie im späteren Verlauf eher wenig mit der Agoraphobie zutun hatten. Der Titel versprach ja immerhin die Beschreibung wie sie jahrelang die Wohnung nicht verließ und schließlich eine Therapie fand, die hier half. Dass ich das halbe Buch lesen musste, um an die Stelle mit der Agoraphobie zu kommen, war für mich da eher belastend.



Ich weiß, das klingt vielleicht sehr unsensibel, besonders da Ängste meist eine Vorgeschichte haben. Aber ich wollte mehr wissen, wie sie den Alltag schaffte, wie sie Termine, die man nicht verschieben kann, wahrnahm oder ob sie die Wohnung wie einen Thronsaal hegte und pflegte. Dinge die mich interessieren, da ich mein Zuhause, fast schon penibel pflege. Trotzdem entdeckte ich mich wieder, denn auch ich habe eine Steigerung des Körpergewichts zu vermelden, welche nicht gerade dazu führt, das ich mich in meiner Haut wohlfühle.



Auch die Beschreibung für die Hypnose war mir schließlich viel zu gering. Da sie nicht nur mit der Hypnose ihre Ängste besiegte, sondern nun auch selbst Hypnose-Therapeutin ist, hatte ich auf ein paar Tipps und Informationen gehofft, die Leidende wie mich mehr für die Thematik begeistern könnten. Vielleicht ein paar leichte Entspannungsübungen, die ihr halfen sich auf die Trance einzulassen. Allerdings möchte ich den Abschnitt loben, in dem sie auf der Suche nach einem Therapeuten, verschiedene Praxen besuchte und dabei interessante Erfahrungen machte. Hier war ich wie gefesselt, da ich die Dinge, die sie bei den Therapeuten störten, sogar nachvollziehen konnte.



Obwohl mich der Kern des Buches etwas enttäuschte, war der Schreibstil, eine wahre Freude. Ich gelangte sehr zügig durch die Kapitel, da die Autorin ein gutes Auge für Details hatte und sich traute sogar unangenehme Dinge anzusprechen. Ich möchte ihr ein großes Lob für ihre Ehrlichkeit und Offenheit aussprechen.




Am Ende war das Buch leider nicht die hilfreiche Erfahrung, welche ich mir erhofft hatte. Die Hauptthematik wurde nicht ausführlich genug beleuchtet, dabei aber die Vorgeschichte der Autorin. Diese war zwar spannend, aber eher für ein Buch zum Thema Drogen und was sie verursachen können besser geeignet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.02.2020

Eine eindrucksvolle Geschichte, mit einem aber...

Novembers Tränen
0

Oh, wie hatte ich mich auf dieses Buch gefreut. Das Cover zog mich förmlich an und die Kurzbeschreibung beschrieb eine spannende und emotionale Geschichte mit interessanten Fantasy-Elementen. Vieles davon ...

Oh, wie hatte ich mich auf dieses Buch gefreut. Das Cover zog mich förmlich an und die Kurzbeschreibung beschrieb eine spannende und emotionale Geschichte mit interessanten Fantasy-Elementen. Vieles davon bekam ich auch, denn die Geschichte über November, welche ein Winterkind ist, wusste mit vielen liebevollen Details zu punkten.



Die Welt befindet sich im Winter und Winterkinder, denen magische Fähigkeiten zugeschrieben werden, sind in einem Kloster, welches gleichfalls ihre Schule ist. Der eigentlich sichere Ort wird aber schließlich zur Gefahr und ein paar der Kinder, samt November, können entkommen. Nun heißt es laufen, denn so leicht will man die Kinder nicht aufgeben. Ich wurde durch verschiedene Orte geführt, erlebte Kämpfe und durfte erfahren was es mit den Fähigkeiten auf sich hatte.



Klingt toll, oder? Grundsätzlich sah ich das auch so. Aber etwas störte mich gewaltig und das war die Hintergrundgeschichte. Wo ich am Anfang einfach dachte, das die verschiedenen Erklärungen für Ereignisse später im Buch folgen würde, musste ich zum Ende hin erkennen, das es keine Antworten auf meine Fragen gab. In welcher Welt spielt das Buch? Immer wieder wurde von vergangenen Zeiten gesprochen, doch eine richtig Zusammenfassung, fand ich einfach nicht. Ich persönlich mag es übrigens, wenn man Orte, nicht alle zu genau beschreibt, aber nur ein Happen hinzuwerfen war dann doch zu wenig.



Orte an denen Harlekine anscheinend eine verschrobene Art von Fasching feierten, verwirrten mich genauso, wie die Erklärung des eigentlichen Bösewichts. Hier fehlte es einfach an Details die deren Existenz erklärt hätten.



Trotz vieler fehlender Informationen hatte ich trotzdem meine Freude mit dem Buch. Gerade die Charaktere wie Nonna hatten es mir sehr angetan, da ihre Herzlichkeit durch und durch spürbar war. November ihr Gefühlschaos konnte ich ebenfalls verstehen. Dies wurde durch den fließenden Schreibstil nur noch begünstigt. Wäre da die Sache mit den vielen fehlenden Informationen nicht gewesen, hätte es vielleicht eines meiner Lieblingsbücher werden können.






Dieser Fantasyroman hatte tolle und stimmungsvolle Momente und konnte mich mit seiner Schreibweise überzeugen. Wo es aber leider haperte, war die Hintergrundgeschichte zur Vergangenheit und zu vielen Elementen der Gegenwart, welche mich mit vielen Fragen aus dem Buch entließen. So fühlte sich auch die Handlung nicht ganz rund an und gab mir das Gefühl, das es sich um den 2. Band einer Reihe handelte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.11.2019

Für ein einmaliges Abenteuer zu wenige Rätsel und zu viel Geschichte

EXIT® - Das Buch: Der Jahrmarkt der Angst
0

Wenn ich etwas liebe, dann Rätsel, Geheimnisse und knifflige Aufgaben. Egal, ob Wimmelbild, Kreuzworträtsel oder Point& Click-Adventure, ab und an muss es einfach etwas sein, bei dem der Kopf mal richtig ...

Wenn ich etwas liebe, dann Rätsel, Geheimnisse und knifflige Aufgaben. Egal, ob Wimmelbild, Kreuzworträtsel oder Point& Click-Adventure, ab und an muss es einfach etwas sein, bei dem der Kopf mal richtig ausgelastet wird. Um so mehr freute ich mich auf mein erstes Buch der EXIT-Reihe, welche neben dem Buchformat auch als Spiel zu erhalten ist. Ich versprach mir viel, da es ja nicht nur einfach Rätsel enthielt, sondern auch einen Jugendkrimi.



Schon der Beginn der Geschichte zeigte deutlich, das alles darauf ausgelegt war, von einem Rätsel ins Nächste zu kommen. Trotzdem fing es sehr spannend an, da man sich mit dem Aufbau der Handlung und der Charaktere sehr viel Mühe gegeben hatte. Überrascht war ich schließlich, nachdem ersten Abschnitt, da die Geschichte nicht einfach von vorne nach hinten, sondern stets kreuz und quer gelesen wurde. Entweder stand es direkt da oder das Rätsel führte einen zur nächsten Seitenzahl. Eine tolle Idee, da man so nicht weiß, wie die Handlung weiter geht und man nicht einfach durchblättern kann.



Als ich schließlich zum ersten Rätsel kam, stand mir allerdings die Verwirrung ins Gesicht geschrieben. Ich konnte nur ansatzweise erkennen, was das Rätsel von mir wollte und muss gestehen, das selbst die Tipps nicht besonders hilfreich waren, da sie zwar die Lösung sagten, aber nicht, wie man darauf kommen könnte. Gerade wenn man doch etwas länger braucht, ist es nicht sonderlich hilfreich nur zu sagen, was man tun muss, um auf eine Lösung zu kommen.



Zum Glück ging es mir nicht immer so, denn ansonsten kam ich, bis auf ein oder 2 härtere Brocken gut durchs Buch. Allerdings sah es zu diesem Moment in meinem Wohnzimmer aus, als wäre eine Glitter-Bombe explodiert. Der Grund waren die Tipp-Felder im Codex-Heft, welche stets freigerubbelt werden mussten und dabei dermaßen bröselten. Das fand ich nicht nur sehr umweltbelastend, sondern auch störend. Hier hätte man mit Abziehbildern arbeiten können, die deutlich weniger Dreck gemacht hätten.


Besonders enttäuschend war für mich aber die Aussage auf der Rückseite des Buches, wo man darauf hinwies, das dieses Buch nur einmaligen Rätseln gedacht wäre. Das die Felder freigerubbelt werden mussten, konnte ich noch verkraften, aber ein Buch, das ich nur einmal Rätseln kann, war mir dann zu viel. Ich hatte vor das Buch Freunden auszuleihen, welche ebenfalls gerne rätseln, kann dies aber nicht, da viele Rätsel durch das Schneiden oder Reinschreiben zu offensichtlich sind. Schade, denn ich hätte es spannender gefunden, wenn man ein Buch geschaffen hätte, bei dem es mehr als einen Ausweg gegeben hätte und das man dadurch mehrmals beschreiten könnte.






Mein erster Ausflug in die Welt der „EXIT“-Bücher war leider nicht so gut wie erhofft. Trotz spannendem Jugendkrimi, konnten die Aufmachung und besonders die Rätsel nicht so ganz überzeugen. Ein überaus negativer Aspekt ist für mich aber die angestrebte Einmal-Verwendung des Buches. Hier bedarf es tatsächlich ein wenig Überarbeitung, damit die Bücher auch einen Mehrwert erhalten.

Veröffentlicht am 26.11.2019

Am Anfang etwas zäh, aber zum Ende hin ein Highlight

Emma und das vergessene Buch
0

Bevor ich zum Buch selbst komme, möchte ich erwähnen, dass es sich tatsächlich um die Taschenbuch-Version von „Emma, der Faun und das vergessene Buch“ handelt. Warum es hier eine Verkürzung des Buchtitels ...

Bevor ich zum Buch selbst komme, möchte ich erwähnen, dass es sich tatsächlich um die Taschenbuch-Version von „Emma, der Faun und das vergessene Buch“ handelt. Warum es hier eine Verkürzung des Buchtitels gab, weiß ich leider nicht. Allerdings finde ich sie nicht schlecht, da der Faun im Buch, sagen wir die Position einer Nebenfigur mit storyrelevanten Zügen hatte und aus meiner Sicht viel zu wenige Auftritte bekam.



Gerade zu Anfang war ich von dem Buch eher mäßig begeistert, da die Handlung rund um Emma und ihr geliebtes Schloss Stolzenburg mir zu viele Zeilen fraß. Dazu kamen kleinere Zickereien mit anderen Internatsschülerinnen oder die Darstellung ihr teils ungeschickten Handlungen. Tatsächlich war ich kurz davor das Buch aufzugeben, als das Wunder endlich begann. Das vergessene Buch aus dem Buchtitel zeigte nicht nur seine Macht, sondern brachte auch gleich noch eine Kettenreaktion zum Laufen.



Erst ab da, hatte ich das Gefühl, das die Autorin ihr wahres Können zeigte, da nun das eher träge Buch vor lauter magischer Ideen förmlich pulsierte. Wo ich vorher immer wieder stockte und Pausen einlegte, konnte ich nun nicht mehr aufhören zu lesen. Dies lag besonders auch daran, das die auf mich sehr nervigen und teils unsympathischen Charaktere, plötzlich ganz anders wirkten. Gerade Emmas Freundin Charlotte war stets ein Rätsel, da sie nicht nur sehr klischeehaft war, sondern auch noch ihren Charakter sehr wandeln konnte. Wie eine Freundin fühlte sie sich für mich auf jeden Fall nicht an.



Auch andere Charaktere wie Emma`s Vater, welcher das Internet leitet, waren mir viel zu überzogen. Wie konnte es bitte ein hypochondrischer Mann, der dazu auch noch sehr schnell nervös wurde, in diese Position schaffen? Ja, ich war enttäuscht von den Personen im Buch, da man wirklich versucht hat, jeder Person etwas schräges anzuhängen. Wo blieben da die Normalos? Einfach nur Menschen, die nicht gekünstelt wirken? Sagen wir es so, am Ende fand ich welche.



Tatsächlich sorgte das letzte Drittel des Buches dafür, das ich aus dem Schwärmen nicht mehr herauskam. Die Autorin schaffte es dabei mehrere Handlungsstränge, fantasievoll miteinander zu verbinden und dabei eine Geschichte zu erzählen die man nur mit „WOW“ beschreiben kann. Faun, die Liebe, verschwundene Kinder und magische Bücher, klingen erstmal einmal wahllos, rückten hier aber zu etwas besonderem zusammen.






Das erste Drittel des Buches war mäßig, das zweite Drittel schon besser und das letzte Drittel eine Wucht. Gerade die Charaktere machten mir im Buch arg zu schaffen, da sie nicht nur künstlich, sondern meist auch sehr überzogen wirkten. Selbst Emma, die Hauptcharakterin, fand einfach keinen Platz in mein Herz. Allerdings zeigte mir gerade das letzte Drittel, das die Autorin in Sachen Mythen und Fantasy, viele tolle Ideen hat.

Veröffentlicht am 07.11.2019

Verwirrend, aber trotzdem packend und interessant

The Umbrella Academy 3
0

Wenn es um ausgefallene Superhelden und noch ausgefallenere Gegenspieler geht, kann man mich meist kaum noch halten. Ich mag es, wenn etwas anders ist. Doch was ich noch mehr mag, ist, wenn ich etwas auch ...

Wenn es um ausgefallene Superhelden und noch ausgefallenere Gegenspieler geht, kann man mich meist kaum noch halten. Ich mag es, wenn etwas anders ist. Doch was ich noch mehr mag, ist, wenn ich etwas auch von vornherein verstehe.



Dies war nämlich das größte Problem vom 3. Band der Comic-Reihe. Ich wurde in eine Geschichte geworfen, die so oft hin und her schwankte, das ich nicht erkannte was „Hotel Oblivion“ nun eigentlich war und was es beherbergte. Natürlich hatte ich die Kurzbeschreibung gelesen und wusste es, aber die Erklärung wie es erschaffen wurde oder wie alle die wahnsinnigen Personen dort hinkamen war viel zu abstrakt, als dass man es beim ersten Durchlesen verstanden hätte.



Mittlerweile habe ich den Comic sogar nochmals gelesen, da es mich sehr stört, wenn es etwas im unklaren ist. Doch auch da wollte der Kern der Sache nicht zum Vorschein kommen. Und das ist echt schade, da der Hauptgedanke hinter dem Hotel einfach nur genial ist.



Man stelle sich ein Hotel vor, in dem lauter wahnsinnige Personen mit Superkräften leben und das eigentlich ein Gefängnis ist. Allerdings wirkt es nicht so, da es eben wie ein Hotel ausgestattet wurde. Keine Zellen, sondern Zimmer und statt Wärtern gibt es Pagen, einfach genial.



Um die eigentliche Umbrella Academy ging es in diesem Band übrigens nur dezent. Es gibt immer wieder Szenen, in denen man jeden Charakter der Truppe sieht und erfährt was diese aktuell machen. Als Gruppe agieren sie tatsächlich aber erst wieder zum Schluss. Hier erfolgte, aber schließlich ein Cliffhanger der mir förmlich die Socken auszog und dafür sorgte, dass ich auch den nächsten Band der Reihe unbedingt miterleben möchte.


Dafür sorgte auch der Zeichenstil, welcher von den Vorgängern nicht abweicht und genau den richtigen Grad zwischen düster und packend enthält. Selbst grelle Farben wirken in hier etwas schwächer und das ist auch gut so, denn gerade dieser Band strotzt nur so vor dunklen Momenten, die mit mehr Intensität einfach an Wirkung verloren hätten.






Wäre der Band weniger verwirrend gewesen und hätte mehr Struktur gehabt, hätte ich ihn wohl geliebt. So komme ich aber nicht als weiter als ein „mögen: Das ist schade, denn die Story hinter dem wirren hin und her Gewechsel der Szenen wirkte durchaus interessant, verlor aber an Reiz wenn eine Szene plötzlich abbrach, ohne Antworten zu geben. Ich erhoffe mir für Band 4 etwas mehr Ordnung, damit ich als Laie auch den Weg in diese packende Welt finde.