Spannender Jugendkrimi, jedoch mit Triggerwarnung!
Der MärchenerzählerDas Buch Der Märchenerzähler von AntoniaMichaelis stand schon gefühlt Jahre in meinem Regal. Da ich es auf meine Liste 20 für 2020 gesetzt habe, wollte ich nun endlich dazu greifen und die Geschichte um ...
Das Buch Der Märchenerzähler von AntoniaMichaelis stand schon gefühlt Jahre in meinem Regal. Da ich es auf meine Liste 20 für 2020 gesetzt habe, wollte ich nun endlich dazu greifen und die Geschichte um Anna und Abel lesen, die beide aus ganz unterschiedlichen Welten kommen und sich trotz der widrigen Umstände in einander verlieben. Abel ist der Märchenerzähler, der ansonsten nicht gern viel redet und der seine kleine Schwester Micha um jeden Preis der Welt beschützen will. Anna möchte ihn kennenlernen und erfährt dabei wie groß sein Herz ist, wenn es um seine Schwester geht und welch traurige Vergangenheit Abel zu dem zurückhaltenden jungen Mann mit den eisigen Augen gemacht hat, der auf dem Schulhof Drogen vertickt und im Unterricht schläft. Und während die beiden zueinanderfinden, geschieht der erste Mord und Anna muss sich fragen, ob ihre Geschichte, genauso wie im Märchen, gut enden wird...
„Rosenmädchen“, sagte Abel leise. „Ihr müsst schrecklich glücklich sein auf eurer Insel.“ 🖤
Ich war von der Geschichte von Beginn an begeistert. Die Autorin hat dieses Jugendbuch so unglaublich poetisch und wortverliebt geschrieben, dass man sich schnell in der Welt von Anna verliert und mit ihren Augen sehen kann, warum sie dieser traurige 17jährige Abel so sehr fasziniert. Das Märchen, das neben der Haupthandlung erzählt wird, verschwimmt mit der Realität und ich habe ‚die Geschichte in der Geschichte’ über die kleine Klippenkönigin geliebt.
Die ersten 2/3 des Buches waren für mich grandios, ich hätte es bis dahin als eines meiner Lieblinge im Jahr 2020 bezeichnet und deswegen auch eine klare Buchempfehlung gegeben.
Ohne euch spoilern zu wollen, möchte ich eine Triggerwarnung aussprechen, denn es handelt sich hierbei immer noch um ein Jugendbuch und die Gewalt darin und BESONDERS der Umgang damit, hätte meiner Meinung anders gelöst werden müssen. Natürlich geht jeder Mensch anders mit traumatischen Erlebnissen um, jedoch finde ich, dass Jugendbücher eine gewisse Vorbildfunktion haben sollten.
Aufgrund dieses Mankos wurden es dann „nur“ 4/5 🌟🌟🌟🌟