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Veröffentlicht am 04.12.2016

Zwei Frauen, zwei Leben, eine Villa

Das Erbe der Wintersteins
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Inhalt
Die Manufaktur der Familie braucht finanzielle Unterstützung, weshalb beschlossen wird die alte Villa, die kaum noch genutzt wird, zu verkaufen. Als gelernte Restauratorin soll Celine die Umbauarbeiten ...

Inhalt
Die Manufaktur der Familie braucht finanzielle Unterstützung, weshalb beschlossen wird die alte Villa, die kaum noch genutzt wird, zu verkaufen. Als gelernte Restauratorin soll Celine die Umbauarbeiten und die Instandsetzung überwachen, damit das Objekt im alten Glanz erstrahlt. Doch das alte Gemäuer weckt Erinnerungen an glückliche Zeiten und das Tagebuch ihrer Urgroßmutter gewährt ihr einen Einblick in ein ganz anderes Leben.

Meine Meinung
Zwei völlig verschiedene Frauen in zwei völlig verschiedenen Zeiten, verbunden durch ein Tagebuch und eine alte Villa. Eine Villa, die voller Erinnerungen an gute und schlechte Zeiten ist.

Claire Winterstein wächst Ende des 19. Jahrhunderts auf. Von klein auf ist sie an Ablehnung und harte Arbeit gewöhnt. Sie wurde immer als Außenseiterin behandelt, doch es ihr nie den Lebenswillen genommen. Immer und immer wieder wurden ihr Steine in den Weg gelegt, doch sie ging immer weiter. Claire ist eine Person, die sich nicht so leicht unterkriegen lässt. Sie sieht immer das Positive im Menschen, ober versucht es zumindest, weshalb sie manchmal den falschen Personen vertraut. Auch mit der Liebe ist es nicht so einfach, denn wenn man nichts hat, ist es schwer viel zu geben.

Celine Winterstein ist eine unabhängige und lebenserfahrene Frau der Moderne. Sie ist ausgebildete Restauratorin und arbeitet in der Manufaktur der Familie. Sie ist aber auch eine Frau, die von der großen Liebe träumt, auch wenn sie mit ihr bisher immer Pech hatte. Celine kann ein echter Sturkopf sein, während sie gleichzeitig so manches mal ziemlich leichtgläubig erscheint. Sie äußert aber auch gerne mal Vorurteile, ist aber verärgert, wenn etwas gegen sie ausgesprochen wird. Celine hat einen seltsamen Charakter, mal ist sie freundlich und einfühlsam, mal voller Abneigung und Hochmut.

Es sind diese zwei Frauen, die die Leser an ihrem Leben teilhaben lassen. Durch ein Jahrhundert von einander getrennt, erleben beide eine Suche nach einem rechten Weg. Eine Suche mach Geborgenheit und Liebe, nach einer Familie und nach Sicherheit. Sie werden verletzt, fühlen sie einsam und wünschen sich endlich anzukommen, doch so leicht geht es leider nicht.

Carolin Rath hat hier eine interessante und doch leicht wirre Geschichte geschaffen, die aus zwei Perspektiven erzählt wird. Sowohl Claire als auch Celine sind keine einfachen Charaktere. Beide sind recht wankelmütig, besonders wenn es um ihre Stimmungen geht. Bei Celine fällt es eher auf, verstärkt gegen Ende, wo sie praktisch ausrastet, weil andere nicht so empfinden wie sie.

Die Handlungen waren gut durchdacht und das Aufeinandertreffen schien gut gewählt, einzig die Umsetzung hat so ihre Schwächen. Die Autorin lies Celine so viele Fehler machen, die nicht hätten sein müssen. Vieles wäre anders gekommen, wenn diese mehr nachgedacht hätte. Warum lies sie sich wie ein kleine Mäuschen rumschubsen, wenn das Recht doch auf ihrer Seite war?

Überhaupt schien es mir, als wollte man auf manche Sachen nicht zu viel Zeit verschwenden und sie irgendwie einfach lassen, statt einen logischeren Weg zu nehmen. Nein, zum Ende hin häuften sich solche Vorfälle sogar, was wirklich nicht hätte sein müssen. Da gab es so machen Sachen, wo ich mich echt nur geärgert habe. Und ja, auch bei Claire gab es solche Momente. Sie hat zu sehr vertraut, was irgendwann irritierend war.

Trotz mancher Schwächen, war das Finale sehr gut ausgearbeitet und konnte auch etwas überraschen. Die Autorin hat eine tolle Wendung eingebracht um alles aufzulösen. So wurden Geheimnisse gelöst und Wahrheiten kamen ans Licht. Alles in allem, gut zusammengeführt.

Fazit
Carolin Rath kann in ihrem Buch interessante und abwechslungsreiche Charaktere und Handlungen vorweisen. Auch wenn es noch manche Schwächen aufweist, der Rote Faden war erkennbar und zum Großteil nachvollziehbar. Die Familiensaga der Wintersteins bietet Höhen und Tiefen und hat damit eine ganz gut Lesestimmung auf sich.

  • Einzelne Kategorien
  • Atmosphäre
  • Cover
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Gefühl
Veröffentlicht am 25.02.2020

Naive Protagonistin und viele Ungereimtheiten

MeeresWeltenSaga 1: Unter dem ewigen Eis der Arktis
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Inhalt
Nach dem Tod ihrer Eltern zieht Adella zusammen mit ihren Großeltern nach Norwegen. Das wunderschöne Land hält viele Erinnerungen an vergangene Ausflüge bereit, hilft aber auch den Verlust etwas ...

Inhalt
Nach dem Tod ihrer Eltern zieht Adella zusammen mit ihren Großeltern nach Norwegen. Das wunderschöne Land hält viele Erinnerungen an vergangene Ausflüge bereit, hilft aber auch den Verlust etwas erträglicher zu machen. Bei der Besichtigung einer Eishöhle geschieht aber etwas Unglaubliches. Adella wird von zwei Wesen angegriffen, die scheinbar die Perle an ihrer Kette wollen. Im Kampf um das letzte Geschenk ihrer Eltern, glaubt Adella ihrem Tod ins Auge zu sehen, als sie ins eiskalte Wasser geschleudert wird. Doch wie durch ein Wunder überlebt sie und wird zu einer Meerjungfrau. Aber wie kann das sein und gibt es einen Weg um wieder ein Mensch zu werden? Gezwungen Antworten zu finden, beginnt Adellas Reise durch die Tiefen der Meere.

Meine Meinung
Ehrlich gesagt bin ich zwiegespalten von dieser Geschichte. Mir gefällt die Idee, aber die Umsetzung konnte mich nicht wirklich überzeugen. Da dies aber erst der erste Band ist, besteht noch die Hoffnung, dass in den Folgebänden eine Steigerung stattfindet.
Die Handlung dreht sich um die 16 jährige Adella. Gerade in Norwegen angekommen, wird sie im Kampf um eine Perle in eine Meerjungfrau verwandelt. Gefangen unter der Wasseroberfläche, gebunden an einen neuen Körper und vollkommen ahnungslos, muss das Mädchen einen Ausweg finden. Zum Glück begegnet sie Saniya, einer anderen Meerjungfrau, die sich aber als Media bezeichnet. Sie hilft ihr bei den ersten Schritten in der Wasserwelt und erklärt ihr, dass es vielleicht jemanden gibt, der ihr helfen könnte. Zusammen ziehen sie daher zum Königreich des Nordpolarmeeres, um dort nach Antworten zu suchen. Saniya bleibt aber nicht die einzige Begegnung, die Adellas Reise prägt. Schon bald sieht sie sich mit vielen verschiedenen Charakteren konfrontiert, doch nicht alle haben ihr Bestes im Sinn.

Es klingt an sich nicht übel, wenn man die Rahmenhandlung sie liest, aber leider entscheiden die Details und diese sprechen eher gegen die Geschichte. Adella findet sich plötzlich in der Unterwasserwelt wieder, viel Zeit für Panik verschwendet sie aber nicht. Sie hinterfragt auch nicht viel, denn es scheint wichtiger vor anderen geheim zu halten, dass sie ein Mensch war. Aber auch dieses Geheimnis bleibt nicht lange geheim.
Wie nicht anders zu erwarten, wird sie als Meerjungfrau wunderschön. Ihre Schuppen haben ganz besondere Farben, weshalb sie die Aufmerksamkeit aller auf sich zieht. Natürlich bekommt sie auch ganz besondere Fähigkeiten, die sonst niemand hat und die noch mehr Aufmerksamkeit erregen.

Angekommen im Königreich des Nordpolarmeeres wird Adella zum Augenmerk gleich mehrerer Männer. Es scheint jedoch, dass die Männer eigene Pläne verfolgen, während Adella in ihrer Naivität sich irgendwie zu allen hingezogen fühlt. Sie vertraut so schnell, hinterfragt aber so wenig. Traurigerweise glaubt sie, dass alle ihre Geheimnisse für sich behalten werden nur, um hinterher enttäuscht zu werden, weil dem ja nicht so ist.

Es ist aber nicht bloß der Charakter von Adella, der schwach ausgeprägt war. Es gab auch einige Ungereimtheiten in der Handlung. Zu Beginn wird bereits gesagt, dass die Meerjungfrauen Säugetiere sind. Dies passt aber nicht zudem, was danach kommt. Säugetiere haben Lungen und müssen daher immer an die Oberfläche zum Atmen, die Meerjungfrauen haben aber Kiemen. Adella beweist ja zudem, dass sie ander Luft nicht atmen kann. Zwischendurch bekommt man das Gefühl, dass die Autorin vergisst, dass alles unter der Wasseroberfläche stattfindet. Alles ist so menschlich gestaltet, mit Betten, Tischen und Stühlen. Außerdem gibt es eine Media, die Wasser zu Kochen bringen kann, um damit Essen zuzubereiten. Versteht mich nicht falsch, spricht ja nicht dagegen, aber mir ist nicht klar, wie das gehen soll. Haben sie auch noch Töpfe, in denen sie das Wasser dann gezielt erhitzen kann?

Auch wenn vieles an der Geschichte schwach ausgearbeitet wurde, gab es doch auch Punkte, die positiv waren. Die Idee an sich hat viel Potenzial, was hoffentlich in den weiteren Bänden stärker zum Vorschein kommt. Die Spannung und das Geheimnis um die Perle, die Adella gestohlen wurde, besteht nach wie vor, denn noch immer ist nicht klar, was es damit auf sich hat. Auch Adellas Verwandlung blieb bis zum Ende ungeklärt. Daher gibt es noch einige offene Fragen, die die Neugier aufrechterhalten.

Fazit
Eine nette Geschichte um das Mädchen Adelle, das zur Meerjungfrau wird und nach einem Ausweg suchen muss. Gefangen in einer fremden Welt, gerät sie in einige Schwierigkeiten und weiß nicht, wem sie ihr Vertrauen schenken soll. Mit ihrem leichten und einfachen Schreibstil kann Valentina Fast überzeugen, mit der Handlung allerdings weniger. Es wurden einfach zu viele Klischees bedient, weshalb einzig die Hoffnung auf Besserung die Neugier auf die weiteren Bände bestehen lässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.01.2020

Zu viel Verwirrung, zu wenig Drachen

Dragon Hunter Diaries - Drachenküssen leicht gemacht
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Inhalt
Eigentlich ist Thaisas Leben vollkommen normal und langweilig. Ohne einen Freund, vergräbt sie sich in die Arbeit, bei der sie mit den verschiedensten Aberglauben der Welt in Berührung kommt. Als ...

Inhalt
Eigentlich ist Thaisas Leben vollkommen normal und langweilig. Ohne einen Freund, vergräbt sie sich in die Arbeit, bei der sie mit den verschiedensten Aberglauben der Welt in Berührung kommt. Als sie aber eines Tages eine Manuskriptseite verkauft, ändert sich alles. Plötzlich steht sie zwischen zwei Brüdern, die sehr unterschiedliche Drachenclans anführen, und muss einsehen, dass das Übernatürlich durchaus existiert. An der Seite des Sturmdrachen Archer versucht sie das Geheimnis des Raisa-Medaillons zu lösen, das hoffentlich den Konflikt zwischen den Clans lösen wird. Doch die Gefahr ist groß und Thaisa muss erkennen, dass sie selbst an Kraft gewinnen muss um in der Neuen Welt bestehen zu können.

Meine Meinung
Auch wenn es sich hierbei um den zweiten Teil der “Dragon Hunter Diaries” handelt, kann das Buch problemlos und ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Im Zentrum des Geschehens steht hier Thaisa Moore, eine junge Frau, die von der Geschichte absolut fasziniert ist. Sie ist eine Gelehrte und Wissenschaftlerin, die als Expertin des Mittelalters gilt. Doch obwohl sie so viel Wissen angehäuft hat, arbeitet sie bloß für einen okkulten Laden, in dem Zauberbücher und scheinbar verfluchte Objekte verkauft werden. Hier nutzt sie aber auch die Chancen für Übersetzungen, die ihr unglaublichen Spaß machen. Da Thaisa aber auch Poliosis hat, zieht sie es vor im Hintergrund zu bleiben, denn ihr Aussehen erregt immer Aufmerksamkeit. Eine Beziehung hatte sie ebenfalls schon lange nicht mehr, denn ihre letzte endete wirklich unschön. Ihre ganze Welt wird aber auf den Kopf gestellt, als der geheimnisvolle Archer in den Laden einbricht und ihr die Augen für das Verborgene öffnet.

Archer Andras ist der Anführer der Sturmdrachen, dessen Clan im Zwist mit den Schattendrachen liegt, die von seinem Zwillingsbruder Hunter Vehar angeführt werden. Die Brüder sollten ursprünglich zu Drachenjägern werden, allerdings war das Blut der Drachen in ihnen stärker. Einzig das Raisa-Medaillon könnte ihnen die Macht verleihen zu Drachenjägern zu werden, doch dieses ist nur eine Legende. So glaubte man jedenfalls, doch dann taucht eine Manuskriptseite auf, die davon berichtet und zwingt die Brüder um ein Rennen für die Informationen. So kommt Thaisa ins Spiel, denn sie verkauft die besagte Seite für den Laden und ist auch eine der wenigen Experten, die sie übersetzen könnten. Als ihr Boss sie unter Druck setzt die Seite zurückzubekommen, begibt sie sich in den Kampf zwischen den Brüdern und kommen einem von ihnen sehr nahe.

Thaisa wird in die Welt des Übernatürlichen geworfen, von der sie immer glaubte, sie entstamme der Fantasie der Menschen. Doch es sind nicht die Männer, die sie auf den ersten Schritten begleiten, sondern ihre Freundin Bree. Sie scheint mehr über das Ganze zu wissen, als sie zugibt, doch sie behält auch mehr für sich, als man glauben könnte. Das Unglaubwürdigste ist aber, dass Thaisa einfach alles so hinnimmt. Hey, es gibt Dämonen, Drachen und all so was und sie nimmt es praktisch mit einem Schulterzucken hin. Kein Hinterfragen, kein Leugnen, nichts davon. Mal ehrlich, so reagiert doch niemand.

Leider ist auch die Liebesgeschichte zwischen Thaisa und Archer unrealistisch aufgebaut. Erst würdigt er sie keines Blickes, dann bespringen sie einander auch schon. Das Traurige ist auch, dass sie oft zu den unmöglichsten Gelegenheiten übereinander herfallen. An sich könnte es romantischer sein, aber leider ist dem nicht so.

Richtig interessant hingegen war das Geheimnis des Raisa-Medaillons. Da hat sich die Autorin was echt Gutes einfallen lassen. Die Geschichte, die sie aufgebaut hat und die anschließende Auflösung, waren durchaus faszinierend. Dass, was sich dahinter verbarg, war genial, aber nicht ausreichend um die Handlung zu retten.

Denn es gab einen weiteren Schwachpunkt, der alles irgendwie herunterzog. So erschien gegen Ende ein weiterer Charakter, dem eine doch wichtige Rolle zugeschrieben wurde. Allerdings konnte er diese Rolle nicht ausfüllen, da es keinerlei Vorarbeit für ihn gab. Er kam aus dem Nichts, um jemand Wichtiges zu sein, nur um dann wieder in Nichts zu verschwinden. Wäre seine Einführung besser gewesen, wäre seine Rolle auch stärker hervorgekommen. Zudem gibt es auch einen Schwachpunkt um den Charakter von Miles, denn mit dem Fortschritt der Handlung ergibt sich eine Situation, die absolut unnütz ist. Eine Szene mit ihm widerspricht einer anderen und macht sie unnötig, was ganz und gar verwirrend ist. Was hat sich die Autorin bloß dabei gedacht?

Fazit
Eine starke Idee um zwei Brüder, eine Frau und der Suche nach der Wahrheit um die Vergangenheit. Katie MacAlister ist eine Autorin, die gut schreiben kann und mit ihren Geschichten fesselt, doch bei diesem Buch erscheint ihre Geschichte ungewöhnlich schwach. Die Handlungen spielten sich zu schnell ab und die Charaktere hinterfragten zu wenig, was dazu führte, dass man als Leser mit zu vielen offenen Fragen stehen gelassen wurde.

  • Einzelne Kategorien
  • Gefühl
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.12.2019

Olivia und ihre Männer

All for You – Verlangen
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Inhalt
Das Unternehmen der Bridge Brüder soll vergrößert werden, weshalb sie mit dem Investor und Bauunternehmer Will Donovan zusammen arbeiten. Da ihre Schwester Olivia bei den Bauplänen geholfen hat, ...

Inhalt
Das Unternehmen der Bridge Brüder soll vergrößert werden, weshalb sie mit dem Investor und Bauunternehmer Will Donovan zusammen arbeiten. Da ihre Schwester Olivia bei den Bauplänen geholfen hat, sieht sie gerne vor Ort nach, ob ihre Ideen auch umgesetzt werden. So begegnet sie schließlich Will, dessen Interesse sofort geweckt ist. Er hat eine Schwäche dafür unschuldige reiche Mädchen zu verführen und zu verderben und Olivia passt genau in sein Beuteschema, weshalb er ihr ein unglaubliches Angebot macht. Dass auch sein Freund Ian Teil des Angebots wird, hätte Olivia nie erwartet, doch irgendwie fühlt sie sich zu beiden Männern hingezogen. Doch kann eine Dreierbeziehung tatsächlich geführt werden ohne gegenseitige Eifersucht?

Meine Meinung
Im dritten und abschließenden Band um die Bridge Geschwister, steht nun Olivia im Mittelpunkt. Sie hat gesehen, wie ihre Brüder die Liebe fanden, findet sich selbst aber plötzlich zwischen zwei Männern wieder. Doch zu entscheiden welchem von ihnen sie ihr Herz schenken soll, ist schwieriger als gedacht.

Olivia Bridge ist die brave Tochter, die alles tut um ihren Eltern zu gefallen. Anders als ihre Brüder, hat sie nie rebelliert oder etwas gegen deren Willen getan. Doch nun lebt sie bei Cameron in New York und will endlich ausbrechen. Als Will sie einlädt ihre Sexualität zu entdecken und mit ihm im Bett Neues zu erfahren, zögert sie, doch ihre Neugier überwindet die Angst. Schon bald lernt sie ihren Körper dem Genuss hinzugeben und zu nehmen, was sie will. Doch es ist nicht nur Sex, den sie auf neue Weise erlebt, auch Gefühle schleichen sich ein. Problematisch ist nur, dass sie sich gleich zu zwei Männern hingezogen fühlt, was sicherlich kaum akzeptiert werden dürfte. Soll sie sich gegen diese Gefühle wehren oder akzeptieren, dass Liebe niemals einfach ist?

Will Donovan ist ein Investor und Bauunternehmer, der Cameron dabei hilft zu expandieren. So lernt er auch Olivia kennen. Schöne Frauen interessieren ihn nun mal und wenn sie auch noch unschuldig sind und er mit ihnen spielen kann umso mehr. Bei ihr mischen sich aber auch Gefühle ein und schon bald wird ihm klar, dass er keine andere Frau mehr will. Er ist aber auch der Sohn seines Vaters, der mit David Reilly Geschäfte gemacht hatte und nun in Schwierigkeiten steckt. So bittet man Will um Hilfe, doch die Entscheidung zu treffen ist nicht leicht, da auch sein Unternehmen darunter leiden könnte.

Ian Savo ist ein Arbeitskollege von Darren und Wills bester Freund. Sie teilen sich sogar eine Wohnung und manchmal auch die Frauen. Das Vertrauen zwischen den Männern ist groß, auch wenn sie finanziell gesehen nicht auch gleicher Stufe stehen. Ian fühlt sich ebenfalls zu Olivia hingezogen, weshalb er erstmal eifersüchtig reagiert, doch dann wird klar, dass sein Interesse durchaus erwidert wird. Allerdings muss er sich fragen, ob er die Frau, die er liebt, auch mit jemanden teilen kann.

Sexuelle und erotische Abenteuer, Szenen der Eifersucht und natürlich einige Anfeindungen bietet der finale Band um die Geschwister. Hier stellt sich nun Olivia gegen die Vorstellungen ihrer Eltern. Sie hat es satt sich immer wieder als perfekt zu beweisen und versucht nun etwas völlig Neues. Dass sie aber gleich mit zwei Männern eine Beziehung eingeht, wirkt etwas übertrieben.

Meredith Wilds Schreibstil bleibt bis zuletzt aufregend und fesselnd, allerdings finde ich es schade, dass sie hier alles auf die Spitze treiben musste. Mit der Zunahmen der Sexszenen wurde auch die Dramatik gesteigert. Olivia schläft mit zwei Männern, dass da Eifersucht vorprogrammiert ist, dürfte jawohl klar sein. Trotz allem wird sie dann als Opfer dargestellt. Des Weiteren muss ich eingestehen, dass ich von Anfang an ein Problem mit Olivia hatte. Sie hatte sich gegen die Beziehungen ihrer Brüder ausgesprochen, erwartet von ihnen aber Verständnis. Dann ist da noch dieser plötzlicher Wandel von “ich mag Maya und Vanessa nicht” zu “sie sind meine besten Freundinnen”. Woher der Sinneswandel?

Die Dreiecksbeziehung funktioniert in meinen Augen nicht vollkommen ausgeglichen, denn Will ist um einiges dominanter als Ian. Ja, die Männer teilen, doch Will ist der Bestimmende, während Ian sich eher zurückzieht. Ihnen wird nicht die gleiche Macht zugestanden, daher kann es nicht wirklich funktionieren, auch wenn die Autorin es so darstellen will. Es entstand auch der Eindruck, als würde Will nur besitzen wollen, während Ians Gefühle tatsächlich greifbar waren. Vielleicht bin ich ja auch einfach nur zu verklemmt, aber dieses Buch konnte mich von dieser Art von Liebe nicht überzeugen.

Fazit
Schon lange will Olivia nicht mehr die brave Tochter spielen und als gleich zwei unheimlich attraktive Männer in ihr Leben treten, gibt sie dem Verlangen nach. Im großen Finale um die Bridge Geschwister treibt es Meredith Wild nochmal auf die Spitze und lässt kaum eine sexuelle Fantasie um Sex mit zwei Partnern aus. Auch wenn die Geschichte erotisch, dramatisch und fesselnd ist, vollkommen zu überzeugen gelingt ihr nicht.

Veröffentlicht am 30.05.2019

Gut begonnen, dann aber übertrieben

Seasons of Magic: Blütenrausch
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Inhalt
Eigentlich will Ira nur ihre Schwester vor einer Dummheit bewahren, dich dabei gerät sie Mitten in eine Hexenjagd nach einer ihrer Freundinnen. Bei dem Versuch ihre Schwester und ihre Freundinnen ...

Inhalt
Eigentlich will Ira nur ihre Schwester vor einer Dummheit bewahren, dich dabei gerät sie Mitten in eine Hexenjagd nach einer ihrer Freundinnen. Bei dem Versuch ihre Schwester und ihre Freundinnen zu retten, landet sie selbst auf dem Scheiterhaufen. Eher das Feuer sie aber erreichen kann, geschieht das Unmögliche, ihr Wunsch woanders zu sein, wird erfüllt. Plötzlich steht sie im Haus eines fremden Mannes im Jahr 2018. Lyle hat eigentlich mehr als genug um die Ohren, doch braucht er die seltsame junge Frau, die in seinem Haus erscheint, so gar nicht. Doch seine Nichte Abby appelliert an ihn, weshalb er Ira aufnimmt. Es dauert gar nicht lange, da fühlen sich Ira und Lyle zueinander hingezogen. Das Schicksal macht es ihnen aber nicht leicht, denn Ira könnte jederzeit ins Feuer zurückkehren. Damit sie die Chance auf ein gemeinsames Leben bekommen, müssen drei Insignien gefunden werden. Es scheint allerdings, als wäre noch eine andere Gruppierung hinter diesen her.

Meine Meinung
Gerade stand Ira noch im brennenden Haus in Salem des Jahres 1692, doch plötzlich ist sie ganz woanders. Von Blütenblättern umringt, steht sie im Haus eines Mannes in Danvers des Jahres 2018. Verwirrt? So geht es auch der jungen Frau, denn obwohl sie keineswegs im Feuer sterben sollte, überrascht es sie ungemein ganz woanders zu sein.

Ira Connolly wuchs in einer Zeit auf, in der Frauen oft wegen Hexerei verurteilt wurden. Alles Unerklärliche wurde feindlich betrachtet und vernichtet. Von diesem Einfluss und Glauben durchtränkt, ist es für Ira ein Schock in einer Zukunft zu erwachen, in der alles anders ist. Da sie an Halloween ankommt, glaubt sie sich in der Hölle, schließlich stand sie gerade noch in einem brennenden Haus. Erst nach und nach beginnt sie in ihre neuen Freiheiten zu entdecken und damit auch ihre Leidenschaft. Durch Lyle und Abigail lernt sie ein vollkommen neues Leben kennen und sieht etwas von der Welt. Sie helfen ihr auch selbstbewusster zu werden und ihre Stärke zu finden. Ira beginnt für ihr Glück und ihre Wünsche zu kämpfen, auch wenn dies alles andere als leicht ist.

Lyle Scott hat an sich mehr als genug Probleme, denn seine Schwester ist verschwunden und er muss für seine Nichte und deren Gans sorgen. Zudem gibt es immer wieder Einbrüche ins Haus seiner Schwester, die er sich einfach nicht erklären kann. Das Letzte, was er gerade braucht, ist eine verwirrte junge Frau, die aus dem Nichts auftaucht, auch wenn sie noch so attraktiv ist. Doch irgendwie kann er Ira auch nicht einfach auf der Straße stehen lassen, denn offensichtlich ist sie allein und versteht nicht, was um sie herum geschieht. Ihre Weltfremdheit ist nicht gespielt, daher nimmt er sie bei sich auf. Es fasziniert ihn zu sehen, wie sie die normalsten Sachen entdeckt und dabei aufblüht. Etwas in ihm möchte Ira beschützen, denn sie zeiht ihn magisch an. Dass diese Begegnung ihm einen völlig neuen Blick auf die Welt eröffnet und ihm das Abenteuer seines Lebens bringt, hätte er jedoch nicht erwartet. Doch Lyle erkennt, dass er Ira in seinem Leben behalten will, egal wie schwer es wird dies zu erreichen.

Ich muss zugeben, ich bin ratlos, was dieses Buch angeht. Einerseits finde ich es schön und irgendwie romantisch, andererseits aber auch schwach und übertrieben. Die Idee von der Zeitreise und der Magie ist interessant und hat was. Die Darstellung von Iras Macht ist schön geworden. Sie ist zart und aufbrausend und macht sie nicht zur Superheldin, die plötzlich alles kann. Schön ist auch die Gefühlsentwicklung zwischen ihr und Lyle. Sie haben zwar nicht viel gemeinsame Zeit, doch es sind kleine Dinge und Aufmerksamkeiten, die sie schließlich zueinander führen. Überhaupt ist Ira zu Beginn wirklich ein toller Charakter. Die Autorin arbeitet ihre Unsicherheit und Ängste heraus, die überaus verständlich gestaltet sind.

Wie gesagt, der Beginn des Buches hat mich begeistert, dann fielen mir aber immer mehr Schwächen auf. Da wäre die magische Gans von Abigail. An sich find ich die Idee toll, doch sie wurde so gestaltet, dass sie immer im richtigen Moment auftauchte und schon beinahe Superkräfte hatte. In jeder Situation hatte sie immer die richtige “Magie” um alle zu retten. Rein zufällig gibt es jemanden, der Ira alle Informationen liefert, die sie braucht, um bei Lyle bleiben zu können. Da fehlte irgendwie das Geheimnisvolle. Und Lyle selbst, erschien mir manchmal zu gut um wahr zu sein. Er investiert unglaublich viel, um Ira bei sich zu behalten, weshalb seine Reaktion zu einer gewissen Nachricht einfach unglaubwürdig schwach war. So reagiert niemand, wenn man ihm diese Nachricht überbringt. An sich gibt es noch viele weitere Punkte, die einfach nicht stimmig erscheinen, doch ich will nicht zu viel verraten.

Ewa A. hat einen fesselnden Schreibstil und gute Ideen, die einen bis zur letzten Seite durchhalten lassen. Der gut eingebaute Cliffhanger am Ende macht doch Lust darauf weiter zu lesen, denn es sich einige Fragen offen geblieben. Auch das Schicksal der anderen Mädchen im Feuer macht neugierig, denn diese finden sich auch in anderen Zeiten wieder. Ihre Geschichten werden aber von anderen Autorinnen erzählt.

Fazit
Ein schicksalhafter Sprung in die Zukunft, bringt Ira in die Arme von Lyle, zwingt sie aber auch einen Kampf aufzunehmen, der ihr alles abverlangt. Ihre Geschichte voller Höhen und Tiefen kann leider nicht völlig überzeugen, denn an vielen Stellen finden sich Schwachpunkte. Es scheint, als wäre es der Autorin nicht gelungen der guten Idee das verdiente Leben einzuhauchen.