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Veröffentlicht am 25.05.2020

Hulda eine außergewöhnliche Frau und Hebamme

Fräulein Gold: Schatten und Licht
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en und Licht
Inhaltsangabe: Quelle Rowohlt Polaris

Der Auftakt zu einer farbenprächtigen Saga voller Spannung und atmosphärischer Berliner Geschichte der 1920er Jahre.
1922: Hulda Gold ist gewitzt und ...

en und Licht
Inhaltsangabe: Quelle Rowohlt Polaris

Der Auftakt zu einer farbenprächtigen Saga voller Spannung und atmosphärischer Berliner Geschichte der 1920er Jahre.
1922: Hulda Gold ist gewitzt und unerschrocken und im Viertel äußerst beliebt. Durch ihre Hausbesuche begegnet die Hebamme den unterschiedlichsten Menschen, wobei ihr das Schicksal der Frauen besonders am Herzen liegt. Der Große Krieg hat tiefe Wunden hinterlassen, und die junge Republik ist zwar von Aufbruchsstimmung, aber auch von bitterer Armut geprägt. Hulda neigt durch ihre engagierte Art dazu, sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen. Zumal sie bei ihrer Arbeit nicht nur neuem Leben begegnet, sondern auch dem Tod. Im berüchtigten Bülowbogen, einem der vielen Elendsviertel der Stadt, kümmert sich Hulda um eine Schwangere. Die junge Frau ist erschüttert, weil man ihre Nachbarin tot im Landwehrkanal gefunden hat. Ein tragischer Unfall. Aber wieso interessiert sich der undurchsichtige Kriminalkommissar Karl North für den Fall? Hulda stellt Nachforschungen an und gerät dabei immer tiefer in die Abgründe einer Stadt, in der Schatten und Licht dicht beieinanderliegen.

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Es ist mein erster Roman von der Autorin, Anne Stern, und sie hat mich sehr begeistert beim Lesen, obwohl ich kein großerKrimi-Fan bin. Aber sie hat mit diesem Thema mein Interesse geweckt , und ich freue mich schon auf die Fortsetzung. Sie hat in diesem Roman die Missstände im damaligen Berlin sehr gut beschrieben. All das Elend und die Armut in Bülowbogenviertel, es war schon sehr erschütternd, wie die Menschen dort lebten und hinvegetierten.
Es ist alles so Bildhaft und lebendig beschrieben, das man das Gefühl hatte, selbst dort zu sein, und Hulda zu begleiten. Der Schreibstil ist sehr flüssig, spannend und mitreißend. Ihre Figuren, wirken wie aus Fleisch und Blut, auch die einzelnen Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet, so das man sich in sie hinein versetzen konnte.

Ja, Hulda ist wirklich eine Person für sich, mit zwei Gesichtern und vielfältiger Begabung. Man spürt wie sie mit Leib und Seele Hebamme ist. Sich für die Armen einsetzt, und alles für die Gerechtigkeit tut. Aber sie liebt auch das Berliner Nachtleben, und versteht es auch sich hin und wieder in Schwierigkeiten zubringen. Ihr liegt sehr viel an dem Schicksal der Frauen und Wöchnerinnen, besonders ihre Patientin Lilo , die durch einen tragischen Unfall, oder war es doch Mord ihre beste Freundin und Nachbarin Rita verloren hat.
Natürlich, wittert unsere Hulda, das etwas hinter dem Schicksal von der fixen Rita , etwas anderes Stecken muss, sie glaubt nicht an deren Freitot, sie vermutet, das sie jemanden im Weg war, und man sie umbrachte. Unsere Liebe Hulda, kommt mit ihren Nachforschungen, dem Kriminalkommissar Karl North, sehr oft in die Quere, und gerät dabei selbst oft in Gefahr. Karl North musste man auch einfach mögen, auch er hatte keine schöne Kindheit, ich fand Hulda und Karls Seelen sind zerrissen, sie sind zwei getriebenen. Bei ihren Nachforschungen, bekam man sehr tiefe Einblicke, in die Abgründe der Stadt und der wilden zwanziger. Wie es schon im Titel heißt, ein Leben im Licht und Schatten. Wir Tauschen auch ein in die Weimarer Republik, die Nachwehen des 1. Weltkriegs, die Probleme der Menschen, die Kluft zwischen Arm und Reich.
Es hat riesigen Spaß gemacht Hulda auf ihren Streifzügen durch Berlin zu begleiten und Karl North kennen gelernt zu haben.

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Veröffentlicht am 04.05.2020

Dunkle Zeiten

Die verlorene Tochter der Sternbergs
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DIE VERLORENE TOCHTER DER STERNBERGS
ROMAN
Ute Leibmann (Übersetzer)

Wie weit kann eine Mutter gehen, um ihr Kind zu retten? - Eine unvergessliche Familiengeschichte aus dem Zweiten Weltkrieg, herzzerreißend ...

DIE VERLORENE TOCHTER DER STERNBERGS
ROMAN
Ute Leibmann (Übersetzer)

Wie weit kann eine Mutter gehen, um ihr Kind zu retten? - Eine unvergessliche Familiengeschichte aus dem Zweiten Weltkrieg, herzzerreißend und bewegend

Berlin, 1939. Für die jüdische Bevölkerung wird das Leben immer schwieriger. Wer kann, bringt sich in Sicherheit. Auch Amanda Sternberg beschließt, ihre Töchter mit der MS St. Louis nach Kuba zu schicken. Am Hafen kann sie sich jedoch nicht von der kleinen Lina trennen. So vertraut sie nur die sechsjährige Viera einem allein reisenden Ehepaar an und flieht mit Lina zu Freunden nach Frankreich. Im kleinen Ort Oradour-sur-Glane finden sie eine neue Heimat. Doch es dauert nicht lange, bis die Gräueltaten der Nationalsozialisten auch diese Zuflucht erreichen ...

In seinem zweiten Roman erzählt Armando Lucas Correa vom Schicksal einer jüdischen Familie, die der Nationalsozialismus und die Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs auseinanderreißen. Eine Geschichte von Liebe und Verlust, Verzweiflung und Wagnis.

Meine Meinung zum Autor und Buch
Armando Lucas Correa, hat mich mit seinem Roman, Das Erbe der Rosenthals, damals restlos begeistert. Es ging um die Jüdische Flüchtlinge die 1939, mit der St. Louis nach Kuba reisen sollten. Deshalb hatte ich mich auch auf diese Geschichte so gefreut. Aber mir ist es noch nie schwerer gefallen über diese Geschichte eine Rezension zu schreiben. Es bleibt so viele Dinge offen oder gehen unter, und am Ende der Geschichte verbinden sich die Losen Fäden nicht. Was sehr schön ist, dabei hätte die Geschichte soviel Potential. Es geht hier um die Résistance , die brutale Gewaltherrschaft der Nazis. Das Dorf Oradur-sur-Glane das am 10. Juni 1944, wo man die Frauen und Kinder in der Kirche einsperrte und bei lebendigem Leib verbrannte. Die Männer in der Scheune erschossen hat. Man das Dorf dem Erdboden gleich machte. Hier nahm sich der Autor ausführlich Zeit. Der Schreibstil ist sehr flüssig, und an einigen Stellen sehr packend und Emotional. Die Figuren sind im ganzen sehr gut herausgearbeitet, auch die einzelnen Charaktere. Nur gewährt er einem nicht viel Einblick in einige Seelen und deren Gefühle. Sonst im ganzen ein guter Roman, auch wenn vieles offen blieb.

Amanda und ihre Familie erfahren eine schwere Zeit in Berlin, die Nazis kommen an die Macht. Wehen Herzens muss Amanda mit ansehen, wie man ihren Büchergarten plündert, nur das Botanische Buch kann Sie retten, und das begleitet uns wie ein roter Faden durch die Geschichte. Alle Bücher werden ein Opfer der Flammen. Ihr Mann ein Herzspezialist wird verhaftet. Sie sind Juden, und passen nicht in des Weltbild des Hitlers Regimes. Ich fand die Familie sehr blauäugig, trotz aller Warnungen glaubten sie das alles bald vorüber wäre. Aber weit gefehlt, Amanda muss mit den Kindern fliehen, sie bekommt leider nur 2 Passagierscheine für das Schiff, ihre zwei Kinder Lina 4 Jahre und Viera 6 Jahre , die mit der MS St Louis nach Kuba reisen sollen, wo sie ein Onkel aufnehmen soll. Aber nur Viera fährt alleine nach Kuba. Amanda, flieht mit der kleinen Lina, nach Frankreich. Es geht einige Zeit gut, aber dann holt der Krieg sie in dem kleinen Dorf ein. Erneut müssen sie fliehen, wir erfahren viel seelisches Leid und Grausamkeit, etwas das sich man gar nicht vorstellen mag.
Man bekam Gänsehaut beim Lesen, allein wie Amanda das Lager zusetzte, oft hatte ich das Gefühl Amanda ist depressiv. Aber ich habe sie auch für ihren Wagemut, trotz aller Verzweiflung bewundert. Nur schade das Viera in der Geschichte so unterging, dafür erfahren wie mehr über Lina Lebenswege, die sehr steinig waren und voller Verluste und Ängste sind. Ein Kind das viel grausames Erfahren musste.

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Veröffentlicht am 25.03.2020

Die goldenen Jahre

Die goldenen Jahre des Franz Tausend
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Inhaltsangabe: Quelle Blessing-Verlag

Die wahre Geschichte des Franz Tausend weitet sich in diesem Roman zu einem Panorama Deutschlands in den 1920er und 1930er Jahren.

Schneidig, selbstbewusst, charmant ...

Inhaltsangabe: Quelle Blessing-Verlag

Die wahre Geschichte des Franz Tausend weitet sich in diesem Roman zu einem Panorama Deutschlands in den 1920er und 1930er Jahren.

Schneidig, selbstbewusst, charmant – so erobert der aus armen Verhältnissen stammende Franz Tausend 1924 die Welt. Er behauptet, auf geheimnisvolle Art und Weise Gold in großen Mengen herstellen zu können. Ultrarechte Patrioten und namhafte Industrielle wittern die Chance, mit diesem Gold die angestrebte heimliche Wiederaufrüstung finanzieren zu können, und strecken Tausend Geld vor. Als einige Anleger unruhig werden, ob es jemals Gold regnen wird, sorgen einflussreiche Politiker dafür, dass die Polizei einschreitet. Sie soll Franz Tausend aber nicht auf die Finger sehen, sondern ihn im Gegenteil vor den Anschuldigungen einer sich um ihr Geld geprellt sehenden Frau schützen.

Kommissar Heinrich Ahrndt, der diesen Auftrag erhält, ist zu gewissenhaft, um dieses Spiel dauerhaft mitzuspielen. Er wird nach Berlin strafversetzt, wo er den Pazifisten Carl Ossietzky beschatten soll ... Franz Tausend hingegen versucht sein Glück auf neue Weise, doch seine Wege und die des Kommissars kreuzen sich noch einmal: vor Gericht.


Meine Meinung zum Autor und Roman

Ich habe schon einige Romane von Titus Müller gelesen und war immer begeistert von seinen spannenden Geschichten, die auf wahren Tatsachen beruhen. Laut Titel sollte es eigentlich um Franz Tausend gehen, der viele mächtige Männer in unserem Land an der Nase herumführte, in dem er behauptete aus Blei Gold herzustellen. Ich muss gestehen das ich noch nie von dem Mann gehört hatte und das hat mich neugierig gemacht. Auch wenn Franz Tausend wenig Raum einnahm, umso mehr Thomas Mann und der mir leider unbekannte Carl von Ossietzky . Er hat Quasi drei verschiedene Geschichten, mit Authentischen Menschen, die viele Parallelen zueinander aufweisen zu einem spannenden zeitgenössischen Roman verpackt. Alles geschieht in einer Welt im Umbruch, der 1. Weltkrieg


ist verloren, die Regierung in Deutschland am Boden , Arbeitslosigkeit, Machtgierige Industrielle, heimliche Wiederaufrüstung, und der Aufstieg der Nazis. Er hat alles sehr Bildhaft und mitreißend verpackt , und nimmt seine Leser mit in die Welt, der wilden zwanziger Jahre. Eine sehr facettenreiche Geschichte mit vielen verblüffenden Wendungen.



Sehr gut gefiel mir Kommissar Heinrich Ahrndt, ein wirklich gradliniger und Gewissenhafter Mensch, mit großem Gerechtigkeitssinn, gerade ihm viel die unangenehme Aufgabe zu, Franz Tausend bei seiner Demonstration, aus Blei Gold herzustellen zu, er sollte ihm auf die Finger schauen. In einem abgelegen Gebäude unter strenger Geheimhaltung, unter den hochrangigen Männern war General a.D. Ludendorff, Alfred Mannesmann, Bankdirektoren, und führende Industrielle. Es war schon unvorstellbar, wie er diese hochgebildete Menschen so an der Nase herumführen konnte. Nur unser lieber Ahrndt ist sehr misstrauisch, aber seine Meinung ist nicht erwünscht, dafür ist die Gier zu groß, und der Staat hat hohe Kriegsschulden. Was tut man mit unbequemen Menschen, man versetzt sie von München, nach Berlin.

Auch weil er der armen Elisabeth und ihren Kindern helfen wollte, da ihr Mann einen wertlosen Goldgutschein gekauft hatte. Genau das Gegenteil sollte sein, er sollte dafür sorgen das sie Ruhe gibt. Es geht hoch und heiß her, die Presse kommt ins Spiel. Dadurch kreuzen unsere Wege Thomas Mann, der ebenfalls das ganze durchschaut, und Carl von Ossietzky, diese drei Männer haben eines gemeinsam, der Sinn Wahrheit und Gerechtigkeit. Das besonders unserem Carl zum Verhängnis werden wird, er schreibt für die Weltbühne, eine Zeitschrift, die den oberen ein Dorn im Auge ist. In Berlin soll nun unsere Heinrich Carl beschatten, was ihm gegen den Strich geht. Die Geschichte um Carl ist mehr als spannend, es war mir eine Freude ihn kennen zu lernen und auf seinen Wegen zu begleiten. Das sein Leben und wirken so tragisch Endete, war mir ein Wehmutstropfen, warum hat er nicht auf die Warnungen gehört. Aber er war besessen, die Welt vor dem aufkommenden Regime zu retten.

Zitat von Carl Ossietzky Seite 132:

„Ludendorff ist ein Mathematiker des Schlachtfelds, ein Grundbuchbeamter des Todes, von dem kein wärmender Strahl ausgeht.“, Carl hat ihn gut wiedergegeben.

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Veröffentlicht am 29.02.2020

Die Bühne war ihr Leben.

Die Königin von Berlin
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Die Königin von Berlin
Sie war die Muse von Bertolt Brecht. Roman
Ein aufregender Roman über Carola Neher, eine der schillerndsten Schauspielerinnen der Weimarer Republik von der Bestseller-Autorin Charlotte ...

Die Königin von Berlin
Sie war die Muse von Bertolt Brecht. Roman
Ein aufregender Roman über Carola Neher, eine der schillerndsten Schauspielerinnen der Weimarer Republik von der Bestseller-Autorin Charlotte Roth.
Wo sie auftritt, jubeln die Menschen der geheimnisvollen Carola Neher zu. Die Theater reißen sich um sie. Berlin liegt ihr zu Füßen in jenen letzten Jahren der Weimarer Republik. In durchfeierten Nächten verdreht sie einem berühmten Mann nach dem anderen den Kopf – doch im Herzen bleibt sie allein. Das ändert sich, als sie dem Dichter Klabund begegnet, ein Suchender und ein Getriebener wie sie selbst.
Ausgerechnet sie, die begehrte femme fatale, verliebt sich in den scheuen, zurückhaltenden Dichter, der von der gleichen inneren Glut verzehrt wird wie sie selbst. Was keiner für möglich gehalten hätte, tritt ein: Sie heiratet ihn. Doch eine brave Ehefrau wird Carola nicht, denn schon bald lockt sie das wilde Leben – und die Künstler Berlins, darunter Bertold Brecht, der ihr die Chance ihres Lebens bietet …

In diesem Roman setzt Bestseller-Autorin Charlotte Roth der Schauspielerin Carola Neher ein Denkmal, die in den 20er Jahren die Muse vieler berühmter Männer war und als Brechts erste Polly unsterblich wurde.
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Charlotte Roth, ist gelungen einer der schillerndsten Schauspielerinnen während den wilden zwanzigern, ein Ehrwürdiges Denkmal zu setzen und sie aus der Versenkung zu holen. Ehrlich gesagt bis dato wusste ich nicht das es diese Carola Neher gab, umso schöner finde ich es das sie, sie wieder zum leben erweckt hat. Neugierig hat mich das ganze gemacht, das sie die Muse von Berthold Brecht war. Die Geschichte ist eine Art Autobiografie, auch wenn sie sich einige Künstlerischen Freiheiten genommen hat, aber wie sie im Anhang sagt, um die Privatsphäre der Familie Neher / Becker zu schützen. Der Schreibstil, ist klar, Kraftvoll und sehr Bildhaft. Die Recherche ist sehr gründlich gewesen, man spürte beim Lesen mit wie viel Herzblut, sie die Geschichte geschrieben hat. Sie hat sich viel Zeit genommen für ihre Entwicklung der Geschichte, die in viele Städten spielt von Edenkoben - Berlin . Die gibt ihren Protagonisten viel Raum um sich zu entfalten. Besonders Brecht und Carola, fragen sich wer wollen sie sein in ihrem Leben, zwei zwie gespaltenen Leben. Carola Nehers Leben zieht sich wie ein Roter Faden durch die Geschichte. Auch ist das Leben in der Weimarer Republik, die wilden, goldenen zwanziger und der Aufstieg der Nazis sehr gut wieder gegeben.

Carola war für mich eine Frau, die alles in eine Waagschale warf, die ganz bewusst ihre Waffen als Frau einsetzte, die alles tat um nach ganz oben zu kommen. Schon als Kind war es ihr größter Traum ein Star zu sein, und im Rampenlicht zu stehen. Ihre Eltern hatten dafür überhaupt kein Verständnis, und legten ihr Knüppel in den Weg. Es verwunderte mich auch nicht das sie bei Nacht und Nebel, aus dem Elternhaus floh, zwar etwas unüberlegt, aber was tut man nicht alles im jugendlichen Leichtsinn. Julius Gellner, ein Jugendfreund rettet sie aus einer prekären Situation, und gibt ihr Unterschlupf. Ihr jüngster Bruder Jo-Jo, hält treu zu ihr, der einzige von der Familie. Wir laufen noch vielen großen Persönlichkeiten über den Weg, ob Feuchtwanger, Max Rheinhard, Friedrich Holländer usw. Carolas Weg ist am Anfang schon sehr steinig, erst durch Brecht dem sie begegnet, gelangt sie Weltruhm, zwei Menschen die verbissen und Ehrgeizig sind, die keine Rücksicht auf ihre Partner nehmen und auch nicht mit der Treue. Es war schon Aufregend, Carola, Brecht und die anderen auf ihren Wegen zu begleiten, das wilde und vor Leben Pulsierende Berlin zu erleben. Brecht der für seine Carola, das Lied der Blondine, in seiner Dreigroschenoper komponiert. Dieser Mann war für mich ein Sklaventreiber und oft unerbittlich, der oft unmenschliches für Carola abverlangte. Ein eifersüchtiger Gockel und Egoist für mich. Umso erfreuter war ich als Carola, Alfred Hentschke, kennen lernte, für mich die lymphatisches Person, ein Mann der wie Julius , Carola aufrichtig liebt, sie so nimmt wie sie ist, ihre Freiheiten nicht einschränkt. Er ist der Mensch der ihr halt gibt und ihr Fels in der Brandung ist. Sehr zur Enttäuschung Brechts heirate sie ihren Klabund, ich glaube das hat er ihr Zeitlebens sehr übel genommen. Vielleicht hätte er ihr damals als sie nach Russland ging, dort helfen können, als Kommunist.
Lest diese Facettenreiche Geschichte um Carola, voller Tiefen und Höhen.

„ Gott schläft. Die Erde rollt ziellos durch den Raum“ Klabund: „ Für Carla“

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Veröffentlicht am 10.02.2020

Alice kämpft für Anerkennng und ein neues Leben

Die Galerie am Potsdamer Platz
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Die Galerie am Potsdamerplatz
Inhaltsangabe: Quelle HarperCollins

Berlin, 1930: Zwischen zwei Kriegen kämpft eine Frau um ihr neu gewonnenes Leben
Die junge Kunststudentin Alice zieht nach dem Tod ihrer ...



Die Galerie am Potsdamerplatz
Inhaltsangabe: Quelle HarperCollins

Berlin, 1930: Zwischen zwei Kriegen kämpft eine Frau um ihr neu gewonnenes Leben
Die junge Kunststudentin Alice zieht nach dem Tod ihrer Mutter in die Hauptstadt. Sie sucht Anschluss an ihre Familie, einstmals angesehene Kunsthändler, die sie nie kennengelernt hat, trifft aber zunächst nur auf kalte Ablehnung. In der pulsierenden Kunstszene Berlins fühlt sie sich dennoch sofort zu Hause und entdeckt bald ihr Talent als Fotografin. Und sie verliebt sich in den Deutsch-Iren John. Trotz der Widerstände ihrer Großmutter plant sie gemeinsam mit ihren Onkeln, die einst legendäre Galerie der Familie am Potsdamer Platz wiederzueröffnen. Dabei begegnet sie dem Kunstkenner Erik, Erbe einer spektakulären Kunstsammlung. Doch ist er wirklich daran interessiert, ihr zu helfen? Es sind unruhige Zeiten, und der Aufstieg der Nationalsozialisten droht bald ihre Liebe, die Galerie und ihre gesamte Familie in den Abgrund zu reißen ...
Alexandra Cedrino, Mitglied der berühmten Kunsthändlerfamilie Gurlitt, lässt die Berliner Kunstszene in den Dreißigerjahren wiederaufleben: schillernd, bewegend und mitreißend!

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Es ist Alexandra Cedrino Debütroman, der ihr ganz gut gelungen ist, er ist der Auftakt zu einer Trilogie. Inspiriert zu diesem Roman wurde sie durch ihren Großvater Wolfgang Gurlitt, der den Berliner Salon und eine Galerie führte. Man spürt beim lesen, das sie aus einer Künstlerfamilie stammt und zwischen Bildern aufwuchs. Sehr gut ist ihr die Zeit der Weimarer Republik, das Berlin der 30 er und die goldenen und wilden zwanziger Jahre gelungen, der Sünden Babel, das ausschweifende Nachtleben. Auch die Machtergreifung der Nazis ist sehr bildhaften Authentisch beschrieben. Der Erzählstil sehr ist flüssig, klar und sehr spannend.
Ihre Figuren und deren Charaktere sind sehr Glaubhaft herausgearbeitet, auch konnte ich mich sehr gut in die Hauptfigur Alice hineinversetzen, und deren Emotionen spüren. Bin schon ganz gespannt wie es weiter geht.

Ich konnte mich sehr gut in Alice hineinversetzen, und deren Wut spüren, als sie wie eine Wildfremde vor der Haustür von ihrer Großmutter Helena in Berlin abgewimmelt wurde. Ich konnte die Kälte spüren die von dieser Frau ausging. Dabei wollte die junge Alice doch nur erfahren warum, Helena , ihre Tochter Anna verstoßen hat, schließlich ist ihre Mutter gestorben, und sie sucht den Anschluss zu ihrer Familie den Waldmanns. Die einzigen die sie freudig Aufnehmen, ist die Schwiegertochter Rosa, die auch nichts zu lachen hat unter dieser Kalten Hexe von Schwiegermutter. Sie sah in Alice eine Verbündete. Auch ihre beiden Onkel Ludwig, Rosas Mann, und Johann der Bruder von Ludwig, freuen sich über den Familien Zuwachs. Es ist keine einfache Zeit die Alice in der Familie verbringt, unter dieser eisigen Kälte und Ablehnung von Helena. Gut das Alice so einen Dickschädel hat, und kann aber auch sehr hitzköpfig sein, und mal mit dem Kopf durch die Wand gehen. Natürlich ist sie begeistert und Feuer und Flamme, als die beiden Brüder, mit ihr die ehemalige Galerie wieder zum Leben erwecken wollen, was ich gut verstand. Denn so kann sie sich auch als Fotografin gut einbringen .Als ihr der Deutsch-Ire John Stevens über den Weg im Haus der Waldmanns läuft, wo er ab und zu deren Hund ausführt, ist es bei beiden Liebe auf den ersten Blick.
Aber irgend etwas verschweigt John, auch scheinen Dinge auf seiner Seele zu lasten, die er tief vergraben hat. Mit ihm macht sie das Berliner Nachtleben unsicher. Durch Johann lernt sie den Nazi Anhänger Erick von Wolffers kennen, ich mochte ihn von Anfang an nicht, mir lief es schon beim lesen kalt den Rücken runter. Aber die Waldmanns brauchen ihn, er ist ihr Mäzen, ein Kunstsammler mit viel Geld, der auch mal ein Auge zudrückt bei bestimmten Bildern. Zur Eröffnung taucht Alices Vater Lux auf, mit einem Bild, das zum Eklat führt, hier hält man den Atem an, und endlich erfahren wir warum Helena, ihre Tochter Anna verstieß. Mit dieser Wahrheit hätte ich nie gerechnet, es war mit einer der Höhepunkte in der Geschichte. Es wird noch spannender, denn Erick, treibt ein böses Spiel, nur um an Alice ran zukommen, wird er alles zerstören ? Den Alice ist ein sehr moralischer und gradliniger Mensch, der nichts von den Nationalsozialisten hält und sich nicht verbiegen lässt. John schwebt in großer Gefahr, wird Alice sich in Lebensgefahr für in begeben. Eine Familie die den Aufstieg geschafft hat, und am Abgrund zu stehen scheint. Ein sehr berührender, aufregender Abschluss.

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