Cover-Bild The Grace Year
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Dressler
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 24.02.2020
  • ISBN: 9783791501628
Kim Liggett

The Grace Year

Ihr Widerstand ist die Liebe
Birgit Salzmann (Übersetzer)

„Niemand spricht über das Gnadenjahr. Es ist verboten.“

In Garner County heißt es, dass junge Frauen die Macht besitzen, Ehemänner aus ihren Betten zu locken und Jungen in den Wahnsinn zu treiben. Um diese Kräfte zu verlieren, werden sie für ein Jahr in die Wildnis verbannt. Wer zurückkommt, wird verheiratet oder ins Arbeitshaus geschickt. Aber es kommen nie alle lebend zurück. Nur in ihren Träumen ist Tierney James frei, umgeben von Rebellinnen. Doch als ihr Gnadenjahr beginnt, spürt sie erst, wie tief verwurzelt der Hass ist. Denn nicht die Natur oder die tödlichen Wilderer, die ihnen auflauern, sind die größte Gefahr. Es sind die Mädchen selbst.

Der sofortige New York Times Bestseller! Absolut fesselnd! TRIBUTE VON PANEM trifft auf THE HANDMAID’S TALE.

Filmrechte bereits an Universal vergeben – mit Elizabeth Banks als Regisseurin!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2020

Wahnsinn und Hass

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Niemand spricht über die schrecklichen Dinge, die während des Gnadenjahres geschehen. Mädchen verschwinden. Mädchen sterben. Niemand kommt zurück, ohne vom Unaussprechlichen gezeichnet zu sein. Und dennoch ...

Niemand spricht über die schrecklichen Dinge, die während des Gnadenjahres geschehen. Mädchen verschwinden. Mädchen sterben. Niemand kommt zurück, ohne vom Unaussprechlichen gezeichnet zu sein. Und dennoch werden sie wie Puppen aufgehübscht, wenn die Frauen in die Wildnis müssen. Tierney scheint in dieser Welt die Einzige zu sein, die erkennt, was eigentlich vor sich geht. Doch auch sie ist zwischen Menschenhändlern und dem Hass der anderen Frauen gefangen. Dieser ständige Überlebenskampf treibt die Handlung voran, bis ich beinahe selbst geglaubt habe, dass nichts und niemand sie mehr retten kann. Was würdest du tun, wenn sich alle um dich herum geblendet von Lügen, Aberglaube und Wahnsinn gegeneinander wenden? Wenn du selbst nicht mehr weißt, wem du vertrauen kannst?
The Grace Year war wie ein Fiebertraum, durch den ich wie in Trance gestolpert bin, ohne zu wissen, was eigentlich vor sich ging.

Die Autorin schreibt lebendig und aufwühlend. Sie bedient sich auch einiger Horror‑Elemente, die für eine alptraumhafte Atmosphäre sorgen. Augen in der Dunkelheit, seltsame Geräusche aus dem Wald, Dinge verschwinden auf unerklärliche Weise und tauchen woanders wieder auf. Die große Erklärung des ganzen Irrsins empfand ich schlussendlich als profan. Genau das, was ich bereits sehr lange vermutet hatte und was mich daher nicht überraschen konnte. Auch hier habe ich mich gefragt, wie es jahrelang verborgen bleiben konnte, wenn es doch für mich so offensichtlich ist. Doch der Weg dorthin ist unglaublich spannend beschrieben.

Mit jeder Seite lernte ich die Frauen mehr zu hassen, die Tierney an den Rand des Todes trieben. Bis zum erlösenden Ende gelang es mir nicht, diese Sympathie wieder aufzubringen. Umso schwieriger fiel es mir daher, die Motivation der Protagonistin zu verstehen. Ihren Helfer‑Komplex, der mir bis zum Schluss unverständlich bleibt. Sie müssen es wissen, sie müssen die Wahrheit erfahren, sagt sie. Dabei haben sie doch noch nie zugehört. Vielleicht bin ich selbst auch zu zynisch, zu pessimistisch und zu nachtragend, um zu verzeihen.
Tatsächlich hat mich am meisten die Unwissenheit und Naivität der anderen weiblichen Charaktere gestört. Wer zusieht, wie andere leiden, ist nicht von Schuld befreit. Bis zum Schluss hat keiner das Bedürfnis, sich wenigstens zu entschuldigen. Lieber schweigen sie. Schweigen, das scheinbar toleriert wird. Außerdem war mir die Antagonistin zu flach und stereotyp. Ähnlich der Schulhof‑Mobberin, die sich selbst größer macht, indem sie andere unterdrückt. Auch Tierney handelt nicht so, wie ich es von ihr erwarten würde. Als Einzige hat sie gelernt, sich im Wald zurechtzufinden und auch zu angeln. Sie kann Seile knüpfen und Fallen bauen. Und dennoch verhungert sie beinahe.

Das Ende ist dann leider unbefriedigend, wenn auch trotzdem passend gewählt. Eines dieser Enden, die ich mögen sollte, weil sie voller versteckter Bedeutungen sind und mich zu Tränen rühren. Doch wegen denen ich aus dem gleichen Grund nach einer Fortsetzung verlange.
Schlussendlich ist Tierney nicht in der Lage, sich selbst zu helfen. Es sind die Männer, die sie immer wieder retten und auf deren Gnade sie angewiesen ist. Ich glaube, das ist es, was mich so sehr betrübt.

Das Buch selbst steckt jedoch trotz der Hoffnungslosigkeit voller kleiner Wunder, voller Liebe und Freundschaft. Was wir nur erreichen könnten, wenn wir anstatt gegeneinander doch einfach zusammen arbeiten würden?

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Veröffentlicht am 06.03.2020

Eine kleine rote Blume

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Inhalt: Tierney ist 16 Jahre alt, das heißt sie muss zusammen mit den Mädchen aus ihrem Jahrgang ins Gnadenjahr. Ein Jahr auf einer kleinen Insel mit einem Wald, indem eindeutig mehr als eine Gefahr auf ...

Inhalt: Tierney ist 16 Jahre alt, das heißt sie muss zusammen mit den Mädchen aus ihrem Jahrgang ins Gnadenjahr. Ein Jahr auf einer kleinen Insel mit einem Wald, indem eindeutig mehr als eine Gefahr auf die Mädchen wartet. Um ihre Magie loszuwerden heißt es, denn wenn sie wieder zurückkommen, werden sie verheiratet oder ins Arbeitshaus geschickt. Doch die meisten kommen nie mehr zurück.

Cover: Das Cover passt eindeutig sehr gut zu der Geschichte und besonders die rot schimmernden Akzente geben dem Cover das besondere Etwas. Die rote Blume darauf wird im Verlauf der Geschichte auch noch öfters auftauchen.

Charaktere: Von ihrem Vater lernte Tierney viele praktische Dinge, die eigentlich nur einem Sohn beigebracht werden. Sie nimmt die Tatsachen anders wahr als die anderen und genau das hilft ihr im Laufe der Geschichte auch. Trotzdem konnte ich mich nicht hundert prozentig mit ihr anfreunden. Ich hätte eine etwas stärkere und noch rebellischere Protagonistin erwartet.

Meinung: Die Umsetzung des Kampfes gegen die Gesellschaftskritik war eigentlich ganz gut gelungen, dennoch hatte ich gedacht, dass es mehr eine aktive Rebellion wird. Die Rebellion die ich bekam, kam mir eher passiv und ziemlich ruhig vor, wenn man sie mit der in Die Tribute von Panem vergleichen würde.

Nichtsdestotrotz war die Geschichte trotzdem spannend und hatte sogar einen für mich riesigen Paigeturner in sich. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mit dem Ende so zufrieden bin, denn ich hätte es mir definitiv anders vorgestellt.

Fazit: Trotz meiner oben genannten Kriterien kann ich das Buch trotzdem allen empfehlen, die in der Richtung Dystopie gerne unterwegs sind.

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Veröffentlicht am 14.07.2023

feministische dystopie

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Hier haben wir eins dieser Bücher, die voller Potential stecken, unfassbar stark beginnen und sich dann komplett verlieren ab der Hälfte des Buches. Kennt ihr das? Ich bin wirklich unendlich traurig gewesen, ...

Hier haben wir eins dieser Bücher, die voller Potential stecken, unfassbar stark beginnen und sich dann komplett verlieren ab der Hälfte des Buches. Kennt ihr das? Ich bin wirklich unendlich traurig gewesen, dass mich das Buch circa ab der Hälfte so enttäuscht hat und einfach von Seite zu Seite weiter abgedriftet ist.

Tierney wird, wie alle jungen Mädchen in ihrem Dorf, in ein abgelegenes Waldstück gebracht um ihre „Männer verzaubernde Magie“ zu verlieren. Dort sind sie auf sich selbst gestellt und sind vor allem sich selbst, ihren Fantasien und ihren patriarchalischen Denkweisen ausgesetzt. Doch auch von außen Lauern Gefahren in Form der „Wilderer“, weshalb die Mädchen das dürftig abgesperrte Camp nicht verlassen können.
Was als Gesellschaftskritischer, dystopischer Roman mit Horror Elementen und feministischen Einflüssen beginnt, wird schnell zu einer Geschichte über ein Mädchen, dass ihren Traum einer Rebellion vergisst. Von tiefer Symbolik gehen wir zu flachen Szenen, vergessen die übrigen Mädchen und verlieren uns in einer Liebesgeschichte, die für mich vollkommen unnötig und viel zu viel Raum einnehmend war. Schade.

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Veröffentlicht am 25.07.2020

Idee großartig, Umsetzung ein bisschen enttäuschend

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Ich habe total lange überlegen müssen, wie ich das Buch finde. Während mich die Idee total überzeugt hat, war ich etwas verunsichert wegen der Umsetzung. Protagonistin ist Tierney, ein Mädchen, dass in ...

Ich habe total lange überlegen müssen, wie ich das Buch finde. Während mich die Idee total überzeugt hat, war ich etwas verunsichert wegen der Umsetzung. Protagonistin ist Tierney, ein Mädchen, dass in einer Stadt geboren wird, in dem Mädchen in den Wald geschickt werden, sobald sich beginnt der Körper zu ändern, da das die Männer einfach zu sehr erregt 😂 Im Buch wird es Magie genannt. Der erste Teil des Buches hat sich ehrlich gesagt echt gezogen. Tierney mochte eigentlich recht gerne, da sie entgegengesetzt aller anderen, einfach nur ein freies und selbstbestimmtes Leben möchte. Oft aber dachte ich mir, sie kann öfter mal den Mund aufmachen. Auch der Teil als sie im Wald sind, ist irgendwie total schleppend. Das Grundgerüst und die Charaktere sind wirklich toll, nur habe ich keine richtige Spannung empfunden. Die Liebesgeschichte allerdings fand ich süß, auch wenn sie irgendwie extrem kurz und mega tragisch war und dazu endet es mit einem Cliffhänger, der mich irgendwie verwirrt hat.

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Zu hohe Erwartungen

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Kim Liggets Roman „The Grace Year" wurde im englischsprachigen Raum ziemlich gehyped, dementsprechend hatte ich hohe Erwartungen. Vielleicht zu hohe.

Eines vorneweg- die Handlung ist durchaus fesselnd ...

Kim Liggets Roman „The Grace Year" wurde im englischsprachigen Raum ziemlich gehyped, dementsprechend hatte ich hohe Erwartungen. Vielleicht zu hohe.

Eines vorneweg- die Handlung ist durchaus fesselnd und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Es gab unerwartete Twists, die Charaktere waren nachvollziehbar und der Schreibstil sehr angenehm. Aber irgendwie hatte ich durchweg das Gefühl, dass alles schon mal da gewesen ist. So ist der feministische Ansatz zwar nach wie vor aktuell, aber eben schon des Öfteren in Kunst und Kultur behandelt worden. Auch die Protagonistin hat mir gefallen, aber sie geht in der Masse von Teenage Heldinnen wie Katniss Everdeen und Tris Prior unter.

Leider kam es mir vor allem gegen Ende auch so vor, als hätte sich die Geschichte im Kreis gedreht. Klar, das Buch wurde Grace Year genannt, und genau um dieses Gnadenjahr geht es auch. Aber um mehr nicht wirklich. Alle Mädchen in einem bestimmten Alter werden für 1 Jahr verbannt, weil sie angeblich eine gefährliche Magie haben, die ihnen ausgetrieben werden muss. Danach entscheiden die Männer, ob sie verheiratet (das ist für die Mädchen erstrebenswert) werden oder sklavenähnlich arbeiten (nicht erstrebenswert) müssen. Die aufmüpfige Protagonistin Tierney (sie zieht die Arbeit einer Heirat vor) ist nun in diesem Alter und wir erleben ihr Gnadenjahr mit ihr.

Die „Welt“ in der die Geschichte spielt, ist sehr begrenzt, so gibt es nur eine Stadt, deren Bewohner scheinbar allesamt in eine Kirche passen, sowie Außenbezirke, die der Leser nicht näher kennenlernt und natürlich die Wildnis, in welcher das Gnadenjahr stattfindet. Hintergründe zu der Gesellschaft, vor allem wie sich diese extreme Geschlechterungleichheit entwickelt hat, werden nicht gegeben. Mein Hauptproblem ist aber, dass sich im Vergleich von Anfang und Ende der Geschichte nicht viel geändert hat. Tierney war schon zu Beginn rebellisch und bleibt das auch, hat also keine große Entwicklung durchgemacht. Und an der Gesamtsituation ändert sich (wenn man von Details absieht, die ich nicht Spoilern möchte) auch nicht viel. Insbesondere nach der letzten Seite kam es mir so vor, als wäre die Geschichte ein einzig langer Prolog gewesen und die interessanten Sachen, von denen ich gerne gelesen hätte, würden vorenthalten bleiben. Vielleicht gibt es ja noch eine Fortsetzung, vielleicht würde ich diese Fortsetzung sogar lesen. Vielleicht aber auch nicht.

Alles in allem habe ich das Buch wirklich gerne gelesen, aber es ist keines, das herausragt und das ich später nochmal in die Hand nehmen werde, um mich nostalgisch an das erste Lesen zurückzuerinnern.
Wer aber auf der Suche nach Action, Spannung, ein wenig Liebe, etwas Revolution in einer dystopischen Welt und einer starken jungen Frauen ist, der wird hier definitiv fündig, und dem lege ich das Buch guten Gewissens ans Herz.

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