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Veröffentlicht am 13.02.2017

Mein Herz und andere schwarze Löcher - Jasmine Warga

Mein Herz und andere schwarze Löcher
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Wenn dein Herz sich anfühlt wie ein gähnendes schwarzes Loch, das alles verschlingt, welchen Sinn hat es dann noch, jeden Morgen aufzustehen? Aysel will nicht mehr leben – sie wartet nur noch auf den richtigen ...

Wenn dein Herz sich anfühlt wie ein gähnendes schwarzes Loch, das alles verschlingt, welchen Sinn hat es dann noch, jeden Morgen aufzustehen? Aysel will nicht mehr leben – sie wartet nur noch auf den richtigen Zeitpunkt, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Als sie im Internet Roman kennenlernt, scheint er der perfekte Komplize für ihr Vorhaben zu sein. Doch während die beiden ihren gemeinsamen Tod planen, spürt Aysel plötzlich, wie sehr sich auf die Treffen mit Roman freut, wie hell und leicht ihr Herz sein kann. Und plötzlich ist der Gedanke, das alles könnte plötzlich ein Ende haben, vollkommen unerträglich.
Aysel beginnt zu kämpfen. Um ihr Leben. Um sein Leben. Und um ihre gemeinsame Liebe.
(Klappentext)


Als ich dieses Hörbuch reduziert zufällig in einem Buchladen entdeckt habe, musste es einfach mit, da es auf meiner Wunschliste stand und mich die Geschichte interessiert hat.
Leider hat es mir überhaupt nicht gefallen, schon allein der Beginn konnte mich nicht wirklich überzeugen.
Zitat : "Klar, ich gebe auf. Ich kapituliere. Ich laufe weg vor dem schwarzen Loch, was meine Zukunft ist, weil ich verhindern muss, dass ich mich zu dem fürchterlichen Menschen entwickle, der ich auf keinen Fall werden will. Aber nur weil es feige ist, muss es noch lange nicht einfach sein."
Zuerst wusste ich nicht so ganz, was ich von Aysel halten sollte, aber sobald man relativ schnell erfahren hatte, wieso sie sich umbringen wollte, wurde sie mir immer unsympathischer, weil ich ihren Grund schwer nachvollziehbar fand. Sie hat Angst zu werden wie ihr Vater und sieht sich durch ein Ereignis, was mit ihm zusammenhängt wie eine Außenseiterin und fühlt sich nicht von ihrer Familie geliebt. Man konnte schon verstehen, dass es defintiv nicht schön ist, wenn man einsam ist und seinen richtigen Platz im Leben noch nicht gefunden hat, aber worauf es Aysel immer wieder den Fokus gelegt hat, passte für mich einfach nicht richtig.
Am Anfang fand ich "FrozenRobert", oder besser Roman, mit dem sie gemeinsam Selbstmord begehen will, interessant und wollte gerne mehr über ihn erfahren. Hier hat mir allerdings schon nicht gefallen, wie die Protagonistin ihn gesehen hat. Sie hält ihn für glücklich, weil er beliebt ist und Freunde hat und kann zunächst gar nicht verstehen, dass jemand wie er, sterben will. Da fand ich Aysel schon ein wenig dumm und naiv, nur weil jemand nach außen nicht traurig wirkt, kann es ihm doch trotzdem innerlich schlecht gehen und die Fassade ist nicht alles.
Insgesamt waren mir die beiden Charaktere überhaupt nicht sympathisch und ich hatte das Gefühl, dass sie zu wenig versucht haben, ein besser Verhältnis mit ihrer jeweiligen Familie aufzubauen. Ich kann verstehen, wie die Autorin die Depression darstellen wollte, ich finde, es ist ihr jedoch nicht wirklich gelungen.
Zitat : "»Warum ?« »Ich möchte dich besser verstehen, mir gefällt es, wenn ich dich verstehe. Es ist schon ziemlich lange her, dass ich mich auf jemanden eingelassen habe. Aber dich kapiere ich irgendwie.« Mein Herz, dieses schwarze Loch stolpert und saugt alle Luft aus meiner Lunge. So kann das nicht weiter gehen, sonst wird der 7. April nur noch schlimmer."
Was allerdings mein größtes Problem mit der Geschichte war, dass sie mich auch nicht packen oder mitreißen konnte. Es fehlten schöne Details in der Handlung oder besondere Momente. Oft ist kaum etwas passiert und ich fand leider auch wirklich langweilig. Das Einzige, was ich wirklich interesant und gut fand, waren Aysels Gedanken über potenzielle Energie und Physik.
Zudem kam der Umschwung für mein Gefühl zu plötzlich und vor allem, wann Aysel realisiert, dass sie kämpfen will. Ich fand es zwar schön, dass sie durch die gemeinsame Zeit mit Roman wieder Hoffnung gefunden hat, auch wenn sie beide immer noch den Selbstmord begehen wollten.
Den Schreibstil der Autorin und wie die Sprecherin die Geschichte gelesen hat, fand ich leider nur okay.

Fazit :
Konnte mich leider überhaupt nicht begeistern. Ich fand die Charaktere unsympathisch und die Handlung war nicht mitreißend und eher langweilig.

Veröffentlicht am 31.01.2017

Plötzlich Banshee - Nina MacKay

Plötzlich Banshee
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Alana ist eine Banshee, eine Todesfee der irischen Mythologie. Sie sieht über dem Kopf jedes Menschen eine rückwärts laufende Uhr, die in roten Ziffern die noch verbleibenden Monate, Tage, Stunden und ...

Alana ist eine Banshee, eine Todesfee der irischen Mythologie. Sie sieht über dem Kopf jedes Menschen eine rückwärts laufende Uhr, die in roten Ziffern die noch verbleibenden Monate, Tage, Stunden und Minuten seiner Lebenszeit anzeigt. Da Banshees in dem Ruf stehen, Unglück zu bringen, bleibt sie lieber für sich. Allerdings gestaltet sich das gar nicht so einfach, denn Alana kreischt automatisch in bester Banshee-Manier wie eine Sirene los, wenn ihr ein Mensch begegnet, der in den nächsten Tagen sterben wird. Doch dann tauchen in Santa Fe mehrere Leichen auf, die Alana ins Visier des attraktiven Detectives Dylan Shane geraten lassen. Kann sie das Geheimnis der dunklen Sekte lüften, die scheinbar magische Wesen sammelt? Und werden sowohl Detective Shane als auch ihr bester Freund Clay den Kontakt mit Alana überleben?
(Klappentext)


Über dieses Buch hatte ich schon viel Gutes gehört und habe dann diesen Monat es einfach spontan von meinem SuB befreit.
Der Anfang hatte mir eigentlich noch ganz gut gefallen, vor allem wegen der irischen Mythologie. Die Umsetzung mit den verschiedenen Wesen und ihren Fähigkeiten war mal was neues und interessant. Allerdings war das leider auch das Einzige was mir an dem Buch gefallen hat.
Zum einen war der Schreibstil überhaupt nicht meins, nämlich wie die Protagonistin die Geschichte erzählt hat. Sie beschreibt viele Szenen sehr dramatisch, regt sich dann schnell auf und die Verwendung von Ausrufezeichen wurde von der Autorin ziemlich übertrieben. Obwohl es sich eigentlich schnell und flüssig lesen ließ, haben mich dann z.B. 5 Ausrufezeichen auf einer Seite schon etwas gestört und leider war das öfters der Fall.
Zitat : "So gut es ging, versuchte ich die zahllosen Blicke zu ignorieren. Wieso passierten die größten Missgeschicke auf diesem Planeten immer mir ? Halt, Moment, ich wusste ja, wieso. Sicherlich gab es auch darüber ein einschlägiges Kapitel im Feenlexikon, dachte ich bitter."
Die Charaktere haben mir auch nicht wirklich gefallen. Die meisten waren ganz nett, aber keiner hatte irgendetwas Besonderes oder mehr Tiefe. Alanas Erzählweise mochte ich ja überhaupt nicht und charakterlich war sie mir ebenfalls unsympathisch. Sie handelt ab und zu recht naiv und ihre Tollpatschigkeit, die mit ihrem Wesen als Banshee zusammenhängt, wirkte sehr gewollt und zu viel. Ich konnte den Gedanken dahinter verstehen, aber es wirkte nicht passend, weil es zuständig passierte.
Schade fand ich auch, dass ich das Gefühl hatte, Alana würde absichtlich Dinge vergessen. Eine Sache wird erwähnt und man als Leser erkennt direkt den Zusammenhang, allerdings 30 Seiten später hört sie den Begriff, weiß, dass sie ihn schon mal gehört hat, kann sich aber nicht mehr erinnern. Das wirkte für mich leider konstruiert, genauso wie ihre Tollpatschigkeit.
Zitat : "Eine Sekunde später brach der uralte Barhocker, auf dem ich saß, zusammen. Die Kaffeetasse entglitt meinen Fingern. Auch das noch ! Nilpferdkacke ! Geistesgegenwärtig schoss Dylan nach vorn, um mich aufzufangen, was ihm gerade so gelang. »Danke«, murmelte ich an seiner Brust. Ich war viel zu perplex, um in diesem Moment etwas Intelligentes zu sagen."
Die Liebegeschichte war für mich insgesamt okay, ganz süß und nett. Sie hatte aber nichts, was irgendwie besonders war.
Trotz meiner vielen Kritikpunkte hatte ich irgendwie doch noch gehofft, mir würde die Handlung gut gefallen. Für mich war da aber einiges vorhersehbar und klischeehaft, weshalb für mich auch die Spannung fehlte und weil man so schnell erahnen konnte, wer der Feind war.

Fazit :
Hat mir leider überhaupt nicht gefallen. Keine überzeugenden Charaktere, eine anstrengende Protagonistin und die Handlung wirkte konstruiert, vorhersehbar und klischeehaft. Die Idee war aber eigentlich gut.

Veröffentlicht am 02.01.2017

All The Pretty Lies - Erkenne mich - M. Leighton

Erkenne mich
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Nichts in ihrem Leben hätte Sloane und Hemi darauf vorbereiten können, was sie miteinander entdecken: Besessenheit und Verstörung, Liebe und Besitzergreifen. Doch was sie vergeblich suchen werden, ist ...

Nichts in ihrem Leben hätte Sloane und Hemi darauf vorbereiten können, was sie miteinander entdecken: Besessenheit und Verstörung, Liebe und Besitzergreifen. Doch was sie vergeblich suchen werden, ist eine Zukunft. Bisher nimmt es keiner von beiden mit der Wahrheit genau. Und schon bald müssen sie feststellen, dass der Teufel im Detail steckt. Im Detail und in den Lügen. Wie weit werden zwei Menschen für die Liebe gehen?
(Klappentext)


Ich hatte mich bei diesem Buch eine schöne New-Adult-Story erwartet, aber leider hat es mich nicht überzeugen könnten.
Die ersten paar Seiten waren eigentlich recht interessant, man lernt die Protagonistin Sloane kennen, die sich ihr erstes Tattoo für den Beginn eines neues Lebensabschnitts stechen lassen will und in dem Studio lernt sie dann den Tatowierer Hemi kennen.
Eines meiner größten Probleme in dem Buch war dann leider, dass ich Sloane überhaupt nicht mochte und auch nicht wie sie sich verhalten hat. Sie erzählt gleich zu Beginn, dass sie unbedingt freier sein möchte, ihr Leben genießen will und mit dem Gedanke, man lebt ja nur einmal. Ihre Umsetzung dessen fand ich aber viel zu übertrieben, es wirkte oft trotzig. Sie möchte vieles jetzt tun, weil ihre drei großen Brüder und ihr Vater ihr keine Freiheiten gegeben haben und sie in allem beschützen wollten.
Zitat Sloane : "»Ich fühle mich, als wäre mein bisheriges Leben lang in einer Muschel eingeschlossen gewesen. Jetzt endlich, nach all den Jahren, werde ich sie aufbrechen und meine Flügel ausbreiten.«"
Viele ihrer Entscheidungen waren für mich in dem Ausmaß nicht nachvollziehbar und auch wie sie unbedingt mit Hemi schlafen möchte und von ihrer besten Freundin, die mir noch unsympathischer war, dazu auch noch angestachelt wird, war einfach nicht mehr schön. Auf mich wirkte Sloane viel zu oft naiv und unüberlegt, der Gedanke dahinter war gut, die Umsetzung jedoch nicht.
Der Aspekt der mit ihrer Vergangenheit zu tun hat und auch immer noch in ihrer Gegenwart präsent ist, war leider in meinen Augen deutlich vorhersehbar.
Dazu kam leider noch, dass ich auch den männlichen Hauptcharakter nicht wirklich mochte. Er ist nur auf sein eines Ziel fixiert, was man erst später erfährt, und will nichts mit Sloane anfangen, tut es dann aber doch und hat dabei noch einige Geheimnisse vor ihr und öffnet sich ihr gegenüber nicht.
Zitat Hemi : "Ich bin nur aus einem einzigen Grund hier, und Sloane stellt genau die Art von Ablenkung dar, die ich jetzt gerade nicht brauchen kann. Und obwohl mir das sonnenklar war, habe ich mich trotzdem mit ihr eingelassen."
Wirklich überzeugend war die Handlung insgesamt im Weiteren eher nicht. Den Konflikt und was dahinter steckte, war nicht so gut rüber gebracht und gegen war die Geschichte oft zu dramatisch und kitschig.
Den Schreibstil fand ich ganz okay, manche Szenen hätten meiner Meinung schöner beschrieben werden können und er hatte nichts besonderes, was mir noch im Gedächtnis geblieben ist.
Was mir gut gefallen hat, war der Aspekt der Kunst in dem Buch. Denn Tattoos und Zeichnen haben öfters eine größere Rolle gespielt, das war interessant und mal etwas anderes.

Fazit :
Das Buch konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen, die Charaktere waren mir total unsympathisch und die Handlung hatte auch ihre Schwächen.

Veröffentlicht am 14.11.2016

Little Secrets - Lügen unter Freunden - M. G. Reyes

Little Secrets - Lügen unter Freunden
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Es klingt wie die Erfüllung eines Traums: Vier Mädchen und zwei Jungs ziehen in ein Haus am Venice Beach. Die Vormundschaft ihrer Eltern sind sie los. Jetzt liegt die große Freiheit vor ihnen. Und so wird ...

Es klingt wie die Erfüllung eines Traums: Vier Mädchen und zwei Jungs ziehen in ein Haus am Venice Beach. Die Vormundschaft ihrer Eltern sind sie los. Jetzt liegt die große Freiheit vor ihnen. Und so wird die WG zu ihrer neuen Familie. Aber alle sechs haben ein dunkles Geheimnis – das Starlet, die Hackerin und der Sportstar genauso wie die Musikerin, das brave Mädchen und der Außenseiter. Als eine brisante Lüge auffliegt, beginnt ein gefährliches Spiel, bei dem bald jeder seine eigene Haut retten will …
(Klappentext)


Die Geschichte klang für mich vielversprechend und so war ich gespannt, was die sechs Jugendliche in dem Haus gemeinsam erleben und welche Geheimnisse ans Licht kommen.
Zitat : "Alles fing damit an, dass Candace von zu Hause wegwollte und Grace eine Lösung parat hatte. Die beiden Stiefschwestern hatten genug von den ständigen Streitereien ihrer Eltern und den Drohungen von Graces Mutter, sich scheiden zu lassen."
Erzählt wird das Buch aus verschiedenen Sichten der Hauptcharaktere in der dritten Person und es gibt inmer wiedere kleinere Zeitsprünge.
Den Einstieg fand ich eigentlich ganz gut, aber nach 70 Seiten hatte ich das Gefühl, das kaum etwas passiert ist. Es wurden die Charaktere und ihre Gründe vorgestellt, warum sie dort einziehen und wieso sie für mündig erklärt worden sind.
Dabei war es interessant, dass hauptsächlich familiäre Gründe dahinter stecken und die Charaktere nach Freiheit und Unabhänigkeit streben. Diese Protagonisten sind alle ziemlich verschieden und unterschiedlich. Trotzdem verstehen sie sich untereinander eigentlich ganz gut und leben gerne in der großen WG zusammen.
Schade fand ich war jedoch, dass keiner der Charaktere wirklich herausgestochen ist. Jeder ist durch größenteils durch eine Eigenschaft oder ein Hobby definiert, wie Sport, Schauspielerei, Musik, Hacken und auf der anderen Seite noch das brave Mädchen und der Außenseiter. Es fehlte mir Besonderheit und charakterliche Tiefe, und allein das jeweilige Geheimnis hat da für mich nicht ausgereicht. Leider fand ich sie weder sympathsich noch unsympathisch, und man konnte keine Bindung zu ihnen aufbauen.
Zitat : "Mayas Herz setzte für einen Moment aus. [...] Das konnte kein Zufall sein. [...] Plötzlich ergab alles einen Sinn. Maya wurde schwarz vor Augen, und ihr Magen rebellierte; sie beugte sich vor und atmete tief ein und aus."
Nach dem eher langsameren Einstieg, nahm für mich die Geschichte bis auf wenige Szenen kaum an Fahrt auf. Manche Charaktere geraten in brenzlige Situationen oder merken, dass ein Mitbewohner etwas zu verbergen hat, aber insgesamt war es oft ruhig. Ich hatte hier, auch aufgrund des Klappentextes, eine leichte thrillermäßige Spannung erwartet, die überhaupt nicht da war, aber super dazu gepasst hätte. Das größte Geheimnis fand ich zudem leider zu vorhersehbar und der Überraschungsmoment fehlte hier.
Was mich am meisten an dem Buch enttäuscht hat war, dass ein roter Faden in der Geschichte gefehlt hat. Ich habe mich öfters gefragt, worauf die Autorin eigentlich hinaus will und was sie dem Leser vermitteln möchte. Vielleicht wird das erst später im Zusammenhang mit den zwei Folgebänden deutlich, es war für mich jedoch keine gute Umsetzung einer guten Idee.
Insgesamt konnte mich die Geschichte und die Charaktere leider nicht mitreißen und überzeugen.

Fazit :
Es fehlte mir die Spannung und ein roter Faden in der Geschichte. Leider konnten mich auch die Charaktere nicht überzeugen, obwohl die Grundidee gut war.

Veröffentlicht am 15.09.2016

In einer anderen Welt - Jo Walton

In einer anderen Welt
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Morwenna ist auf der Flucht vor der Erinnerung an den Tod ihrer Zwillingsschwester. Nun muss sie auch noch ihre Heimat, das märchenhafte Wales, verlassen und damit ihre einzigen Freunde. In einem Mädcheninternat ...

Morwenna ist auf der Flucht vor der Erinnerung an den Tod ihrer Zwillingsschwester. Nun muss sie auch noch ihre Heimat, das märchenhafte Wales, verlassen und damit ihre einzigen Freunde. In einem Mädcheninternat hofft sie, wieder zu sich selbst zu finden, doch die Schülerinnen machen es ihr alles andere als einfach. Verzweifelt greift Morwenna daher zu der Magie, die sie seit ihrer Kindheit begleitet, und zu ihren Büchern. Denn diese öffnen Tore zu anderen Welten – und das nicht nur im übertragenen Sinne …
(Klappentext)


Ich hatte bei diesem Buch eine schöne und spannende Fantasy-Geschichte erwartet, die zusätzlich die Liebe zu Büchern widerspiegelt. Doch leider konnte es mich nicht überzeugen.
Schon den Einstieg in die Geschichte fand ich zunächst nur okay, ich hatte nicht das Gefühl wirklich in die Welt von Morwenna einzutauchen. Das Buch ist in Tagebuchform verfasst und der Leser begleitet sie durch ihren Alltag.
Zitat : "Ich glaube nicht, dass ich so bin wie andere Leute. Auf einer tiefen, grundlegenden Ebene, meine ich. Nicht nur, weil ich ein halber Zwilling bin und viel lese und Feen sehe. Nicht nur, weil ich außen vor bin und sie alle mittendrin. Das war ich früher auch. Ich glaube, die Art und Weise, wie ich abseitsstehe und rückwärts schaue, auf die Sachen, die passieren ist nicht normal."
Morwenna als Protagonistin mochte ich leider charakterlich überhaupt nicht. Durch die Tagebucheinträge bekommt der Leser einen guten Eindruck von ihren Gefühlen und Gedanken.
Sie sieht sich als anders, fühlt sich nicht passend in ihrer Welt (z.B. bei der Familie ihres Vaters oder im Internat) und denkt über Leute, die nicht ihrer Meinung sind, oder über Dinge, die sie nicht nachvollziehen kann, relativ herablassend und klingt auch mal öfters altklug und ein wenig arrogant, wodurch sie nicht sympathisch wirkte.
Ihre Liebe zu den Büchern und wie viel sie liest fand ich eigentlich wirklich schön. Man hat richtig gemerkt, wie wichtig sie ihr sind und wie sehr sie Fantasy und Science Fiction liebt. Ein Punkt dabei hat mich aber total gestört, sie erzählt dem Leser während der ganzen Geschichte, welche Bücher sie gerade liest und wie sie ihr gefallen haben. Fast alle Titel kannte ich nicht, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass das Buch im Jahre 1978 beginnt, und das fand ich aber auch nicht wirklich schlimm. Doch Morwenna hat öfters immer wieder über den Inhalt des jeweiligen Buches gespoilert und auch Plotzwists und das Ende verraten. Auch wenn ich die meisten erwähnten Bücher nicht unbedingt lesen würde, fand ich das wirklich ärgerlich und ich finde es wirklich nicht toll, wenn in einem Buch über andere Bücher gespoilert wird.
Zitat : "Bibliotheken sind einfach großartig. Sie sind sogar noch besser als Buchhandlungen. Ich meine, Buchhandlungenverdienen an den Büchern, die sie verkaufen, während Bibliotheken einfach nur dazu da sind, einem Bücher zu leihen, aus reiner Herzensgüte."
Mein größtes Problem mit dem Buch war aber, dass es mich nicht mitreißen konnte. Hauptsächlich erzählt Morwenna nur von ihrem Alltag, welches Buch sie gerade liest, dass sie jedem Samstag in der Bibliothek ist und wie sehr sie die Schule hasst. Es passierte einfach nichts was wirklich interessant war und es werden nur unbedeutende Details erwähnt.
Die meiste Zeit fand ich es wirklich langweilig und das Buch war sehr langatmig. Zwischendrin gab es ein paar wenige Stellen, wo ein bisschen mehr passiert ist, aber leider waren das viel zu wenige und das Buch war für mich einfach nicht spannend oder fesselnd. Magie, deren Einfluss, Feen und Morwennas "böse" Mutter haben den Fantasy-Aspekt der Geschichte ausgemacht, den ich grundsätzlich gut fand, aber die Umsetzung im Gesamtzusammenhang war nicht gelungen. Die Thematiken mit dem Buchclub und der kleinen Liebesgeschichte fand ich ganz nett, aber es fehlte einfach etwas, um mitreißen zu können. Darüber, was mit Morwennas Bein passiert ist, warum ihre Schwester tot ist und was sie veranlasst hat von ihrem Zuhause zu fliehen, wird der Leser auch eine lange Zeit im Unklaren gelassen und erst im Laufe des Buches erfährt man mehr.
Schade fand ich auch, dass kein Nebencharakter richtig intensiv beleuchtet wird und dadurch auch keine Tiefe hat. Zwar sind immer wieder einige Personen zeitweise mehr im Vordergrund, aber nicht durchweg und ich hätte mir mehr Fokus auf ein paar Personen neben Morwenna gewünscht.

Fazit :
Leider konnte mich das Buch nicht fesseln, mitreißen oder begeistern. Ich mochte zudem die Protagonistin nicht wirklich und hatte auch noch ein paar andere Kritikpunkte.