Cover-Bild Palast der Miserablen
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 17.02.2020
  • ISBN: 9783446265653
Abbas Khider

Palast der Miserablen

Die Geschichte eines Jungen aus den Slums von Bagdad: "Überraschend nüchtern, mit schonungslosen Blick und voller Humor, der halb befreiend, halb bitter ist. (Abbas Khiders) mitreißender neuer Roman." Julia Encke, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

Shams Hussein ist ein normaler Junge mit ganz normalen Träumen. In der Hoffnung auf ein friedlicheres Leben ziehen seine Eltern mit ihm und seiner Schwester aus dem Süden des Irak nach Bagdad. Doch aus dem Streben nach einer besseren Zukunft wird in dem von Saddam Hussein beherrschten Land schnell ein Leben in existenzieller Not. Die Familie wohnt neben einem riesigen Müllberg, Shams arbeitet als Plastiktütenverkäufer, als Busfahrergehilfe, als Lastenträger. Und er liebt Bücher. In einer Zeit jedoch, in der ein falsches Wort den Tod bedeuten kann, begibt er sich damit in eine Welt, deren Gefahren er nicht kommen sieht. Ein persönlicher, höchst lebendiger Roman voll unvergesslicher Figuren.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2020

Eine Geschichte vieler

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Abbas Khider erzählt die Geschichte eines Irakers, eines ganzen Dorfes, eines ganzen Landes. Für mich sind die Grenzen verschwommen, da der Ich-Erzähler so intensiv und lebendig erzählt, dass ich mich ...

Abbas Khider erzählt die Geschichte eines Irakers, eines ganzen Dorfes, eines ganzen Landes. Für mich sind die Grenzen verschwommen, da der Ich-Erzähler so intensiv und lebendig erzählt, dass ich mich oft gefragt habe, wie viel von dem Autor selbst in ihm steckt. Viele Emotionen wurden in mir wachgerüttelt. Über den Großvater des Ich-Erzählers konnte ich schmunzeln, andere Szenen haben mich schockiert, erschreckt und auch ein wenig abgestoßen. Der Autor schreibt direkt, verschönert nichts, schmückt nichts aus, dichtet nichts hinzu. Es ist fast ein Tatsachenbericht, eine Biographie. Und für mich war sie vor allem ein Einblick in ein Land und in eine Zeit, über das und über die ich noch nicht allzu viel wusste.

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Veröffentlicht am 04.03.2020

Interessantes Thema, leider aber zu oberflächlich erzählt

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Abbas Khiders Roman „Palast der Miserablen“ besteht aus zwei verschiedenen Erzählsträngen, die jeweils aus der Sicht von Shams (Ich-Form) erzählt werden.

Der Hauptstrang erzählt das Leben des 12-jährigen ...

Abbas Khiders Roman „Palast der Miserablen“ besteht aus zwei verschiedenen Erzählsträngen, die jeweils aus der Sicht von Shams (Ich-Form) erzählt werden.

Der Hauptstrang erzählt das Leben des 12-jährigen Irakers Shams und seiner Familie, die in einem kleinen Dorf im südlichen Irak leben. Das von Saddam Hussein beherrschte Land ist von Kriegen und Aufständen gezeichnet. In der Hoffnung auf ein besseres Leben, zieht die Familie nach Bagdad. Doch ihre Träume erfüllen sich nicht. Sie landen im berüchtigten Blechviertel. Die Familie versucht das Beste aus ihrer Situation zu machen.
In der Parallelhandlung geht es um den erwachsenen Shams, der schon seit längerem im Gefängnis sitzt. Erst gegen Ende des Buches erfährt man, wie es dazu gekommen ist.

Um ehrlich zu sein, ich habe mir von dem Buch doch ein wenig mehr versprochen.
Keine Frage, der Einblick in das Leben der irakischen Bevölkerung unter Saddam Hussein ist interessant und bewegend. Allerdings hätte ich mir an manchen Stellen mehr Beschreibungen bzw. etwas mehr Tiefgang gewünscht. So plätschert die Handlung dahin – tagebuchartig reiht sich ein Ereignis an das nächste. Man wartet auf etwas mehr Spannung, auf den Wow-Effekt. Fehlanzeige!

Alle Personen bleiben seltsam blass. Auch hier fehlte mir die gewisse Tiefe, um mit ihnen mitleiden oder mitfiebern zu können. Vor allem Shams entwickelt nicht im Laufe der Geschichte nicht weiter, bleibt auf seinem kindlichen Niveau stehen.

Die Geschichte kommt einfach nicht richtig in Schwung, was u.a. auch an dem simplen Erzählstil des Autors liegt.

Das Ende des Buches hat mich dann ein wenig ratlos zurückgelassen: und jetzt?

Trotz des interessanten Themas hat mich der Roman leider nicht richtig gepackt.

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Veröffentlicht am 09.03.2020

Geschichte mit viel Potenzial, leider zäh erzählt

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Kurzmeinung:
Eigentlich hätte dieses Buch mir echt gut gefallen können. Die Themen sind sehr interessant und die Geschichte hat viel Potenzial. Leider kam ich mit dem eher distanzierten Schreibstil nicht ...

Kurzmeinung:
Eigentlich hätte dieses Buch mir echt gut gefallen können. Die Themen sind sehr interessant und die Geschichte hat viel Potenzial. Leider kam ich mit dem eher distanzierten Schreibstil nicht so gut klar und so blieben mir die Charaktere fremd und ich konnte wenig Anteil nehmen.


Meine Meinung:
Ich finde es wirklich ziemlich schwer, dieses Buch zu bewerten. Der Anfang war wirklich spannend. Als Leser*in lernt man den jungen Shams und seine Familie kennen, die im Süden des Iraks leben. Man erfährt viel Interessantes und Unfassbares über die Golfkriege und das Leben im Irak zu Zeiten Saddam Husseins. Von vielen Ereignissen und Konflikten hatte ich damals wie heute in den Nachrichten gehört. Von den Konflikt zwischen den Golfstaaten Irak, Iran, Kuwait. Den Konflikten zwischen Sunniten und Schiiten. Aber es ist für mich etwas anderes, wenn ich von (wenn auch fiktiven) Schicksalen lese, die es persönlich betroffen hat. Das hat es mir am Anfang näher gebracht und verständlicher gemacht.

Spannung wird zunächst auch durch das Erzählen auf zwei verschiedenen Zeitebenen erzeugt. Die Erlebnisse von Shams und seiner Familie im Süden des Iraks und schließlich die Flucht nach Bagdad auf der einen Seite, und weiter in der Zukunft die Zeitebene, in der Shams aus zunächst noch ungeklärten Gründen in einem Gefängnis gefoltert wird. Zunächst ist das wie gesagt alles spannend und interessant.

Doch im Verlauf zieht sich die Geschichte dann leider sehr. In der vergangenen Zeitebene reihen sich verschiedene Episoden aneinander, die vom Alltag von Shams Familie in Bagdad erzählen. Eigentlich könnte das alles ganz interessant sein und ich habe auch viel über die fremde Kultur und das Leben in Bagdad erfahren. Es geht um die Folgen von Kriegen und dem Handelsembargo, welches Hunger, und großes Leid gebracht hat. Es gibt Familien, die eines ihrer Kinder verkaufen, um den Rest der Familie zu ernähren. Diese Schicksale haben mich schockiert, Allerdings bin ich mit dem Schreibstil nicht warm geworden. Die Figuren blieben mir fern und ich habe keinen Anteil an ihren Erlebnissen genommen, da die Erzählweise eine Distanz behält. So erschienen mir die einzelnen Episoden irgendwie zusammenhanglos und lieblos aneinandergereiht.

Die Geschichten konnten mich wegen der distanzierten, teilnahmslosen Erzählweise emotional nicht richtig erreichen. Insgesamt las es sich eher wie ein Sachbericht.

Die Zeitebenen des Gefangenen Shams fand ich zunächst noch spannender. Allerdings zieht es auch da zu lange bis fast zum Schluss hin, bis man erfährt, warum er überhaupt gefangen ist. Diesen langen Spannungsbogen können die kurzen Passagen nicht tragen


"Wir sind doch nur eine schnelle Schlagzeile oder eine Kurzmeldung in den Nachrichten wert. [...] Die Leute hören doch seit Jahrzehnten nur von Krieg und Problemen. Das ist für die ganz normal und wie Hintergrundrauschen." (Aus "Palast der Miserablen, S. 255ff)



Fazit:
Es fällt mir schwer, dass Buch zu bewerten. Den Anfang und das Ende fand ich wirklich gut, spannend und fesselnd. Auch dazwischen gab es interessante Aspekte über die Geschichte des Irak und das Leben dort zu Zeiten Saddam Hussein. Aber die eigentliche Geschichte war leider zäh und mit dem Schreibstil bin ich nicht warm geworden. Die Geschehnisse und die Figuren blieben mir fern und ich konnte wenig Anteil an der Geschichte nehmen.

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Veröffentlicht am 17.02.2020

Nicht das was ich erhofft hatte

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Anhand des Klappentextes und der Lp hatte ich mich richtig auf das Buch gefreut, leider habe ich nicht das bekommen was ich mir davon erhofft hatte.

Shams Hussein lebt in dem von Saddam Hussein beherrschten ...

Anhand des Klappentextes und der Lp hatte ich mich richtig auf das Buch gefreut, leider habe ich nicht das bekommen was ich mir davon erhofft hatte.

Shams Hussein lebt in dem von Saddam Hussein beherrschten Land und hofft auf ein friedvolleres Leben. Um dies zu erreichen zieht er mit seinen Eltern aus dem Süden des Landes nach Bagdad. Dort landen sie jedoch in einem Blechviertel neben dem Müllberg, wo sie versuchen weiterhin auf die Sonnenseite des Lebens zu gelangen.

Es wird in zwei Erzählsträngen berichtet. Einmal aus Shams bisherigen Leben und einmal wo er bereits seit längerem im Gefängnis sitzt. Der Erzählstil plätschert die ganze Zeit nur so vor sich hin, ohne besondere Höhen und Tiefen. Das Leben dort, die Armut, das Miteinander, das Aussehen der Umgebung ist so beschrieben, dass hier wenig Raum für irgendwelche Emotionen bleibt. Man liest und liest und fragt sich wann denn da noch was kommt. Selbst die Charaktere sind hier sowas von fade dargestellt, da bleibt keine Möglichkeit für einen Sympathieträger.

Schade, eigentlich ein Roman mit wahnsinnig viel Potenzial.

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Veröffentlicht am 28.05.2020

Leider eine sehr fade Geschichte ohne Tiefgang

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Der junge Iraker Shams Hussein ist ein Junge vom Land. Eigentlich glücklich mit seinem Leben, wünschen sich seine armen Eltern jedoch eine schönere Zukunft für Schams und seiner Schwester Qamer. Daher ...

Der junge Iraker Shams Hussein ist ein Junge vom Land. Eigentlich glücklich mit seinem Leben, wünschen sich seine armen Eltern jedoch eine schönere Zukunft für Schams und seiner Schwester Qamer. Daher beschließen sie nach Bagdad zu ziehen. Am Rand einer Müllhalde – dem sogenannten Blechviertel – bauen Sie sich ein neues Leben auf.

Doch ist diese Leben unter dem Regime von Saddam Hussein in einer Stadt wie Bagdad wirklich so viel besser als auf dem Land? Wird Shams und seine Familie dort wirklich glücklich?

Die Story an sich klingt sehr viel versprechend. Leider musste ich mich jedoch so durch die Seiten quälen. Die Charaktere und die ganze Geschichte waren sehr fade und langweilig.

Auch der Schreibstil von Abbas Khider hat mir nicht wirklich zugesagt und mir hat persönlich bei diesem brisanten Thema die Tiefe gefehlt.

Schade für ein Buch mit so einer, eigentlich, interessanten Geschichte.

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