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Veröffentlicht am 26.05.2020

Emotionale Verflechtung von Ereignissen

Miracle Creek
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Die Autorin Angie Kim hat ihrem Roman den Namen „Miracle Creek“ gegeben. Wer jetzt bei einem Wunder an eine aufmunternde und vielleicht fröhlich stimmende Geschichte denkt, der wird von dem Buch wohl eher ...

Die Autorin Angie Kim hat ihrem Roman den Namen „Miracle Creek“ gegeben. Wer jetzt bei einem Wunder an eine aufmunternde und vielleicht fröhlich stimmende Geschichte denkt, der wird von dem Buch wohl eher enttäuscht werden. Aber das verrät einem vielleicht auch schon der Klappentext des Romans. Es geht um ein Unglück, ein Mordprozess wird geführt – und im Mittelpunkt des Romans steht die Frage, ob Elizabeth, die des Mordes bezichtigt wird, wirklich ihren eigenen Sohn umbringen wollte und damit auch den Tod weiterer Menschen in Kauf nahm.
Aber das ist nicht das einzige Element der Geschichte. Die Autorin webt ein komplexes Konstrukt aus menschlichen Dramen. Da ist die koreanische Einwandererfamilie, die im weitesten Sinne an dem festhält, was man als den „American Dream“ bezeichnen könnte – die Hoffnung auf ein besseres Leben in den USA. Da ist ein Ehepaar, das Probleme hat und ein Ehemann, der sich etwas Unverzeihliches zuschulden kommen lässt. Und da ist die Frage, ob Elizabeth ihr von den Bedürfnissen ihres Sohnes bestimmtes Leben satt hatte und ein absolut unverzeihliches Verbrechen begangen hat, um dieses Leben zu ändern.
Im Wechsel und aus verschiedenen Perspektiven entfaltet sich die Geschichte vor den Augen des Lesers. Stück für Stück kommt eine tragische und schockierende Wahrheit ans Licht – geschickt und absolut mitreißend erzählt von Angie Kim. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und vermittelt eindringlich die Emotionen, die in den einzelnen Protagonisten toben. Auch wenn man von einigen Entwicklungen sicher mehr schockiert ist, als von anderen und für manche Protagonisten weniger Verständnis hat als für andere – die Geschichte fesselt den Leser definitiv.
Allerdings war mir die Auflösung und das Ende ein wenig zu kurz abgehandelt – die Entwicklungen ganz zum Schluss wurden nicht mehr detailliert abgehandelt, sondern eher zusammengefasst. Mir hat da ein bisschen mehr gefehlt, sodass ich insgesamt auf eine Bewertung mit vier von fünf möglichen Sternen komme und mich auf jeden Fall auf weitere Werke der Autorin freue.

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Veröffentlicht am 09.03.2020

Schmerzhafte Geschichte mit Sogwirkung

Je tiefer das Wasser
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In ihrem Roman „Je tiefer das Wasser“ hat Katya Apekina ein erschütterndes Bild in Schriftform gegossen: Wir treffen auf einzelne Mitglieder einer zerbrochenen Familie, wie auch Personen aus deren Umfeld. ...

In ihrem Roman „Je tiefer das Wasser“ hat Katya Apekina ein erschütterndes Bild in Schriftform gegossen: Wir treffen auf einzelne Mitglieder einer zerbrochenen Familie, wie auch Personen aus deren Umfeld. Anschaulich wird dabei dargestellt, welche Folgen es für die beiden Mädchen Edie und Mae hat, alleine mit ihrer depressiven Mutter zusammen zu leben. Der Vater spielt bis zu einem erneuten Selbstmordversuch seiner Exfrau Marianne keine wirkliche Rolle im Leben seiner beiden Kinder. Doch als Marianne nach ihrem Selbstmordversuch in eine Nervenklinik eingewiesen wird, nimmt er seine Töchter zu sich und versucht, zu ihnen ein Verhältnis aufzubauen.

Leider hat es den Anschein, dass kein einziges Familienmitglied unbeschadet ist. Edie leidet unter Schuldgefühlen und kann die Verantwortung für ihre Mutter nicht loslassen, um die sie sich in den vergangenen Jahren so aufopfernd gekümmert hat. Mae klammert sich an ihren Vater, der für sie den Ausweg aus den alptraumhaften Episoden mit ihrer Mutter darstellt. Allerdings führt sie krankhafte Fixierung auf ihren Vater quasi in den Kaninchenbau hinab. Der Vater der beiden Mädchen versucht zunächst, die beiden für sich zu gewinnen und scheint zumindest ein paar Schuldgefühle zu haben, die Mädchen in den letzten Jahren alleine gelassen zu haben. Aber dann gleitet auch er in eine krankhafte Fixierung Mae gegenüber ab, die dazu führt, dass Mae langsam den Bezug zur Realität verliert.

Die Geschichte ist definitiv keine seichte Unterhaltungslektüre, sondern fordert die Leser, sich mit schmerzhaften und grauenhaften Momenten auseinanderzusetzen. „Je tiefer das Wasser“ ist eine Geschichte mit Sogwirkung, auch wenn es mir an manchen Stellen nicht leicht gefallen ist, weiter zu lesen. Ab und an brauchte ich eine Pause von den Ereignissen, die aufeinander folgen. Aber der Roman hat zum Nachdenken angeregt, präsentiert viele unterschiedliche Perspektiven und ist daher umso vielschichtiger.

Ich vergebe vier von fünf Sternen und hoffe auf weitere Veröffentlichungen der Autorin.

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Veröffentlicht am 02.02.2020

Der Wolf ermittelt wieder

Wolves – Die Jagd beginnt (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 3)
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Mit „Wolves – Die Jagd beginnt“ legt der britische Autor Daniel Cole den dritten Thriller um William „Wolf“ Fawkes vor. Und ja, ich zähle das trotzdem so, obwohl Wolf im zweiten Band nicht im Mittelpunkt ...

Mit „Wolves – Die Jagd beginnt“ legt der britische Autor Daniel Cole den dritten Thriller um William „Wolf“ Fawkes vor. Und ja, ich zähle das trotzdem so, obwohl Wolf im zweiten Band nicht im Mittelpunkt der Handlung stand.
Der Kriminalfall, in dem es in diesem Band geht, hat an sich nicht unbedingt etwas mit den Vorgängerbänden zu tun. Ich finde es dennoch hilfreich, dass man Finlay schon kannte, dass der manchmal etwas ruppige Kerl eben aufgrund des beinahe schon Vater-Sohn-Verhältnisses zu Wolf für mich liebenswert war. Obwohl auf den ersten Blick alles auf Selbstmord hindeutet, kann Wolf das einfach nicht glauben und setzt alles daran, zu beweisen, dass sein Freund ermordet wurde.
Die Geschichte in „Wolves – Die Jagd beginnt“ spielt zum einen in der Vergangenheit, als Finlay noch jung war. Der zweite Handlungsstrang spielt in der Gegenwart, in der Wolfe, Baxter und die anderen ihre Ermittlungen anstellen. Die wichtigsten Informationen zu den einzelnen Personen und der für diesen Band relevanten Ereignisse aus den Vorgängerbänden werden zumindest erwähnt, ich persönlich denke aber, dass es einem leichter fällt zu verstehen, worum es bei den Anspielungen und Reaktionen der einzelnen Personen geht, wenn man den Anfang der Geschichte (Band 1) und den Mittelteil (Band 2) auch kennt. Es ist aber durchaus möglich, diesen Band als eigenständige Geschichte zu lesen.
Ich habe mich gefreut, die lieb gewonnenen Charaktere wie Wolf und Baxter, Edmunds und Rouche wiederzusehen. Obwohl die Auflösung des Falls ab einen gewissen Punkt für mich sehr offensichtlich war, hat mich dann das Ende des Thrillers doch für den einen oder anderen Absacker im Spannungsbogen entschädigt, sodass ich insgesamt auf vier Sterne komme.

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Veröffentlicht am 12.01.2020

Gut, aber nicht so gut wie der Vorgänger

1794
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Nachdem mich der Vorgängerband "1793" mit den beiden ungleichen Ermittlern Winge und Cardell sehr gefesselt hat, war ich natürlich auf den Nachfolger entsprechend neugierig.

Und ja, rein technisch gesehen ...

Nachdem mich der Vorgängerband "1793" mit den beiden ungleichen Ermittlern Winge und Cardell sehr gefesselt hat, war ich natürlich auf den Nachfolger entsprechend neugierig.

Und ja, rein technisch gesehen ermitteln auch in dem zweiten Band wieder Winge und Cardell. Dass es sich bei dem "Winge" in diesem Band nicht um Cecil handeln würde, hatte ich zwar schon befürchtet, aber irgendwie war ich zu Beginn des Buches dennoch ein bisschen enttäuscht. Allerdings entpuppte sich Emil Winge, Cecils jüngerer Bruder, mit dem Cardell in diesem Band gemeinsam ermittelt, dann doch als würdiger Nachfolger.

Man trifft diverse Charaktere aus dem ersten Band wieder - deren Geschichte wird fortgesetzt und es werden auch immer wieder Bezüge zum Vorgängerband hergestellt. Niklas Natt och Dag schafft es aber durchaus, durch Einstreuung von Informationen die Geschichte so zu präsentieren, dass man den Vorgängerband nicht unbedingt gelesen haben muss. Für das Verständnis der Geschichte ist es zwar meiner Meinung nach besser, aber eben nicht zwingend notwendig.

So interessant die Geschichte beginnt, so zieht sich der Rückblick von Erik Drei Rosen doch ziemlich in die Länge. Im Gesamtkonstrukt der Geschichte machen die Informationen, die man aus diesem Rückblick erhält, durchaus Sinn. Aber für meinen Geschmack hat sich der Autor hier ein bisschen zu viel Zeit genommen, um die Geschichte ins Rollen zu bringen.

Entschädigt haben mich tatsächlich die Entwicklungen rund um Cardell und Emil Winge, deren persönliches Schicksal.

Da ich das Buch in der Hörbuchfassung genießen durfte, muss ich noch anmerken, dass die beiden Sprecher einen wundervollen Job machen. Ich mag sowohl die Stimmen sehr gerne, als auch die Betonung und das Sprechtempo.

Aufgrund der Längen zu Beginn des Buches vergebe ich leider dieses Mal nur vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 11.12.2019

Solides Kochbuch

One Pot Pasta
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Zunächst einmal gefällt mir der Grundgedanke, mit möglichst wenig Aufwand und Abwasch ein warmes Essen auf den Tisch zu zaubern, echt gut.

Die Rezepte in diesem Kochbuch sind abwechslungsreich, die Anleitungen ...

Zunächst einmal gefällt mir der Grundgedanke, mit möglichst wenig Aufwand und Abwasch ein warmes Essen auf den Tisch zu zaubern, echt gut.

Die Rezepte in diesem Kochbuch sind abwechslungsreich, die Anleitungen ausreichend detailliert und vom Schwierigkeitsgrad her meiner Meinung nach auch für absolute Kochanfänger geeignet.

Zwar haben mir persönlich nicht alle Rezepte zugesagt, aber das war bei mir bisher bei fast jedem Kochbuch so, dass das eine oder andere Rezept dabei war, das mich jetzt nicht so unbedingt ansprach.

Mir hat "One Pot Pasta" auf jeden Fall sehr gut gefallen, ich würde es auch definitiv weiterempfehlen. Auch das Cover ist sehr schön gestaltet, es wirkt nicht altbacken oder so. Für mich ein rundum stimmiges Paket.

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