Cover-Bild Neuschnee
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 27.12.2019
  • ISBN: 9783328104926
Lucy Foley

Neuschnee

Thriller
Ivana Marinović (Übersetzer)

War es ein Unfall? Oder doch nur ein Mord unter Freunden?

Winter in den schottischen Highlands: Neun Freunde verbringen den Jahreswechsel in einer abgelegenen Berghütte. Sie feiern ausgelassen, erkunden die eindrucksvolle Landschaft und gehen auf die Jagd – doch was als ein unbeschwerter Ausflug beginnt, wird bitterer Ernst, als heftiger Schneefall das Anwesen von der Außenwelt abschneidet. Nicht nur das Gerücht von einem umherstreifenden Serienmörder lässt die Stimmung immer beklemmender werden, auch innerhalb der Gruppe suchen sich lang begrabene Geheimnisse ihren gefährlichen Weg ans Licht. Dann wird einer der Freunde tot draußen im Schnee gefunden. Und die Situation in der Hütte eskaliert …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2021

Zeit für neue Freunde…

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In den schottischen Highlands steht abgeschieden von der Außenwelt eine luxuriös hergerichtete Lodge. Hier möchte eine Londoner Clique ihren Jahreswechsel verbringen. Ein Großteil der neun Freunde kennt ...

In den schottischen Highlands steht abgeschieden von der Außenwelt eine luxuriös hergerichtete Lodge. Hier möchte eine Londoner Clique ihren Jahreswechsel verbringen. Ein Großteil der neun Freunde kennt sich bereits seit Studientage, die meisten haben ihren Partner dabei. Innerhalb der Gruppe gibt es aber nicht nur viele Erinnerungen an die gemeinsame Jugend, sondern auch jede Menge Geheimisse und Intrigen, welche eine gefährliche Eigendynamik entwickeln. So ausgelassen die Silvesterfeier sich gestaltet, so tragisch endet sie: Eine Person aus dem Freundeskreis wird am nächsten Tag tot aufgefunden – und die Todesursache ist keine natürliche… Zusätzlich ist Neuschnee gefallen und die Lodge von der Außenwelt abgeschnitten. Was ist zwischen den „Freunden“ passiert und wer hat warum die Kontrolle verloren?

Das Cover von „Neuschnee“ empfinde ich als sehr ansprechend, eine einsame Hütte im Schnee umgeben von Wald und Bergen. Es ist düster und mysteriös. Besonders heraussticht der Titel: Halb verborgen hinter einer Baumreihe und abgesetzt ist er ein echter Hingucker. Beim noch genaueren Betrachten stellt man fest, dass in den Titel eine Art kleine Eisblumen eingearbeitet wurden – wunderschön! Nach dem Lesen des Buches stellt man aber leider fest, dass das abgebildete Haus sich doch sehr von dem in der Geschichte beschriebenen unterscheidet, was ich vermeidbar und deshalb sehr schade finde.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen, auch wenn ich aufgrund der Vielzahl der Personen ab und an zurückblättern musste. Der Schreibstil von Lucy Foley liest sich angenehm und flüssig, das Tempo steigert sich permanent. Leider lässt die Spannung zunächst auf sich warten, vielmehr wird der Freundeskreis mit all seinen Verstrickungen und Beziehungsgeflechten beschrieben sowie mehrere Geheimnisse aufgeworfen. Gut gefallen hat mir hingegen das Setting: Die Lodge und ihr Standort in den Highlands werden anschaulich geschildert und ich konnte mir die Örtlichkeiten super vorstellen.

Aufgrund der Kapitelbezeichnungen wird jederzeit deutlich, auf welcher Zeitebene man sich befindet und wer gerade handelt. Es findet ein ständiger Wechsel zwischen Rückblenden und der „Jetzt“-Zeit statt, wobei letztere lange vage und geheimnisvoll bleibt und nichts davon verrät, was in den Tagen zuvor geschehen ist. Interessant war auch die Vielzahl der Perspektiven, aus denen erzählt wurde, wobei es sich bis auf eine Ausnahme (diese seltsamerweise in der dritten Person) ausschließlich um weibliche Ich-Erzähler. Spannend aber zu erfahren, was die einzelnen Personen an Geheimnissen mit sich tragen, wie sie den Freundeskreis und die gemeinsamen Erlebnisse wahrnehmen und was sie über die anderen denken. Leider arten die inneren Monologe manchmal etwas aus, aber das ist wohl notwendig um die Personen ausreichend einschätzen zu lernen.

Die Protagonisten in „Neuschnee“ erscheinen zunächst eher undurchschaubar, jedoch wird schnell klar, dass jeder dunkle Geheimnisse vor den anderen hat. Auch der Freundeskreis an sich hat sich eher aus alter Verbundenheit und Tradition zusammengefunden als aus Sympathie, die Stimmung ist permanent aufgeladen und der Umgang miteinander wirkt gekünstelt. Jeder möchte besser sein als der andere, verhält sich klischeehaft und unreif. Eine echte Freundschaft besteht hier nicht, die Spannungen in diesem Beziehungsgeflecht sind klar spürbar, es liegt ein ständiges Konfliktpotenzial in der Luft. Wirklich sympathisch ist hier niemand, da alle oberflächlich und falsch sind.

Was mich jedoch sehr enttäuscht und auch gestört hat ist die angekündigte Story um den Highlandripper. Achtung Spoiler!!! Der ominöse „Highlandripper“ spielt keine größere Rolle, als dass er zweimal kurz erwähnt wird. Im Ernst?! So groß wie er auf dem Klappentext angekündigt wurde erscheint mir dieser Kurzauftritt als reine Effekthascherei und ich fühle mich etwas veräppelt. Die Autorin wollte hier einfach nur Spannung erzeugen und verwirren – was ihr aber leider nicht gelungen ist. Sowieso gab es einige – mehr oder weniger geschickt eingebaute – falsche Fährten und dubiose Andeutungen, die meiner Meinung nach nicht notwendig gewesen wären. Auch die Geschichte mit den Drogen war überflüssig, da sie für die Ereignisse keine Rolle spielt.

Insgesamt handelt es sich bei „Neuschnee“ mehr um ein Psychogramm verschiedener Persönlichkeiten als um einen Thriller. Das Buch war angenehm zu lesen, aber für einen Thriller nicht spannend genug. Lucy Foley hat geschickt versucht, den Leser auf falsche Fährten zu schicken, dies aber nicht immer gelungen ungesetzt. Das Interesse an der toten Person geht teilweise in den Geheimnissen und Konflikten des Freundeskreises unter und die Zeilen zur Lösung des Falls plätschern vor sich hin. Erst im letzten Viertel kam es zu Auflösungen der Verstrickungen und somit etwas Aufregung und Dramatik. Selten habe ich ein Buch gelesen, bei dem die Diskrepanz zwischen Klappentext und Inhalt so deutlich war. Schade. Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen und hatte eine angenehme Zeit dabei, das Beziehungsgeflecht der Clique auseinander zu fädeln. Auch wenn der Klappentext andere Erwartungen geweckt hat, hat mich das Buch gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 28.03.2020

Freund oder Feind?

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Ein Zufall? Oder doch ein Mord unter Freunden? Neun Freunde feiern in den schottischen Highlands in einer abgelegenen Berghütte. Sie gehen jagen, erkunden die Landschaft. Doch dann taucht ein heftiger ...

Ein Zufall? Oder doch ein Mord unter Freunden? Neun Freunde feiern in den schottischen Highlands in einer abgelegenen Berghütte. Sie gehen jagen, erkunden die Landschaft. Doch dann taucht ein heftiger Schneesturm auf, der die Freunde von der Außenwelt abschneidet. Gerüchte über einen Serienmörder werden zum Gesprächsstoff, und die tiefsten Geheimnisse der Gruppe finden ihren Weg ans Licht. Doch dann wird einer der Freunde draußen tot aufgefunden. Die Situation eskaliert…
So wie das Cover eine atemberaubende Kulisse widerspiegelt, so beschreibt die Autorin einen sehr gelungenen Handlungsort, den man sich exzellent vorstellen kann. Die Beschreibungen der Landschaft und des Ortes kann man wirklich spüren. Mir ist in letzter Zeit aufgefallen, dass viele Thriller zwei verschiedene zeitliche Handlungsstränge aufweisen, und so ist es hier auch der Fall. Nur liegt der zeitliche Unterschied zwischen den Handlungssträngen nicht bei Monaten oder Jahren, sondern bei 2-3 Tagen.
Neben diesem enthält auch jeder Handlungsstrang, verschiedene Perspektiven von verschiedenen Charakteren aus der Freundesgruppe sowie des Wildhüters und weiteren Personen. Folglich erhalten wir Einsichten in fast jede Figur, und jede Figur weist auch andere Stimmungsbilder auf. Eine Herausforderung, die mich viel Kraft gekostet hat, um die einzelnen Zusammenhänge zwischen den Charakteren herzustellen und um überhaupt ein Gesamtüberblick zu erhalten. Demnach haben sich die ersten Seiten sehr schwer gelesen und einzelne Stellen wurden teilweise so sehr in die Länge gezogen, sodass ich mich fragte: „Wann hört dieses Kapitel endlich auf?“ Die Spannung kam erst so richtig ab der Hälfte des Buches auf und ab da konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Einzelne Puzzlesteine wurden in einem angenehmen Rhythmus zum ganzen Bild zusammengesetzt.
Eine grandiose Spannungssteigerung entwickelte sich, und man war ab da gefesselt. Als Leser hat man mitgefiebert und wollte endlich erfahren, wer die Verantwortung für die Leiche trägt. Und ich war über die Lösung sehr erstaunt! Der Schreibstil der Autorin war gut und hat mich fesseln können.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass dieser Thriller trotz einem langweiligen Beginn, ein grandioses Ende liefert, in welchem zahlreiche Wendungen zum Mitfiebern anregen. Wer kein Problem hat, bei diesem Thriller kognitiv beansprucht zu werden, um Zusammenhänge herzustellen, der sollte sich diesem atmosphärischen Thriller widmen.

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Interessantes Kammerspiel, ungewöhnlich erzählt, faszinierende aber unsympathische Charaktere. Der Handlung fehlt der Thrill.

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Inhalt:

Neun Freunde aus Uni-Zeiten möchten ein schönes und unvergessliches Sylvester in einem abgelegenen Anwesen in den schottischen Highlands verbringen.

So unterschiedlich die Charaktere sind, wird ...


Inhalt:

Neun Freunde aus Uni-Zeiten möchten ein schönes und unvergessliches Sylvester in einem abgelegenen Anwesen in den schottischen Highlands verbringen.

So unterschiedlich die Charaktere sind, wird schnell klar, dass jeder mit eigenen Dämonen zu kämpfen hat.
Kleine und große Geheimnisse drohen enthüllt zu werden.

Als das Anwesen aufgrund der Schneemassen vollständig von der Außenwelt abgeschnitten und einer der Freunde tot aufgefunden wird, droht die Situation endgültig zu eskalieren.


Mein Eindruck:

Die Charaktere sind fast alle von Beginn an unsympathisch oder zunächst nur schmückendes Beiwerk.

Miranda ist der Kern der Truppe: extrovertiert und abenteuerlustig, selbstverliebt und eine typische Ballkönigin, die leider ihre besten Zeiten hinter sich hat, während all ihre Freunde große Karrieren vorweisen können.

Julien, der Ehemann von Miranda, passt als Schönling perfekt zu ihr und wirkt durch seine großspurige, neureiche Art sehr arrogant.

Das Pärchen Emma und Mark ist erst seit kurzem liiert. Obwohl Mark seit Jahren Teil der Clique ist, erfährt man zunächst nur sehr wenig über ihn. Emma dagegen gibt sich große Mühe, dazuzugehören und ist Planerin, Köchin und Ja-Sagerin der Gruppe. Sie kann als billige Miranda-Kopie durchgehen.

Katie als einziger Single der Clique ist stille Beobachterin und hat viel von einer unscheinbaren grauen Maus. Dabei ist sie im Berufsleben erfolgreiche Anwältin.

Samira und Giles bleiben aufgrund ihrer Babyblase (sie reisen mit Baby Priya) etwas außenvor. Samira war Partyqueen wie Miranda und Giles ist der Klassen-Clown.

Weitere Randerscheinung sind Nick und sein Lebensgefährte Bo. Letzterem wird vieles nachgesehen, da er Amerikaner ist.

Interessant ist, dass nach und nach die Fassade des schönen Scheins immer mehr bröckelt und sich die Sicht auf jede der Figuren (auch auf die freundliche Hotelangestellte Heather und den schweigsamen Wildhüter Dough) wandelt. Es kommen immer neue Informationen für den Leser ins Spiel:
Jeder der Freunde hat etwas zu verbergen, ein schmutziges Geheimnis, eine dunkle Vergangenheit oder die eine oder andere Leiche im Keller.
Eine unterschwellige Feindseligkeit liegt über der Freundschaft und die Tatsache, dass sie von der Außenwelt abgeschottet sind, lässt die Atmosphäre beklemmend und düster wirken.

Der Schreibstil im Präsens und mit ständig wechselnden Perspektiven und Zeitsprüngen ist ungewöhnlich, sorgt aber dafür, dass es nicht langweilig wird und der Leser das Gefühl bekommt, mittendrin zu sein.
Mal werden die Ereignisse aus der Sicht von Emma und dann wieder aus der von Miranda oder des Wildhüters geschildert und immer wieder wechselt man auf der Zeitschiene von vor bzw. an Sylvester zu den Neujahrstagen und der Suche nach dem vermissten Freund, der dann tot aufgefunden wird.

Da die Vorstellung und Einführung der Charaktere erstaunlich lange dauert, wird der Leser entsprechend lange auf die Folter gespannt, wer überhaupt ermordet wurde.
Das Ende und die Auflösung bzw. Verkettung letzter loser Fäden kommt dann allerdings sehr abrupt.

Etwas mehr Spannung hätte ich mir an einigen Stellen gewünscht. Ein Page-Turner ist es leider nicht.
Der Mord wird zur Nebensache und der Highland-Ripper ist fast gar nicht existent.

Trotzdem ist der Autorin ein interessantes Kammerspiel gelungen mit vielschichtig angelegten Charakteren in einer zunächst romantisch verschneiten und dann bedrohlichen Atmosphäre. Für die Charakterstudie vergebe ich gerne volle 5 Sterne, aber für den Thrill nur 3.



Fazit:

Ein unterhaltsames Lesevergnügen mit meist unsympathischen aber vielschichtigen Charakteren und einer gut angelegten Psychostudie in einer düsteren Atmosphäre.

Der eigentliche Mord rückt etwas zu sehr in den Hintergrund.
Etwas mehr Spannung hätte der Handlung gut getan.

So aber ist es ein interessantes Kammerstück auf dessen Protagonisten der Spruch "mehr Schein als Sein" sehr gut passt.


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Rezensiertes Buch: "Neuschnee" aus dem Jahr 2020

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Veröffentlicht am 31.01.2020

"Vielleicht ist es Zeit für neue Freunde"

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Inhalt:
„War es ein Unfall? Oder doch nur ein Mord unter Freunden?

Winter in den schottischen Highlands: Neun Freunde verbringen den Jahreswechsel in einer abgelegenen Berghütte. Sie feiern ausgelassen, ...

Inhalt:
„War es ein Unfall? Oder doch nur ein Mord unter Freunden?

Winter in den schottischen Highlands: Neun Freunde verbringen den Jahreswechsel in einer abgelegenen Berghütte. Sie feiern ausgelassen, erkunden die eindrucksvolle Landschaft und gehen auf die Jagd – doch was als ein unbeschwerter Ausflug beginnt, wird bitterer Ernst, als heftiger Schneefall das Anwesen von der Außenwelt abschneidet. Nicht nur das Gerücht von einem umherstreifenden Serienmörder lässt die Stimmung immer beklemmender werden, auch innerhalb der Gruppe suchen sich lang begrabene Geheimnisse ihren gefährlichen Weg ans Licht. Dann wird einer der Freunde tot draußen im Schnee gefunden. Und die Situation in der Hütte eskaliert…“


Schreibstil/Art:
Bewusst hat sich Lucy Foley für einen Schreibstil entschieden, der einen tollen Wiedererkennungswert hat – der Leser wird mit zwei Zeitebenen konfrontiert. Zum einen mit den Ereignissen drei Tage vor dem Mord und dem Tag an dem die Leiche gefunden wird.
Geschickt wird zwar bereits zu Anfang verraten, dass es eine Leiche gibt allerdings fehlt jegliche Beschreibung, demnach ist unklar wie der/die Tote heißt.
Nach und nach wird die Sichtweise von nur fünf der neun Freunden und den beiden Arbeitskräften Vorort dargestellt. So verliert der Leser nicht den Überblick. Ungewöhnlich ist es auch, dass aus Sicht der weiblichen Protagonisten in Ich-Form geschrieben ist und den männlichen in dritter Person. Die Zeitsprünge zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart sind gut eingebettet.

Die Figurengestaltung ist gelungen, die Charaktere sind gut in die Handlung eingebunden - facettenreich, authentisch und gut auseinanderzuhalten. Zwar konnte ich kaum jemanden leiden allerdings ist das für mich kein Kritikpunkt, dies beeinflusst nämlich nicht die Story, untermauert eigentlich sogar eher noch die fiesen und hinterlistigen Taten und Gedanken.


Fazit:
Ich habe das Buch gerne gelesen allerdings erreicht es meiner Meinung nach erst zum Ende hin das Thriller-Niveau. Der Klappentext verspricht leider zu viel, die Autorin hätte die Spannung besser verteilen müssen, allerdings braucht das Buch die langatmige Vorgeschichte.
Gut gefallen hat mir, dass eine Situation aus mehreren Blickwinkeln geschrieben ist. So lernt der Leser die unterschiedlichen Wahrnehmungen kennen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und den vielen offenen Fragen, hat mich der Plot überzeugen können.
Zum Schluss hat mich die Autorin überrascht, die vielen falsch gelegten Fährten, verunsicherten mich und das mag ich.

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Eher Spannungsroman als Thriller

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Seit einigen Jahren verbringen neun Freunde Silvester immer zusammen. Dabei ist jedes Jahr ein anderer dran, um eine neue Location für ihre Feier zu finden. In diesem Jahr durfte Emma, die noch nicht so ...

Seit einigen Jahren verbringen neun Freunde Silvester immer zusammen. Dabei ist jedes Jahr ein anderer dran, um eine neue Location für ihre Feier zu finden. In diesem Jahr durfte Emma, die noch nicht so lange zur Clique gehört wie die anderen, den Ort wählen. Ausgesucht hat sie eine abgelegene Waldhütte in den Highlands. Während ihrer Zeit dort, setzen heftige Schneefälle in und plötzlich sind die Freunde von der Außenwelt abgeschnitten. Doch nicht nur das macht ihnen zu schaffen, denn je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto mehr verborgene Wahrheiten kommen ans Licht und die Nachricht, dass ein Serienmörder sein Unwesen in den Highlands treibt, trägt nicht gerade zur Stimmung bei. Dann verschwindet einer der Freunde und wird kurz darauf tot im Schnee gefunden.
Meine Meinung
Das düstere Cover und auch der Klappentext versprachen eine spannende Lektüre und dementsprechend neugierig war ich auf das Buch.
Der Einstieg fiel recht leicht, denn Lucy Foley schreibt sehr gut verständlich und flüssig. Allerdings muss man ein wenig aufpassen, denn hier wechseln die Perspektive und auch die Zeitebene kapitelweise und das gleich zwischen mehreren Personen. So lernt man zum einen die beiden, die die Hütte betreuen, Heather und Doug, kennen, aber auch drei der Freundinnen, die zu der Clique gehören. Da jede Perspektive in der Ich-Form geschrieben ist, muss man also aufpassen, wer da erzählt. Allerdings hilft es hier, dass zu Kapitelbeginn immer der Name des Erzählenden genannt wird.
Richtig gut gefallen hat mir das Setting, das die Autorin für ihren Thriller wählt, eine einsame Hütte, in den Highlands, dabei die starken Schneefälle und immer wieder die Ahnung, dass da etwas vor sich geht. Das hätte für meinen Geschmack noch etwas mehr ausgebaut werden können, denn trotz der sehr atmosphärischen Umgebung blieb die Beklemmung, die man hieraus hätte machen können, eher oberflächlich.
Bereits auf den ersten beiden Seiten erfährt der Leser, dass eine Leiche gefunden wurde, um wen es sich dabei aber handelt, bleibt bis zum Schluss verborgen. Vielmehr legt Lucy Foley wert darauf, ihre Charaktere darzustellen und bei diesen liegt so einiges im Argen. Im großen und ganzen fand ich das zwar unterhaltsam, aber auch mit einigen Längen versehen. Das erhoffte Tempo blieb hier eher flach gehalten, wobei ich durchaus neugierig war, wer denn jetzt ums Leben kam und wer der Täter war.
Man erfährt so einiges über die Vergangenheit der unterschiedlichen Personen, woher sie sich kennen und wie ihre Beziehung zueinander ist. Als Leser entwickelt man hier schnell Ab- oder Zuneigung zu den einzelnen.
Im Vordergrund stehen bei den Freunden drei Frauen, Miranda, Katie und Emma. Während Miranda und Katie sich schon lange kennen, ist Emma erst spät zu den Freunden dazugestoßen. Miranda ist die Schönheitskönigin, die gerne im Mittelpunkt steht und nach deren Pfeife am besten alle tanzen. Sie ist rücksichtslos und selbstverliebt und sie macht es dem Leser nicht gerade leicht, sie zu mögen. Katie war einst “das Projekt” Mirandas, eher ruhig und zurückhaltend und eine graue Maus. Doch irgendwas scheint sie verändert zu haben. Emma hingegen möchte gerne allen gefallen und man spürt ihre Bewunderung für Miranda. Die restlichen Freunde bleiben ein wenig im Hintergrund, aber als Leser erfährt man trotzdem die wichtigsten Eigenschaften. Ebenfalls wichtig für die Handlung sind Heather und Doug, die beiden geheimnisvoll wirken und bei denen ebenfalls schnell klar wird, dass auch bei ihnen etwas nicht stimmt. Insgesamt waren mir die Charaktere ein wenig zu klischeebehaftet und dadurch wurde manches etwas vorhersehbar.
Mein Fazit
Insgesamt ist Neuschnee ein Buch, das gut unterhalten kann, allerdings für nur wenige Überraschungsmomente sorgt und durch die eher vorhersehbaren und klischeehaften Charaktere ein wenig Tempo vermissen ließ. Für einen Thriller blieb mir die Spannung zu sehr im Hintergrund, auch wenn ich durchaus wissen wollte, wer ums Leben kam und warum. Für mich war das Buch eine nette Unterhaltung für zwischendurch.