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Veröffentlicht am 30.05.2020

Geschichte mit Sog-Wirkung

When We Dream
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Die 19-jährige Ella lebt mit ihren zwei Schwestern in Chicago. Dort trifft sie auf einen jungen Mann, der sofort ihr Interesse weckt. Die zwei treffen sich und tauschen viele Nachrichten aus. Allerdings ...

Die 19-jährige Ella lebt mit ihren zwei Schwestern in Chicago. Dort trifft sie auf einen jungen Mann, der sofort ihr Interesse weckt. Die zwei treffen sich und tauschen viele Nachrichten aus. Allerdings weiß Ella nicht, dass es sich um den Sänger einen berühmten K-Pop-Band handelt. Hatte er ihre Welt nicht schon vorher auf den Kopf gestellt, gerät alles noch mehr durcheinander, nachdem sein Geheimnis ans Licht kommt…

Was für eine wunderschöne Geschichte. „Leider“ handelt es sich um einen Auftaktband und entsprechend offen ist das Ende.

„Popstar trifft einfaches Mädchen“-Geschichten lese ich grundsätzlich sehr gern. Allerdings ist Jae-yong ganz ander als die typischen Bad Boy Rocker, die mir normalerweise in Büchern begegnen, die ununterbrochen fluchen, Partys feiern oder Mädchen abschleppen. Der Koreaner ist das ganze Gegenteil: ruhig, höflich, fast schon schüchtern… Sein Wesen und sein Verhalten sind sicher auch zum Teil seiner Herkunft geschuldet. Aber auch öffentliche und vertragliche Erwartungen und Vorschriften spielen bei seinem Handeln eine große Rolle.

Zu K-Pop habe ich keinerlei Bezug. Ich wusste, dass diese Musikrichtung existiert, hatte aber keine Ahnung von den Ausbildungsbedingungen der dortigen Musiker, sodass die Einblicke sehr spannend, aber auch ein wenig erschreckend waren.

Dass Ella ihn nicht kennt, ist für Jae-yong ein Segen. Er kann einfach er selbst sein, doch sehen darf ihn dabei niemand. Und so darf auch keiner von der beginnenden Freundschaft zwischen ihm und Ella wissen.

Ella ist die mittlere von drei Geschwistern. Nach dem Tod ihrer Eltern ist sie zu ihrer älteren Schwester gezogen, die die Verantwortung für die beiden jüngeren übernimmt und mit ihrem Einkommen die Versorgung sichert. Die Lebensbedingungen sorgen zwischen den Schwestern teils für eine angespannte Stimmung, gefangen zwischen Einschränkungen, Verantwortung füreinander und den eigenen Wünschen… Einerseits sind die Schwestern sich sehr nah und vertraut miteinander, besonders Ella und ihre jüngere Schwester Liv, andererseits gibt es aber auch eine gewisse Distanz und Themen, über die einfach nicht gesprochen wird.
Durch das schwere Schicksal, das die drei Schwestern teilen, fand ich auch ihre Geschichte abseits der sich entwickelnden Lovestory sehr interessant. Es gibt viele liebevolle, unterstützende Momente, aber auch Stress, Streit und letztlich auch einige Geheimnisse.

Der Schrebistil ist total toll, sehr flüssig und bildhaft. Ich konnte mich nur schwer von dem Buch lösen. Ella gibt als Ich-Erzählerin viele Einblicke in ihre Gefühle, während der Blick in die anderen Figuren verwehrt bleibt. Wechselnde Perspektiven fände ich für die Fortsetzungen daher spannend.

Die Figuren sind toll gezeichnet. Es macht Spaß, ihre Interaktion zu verfolgen. Zwar wird manchmal ein wenig zu viel von Ellas Uni-Alltag geschildert, insgesamt fliegt die Handlung aber nur so dahin.
Ich kann es kaum erwarten, den nächsten Band zu lesen.

Fazit

Das Buch hat mich total in seinen Bann gezogen. Ich mochte den anschaulichen Schreibstil und die sympathischen Figuren sehr. Gerade den Koreaner und seinen Hintergrund fand ich spannend, da mir die K-Pop-Szene unbekannt ist und ich seine Art einfach toll fand. Die sich entwickelnde Liebesgeschichte ist durch die Schwierigkeiten, die das Popstarleben mit sich bringt, interessant. Aber auch Ellas private Situation sorgt für Emotionen und Zündstoff.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.04.2020

richtig spannend – und einschweintypisch chaotisch & liebenswert

Emmi & Einschwein 5. Ein Fall für Sherlock Horn!
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In Wichtelstadt verschwinden die Fluglichter, welche Nachts helfen, den Flugverkehr der Fabelwesen zu regeln. Ein Fall für die Polizei – und für Emmi und Sherlock Horn!

5. Band der Reihe
Zu Beginn des ...

In Wichtelstadt verschwinden die Fluglichter, welche Nachts helfen, den Flugverkehr der Fabelwesen zu regeln. Ein Fall für die Polizei – und für Emmi und Sherlock Horn!

5. Band der Reihe
Zu Beginn des Buches gibt es eine Grafik, in der die Familie und ihre Fabelwesen vorgestellt werden. Die wichtigsten Grundlagen zum Leben in Wichtelstadt werden im Verlauf kurz erwähnt, sodass Vorwissen nicht zwingend notwendig ist. Die vorherigen Abenteuer werden ebenfalls benannt, ein paar bekannte Figuren kommen sogar vor, die Geschichte ist aber eigenständig.

Kleine Illustrationen ziehen sich durch das ganze Buch und veranschaulichen die Geschichte um Emmi und ihr Zauberschwein.

Ich habe auch die bisherigen 4 Abenteuer von Emmi und Einschwein bereits gelesen. Die Geschichten um die Wichtelstadt mit all ihren ungewöhnlichen Bewohnern sind liebevoll ausgestaltet. So tauchen auch in diesem Band wieder ganz neue Fabelwesen mit speziellen, ungewöhnlichen oder skurrilen Fähigkeiten auf.
Neben einer witzigen und oft chaotischen Story erhalten die Bücher um Emmi und Einschwein aber auch eine ernste Note.

Diesmal ist die Geschichte richtig spannend. Die verschwundenen Fluglichter stellen Wichtelstadt vor ein Problem. Niemand weiß, wer der Dieb sein könnte und welche Absicht dahintersteckt. Also beginnt die Polizei zu ermitteln. Und Emmi und Einschwein direkt mit. Dabei haben die zwei ungewöhnliche Methoden und es macht Spaß, sie beim „Polizieren“ zu begleiten.

Allerdings geht bei den beiden natürlich auch wieder einiges schief. Ein Missgeschick Einschweins bringt Emmi und Einschwein in Schwierigkeiten. Daher beschließt Einschwein, ab sofort nichts mehr falsch zu machen. Nur dass Emmi und ihre Familie ihr kleines chaotisches Fabelschwein plötzlich nicht mehr wiedererkennen. Einschwein ist einfach nicht mehr es selbst.
Die Thematik, dass etwas falsch zu machen besser ist, als nichts zu machen und auch Falsches zu Richtigem führen kann, wird kindlich-chaotisch-Einschweintypisch in die Handlung eingewoben. Wer entscheidet überhaupt, was richtig und was falsch ist…?
Auch wenn mir gefällt, wie die Aussage in die Geschichte verpackt wurde, hat es mich mit der Zeit aber ein klein wenig gestört, wie selbstbewusst Einschwein mehrfach verkündet, „mal wieder etwas falsch“ gemacht zu haben, als wäre es eben doch seine Absicht, wissentlich das Falsche zu tun, was natürlich eigentlich gar nicht der Fall ist. Aber Einschwein ist einfach speziell, und seine liebenswerte Unbekümmertheit macht es gerade so sympathisch.

Insgesamt wieder eine zuckersüße Story – zum Miträtseln, was der Täter als nächstes plant und was bei Einschwein als schief gehen könnte. Zauberhaft finde ich auch Einschweins eigenwilligen Sprachkreationen, die hier absichtlich auf die Spitze getrieben werden.

Fazit

Liebevolle Welt, bildhaft kindgerecht erzählt, witzige Story mit spannenden Elementen und gelungen eingebauten kleinen Weisheiten.

Veröffentlicht am 26.04.2020

tolle Fortsetzung

Die Luna-Chroniken 3: Wie Sterne so golden
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Achtung: 3. Band der Reihe. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zu den Vorgängern.
Die Handlung wird nahtlos fortgesetzt. Vorwissen ist zum Verständnis zwingend notwendig, es gibt nur kurze Rückblenden.

Die ...



Achtung: 3. Band der Reihe. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zu den Vorgängern.
Die Handlung wird nahtlos fortgesetzt. Vorwissen ist zum Verständnis zwingend notwendig, es gibt nur kurze Rückblenden.

Die Welt der Cyborgs, Menschen, Lunarier und Adroiden finde ich total spannend und toll ausgearbeitet. Die Verknüpfungen zu den Märchen empfinde ich allerdings eher als nebensächlich, auch wenn sich einzelne Elemente der Märchen in den Geschichten durchaus wiederfinden.

Mit Cress bekommt in diesem Band eine Figur eine größere Rolle, die in den Vorgängern bereits kurz aufgetaucht ist. Die Lunarierin lebt seit Jahren allein in einem Satelliten im Weltall. Nur hin und wieder bekommt sie kurze Besuche zur Versorgung oder Blutentnahme. So stürzen bei Verlassen ihres kleinen Wohnraums viele neue Eindrücke auf Cress ein. Fehlende Sozialkontakte sorgen für teils gutgläubiges Verhalten und Fehleinschätzungen, die sie ihn Schwierigkeiten bringen.

Die Handlung ist unglaublich spannend. Die Gefahr durch Levana ist allgegenwärtig. Die Hochzeit steht bevor, sodass die Zeit drängt und die Gruppe um Cinder einige Pläne ausführen muss, die nicht immer bis ins letzte Detail durchdacht sind. Dass sie weltweit gesucht werden, erleichtert ihre Mission nicht gerade. Es gibt einige Wendungen und dramatische Momente.

Interessant sind auch die neuen Einblicke in das Leben auf Luna.

Das offene Ende macht mich neugierig auf das Finale.

Fazit

Noch mal etwas spannender als die Vorgänger, da den Figuren eine Vielzahl an Problemen drohen, während sie immer mehr in Zeitnot und Bedrängnis geraten. Die abwechslungsreiche Mischung aus Dramaik, Action und Gefühl hat mir gut gefallen.

Veröffentlicht am 10.04.2020

witzig, gefühlsgeladen und überraschend

Gods of Ivy Hall, Band 1: Cursed Kiss
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Die 18-jährige Studentin Erin ist eine Rachegöttin. Ihre Aufgabe ist es, Männern in Hades Auftrag durch einen Kuss die Seele zu rauben.. Als sie Arden begegnet, beginnt Erin mit ihrem Schicksal zu hadern. ...

Die 18-jährige Studentin Erin ist eine Rachegöttin. Ihre Aufgabe ist es, Männern in Hades Auftrag durch einen Kuss die Seele zu rauben.. Als sie Arden begegnet, beginnt Erin mit ihrem Schicksal zu hadern. Eine Beziehung ist für die zwei nicht möglich, denn ihr Kuss wäre für ihn zu gefährlich…

Die Idee der Geschichte fand ich total spannend: College-Romanze trifft griechische Mythologie. Dabei ist es allerdings nicht notwendig, sich in der Welt der Götter besonders gut auszukennen. Alles notwendige wird verständlich erklärt. Auch nehmen die mythologischen Verstrickungen nicht zu viel Raum ein bzw. die Ereignisse beschränkt sich auf eine übersichtliche Menge an Namen und Legenden, denen man leicht folgen kann. Am Ende bleiben nur wenige Fragen zu den Götterverstrickungen offen, die hoffentlich im zweiten Band beantwortet werden.

Erin und Arden schildern das Geschehen jeweils aus der Ich-Perspektive und geben Einblick in ihre Gedanken und Gefühle. Der Schreibstil hat mir dabei super gefallen: nah an den Figuren, intensiv in den Gefühlsbeschreibungen und gleichzeitig immer wieder witzig.
Erin ist eine sympathische Protagonistin. Nach einem schweren Schicksalsschlag ist sie als Teenager in den Handel mit Hades hineingeraten. Für den Seelenraub setzt sie sich klare Regeln. Doch je mehr sie herausfindest, desto mehr beginnt sie zu zweifeln. Sie ist innerlich zerrissen, denn ihr Handeln hat Auswirkungen auf verschiedene Personen. Es fällt Erin schwer, sich zu entscheiden, was sie tun soll. Sie schwankt und hadert und dreht sich im Kreis. Sie klammert sich an jeden Strohhalm und agiert dadurch auch mal naiv und übereilt. Dieses Ringen mit sich selbst ist nachvollziehbar geschildert, sodass es mir leicht fiel, mich in Erin hineinzudenken.
Auch Arden war mir direkt sympathisch. Er ist freundlich und hilfsbereicht. Doch während Erins Gründe, sich gegen die Anziehung zu Arden zu wehren, offensichtlich sind, hält auch Arden etwas zurück, sodass ich neugierig darauf war, seine Beweggründe zu erfahren.

Durch die Annährung der zwei Protagonisten und Erins Suche nach einem Ausweg gibt es abwechselnd spannende und gefühlsgeladene Passagen. Auch wenn die Figuren dabei nicht immer so recht vom Fleck kommen, fand ich das Geschehen durchweg interessant.
Zudem habe ich die ganze Zeit mit einem großen Knall gerechnet. Ich habe bereits einige Bücher von Alana Falk gelesen – auf plötzliche Wendungen muss man immer gefasst sein. Mit diesem Handlungsverlauf habe ich aber dennoch absolut nicht gerechnet. Und das Schöne ist: Es fügt sich alles absolut schlüssig zusammen, hat sich mit aber zu keinem Zeitpunkt angedeutet…

Am Ende bleibt noch vieles offen, sodass ich froh bin, dass Band 2 bereits im Sommer scheinen soll.

Fazit

Packende Story mit sympathischen Figuren. Die mythologischen Verstrickungen sind spannend, aber nicht zu kompliziert, sodass man auch ohne Wissen über die griechischen Götter leicht folgen kann. Die inneren Konflikte sind genauso interessant zu verfolgen wie die Suche nach einem Ausweg. Und auch in diesem Roman konnte Alana Falk mich mit einer plötzlichen Wendung total überraschen. Der Schreibstil ist locker, anschaulich und voller Witz und Emotionen, sodass die Seiten nur so dahinfliegen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.03.2020

unglaublich spannend

Hate is all I feel
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An Abbys Highschool gibt es klare Regel. Die alte Elite regiert die Schule. Doch dafür zahlt Abby einen hohen Preis. Die mächtigsten Familien der Stadt haben untereinander ausgehandelt, wie das Leben ihrer ...

An Abbys Highschool gibt es klare Regel. Die alte Elite regiert die Schule. Doch dafür zahlt Abby einen hohen Preis. Die mächtigsten Familien der Stadt haben untereinander ausgehandelt, wie das Leben ihrer Kinder verlaufen soll. Zwangsehe inklusive. Abby rebelliert und steckt plötzlich in großen Schwierigkeiten, als drei Jungs auftauchen – die sogenannte neue Elite–, die die alte Ordnung zerstören wollen. Es entbrennt ein Kampf um die Macht, bei dem kein Geheimnis verborgen bleibt.

Was für ein unglaublich gutes Buch!
Die Figuren quälen einander. Sie erpressen einander. Sie hassen und lieben einander. Es werden Intrigen gesponnen, Geheimnisse ausspioniert und Allianzen gebildet.
Dabei geht es immer wieder auch um Sex. Die Vorlieben einiger Figuren, was sie einander antun und was sie erregt, ist oft sehr befremdlich. Es gibt etliche sehr heftige, schockierende und wirklich abartige Szenen (eine entsprechende Warnung befindet sich auch am Beginn des Buches). Dennoch habe ich das Buch inhaliert. Denn die Handlung ist sooo unglaublich spannend.

Abby ist die Ich-Erzählerin der Geschichte. Die 17-jährige hadert mit ihrem Leben. Sie kann über ihre Zukunft nicht selbst entscheiden. Sie wird gedemütigt, beschimpft. Tag für Tag. Doch der Teenager bleibt stark. Sucht einen Ausweg. Das Auftauchen der neuen Elite macht ihr Leben noch komplizierter. Die Geschichte dafür aber umso interessanter.

Die neue Elite bringt die alte Ordnung durcheinander. Dafür ist den Jungs so ziemlich jedes Mittel recht. Es wird schmutzig, brutal, fies. Jeder Tag birgt neue Überraschungen: Welche Pläne wurden diesmal gesponnen, wer verbündet sich mit wem, welche dreckigen Geheimnisse kommen ans Licht?
Dabei ist es super interessant, wie sich die Figuren entwickeln und welche Verbindungen sich zwischen verschiedenen Interessengruppen ergeben. Zwangsgemeinschaften entstehen, ebenso wie Freundschaft. Doch sind diese echt oder nur teil eines neuen, gemeinen Plans? Niemand kann sich sicher sein. Durch die eingeschränkte Perspektive ist es schwer, die anderen Charaktere einzuschätzen, sodass es immer wieder zu Überraschungen kommt.

Das Ende ist super fies und super offen. Zum Glück erscheint Band 2 schon bald.

Fazit

Ein unglaublich tolles Buch! Spannend, brutal, überraschend. Der Machtkampf der Teenager voller Intrigen, Lügen und Geheimnisse konnte mich schon nach wenigen Seiten packen. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto spannender wird das Geschehen, weil es immer wieder unerwartete Aufdeckungen und brisante Bündnisse gibt. Dank des flüssigen Schreibstils fliegen die Seiten nur so dahin. Ich freue mich auf Teil 2.