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Veröffentlicht am 19.04.2020

Ein spannender historischer Roman

Die Frauen am Fluss
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Ich habe bisher „erst“ zwei Bücher von Katherina Webb gelesen. Zum einen „Das fremde Mädchen„, das 1821 spielt und „Das Haus der vergessenen Träume„, von dem ein Teil in der Gegenwart und der andere im ...

Ich habe bisher „erst“ zwei Bücher von Katherina Webb gelesen. Zum einen „Das fremde Mädchen„, das 1821 spielt und „Das Haus der vergessenen Träume„, von dem ein Teil in der Gegenwart und der andere im frühen 20. Jahrhundert spielt.
Beide Male tat ich mich beim Lesen etwas schwer. Aber als ich Katherine Webb dann bei der LitLove in München persönlich kennenlernte und auf der Bühne über ihre Bücher sprechen hörte, war ich wieder so begeistert, dass ich einen neuen Versuch wagen wollte. Und dieses Mal eben als Hörbuch – vielleicht taugt das für mich einfach mehr.

„Die Frauen am Fluss“ ist in England – genauer gesagt in Slaughterford im Jahre 1922 angesiedelt. Die Frauen, die hier im Mittelpunkt stehen, sind Irene – eine junge Frau aus dem glanzvollen London und Pudding, eine Angestellte.
Irene gibt ihr Leben in London auf, um zu ihrem Ehemann nach Slaughterford zu ziehen. Alistair Hadleigh ist ein angesehener Mann und als Gutsherr und Betreiber einer Mühle ein wichtiger Arbeitgeber für die Männer des Dorfes.
Irene hat es zu Anfang nicht leicht in dem kleinen Dorf, weil dessen Bewohner Alistair sehr schätzen und Irene für ein verzogenes Stadtmädchen halten.

Dann spielt noch das Stallmädchen namens Pudding eine große Rolle. Weil sie als Kind so dick war, gab man ihr diesen fiesen Spitznamen, den sie nie wieder loswurde. Sie hält große Stücke auf Alistair, weil er immer so freundlich ist und kann Irene im ersten Moment auch nicht leiden.
Doch dann finden diese beiden Frauen ineinander die einzige Verbündete, als Alistair erschlagen in der Mühle gefunden und Puddings verwirrter Bruder des Mordes beschuldigt wird.

„Die Frauen am Fluss“ ist ein spannender historischer Roman – und so wie auch die anderen historischen Romane, erzählt Katherina Webb die ungeschönte Wahrheit der Geschichte, genauso wie wundervolle Sehnsuchtsmomente.
Sie zeigt die Rauheit der 20er Jahre … eine Nachkriegszeit, die bei vielen von Not geprägt war und diejenigen wenigen, die aus dem Krieg zurückgekehrt waren, noch lange nicht dessen Schrecken vergessen ließ.

Ich muss ehrlich gestehen, dass es eine ganze Weile gedauert hat, bis ich in die Story reinfand. Vielleicht lag das auch daran, dass Nancy, die Schwester von Alistair, von der Sprecherin Anna Thalbach, eine ziemlich nervige Stimme bekommen hat. An sich mag ich den Erzählstil von Anna Thalbach und die Varianz ihrer Stimme, mit der sie die einzelnen Charaktere voneinander abhebt, aber meine Lieblingssprecherin ist sie eindeutig nicht, trotzdem fand ich die Story dann alles in allem gut.

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Veröffentlicht am 17.03.2020

Der 10. Fall

Cherringham - Folge 10
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In Cherringham fühle ich mich schon seit den ersten Folgen „zuhause“, zumindest ist es jedes Mal ein schönes Gefühl, wieder „in Cherringham zu sein“ und Sarah und Jack wiederzutreffen. Mit „Tödliche Beichte“ ...

In Cherringham fühle ich mich schon seit den ersten Folgen „zuhause“, zumindest ist es jedes Mal ein schönes Gefühl, wieder „in Cherringham zu sein“ und Sarah und Jack wiederzutreffen. Mit „Tödliche Beichte“ schon zum 10. Mal.
Dieses Mal geht es in Richtung Ortsrand. Dort gibt es ein Kloster, in dem eine Handvoll Nonnen leben. Auch Pater Byrne, der Cherringhamer Pfarrer, ist gelegentlich dort.
Ganz unerwartet stirbt dieser an einem Herzinfarkt, obwohl er sportlich und an sich gesund war. Tatsächlich hatte er ein Herzleiden, weswegen er in medizinischer Behandlung war, das er aber im Griff gehabt hatte. Trotzdem scheint sein Tod deshalb auf den ersten Blick nicht ungewöhnlich.
Doch Sarah und Jack fallen ein paar Ungereimtheiten auf und beginnen, dieses Mal sogar mithilfe von Daniel – Sarahs Sohn – zu ermitteln. Dabei decken sie ein paar Geheimnisse auf, die mit Frömmigkeit nicht zu tun haben.

Sarah und Jack stehen in diesem Fall nicht so stark im Vordergrund wie sonst – man erfährt zwar trotzdem etwas über die beiden, aber nichts allzu neues mehr. Total toll fand ich aber, dass Daniel mit einbezogen wird. Sarahs Kinder tauchen zwar immer wieder in den Hörbüchern auf, sind aber ganz klar nur Nebencharaktere.

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Folge 1 der neuen Cozy-Crime-Reihe

Mydworth - Folge 01: Bei Ankunft Mord
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Ein Fall für Lord und Lady Mortimer

Nach der erfolgreichen Hörbuchserie „Cherringham – Landluft kann tödlich sein“, haben die beiden Autoren Neil Richards und Matthew Costello ein neues Ermittlerduo ins ...

Ein Fall für Lord und Lady Mortimer

Nach der erfolgreichen Hörbuchserie „Cherringham – Landluft kann tödlich sein“, haben die beiden Autoren Neil Richards und Matthew Costello ein neues Ermittlerduo ins Leben gerufen: Lord und Lady Mortimer

Harry Mortimer stammt aus einem ländlichen Ort in Sussex. Nachdem er jahrelang für die englische Krone im Ausland tätig war, kehrt er mit seiner amerikanischen Frau Kat in seinen Geburtsort zurück.

„Anschließend würden sie zu ihrem neuen Zuhause fahren. Zumindest für Kat war es neu, für Harry nicht. Er war in Mydworth aufgewachsen und kannte jene Welt, ganz gleich, wie lange er fort gewesen war.“
(Mydwort – Bei Ankunft Mord – beTrhilled)

Am ersten Abend wird im Herrenhaus Mydworth Manor, das Harrys Tante Lady Lavinia gehört, kräftig gefeiert. Bis ein Raub geschieht bei dem ein Dieb erschossen wird – doch ein großer Teil der Beute bleibt verschwunden.
Harry und Kat haben viel gesehen und beginnen gemeinsam zu ermitteln.

Diese Reihe wird gelesen von Demet Fey, deren Stimme ich ganz angenehm finde. Bisher gibt es 2 Folgen der neuen Reihe, im Februar erscheint eine dritte.
Auf der einen Seite ähnelt die Reihe den Cherringham-Krimis; einfach vom Stil her, auf der anderen Seite sind sie ganz anderst, weil wir ein neues Ermittlerduo haben, das auch in einem ganz anderen Verhältnis zueinander steht und das selbst Geheimnisse zu verbergen scheint. Zudem spielt das ganze in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts.

Eine Folge ist meist zwischen 3 und 4 Stunden lang – somit also kürzer als „normale“ Hörbücher. Mir gefällt an den beiden Serien aber besonders, dass man die Charaktere einfach immer wieder trifft. Und da es beide Serien auf Spotify gibt, werde ich wohl regelmäßig neue Folgen anhören.

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Veröffentlicht am 12.01.2020

Band 1 der Fletcher University Reihe

Burning Bridges
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Auch wenn es anhand des Cover nicht gleich offensichtlich ist, handelt es sich bei Burning Bridges um den Auftaktband der „Fletcher University“-Reihe.

Ella – die Protagonistin – ist Studentin an der Fletcher ...

Auch wenn es anhand des Cover nicht gleich offensichtlich ist, handelt es sich bei Burning Bridges um den Auftaktband der „Fletcher University“-Reihe.

Ella – die Protagonistin – ist Studentin an der Fletcher University, hat eine typische Mädels-Clique, eine eigene kleine Wohnung und damit einen ganz normalen Alltag. Zumindest bis sie auf Ches trifft. Er ist geheimnisvoll, strahlt etwas Gefährliches aus und lässt Ellas Herz gleichzeitig höher schlagen.

Eines Abends retter er sie aus einer prekären Situation, ist kurz darauf aber wieder vershwunden – was Ellas Neugierde weckt. Wer ist ihr Retter in der Not und warum verschwindet er immer wieder.
Nach und nach findet sie mehr über ihn und seine Vergangenheit heraus. Doch damit begibt sie sich mehr und mehr in Gefahr.
Es scheint, als würden sie sich näher kommen, doch Ches zieht sich immer wieder von ihr zurück, was sie verwirrt und noch neugierigier macht.

„Seine Lippen berührten meine Wange. Was auch immer hier passierte, es war leise und zerbrechlich und hinterließ einen süßen Schmerz in meinem Herzen, den ich auch noch spürte, als ich schließlich in meinem Bett lag und darauf wartete, wieder zurück in den Schlaf zu sinken.“
(Burning Bridges – Droemer Knaur Verlag)

Den Titel des Buches finde ich sehr passend, denn Ches wird von seiner Vergangenheit, zu der er jede Brücke abgebrochen hat, trotzdem so stark beeinflusst und von anderen Menschen, die Macht über ihn haben – da passt das Bild von brennenden Brücken sehr gut.

Das Cover gefällt mir zwar super – vor allem, weil ich die Cover der Folgebände auch schon gesehen habe; einen Zusammenhang zur Story erkenne ich aber darin nicht wirklich.
Ich mag alle Charaktere, die Tami Fischer erschaffen hat und wer sie persönlich kennt, weiß woher die witzigen Gedanken und der Humor in der Story kommen.
Doch vom Schreibstil gibt es noch Potenzial nach oben. Sowohl was die Handlung betrifft, die doch sehr hanebüchen ist, als auch den Szenenaufbaue, der an der einen oder anderen Stelle nicht sauber ausgearbeitet war.
Vielleicht bin ich aber auch einfach nicht unbedingt Teil der Zielgruppe dieses New Adult Romans und deshalb so kritisch.

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Veröffentlicht am 04.01.2020

Anwalts-Chick-Lit

Legal Love – An deiner Seite
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Die Protagonistin Nora ist Anwältin in einer renommierten und konservativ geführten Kanzlei in London. Ihrem Mentor, William Padget, gehört ein großer Teil der Kanzlei. Als dieser stirbt ist Nora am Boden ...

Die Protagonistin Nora ist Anwältin in einer renommierten und konservativ geführten Kanzlei in London. Ihrem Mentor, William Padget, gehört ein großer Teil der Kanzlei. Als dieser stirbt ist Nora am Boden zerstört. War er ihr doch wie der Vater, den sie nie hatte. Das überaus gute Verhältnis, das sie mit ihm hatte, brachte sie in der Kanzlei aber auch schon in Verruf.
Kurz nach Williams Tod taucht dessen Enkel David auf, der die Kanzlei fortan führen soll. Das gefällt Nora zuerst gar nicht, denn kaum ist David da, will er alles anders machen, als William es jahrelang zu tun pflegte.
Deshalb geraten David und Nora immer wieder aneinander. Doch dann steht ein großes Mandat in Aussicht und so müssen sie nicht nur zusammen arbeiten, sondern auch zusammenhalten. Das weckt Kindheits- und Jugenderinnerungen an wunderschöne, gemeinsam verbrachte Sommer.

„Nach diesem Sommer hatte ich Dave nie wiedergesehen. Er kam nicht mehr nach England und William sprach nur noch wenig über seinen australischen Enkel.“
(Legal Love – An deiner Seite – beHeartbeat)

Nora ist eine sypmathische Protagonistin, eine loyale, mutige Frau und eine erfolgreiche Anwältin.
Vom Schreibstil her hatte ich hin und wieder das Gefühl dass Satzkonstruktionen noch hätten verbessert und z. B. Wortwiederholungen vermieden werden können.
Ansonsten handelt es sich um einen typische, recht vorhersehbaren Chick-Lit-Roman mit Protagonisten, zwischen es denen abwechselnd knistert oder kracht sowie Antagonisten, die perfide und böse sind.
Das Lesen an sich hat Spaß gemacht und für Zwischendurch war es ein unterhaltsamer Roman. Und da es bei mir immer eine gute Abwechslung zwischen anspruchsvollerer und leichter, unterhaltsamer Literatur geben muss, freue ich mich schon auf den Folgeband.

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