Profilbild von wanderer-of-words

wanderer-of-words

Lesejury Star
offline

wanderer-of-words ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit wanderer-of-words über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2020

Die Geschichte der weißen Maus

Die Spionin
0

»Die Spionin« erzählt die wahre Geschichte von Nancy Wake, Spionin im 2. Weltkrieg.
⠀⠀
𝐃𝐚𝐫𝐮𝐦 𝐠𝐞𝐡𝐭'𝐬
Frankreich, 1940: Nancy und ihr Mann Henri leben glücklich in Marseille, bis in Europa der zweite Weltkrieg ...

»Die Spionin« erzählt die wahre Geschichte von Nancy Wake, Spionin im 2. Weltkrieg.
⠀⠀
𝐃𝐚𝐫𝐮𝐦 𝐠𝐞𝐡𝐭'𝐬
Frankreich, 1940: Nancy und ihr Mann Henri leben glücklich in Marseille, bis in Europa der zweite Weltkrieg ausbricht. Nach der Besatzung durch die Nazis schließen sie sich dem Widerstand an, helfen geflohenen Gefangenen zu entkommen und schmuggeln Waren oder Dokumente, alles finanziert von Henris Vermögen. Als dieser gefangen genommen wird muss Nancy nach England fliehen. Dort lässt sie sich zur Spionin ausbilden und kehrt schließlich nach Frankreich zurück um weiter gegen die Nazis zu kämpfen.
⠀⠀⠀
𝐌𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐌𝐞𝐢𝐧𝐮𝐧𝐠
Der Leser begleitet Nancy während ihrer Tage in Marseille, bei ihrer harten Ausbildung zur Spionin in England, bis schließlich zu ihrer lang ersehnten Rückkehr nach Frankreich. Dort soll sie eine Partisanengruppe anführen und deren Wiederstand koordinieren. Diese sind zwar glücklich über die bereitgestellten Vorräte und Waffen, wollen sich von den Engländern aber nicht sagen lassen wie sie zu kämpfen haben und auf eine Frau wollen sie erst recht nicht hören. Bevor sie den Feind bekämpfen kann muss Nancy also erstmal ihre Verbündeten auf ihre Seite
bringen.
⠀⠀
Das Buch beruht zwar auf der Lebensgeschichte von Nancy Wake, ist jedoch mehr Roman als Biografie. Im Anhang schreibt die Autorin was sie erfunden oder verändert hat. Insgesamt hätte ich mir gewünscht, dass sie sich mehr an die Tatsachen gehalten und weniger Szenen abgewandelt hätte, denn oft konnte ich sie Gründe dafür nicht nachvollziehen. Dafür gibt es von mir einen Stern Abzug.
⠀⠀⠀
𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭
Ein tolles Buch über eine beeindruckende Frau. Trotz der Abweichungen zur wahren Geschichte ein gelungenes Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.03.2020

Würdet ihr eine App über eure Entscheidungen bestimmen lassen?

Das Ting
0

Würdet ihr eine App über eure Entscheidungen bestimmen lassen? Mal angenommen, es gäbe eine App, die nicht nur die Kalorienzufuhr und den Stresslevel überwacht, sondern durch Gesichtserkennung weiß, dass ...

Würdet ihr eine App über eure Entscheidungen bestimmen lassen? Mal angenommen, es gäbe eine App, die nicht nur die Kalorienzufuhr und den Stresslevel überwacht, sondern durch Gesichtserkennung weiß, dass der Sitznachbar in der Bahn für eure Karriere wichtig sein könnte – würde ihr diese App nutzen? Diese Frage behandelt Artur Dziuk in seinem Debütroman >>Das Ting<<.

Meine Meinung
In Zeiten, wo Herzfrequenz und Schlafrhythmus stetig aufgezeichnet werden scheint der Schritt zur weiteren Optimierung des Menschen durch Technik durchaus möglich zu sein. Den technischen Aspekt lässt Dziuk dabei großteils im Dunkeln, zwar wird von Sensoren gesprochen, doch wie diese getragen werden bleibt ungeklärt, ebenso wie das Ting die Umwelt optisch erfasst. Detailliert schreibt er hingegen über das Innenleben seiner vier Protagonisten, die ihren eigenen Willen dem der App unterordnen. Die verschiedenen Sichtweisen gestalten die Geschichte abwechslungsreich, denn nicht jeder der Gründer ist gleichermaßen überzeugt von dem was sie da geschaffen haben.

Die Charaktere sind zwar interessant, doch auch stellenweise recht klischeehaft: da gibt es den arroganten Erben des Familienunternehmens oder die verschlossene Hackerin, die sich am liebsten in ihren weiten Kapuzenpullis verkriecht. Hier bietet das Buch wenig neues. Faszinierend sind jedoch die Fragen und Gedankenspiele, die es aufwirft. Würde man selbst eine solche App nutzen? Und wenn das komplette Leben auf Entscheidungen einer KI basiert, ist man dann noch Mensch oder schon eher Roboter? Schade fand ich, dass der Roman an der Stelle endet, wo der Weg zur Dystopie erst beginnt: die App ist so weit entwickelt, dass sie mit dem Nutzer quasi verschmolzen ist. Bauchgefühl und eigene Meinung können nicht mehr von Handlungsempfehlungen und Ratschlägen der App unterschieden werden. Wie es an diese Stelle weitergeht, die moralischen und gesellschaftlichen Auswirkungen der App, hätte ich sehr gerne gelesen.

Fazit
Ein lesenswertes Buch für jeden, der Zukunftsszenarien und Gedankenspiele mag.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.02.2020

Solide Fortsetzung

Opfer 2117
0

»Opfer 2117« ist der achte Fall für Carl Morck und seinen Kollegen Assad. Jedem der hier in die Reihe einsteigen will, muss ich allerdings davon abraten, denn um alle Zusammenhänge zu verstehen braucht ...

»Opfer 2117« ist der achte Fall für Carl Morck und seinen Kollegen Assad. Jedem der hier in die Reihe einsteigen will, muss ich allerdings davon abraten, denn um alle Zusammenhänge zu verstehen braucht man das Wissen aus den Vorgängern. ⠀

𝐃𝐚𝐫𝐮𝐦 𝐠𝐞𝐡𝐭'𝐬
An einem Strand in Zypern wird eine tote Frau angespült, sie ist der 2117. ertrunkene Flüchtling, in der Presse wird sie fortan »Opfer 2117« genannt. Ihr Foto geht schon bald in allen Zeitungen um die Welt. Für Assad ist es ein Schock, denn er kannte die Frau sehr gut. Auf weiteren Bildern entdeckt er noch mehr bekannte Gesichter, sowohl verloren geglaubte Verwandtschaft als auch seinen größten Feind.

𝐌𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐌𝐞𝐢𝐧𝐮𝐧𝐠
Ertrunkene Flüchtlinge, der Syrien-Krieg, Terroranschläge und ein Gamer als Amokläufer. Adler-Olsen behandelt in seinem Buch reichlich Themen und bedient sich dabei leider auch einiger Klischees. Stellenweise hat man das Gefühl, dass er Themen ob ihrer Aktualität in das Buch hineingepackt hat und nicht weil sie sich gut in die Geschichte einfügen. Auch dauert es diesmal überraschend lange bis die Geschichte richtig Fahrt aufnimmt und sich die gewohnte Spannung aufbaut. Im letzten Abschnitt ist das Buch dann aber wieder so spannend, dass man es nicht mehr weglegen kann. ⠀

Hauptthema des Buches ist Assads Vergangenheit. Immer wieder gab es ja Andeutungen über seine Geschichte und Hinweise auf seine Familie, auf die Antworten zu all den aufgeworfenen Fragen musste der Leser sieben Bände lang warten. Das bedeutet aber natürlich auch, dass in diesem Buch vor allem Assad im Mittelpunkt steht. Carl hingegen verschwindet teilweise so sehr in den Hintergrund, dass man ihn stellenweise fast vergisst. Ich hoffe, dass in den Folgebänden wieder etwas mehr Ausgleich zwischen den Charakteren herrscht.

𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭
Zwar ist es nicht mein Lieblingsband der Reihe, dennoch eine solide Fortsetzung. Es gibt es wieder einige offene Handlungsstränge, die uns ungeduldig auf den nächsten Band warten lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.01.2020

Ein leichter Krimi für Zwischendurch

Hamish Macbeth und der tote Witzbold
1

„Hamish Macbeth und der tote Witzbold“ ist der siebte Band der Buchreihe um den Schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth. Er ist stationiert im beschaulichen Dorf Lochdubh, gelegen in den schottischen ...

„Hamish Macbeth und der tote Witzbold“ ist der siebte Band der Buchreihe um den Schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth. Er ist stationiert im beschaulichen Dorf Lochdubh, gelegen in den schottischen Highlands. Eigentlich geht es dort eher langweilig zu und Hamish genießt es, dass er recht wenig zu tun hat. Doch ab und an muss er seinen Müßiggang unterbrechen und in einem Mordfall ermitteln. So auch beim Mord am vermögenden Arthur Trent. Zeit seines Lebens hat der alte Mann die Nerven seiner Mitmenschen mit Scherzen arg strapaziert, nun scheint jemand genug davon zu haben. An Verdächtigen mangelt es nicht, denn die erbfreudige Verwandtschaft ist gerade zu Besuch.

Vor Beginn der Lektüre sollte man sich darüber im Klaren sein, dass das Buch im englischen Original bereits 1991 erschienen ist, denn das merkt man der Geschichte an manchen Stellen durchaus an. Auch darf man keine Action oder ein spannungsgeladenes Finale erwarten. Es ist ein geradlinig erzählter Krimi, ohne viel Blut und Gewalt, ein perfektes Buch für zwischendrin. Ich lese sonst zwar eher längere Bücher, fand den Umfang hier aber total passend. Die Geschichte war interessant erzählt und jede weitere Seite hätte sie nur unnötig in die Länge gezogen. Spannung im Sinne von großem Nervenkitzel ist es zwar nicht, doch gelingt es der Autorin, dass der Leser einfach wissen möchte wer der Mörder ist und wie die Geschichte ausgeht.

Fazit
Es ist zwar kein genial konstruierter Krimi mit facettenreichen Charakteren, doch für zwischendurch wurde ich sehr gut unterhalten. Die nachfolgenden Bände werde ich auf jeden Fall im Auge behalten. Auf Englisch sind tatsächlich schon 35 Bände erschienen, da sind wir noch gut hinterher mit der deutschen Übersetzung.

  • Einzelne Kategorien
  • Humor
  • Cover
  • Geschichte
  • Spannung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.01.2020

Mehr historischer Roman denn Krimi

1794
0

Den Vorgänger kannte ich nicht, für das Verständnis es Buches ist das zum Glück auch nicht nötig gewesen. Zwar gibt es stellenweise den einen oder anderen Hinweis auf Geschehnisse aus dem vorherigen Band, ...

Den Vorgänger kannte ich nicht, für das Verständnis es Buches ist das zum Glück auch nicht nötig gewesen. Zwar gibt es stellenweise den einen oder anderen Hinweis auf Geschehnisse aus dem vorherigen Band, den Lesefluss stört das aber nicht.

Eigentlich hatte ich einen Krimi vor historischer Kulisse erwartet, doch das Buch beginnt erstmal in der Vergangenheit und erzählt die Vorgeschichte des Mordverdächtigen und seines Opfers. Im folgenden Abschnitt ermitteln dann die beiden Hauptcharaktere, Jean Michael Cardell und Emil Winge, wobei ich davon eher enttäuscht war. Der Mordfall löst sich viel zu einfach und so stehen zur Mitte des Buches sowohl der Mörder als auch seine Motive bereits fest. Im folgenden Abschnitt wendet sich das Buch einem weiteren Handlungsstrang zu und erzählt die Geschichte von Anna Stina Knapp. Mit dem Mord hat das nichts mehr zu tun. Der wird erst wieder im letzten Abschnitt aufgegriffen, als der geständige Mörder überführt werden soll.

Es ist ein spannendes Buch, doch eigentlich steht die Ermittlung im Mordfall nicht im Mittelpunkt, sondern ist eher Beiwerk der Erzählung. Zwar fand ich alle erzählten Handlungsstränge interessant, doch ich hätte mir gerade bei der Mordermittlung etwas mehr Spannung und Handlung gewünscht.

Von der Stimmung her ist das Buch eher düster und pessimistisch, auch war es stellenweise recht gewalttätig.

Fazit: „1794“ ist mehr historischer Roman denn Krimi und die Romanelemente sind auch besser gelungen als der Krimi-Anteil. Dennoch hat mich das Buch gut unterhalten und ich werden den Vorgänger wohl auch lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere