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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2020

Humorvoll, romantisch und tiefgründig

Cherish Hope
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Zur Handlung:
Nayna stimmt einer arrangierten Ehe durch ihre Eltern zu. Für eine Nacht möchte sie frei sein und all die Sachen erleben, die sie bisher nie erleben durfte: feiern, Spaß haben und hoffentlich ...

Zur Handlung:
Nayna stimmt einer arrangierten Ehe durch ihre Eltern zu. Für eine Nacht möchte sie frei sein und all die Sachen erleben, die sie bisher nie erleben durfte: feiern, Spaß haben und hoffentlich einen heißen Kerl küssen. Doch der Nächste willige Heiratskandidat ihrer traditionell tief verwurzelten indischen Eltern, ist ausgerechnet der Unbekannte Hottie von der Party.

Die Figuren:
Nayna Sharma ist 28 Jahre alt, Wirtschaftsprüferin und lebt mit ihrer Familie zusammen. Es ist ein Mehrgenerationenhaushalt, wie es in ihrer Tradition üblich ist. Um die früheren Fehler ihrer geliebten Schwester auszubügeln, beugt sich Nayna den Wünschen ihrer Sippe. Immer wieder überlaufen sie Zweifel, ob eine arrangierte Ehe richtig ist und was mit ihren Träumen ist, die sie nie leben durfte.

Sie hat Angst, von einem Käfig in den nächsten zu wandern und das fühle ich tief mit. Nayna ist eine ehrliche Haut, die ihre Familie zutiefst liebt und respektiert, dabei aber ihre eigenen Sehnsüchte nicht aus den Augen verliert. Der Spagat ist zum Scheitern verurteilt, wenn nicht ein Wunder geschieht.

Raj Sen ist 27 Jahre alt und wohnt ebenfalls mit seiner Familie zusammen. Er führt als ältestes Kind erfolgreich die elterliche Firma und kümmert sich liebevoll um seine Eltern, Geschwister und Großeltern. Raj ist ein Synonym für Tradition, Häuslichkeit und Familienverband. In ihm ist das konservative Rollenspiel zwischen Mann und Frau tief verankert. Er ist gradlinig und weiß genau, was er braucht: Beständigkeit!

Die Entwicklung der beiden ist authentisch und nachvollziehbar.

Die Umsetzung:
Ich liebe den Schreibstil von Singh. Er ist aktiv, spritzig, packend und tiefgründig. Die Autorin schenkt mir immer wieder ein Lachen und verwöhnt mich mit unendlichen Bildern, die ein farbenprächtiges Spektakel zaubern. Zum ersten Mal tauche ich in indische Gepflogenheiten ein und finde es irre spannend. Zwischen Raj und Nayna knistert es gewaltig und ich genieße ihre ersten Begegnungen. Beiden sitzt dabei der Schalk im Nacken und eine Leichtigkeit liegt in den Seiten, die mich süchtig macht.

Die Bände können unabhängig voneinander gelesen werden, doch der 2. Teil spielt zeitgleich neben dem 1. Band und so ist es für mich ein großer Spaß, dies mitzuerleben und bestens nachvollziehen zu können. Die Geschichte wird aus Sicht von Nayna und Raj in der 3. Person geschildert.

Meine Kritik:
Für meinen Geschmack gibt es ein paar Familiendramen zu viel und die Leichtigkeit des Anfangs verliert sich an einigen Stellen und wird durch Schwermut ersetzt.

Mein Fazit:
Mit Cherish Hope ist Nalini Singh ein toller 2. Band gelungen. Auf Naynas Geschichte habe ich mich schon im 1. Teil gefreut. Die Story bietet mir jede Menge Leidenschaft, Emotionen, heftiges Knistern, unterhaltsame Dialoge, informative Einblicke in die indische Kultur und eine unendliche Fülle an Romantik für mein Herz.

Cherish Hope erhält von mir 4 flammende Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 21.04.2020

Lesen und abschalten

Wiedersehen in der kleinen Inselbuchhandlung
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Dem Zauber der Nordsee bin ich sofort erlegen!

Zur Handlung:
Hauke hält eine Lesung in der kleinen Inselbuchhandlung auf seiner Nordsee-Heimatinsel Hallig Langeneß. Dies führt ihn zu seinen früheren Freunden ...

Dem Zauber der Nordsee bin ich sofort erlegen!

Zur Handlung:
Hauke hält eine Lesung in der kleinen Inselbuchhandlung auf seiner Nordsee-Heimatinsel Hallig Langeneß. Dies führt ihn zu seinen früheren Freunden und tief zurück in die Vergangenheit. Wie gerne würde er an die alten Zeiten anknüpfen, doch vor seinen Augen zerfällt alles zu Muschelkalk und die Hoffnung auf ein Freundschaftscomeback ist dahin. Wird er auf eigene Faust auf den Spuren der Vergangenheit wandeln, oder sofort die Flucht ergreifen?

Die Figuren:
Wiebke ist 39 Jahre alt und als einzige von ihrer früheren Clique (Nicole, Hauke und Kai), auf der Insel geblieben. Sie ist künstlerisch begabt und spielt in der Feuerwehrkapelle. Sie hat Ehrgeiz und fühlt sich den familiären Traditionen eng verbunden. Ihre fünfjährigen Zwillinge, Enna und Broder, sind ihr ein und alles. Wiebke arbeitet hart auf dem Hof und doch überschwemmen sie die Schulden, wie das Hochwasser nach einer Sturmflut. Sie ist mir sofort sympathisch.

Hauke Thorvald ist ebenfalls 39, erfolgreicher Krimiautor, der mit Leidenschaft Querflöte spielt. Er wohnt seit zwanzig Jahren in Berlin und war seitdem kaum auf Heimatbesuch. Sein aktueller Krimi spielt auf seiner Heimatinsel. Hauke lebt bisher in einem Schwebezustand, der nicht alles gut, aber auch nicht alles schlecht findet. Er wirkt im Dauerlandeanflug zu sich selbst, ohne jemals gelandet zu sein. Hauke ist warmherzig und liebevoll.

Die Umsetzung:
Janne Mommsen bietet mir überzeugendes Inselflair und lässt mir ordentlich den Nordseewind um die Nase wehen. Ich schmecke das Salz auf den Lippen und stecke bis zu den Fußknöcheln im herrlichen Sand. In die Inselbewohner habe ich mich umgehend verliebt. Es ist mein erstes Buch von Janne Mommsen, und ich kann der Story mühelos folgen. Der Schreibstil ist leicht, funktional und schnörkellos.

Ein ruhiger Wellengang zieht durchs Buch und mich mit. Haukes Reise führt ihn in die Vergangenheit und zu sich selbst. Es dreht sich um Freundschaften, deren enge Verbundenheit scheinbar verpufft sind. Jeder trägt eine Maske und scheut sich, diese abzunehmen. Mommsen entblättert die Figuren Schritt für Schritt, und legt ihr wahres Ich frei. Dies zu verfolgen ist spannungsvoll. Obendrein gibt es etwas Aufregung, Romantik und Liebe fürs Herz.

Meine Kritik:
Mir fehlen der Tiefgang und Nähe in der Geschichte. Die Figuren lassen mich nicht so dicht ans Geschehen ran, wie ich es brauche. Zu Nicole habe ich den geringsten Zugang gefunden, ebenso zu Kai. Und etwas mehr Wärme in den Seiten hätte der Story gut gestanden. Für mich fehlen wichtige Dialoge zwischen Hauke und Wiebke. An dieser Stelle wurde Potential verschenkt.

Mein Fazit
Wiedersehen in der kleinen Inselbuchhandlung ist eine lockere leichte Geschichte, die sich hervorragend zum Abschalten eignet. Sie entführt mich an die geliebte Nordsee und unterhält mich gelungen mit einer immer schwelenden Spannung in den Seiten. Ich lerne typisch friesische Charaktere kennen, in die ich mich sofort verliebe. Ein großer Spannungsmoment überrascht mich und diesen hat Mommsen famos ausgearbeitet.

Von mir erhält das Buch aufgrund meiner oben genannten Kritik 4 nordseefrische Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 18.04.2020

Beim Lesen laufe ich in ein Flammenmeer der Emotionen

All of Me
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Wenn du etwas bekommst, was du nicht willst, aber dringend brauchst, besteht die Möglichkeit, das es sich um Liebe handelt.

Zur Handlung:
Willow geht einem heiklen Teilzeitjob nach, um sich und ihre an ...

Wenn du etwas bekommst, was du nicht willst, aber dringend brauchst, besteht die Möglichkeit, das es sich um Liebe handelt.

Zur Handlung:
Willow geht einem heiklen Teilzeitjob nach, um sich und ihre an Alzheimer erkrankte Mutter, durchzubringen. Dabei lernt sie Noah kennen. Er ist der beste Freund von Ladykiller Shaw. Shaw unterbreitet ihr ein Angebot, dem sie sich nicht entziehen kann und welches ihre finanzielle Belastung Kellertief herunterfährt. Dafür ist sie vier Monate an ihn gebunden, um seine feste Freundin zu spielen. Klingt doch total simpel.

Die Figuren:
Willow Blackwell ist 26 Jahre alt, lebt in Seattle und hat ihre Träume nach dem Schauspielstudium zu Grabe getragen, um ganz für ihre kranke Mutter da zu sein. Sie hält sich mit einem Job als Hörbuchsprecherin über Wasser, aber das Geld reicht nicht. Deshalb arbeitet sie nebenbei als Escort-Girl, doch sie würde nie ihren Körper verkaufen. Willow hält eisern an ihren Grenzen fest und versteckt für die meisten Menschen ihr Wahres ich erfolgreich hinter einer hohen Steinmauer. Willow liebt Schokoladeneis, Tanzen und ist gut im Kickboxen. Ihre innere Zerrissenheit führt mir die Autorin trefflich vor Augen und ich habe mich komplett auf sie eingelassen.

Shaw Mercer ist 36 Jahre alt und lebt nur für seine Firma. Er ist ein kaltschnäuziger Geschäftsmann, strotzt vor Selbstbewusstsein, Dominanz und wirkt herablassend. Shaw ist privat ein geradliniger Mensch und fühlt sich seiner Familie eng verbunden. Tiefe Gefühle, oder gar eine Beziehung zu einer Frau, sind für ihn undenkbar. Eher landet er nur in Unterhose auf dem Mond, bevor er auf dem Heiratsmarkt williger Schönheiten unter den Hammer kommt.

Die Umsetzung
Wow, beim Lesen laufe ich in ein Flammenmeer der Emotionen. Es geht schnell, etwas zu schnell zur Sache, doch beide Protagonisten sind heiß und sinnlich und verzehren sich nach dem jeweils anderen. Der Schreibstil ist romantisch, feurig, poetisch, lasziv und pulsiert mit jeder Seite im Takt meines Herzens.

Willow bewegt Rädchen in Shaw, die noch nie Bewegung gefunden haben und das beschreibt die Autorin eindrücklich. Seine Gedankenwelt macht mich schwindelig, zieht mich tief in sich hinein, ebenso wie die ihre. Ich stecke dermaßen tief in der Story drin, das ich glaube nie wieder herauszufinden. Es gibt bemerkenswerte explizite Szenen, doch einiges davon spielt sich im Kopfkino der Figuren ab, was nicht minder Spaß beim Lesen verursacht. Die Geschichte wird aus den abwechselnden Ich-Perspektiven im Präsens geschildert, was zur maximalen Nähe beider führt.

Die Protagonisten agieren nicht immer authentisch, doch sie beschäftigen mich, was mir gefällt. Shaw fordert mich heraus. Vieles kann ich mitgehen, aber es gibt Situationen, wo ich ihm mehr als nur ein Ohr langziehen möchte. Der männliche Gestus ist erstklassig herausgearbeitet und überzeugt mich auf allen Seiten. Und verdammt, nach diesem Ende drängt alles in mir die Uhr vorzustellen; auf den Erscheinungstermin des Folgebandes "All of you". Und wie gerne wünsche ich mir noch Noahs Geschichte; verflixt, mit diesem Mann würde ich wahnsinnig gerne mehr Zeit verbringen.

Kritik:
„Augen die in den Kopf zurückrollen“ - zuerst wollte ich es nicht glauben, diesen Satz zu lesen. So etwas sollte einem Lektorat nicht durch die Seiten gehen. Und wieder das ewige Lächeln, das mal die Augen erreicht und dann wieder nicht. Das ist so abgedroschen, vermutlich lese ich zu viel, aber mich stört das gewaltig und ich durfte es hier viel zu häufig „genießen“.

Mein Fazit:
"All of me" ist berührend, fordernd, mitreißend und verursacht heftiges Bauchkribbeln beim Lesen. Ich habe mitgelitten, mitgefiebert und bin am Ende beiden Protas erlegen. Das Buch hat keine Längen und ist explosiv geschrieben. Die Erotik überschwemmt das Geschehen, was mir prima gefällt und das Shaw es gerne schmutzig und ungezügelt liebt, schadet der Story nicht – im Gegenteil. Bei der Bewertung bin ich dennoch zweigeteilt:

„All of me“ hat mich voll erwischt, keine Frage, doch ich liebe es, alles nachvollziehbar vorzufinden, was leider nicht gegeben ist und die Entwicklung eilt zu rasch voran.

Von mir erhält „All of me“ 4 verführerische Sterne von 5 und eine unbedingte und absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Tolle Charaktere in einer packenden Story

Bad. Irish. Mine.
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Einen Menschen mit seinen Schwächen und Stärken, Fehlern und Vorzügen, seiner Vergangenheit und Gegenwart immer bedingungslos im Herz zu behalten, bedeutet wahre Liebe. Sie kennt kein Aber und Vielleicht, ...

Einen Menschen mit seinen Schwächen und Stärken, Fehlern und Vorzügen, seiner Vergangenheit und Gegenwart immer bedingungslos im Herz zu behalten, bedeutet wahre Liebe. Sie kennt kein Aber und Vielleicht, und am allerwenigsten Zweifel!

Um was es geht:
Eva verbringt eine atemraubende Nacht mit dem Iren Deaglan. Doch am Morgen begrüßt sie schmerzhaft die Wirklichkeit. Nach einem Überfall heftet sich Deaglan wie Pech an ihre Fersen und so sehr sie ihn wegstößt, er lässt nicht locker. Überzeugt davon, Eva beschützen zu müssen, bricht er seine eigenen Regeln und beide gehen in Flammen auf. Es dauert nicht lange und sie werden von den Schatten ihrer Vergangenheit heimgesucht. Wird ihre Liebe daran zerbrechen? Und gelingt es Deaglan, Eva vor der greifbaren Gefahr zu schützen?

Die Figuren:
Eva Tatum ist 22 Jahre alt und eine Sicherheitsfanatikerin. Sie ist mit Leib und Seele Krankenschwester und hat in der Liebe Abscheuliches durchgemacht. Ich habe Eva blitzschnell in mein Herz geschlossen. Ihr offener und liebenswerter Charakter sind hilfreich. Mit ihrer oft lustigen Gedankenwelt habe ich mich sofort identifiziert. Eva ist entschlossen, stur und verletzlich und neigt in Stresssituationen nicht zu den klügsten Entscheidungen.

Der Ire Deaglan Kane ist 32 Jahre alt und nur vorübergehend in Toronto. In der Gasse seiner Unterkunft hat er überall Überwachungskameras installiert. Seine dunkelschwarze Vergangenheit beinhaltet Grausames und es bleibt lange unter Verschluss, mit was er sich quält. Mit Kindern geht Deaglan echt spitze um und sein Beschützerinstinkt ist übermäßig ausgeprägt. Seine dominante Art wird durch große Sanftheit an der richtigen Stelle wettgemacht. Er ist ebenso ungebremst in mein Herz gerutscht.

Die Nebencharaktere sind brillant und ich wünsche mir für jeden von ihnen ihre eigenen Geschichte.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil überzeugt mich mit einer spielerischen Leichtigkeit, die mir ein Meer an Bildern vor Augen zaubert. Die Autorin entführt mich pfeilschnell in die Story und hält mich ohne Anstrengung darin fest. Die Protagonisten harmonieren irre gut miteinander und der Funkenflug in den Seiten ist gewaltig. Die expliziten Szenen werden allesamt heiß angerissen und dann dem Kopfkino der Leser überlassen.

Die Story sprüht vor Quirligkeit und bringt mich immer wieder zum Lachen. Ich werde mit einigen kleinen und einem großen ausgezeichneten Spannungsbogen in Atem gehalten. Bad. Irish. Mine wird zu 75% aus der Ich-Perspektive von Eva in der Vergangenheit erzählt. Der Rest entfällt auf Deaglan. Für mich passt dieses Verhältnis.

Meine Kritik:
Nicht alles ist für mich nachvollziehbar. Z. B.: Wie steigt eine Frau, deren kleines Schwarzes gerade über ihre Pobacken reicht, auf ein Motorrad und dazu mit High Heels? Und das in Begleitung eines Mannes, der um jeden Preis verhindern will, dass irgendjemand zu viel von ihr zu sehen bekommt und diese Fahrt total okay findet. Gegen Ende der Geschichte gibt es ein Drama, das mir zu viel ist. Es liest sich konstruiert und nicht authentisch. Das wirft mich komplett raus.

Mein Fazit:
Bad. Irish. Mine. ist eine mitreißende, aufregende und locker leicht zu lesende Lovestory, die mir einige pechschwarze Momente bietet. Ich koste verflixt heiße Augenblicke aus, fiebere mit und genieße eindrucksvolle Charaktere, die mir die Autorin mit jeder Seite schenkt. Dies ist mein erstes Buch von Nashoda Rose und definitiv nicht das letzte.

Wegen der genannten Kritikpunkte vergebe ich 4 begeisterte Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

Humorvoll und warmherzig

Mein Herz, dein Herz und die Pferde
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Kunterbunt, verrückter, Bernice!

Um was es geht:
Bernice flieht vor ihrem fastverlobten von Phoenix zur Sweet Water Ranch in Montana. Dort trifft sie auf ihre Jugendliebe Dean und vertraute Gefühle erwachen ...

Kunterbunt, verrückter, Bernice!

Um was es geht:
Bernice flieht vor ihrem fastverlobten von Phoenix zur Sweet Water Ranch in Montana. Dort trifft sie auf ihre Jugendliebe Dean und vertraute Gefühle erwachen zum Leben. Die Turbulenzen sind nicht mehr aufzuhalten und Hals über Kopf, stürzt Bernice von einem Abenteuer ins nächste und immer wieder findet sich Dean an ihrer Seite.

Die Figuren:
Bernice Milers hatte eine behütete Kindheit und wurde zu einer bekannten TV News Queen, die ihren Beruf liebt. Ebenso wie Pferde. Sie hängt gerne am Smartphone und hat ein Talent dafür, sich in Schwierigkeiten zu bringen. Mit den besten Absichten stiftet sie unfreiwillig Verwirrung und Unruhe und ihre grundehrliche Art lässt mich oft schmunzeln. Sie ist entschlossen und packt mit an.

Dean Cunningham arbeitete schon früher auf der Sweet Water Ranch. Damals hatte er kaum Geld. Bernice und Dean teilen sich eine gemeinsame Vergangenheit. Heute ist er wieder auf der Ranch tätig. Diesmal als Hausmeister für Chrissie. Dean ist ein Mann, auf den man bauen kann. Ein Fels in der Brandung. Doch Dean hat seine Geheimnisse und versteht es, Bernice und mich länger im Unklaren zu lassen. Seine Art gefällt mir, selbst wenn er das Reden nicht erfunden hat.

Es gibt jede Menge Nebencharaktere, die alle auf ihre Art einzigartig sind. Bernice Mutter ist eine Nummer für sich. Bei ihr wusste ich manchmal nicht, ob ich sie drücken, schütteln, oder küssen will. Was für eine schräge Person. Ebenso wie Cody, der Australier, nun gut, das sollte alles Erklären ... behaupten gewisse Leute.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft und so sehe ich alles vor mir. Ich bin sofort in der Geschichte drin und freue mich über ein Wiedersehen mit alten Bekannten auf der Ranch. Das Buch ist humorvoll, warmherzig und immer wieder spannend. Ich genieße die Zeit mit Deans Leuten total. Sie erwischen mich voll und ziehen mich in ihren Kreis.

Sie sind so besonders und mir wird für jeden ein Gefühl vermittelt. Alleine Mommy Faye: „Dean war kein Pflegekind. Dean war ein Geschenk.“ Wundervoll, diese zwei Sätze. Gänsehaut pur. Berührend und herzlich. Die Story ist farbenfroh wie eine Patchworkdecke. Bunt an Charaktere und bunt an Abenteuer.

In diesem Band sind wieder Tiere mit an Bord und nicht nur Pferde. Bernice Spitzname, den sie von Dean erhalten hat, hat mich laut lachen lassen. Das ist mein Name innerhalb meiner Familie, seit ich krabbeln kann. Und ich habe noch nie gehört, dass jemand anderes so genannt wird, herrlich.

Meine Kritik:
Nicht alles ist für mich nachvollziehbar. Der Perspektivenwechsel geht an manchen Stellen zu abrupt und ohne erkennbaren Übergang vonstatten. Für meinen Geschmack gibt es zu wenig Bernice-und-Dean-Zeit, aber dafür zu viele Nebenstränge, in denen sich Frau Wolff verliert, was zu unnötigen Längen führt. Ich hätte mir den Fokus mehr auf Dean und Bernice gewünscht.

Dadurch geht mir das Kribbeln zwischen den beiden verloren, bzw. baut sich erst gar nicht auf. Ich werde nicht schlau aus Dean. Für mich wirken die Protagonisten ausgebremst, was ich sehr schade finde. Zu vieles bleibt unausgesprochen, oder erreicht mich nur durch Erzählungen dritter.

Mein Fazit:
Mein Herz, dein Herz und die Pferde, ist eine warmherzige Story, in der sehr viel passiert. In der Geschichte geht es um Freundschaft, Loyalität, Vertrauen, bedingungsloser Hingabe und die Bereitschaft, für andere einzustehen. Der Zusammenhalt auf der Ranch, ebenso wie bei Deans Leuten, beeindruckt mich. Die Autorin schenkt mir viel Lesespaß und begeistert mich mit einem tollen Setting und bemerkenswerten Charaktere, die ich alle liebgewonnen habe. Sie bringt mich immer wieder zum Lachen. Einzig die Romantik und Liebe kommen mir zu kurz, weshalb ich einen Stern abziehe.

So vergebe ich 4 wundervolle Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung.


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