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Veröffentlicht am 02.04.2020

Verhaltene Spannung vor düsterer Atmosphäre im Nachkriegsberlin

Pandora
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Hans-Joachim Stein, Ermittler bei Scotland Yard, kehrt nach 15 Jahren als Kommissar zur neu gegründeten Mordinspektion des Westteils in seine Heimatstadt Berlin zurück. Nichts ist mehr, wie es war. Der ...

Hans-Joachim Stein, Ermittler bei Scotland Yard, kehrt nach 15 Jahren als Kommissar zur neu gegründeten Mordinspektion des Westteils in seine Heimatstadt Berlin zurück. Nichts ist mehr, wie es war. Der Krieg hat deutliche Spuren hinterlassen und ihm schlagen nur Abneigung, Vorurteile und Misstrauen der Kollegen entgegen.

Der erste Mord an einem bekannten Schieberkönig führt ins Rotlichtmilieu, und ihm folgt schnell ein weiterer. Während der Ermittlungen gerät Stein durch ein Versehen an eine Akte über die ungeklärten Todesumstände von 5 Frauen aus einer psychiatrischen Klinik und will hier unbedingt die Schuldigen finden.

Mit dem Protagonisten Stein bin ich nicht so richtig warm geworden, obwohl mir seine Hartnäckigkeit schon imponiert hat. Auch sein ihm zur Seite gestellter Kollege Wuttke hat nicht wirklich viele Sympathiepunkte erreichen können. Vielleicht hat das auch daran gelegen, dass hier nicht von einem Team die Rede sein kann. Zunächst haben beide mehr gegen- als miteinander gearbeitet, und das fand ich schon sehr anstrengend. Und ihr Verhalten Frauen gegenüber ist einfach unterirdisch.

Die Nachkriegszeit in Berlin mit der düsteren Atmosphäre, den Entbehrungen und den Trümmerwüsten ist gut beschrieben. Dazu kommt noch die brisante politische Situation zwischen Ost und West, die kurz vor der Eskalation steht, der schwelende Vater-Sohn Konflikt von Stein und manch andere Abgründe. Vielleicht ist es genau diese Mischung, die mir so zu schaffen gemacht hat, denn das Lesen ist mir immer schwerer gefallen .

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Veröffentlicht am 22.03.2020

Netter Sommerroman mit kleinen Mängeln

Das Haus am Orangenhain
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Als wäre der plötzliche Tod ihres Freundes nicht schon schlimm genug reißt sein Geheimnis ihr den Boden unter den Füßen weg. Eine Kollegin verhilft ihr zu einer 3-monatigen Auszeit in der Villa Naranja ...

Als wäre der plötzliche Tod ihres Freundes nicht schon schlimm genug reißt sein Geheimnis ihr den Boden unter den Füßen weg. Eine Kollegin verhilft ihr zu einer 3-monatigen Auszeit in der Villa Naranja in Spanien.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und die Geschichte lässt sich flüssig lesen. Die Protagonisten sind auch allesamt sehr sympathisch gezeichnet. Trotzdem fand ich die erste HÄlfte des Buches ziemlich zäh. Im Vordergrund steht dort immer noch die Trauerarbeit von Juno und trotz einiger weniger lustiger Begebenheiten hat mir das die Sommerstimmung doch etwas verhagelt.

Im 2. Teil nimmt die Handlung endlich etwas an Fahrt auf und der amüsante Sommerroman kommt zumindest immer wieder einmal zum Vorschein. Das Ende ist stimmig, wenn auch ein bisschen dick aufgetragen.

Insgesamt eine nette Zwischenmahlzeit.


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Veröffentlicht am 30.01.2020

Da ist noch Entwicklungspotential

Cold Case - Das verschwundene Mädchen
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Cold cases interessieren mich sehr, denn ich finde es faszinierend, auf welche Art und Weise nach etlichen Jahren noch Hinweise auf mögliche Täter gefunden werden können. Aus diesem Grund hat mich natürlich ...

Cold cases interessieren mich sehr, denn ich finde es faszinierend, auf welche Art und Weise nach etlichen Jahren noch Hinweise auf mögliche Täter gefunden werden können. Aus diesem Grund hat mich natürlich dieses Buch neugierig gemacht.

Tess Hjalmarsson leitet das Cold-Case-Team aus Überzeugung, denn sie möchte den Angehörigen die Ungewissheit über das Schicksal der Opfer nehmen. Mit ihrer Partnerin Maria bildet sie ein eingespieltes Duo. Für die Suche nach einem Serienmörder unterstützen beide die Abteilung "Gewaltverbrechen" und finden im Zuge der Ermittlungen Hinweise zu einem alten Vermisstenfall, dem MÄdchen Annika.

Der Prolog an sich war schon sehr spannend, danach folgte zunächst aber eine kleine Durststrecke durch das Vorstellen sämtlicher Ermittler. Tess und Maria waren mir von Anfang an sympathisch; die anderen Ermittler habe ich zum Teil nur als Randfiguren wahrgenommen. Die Ermittlungen nehmen langsam wieder Fahrt auf. Es gibt zwei parallel verlaufende Handlungsstränge zu den gegenwärtigen Ermittlungen sowie zu den letzten Tagen von Annika. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass der Cold Case um Annika mehr im Fokus steht. Mir ist er aber hier zu sehr in den Hintergrund gerutscht. Die Spannung bleibt fast die ganze Zeit über auf einem gleichbleibenden Niveau ohne weitere Höhen und Tiefen, und der letzte Teil kam mir etwas komprimiert vor. Einige Fragen sind offen geblieben und so ganz konnte ich mich mit dem Ende auch nicht anfreunden. Aber es war ein grundsolider Krimi mit Entwicklungspotential und ich werde dem Folgeband sicherlich noch eine Chance geben.

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Veröffentlicht am 23.11.2019

Ein Liebesbrief überlebt Jahrhunderte

Der Liebesbrief
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Der Liebesbrief“ ist nicht nur der Titel des Romans und im Mittelpunkt des Covers abgebildet, er spielt darüber hinaus auch noch eine nicht unerhebliche Rolle im Leben mehrerer Menschen.


Es stehen sich ...

Der Liebesbrief“ ist nicht nur der Titel des Romans und im Mittelpunkt des Covers abgebildet, er spielt darüber hinaus auch noch eine nicht unerhebliche Rolle im Leben mehrerer Menschen.


Es stehen sich zwei Zeitebenen gegenüber. Die Zeit des Unabhängigkeitskriegs um 1780 und das Hollywood von heute. In der Vergangenheit treffen wir auf Esther und Hamilton, die sich bereits seit Kindertagen kennen. Im Laufe der Jahre haben sich die Gefühle aber verändert und Esther steht trotz des Standesunterschiedes und der ablehnenden Einstellung ihres Vaters zu Hamilton, obwohl dieser sich noch sehr schwer damit tut. Dann bricht der Krieg aus und verändert alles.


Im Hollywood der Gegenwart hat sich Chloe´, eine Schauspielerin und „Königin der Sterbeszenen“ in ein Drehbuch verliebt, das auf einer wahren Geschichte basiert, nämlich der von Esther und Hamilton. Zudem ist der Drehbuchautor Jesse ein Nachfahre von Hamilton. Chloe´kämpft um diese Rolle und bekommt sie letztendlich.

Chloe´ ist überzeugt, dass es die einzige, wahre Liebe gibt. Sie hat aber nach vielen Enttäuschungen Trost in ihrem Glauben gefunden. Auch Jesse hat sein ganz persönliches Päckchen aus der Vergangenheit zu tragen, und wird immer noch von seiner Schuld erdrückt. So sind beide zunächst etwas überfordert, als aus Freundschaft Liebe wird.


Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Jedes Kapitel ist einer Person zugeordnet, was mir sehr gut gefallen und die Zeitsprünge übersichtlicher gemacht hat.


Obwohl mir alle 4 Protagonisten gleich sympathisch waren habe ich Esther besonders in mein Herz geschlossen. Für ihre Zeit finde ich sie sehr fortschrittlich, denn sie spricht offen aus, was sie fühlt und denkt und scheut auch keine Auseinandersetzung mit ihrem Vater.

Allen 4 haben eine Gemeinsamkeit: ihren Glauben, aus dem sie Kraft für ihr Leben schöpfen.


Mehr überzeugt hat mich allerdings der Handlungsstrang um Esther und Hamilton; insbesondere ihr unerwartetes Zusammentreffen nach etlichen Jahren war für mich eine runde Sache, das Happy End der Gegenwart war mir dann doch zu „hollywoodlastig“.



Insgesamt gesehen ein netter Roman, der mich aber nicht wirklich mitreißen konnte

Veröffentlicht am 24.10.2019

Kommt nicht an den 1. Band heran

Postscript - Was ich dir noch sagen möchte
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„PS Ich liebe dich“ habe ich vor Jahren gelesen und mit Holly zusammen gelitten, gelacht, geweint und jedem der 10 Briefe entgegengefiebert. Ich habe dieses Buch geliebt und war erstaunt, dass Cecelia ...

„PS Ich liebe dich“ habe ich vor Jahren gelesen und mit Holly zusammen gelitten, gelacht, geweint und jedem der 10 Briefe entgegengefiebert. Ich habe dieses Buch geliebt und war erstaunt, dass Cecelia Ahern nach dieser relativ langen Zeit eine Fortsetzung geschrieben hat. Denn die Latte lag schon sehr hoch…
Im Buch sind 7 Jahre nach Gerrys Tod vergangen. Holly befindet sich seit 2 Jahren wieder in einer Beziehung mit Gabriel und arbeitet im Laden ihrer Schwester mit. Diese überredet sie auch in ihrem podcast über ihre Trauererfahrungen und vor allem über Gerrys Geschenk, die Briefe, zu berichten. Einige sterbenskranke Menschen möchten Gerrys Idee aufgreifen und ihren Lieben etwas Ähnliches hinterlassen. Holly soll ihnen dabei im Club „PS Ich liebe dich“ tatkräftig unter die Arme greifen. Nach anfänglicher Abneigung steigt sie dann doch ein.
Der Einstieg in die Geschichte ist sehr schnell gelungen, handelt es sich doch zunächst um alte Bekannte. Auch der Schreibstil gefällt mir nach wie vor gut, allerdings schien er mir im ersten Buch irgendwie leichter und gefühlvoller.
Die Clubmitglieder und ihre Schicksale stehen natürlich im Mittelpunkt und auch der Tod bleibt nicht außen vor. Trotz alledem hat mich die Aneinanderreihung der einzelnen Geschichten nicht ansatzweise so berührt wie Hollys Geschichte zuvor und mitunter hat sich das Ganze auch ziemlich in die Länge gezogen. Lediglich im letzten Teil um Ginika sind dann erstmalig Tränen geflossen.
Holly selbst habe ich als ziemlich nervige und sprunghafte Person wahrgenommen. Nach der langen Zeit wieder in alte Verhaltsmuster zu verfallen und Gerry sogar als übernatürliche Erscheinung wahrzunehmen war mir dann doch zu dick aufgetragen und unglaubwürdig.
Vielleicht ist das Buch eher für Leser*innen geeignet, die nicht die Vorgeschichte kennen und unvoreingenommener herangehen.
Von mir gibt es 3 Sterne