Cover-Bild Throne of Glass – Der verwundete Krieger
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 832
  • Ersterscheinung: 21.09.2018
  • ISBN: 9783423718073
Sarah J. Maas

Throne of Glass – Der verwundete Krieger

Roman
Band 6 der Reihe "Die Throne of Glass-Reihe"
Michaela Link (Übersetzer)

Das Warten hat ein Ende - Throne of Glass geht weiter!

Selbstlos, mutig und verliebt in Celaena – all das war Chaol Westfall, Anführer der königlichen Leibgarde. Doch diese Zeiten sind vorbei. Das gläserne Schloss liegt in Schutt und Asche, Celaena ist nun Aelin Ashryver, rechtmäßige Königin von Terrasen, und Chaol selbst so schwer verletzt, dass er für immer gezeichnet sein wird. Seine einzige Chance auf Heilung liegt in Antica, der mächtigen Hauptstadt des südlichen Kontinents und Sitz der berühmten Schule für Heilerinnen. Während Aelin sich gegen den drohenden Krieg mit dem dunklen König wappnet, bricht Chaol nach Antica auf. Doch was er dort entdeckt, wird ihn nicht nur für immer verändern, es kann auch die Rettung für ganz Erilea bedeuten.

 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2021

Tower of Dawn

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Am Anfang hatte ich tatsächlich keine große Lust, diesen Teil zu lesen, weil ich wissen wollte wie es mit Aelin und den anderen weitergeht und ich noch nicht sonderlich mit Chaol warm geworden bin.

Aber ...

Am Anfang hatte ich tatsächlich keine große Lust, diesen Teil zu lesen, weil ich wissen wollte wie es mit Aelin und den anderen weitergeht und ich noch nicht sonderlich mit Chaol warm geworden bin.

Aber wow, ich bin wirklich sehr froh, diesem Teil gelesen zu haben. Wie in jedem Teil bisher, war die Geschichte im 1.Teil wieder sehr Slow-paced und hat sich etwas gezogen und hat erst im 2.Teil erst richtig an Fahrt aufgenommen.

Nichtsdestotrotz war es dadurch nicht schlecht.

Nesryn und ganz besonders Chaol haben diese Zeit für ihre persönliche Entwicklung gebraucht. Auch die neuen Charaktere waren sehr interessant, besonders die, die man schon vorher kurz kennengelernt hat und die jetzt eine richtige Rolle in der Handlung bekommen haben.

Vor allem Yrene habe ich sehr ins Herz geschlossen.

Auch das neue Land war unfassbar interessant und die ganzen neuen Sachen zum Plot, mit denen ich zum Teil absolut nicht gerechnet hätte.

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Veröffentlicht am 05.08.2020

Throne of Glass 6 - Rezension

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Meine Meinung:
Wenn ich ehrlich bin habe ich mich eine ganze Zeit lang davor gedrückt diesen Teil zu lesen, weil ich mich geärgert habe, dass die eigentliche Hauptperson (Aelin) gar nicht darin vorkommt. ...

Meine Meinung:
Wenn ich ehrlich bin habe ich mich eine ganze Zeit lang davor gedrückt diesen Teil zu lesen, weil ich mich geärgert habe, dass die eigentliche Hauptperson (Aelin) gar nicht darin vorkommt. Ich habe mich gefragt, wie die Autorin ganze 800 Seiten nur über Chaol füllen möchte. Ich hatte sogar überlegt das Buch beim Lesen der Reihe ganz auszulassen.
Als ich mich dann doch dazu durchgerungen habe das Buch gelesen, hat es mich positiv überrascht. Nach einiger Zeit hat man die Protagonisten liebgewonnen und mit ihnen mit gefiebert.

Schreibstil:
Grundsätzlich bin ich kein Fan davon, wenn die Erzählfigur immer wieder wechselt. Das sorgt bei mir oft dafür, dass ich mich beim Lesen ärgere, wenn die Perspektive ändert. Ich bin mir darüber im Klaren, dass die Autorin versucht die Spannung zu steigern oder einen Cliffhanger nachzuahmen. Trotzdem sorgt es bei mir nur dafür, dass ich mich nach einiger Zeit in die Geschichte der anderen Erzählfigur eingewöhnt habe und mich auch dann wieder ärgere, wenn sie sich ändert…

Fazit:
Trotz meiner Abneigung zu den Erzählstil hat Sarah J. Maas es mal wieder geschafft mich in ihren Geschichten gefangen zu nehmen und ich habe das Buch gerne verschlungen.
Ich habe Chaol und Nesryn gerne auf ihrer Reise begleitet und habe mich für Chaol gefreut, dass er die Chance hatte sich selbst zu finden, da er sich einmal im Leben nicht ausschließlich über sein Königreich identifizierte (obwohl es für ihn trotzdem eine große Rolle spielte). Außerdem habe ich auch Nesryn und einige neue Charaktere besser kennen und lieben gelernt. (Bald wird es schwierig den Überblich über all die involvierten Charaktere zu behalten )
Die Geschichte ist gut geschrieben und hat immer wieder etwas Neues parat. Natürlich ist sie auch besonders am Ende so spannend geschrieben, dass ich es kaum erwarten kann den nächsten Teil zu lesen.

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Veröffentlicht am 26.03.2020

Ein weiterer gelungener Teil, der mit seiner erfrischenden Art und Andersartigkeit vollkommen überzeugt!

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𝑴𝒆𝒊𝒏𝒆 𝑴𝒆𝒊𝒏𝒖𝒏𝒈
Ehrlich gesagt, war ich dem sechsten Band von Throne of Glass anfangs sehr skeptisch. Mehr als 800 Seiten, die ausschließlich um die Reise rund um Chaol und Nesryn zum Südlichen Kontinent ...

𝑴𝒆𝒊𝒏𝒆 𝑴𝒆𝒊𝒏𝒖𝒏𝒈
Ehrlich gesagt, war ich dem sechsten Band von Throne of Glass anfangs sehr skeptisch. Mehr als 800 Seiten, die ausschließlich um die Reise rund um Chaol und Nesryn zum Südlichen Kontinent handelt...? Für mich pure Folter nach den Ereignissen des vorherigen Bandes.

Doch ich wurde positiv überrascht durch die Andersartigkeit dieses Bandes und schließlich mochte ich ihn genauso gerne, wie die anderen Teile!

𝑺𝒄𝒉𝒓𝒆𝒊𝒃𝒔𝒕𝒊𝒍
Auch hier wirft Sarah J. Maas einen mit ihrem einzigartigen Schreibstil um und zieht einen regelrecht in den Bann. Durch ihre detaillierten Beschreibungen erweckt sie das Gefühl selbst Teil des Ganzen zu sein und alles hautnah selbst mitzuerleben.

𝑪𝒉𝒂𝒓𝒂𝒌𝒕𝒆𝒓𝒆
Chaol und Nesryn sind bereit aus vorherigen Bänden bekannt.

Obwohl mir Chaol in den vorherigen Teilen immer unsympathischer wurde, schaffte es Sarah J. Maas meine Meinung nochmals vollkommen zu ändern! Im Laufe der Geschichte erfährt man immer mehr Details über Chaol, sowie seine Hintergrundgeschicht und Beweggründe und fängt an ihn nach und nach besser zu verstehen. Mit ihm verfolgt man eine wirklich interessante Reise voller Leid, Schmerz und Schatten der Vergangenheit. Und für mich war es sehr faszinierend seine Entwicklung mitzuerleben.

Nesryn, die mir zunächst recht schleierhaft war, lernt man ebenfalls näher kennen, wodurch sie mir immer sympathischer wurde. Schließlich konnte sie mich mit ihrer doch sehr toughen Art und ihrem Zusammenspiel mit Sartaq und seinen Gefolgsleuten überzeugen.

Aber auch sämtliche neue Charaktere treten erstmals auf, darunter auch Yrene, die zu eine meiner Lieblingsfiguren in dem Buch wurde. Sie ist eine wirklich unglaubliche Frau - ehrlich, willensstark, mutig, aber auch stur. Auf ihre ganz eigene Weise ist sie stark und total bewundernswert, sodass sie einfach eine Heldin für sich ist! Aber auch die anderen Nebencharaktere beweisen Vielseitigkeit und machten die Geschichte einfach vollkommen.

𝑯𝒂𝒏𝒅𝒍𝒖𝒏𝒈
Die Story an sich war sehr erfrischend im Vergleich zu den Vorgängern. Im Gesamten war deutlich weniger Action und Spannung anfangs vertreten, was das Buch aber keineswegs langweilig machte, sondern im Gegensatz seinen ganz eigenen Charme somit hatte. Die ganze Atmosphäre war sehr harmonisch und ich liebte es einfach! Wobei der Südliche Kontinent und dabei vor allem die Stadt Anticia es mir sehr angetan haben. Die Geschichte von Chaols Heilungsprozess mithilfe von Yrene, aber auch die Abenteuer von Nesryn waren sehr angenehm zu lesen. Aber natürlich begeisterte mich Sarah J. Maas auch mit unvorhersehbaren Wendungen, emotionalen Tiefpunkten und ein Ende, was es absolut in sich hatte!

𝑭𝒂𝒛𝒊𝒕
Ein weiterer gelungener Teil der Throne of Glass Reihe, der auf seine eigene Weise besonders und mit seiner erfrischenden Art und Andersartigkeit im Vergleich zu seinen Vorgängern überzeugt!

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Veröffentlicht am 27.07.2019

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Der verwundete Krieger oder auch der Chaol Band^^ Dabei eins vorweg, es geht nicht nur um Chaol, sondern auch um Nesrin die ihn begleitet und um Yrene, die beste Heilirin. Aus der Perspektive der drei ...

Der verwundete Krieger oder auch der Chaol Band^^ Dabei eins vorweg, es geht nicht nur um Chaol, sondern auch um Nesrin die ihn begleitet und um Yrene, die beste Heilirin. Aus der Perspektive der drei wird die Geschichte erzählt und wie es bei Frau Maas so ist, kommen noch jede Menge Nebencharaktere dazu.

Ich muss gestehen, ich habe die anderen schon vermisst. Trotz, dass ich Chaol sehr mag und gerne über ihn gelesen habe. Auch den südlichen Kontinent fand ich interessant, aber manchmal waren es mir zu viele Beschreibungen. Auch fand ich den Handlungsstrang um Nesrin nicht so interessant, was aber daran liegt, dass ich sie schon in Band 4 nicht so mochte.

Dafür mochte ich Yrene und Chaol sehr und habe ihre Szenen gerne gelesen. Richtig toll fand ich die Aha Momente, es gab da ein paar Sachen, damit hätte ich nie gerechnet und von einem Buch überrascht zu werde, wenn man schon so viele gelesen hat, ist einfach richtig cool.

Von mir gibt es 4,5 Sterne, weil ich manche Passagen etwas langweilig fand.

Veröffentlicht am 09.03.2024

NICHT MEIN LIEBLINGSBAND DER REIHE ABER ZWEIFELLOS LESENSWERT!

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Nachdem Sofia und ich mit "Throne of Glass - Die Erwählte" unseren Buddy-Reread der "Throne of Glass"-Reihe gestartet haben, sind wir mittlerweile bei Band 5 und 6 angelangt. Für diese beiden Bände haben ...

Nachdem Sofia und ich mit "Throne of Glass - Die Erwählte" unseren Buddy-Reread der "Throne of Glass"-Reihe gestartet haben, sind wir mittlerweile bei Band 5 und 6 angelangt. Für diese beiden Bände haben Sofia und ich uns etwas Besonders ausgedacht und zwar haben wir beschlossen, sie parallel zu lesen. Das hat drei Gründe: Zunächst sind wir beide keine großen Chaol-Fans und mussten so keine 800 Seiten am Stück nur über ihn lesen. Als zweites spielen Band 5 und Band 6 ja auf einer Zeitebene an unterschiedlichen Orten, sodass sich die Kapitel der beiden Bände wie unterschiedliche Handlungsstränge lesen. Und zuletzt müssen wir so nach dem Cliffhanger von Band 5 nicht noch ein ganzes Buch darauf warten, bis es in Band 7 endlich mit der Haupthandlung weitergeht. Ich kann diese parallele Lesart auf jeden Fall sehr weiterempfehlen! Da ich Band 6 beim ersten Lesen komplett übersprungen hatte (aus oben genannten Gründen - kein Bock auf Chaol und ich wollte gleich mit Band 7 weiterlesen), war ich besonders gespannt auf diesen für mich ganz neuen Band der Reihe!

"Er war Lord von Nichts. Lord der Eidbrecher. Lord der Lügner."

Zuerst wenige Worte zum Buchcover. Ich mochte die minimalistische Gestaltung der Reihencover mit der illustrierten Silhouette der Hauptfiguren vor einem weißen Grund schon immer sehr gerne. Auch wenn der mangaartige Stil nicht ganz so gut zu den Gesichtern der Figuren passt, ist der generelle Vibe doch sehr gut getroffen. Auf Band 6 sieht man nun Chaol, dessen Gesicht von einem Kapuzenumhang verdeckt wird, umweht von goldenem Wüstensand. Nicht ganz so zufrieden bin ich wieder mit dem Titel der Übersetzung, die an "Tower of Dawn" einfach nicht heranreicht. Dafür gibt es aber auch hier wieder eine tolle Landkarte von Charlie Bowater, die das Verfolgen der Handlung auf dem südlichen Kontinent erleichtert.

Erster Satz: "Chaol Westfall, ehemaliger Captain der königlichen Garde und jetzt rechte Hand des frisch gekrönten Königs von Adarlan, hasste ein Geräusch inzwischen mehr als jedes andere."

Auf "Throne of Glass - Der verwundete Krieger" habe ich mich bei diesem Reread besonders gefreut, da es das aktuell einzige veröffentlichte Buch von Sarah J. Maas ist, das ich noch nicht gelesen habe. Genau wie die anderen Bücher der Reihe startet dieses etwas gemächlich in die Geschichte. Da wir hier aber einen komplett neuen Kontinent mit vielen neuen Figuren kennenlernen müssen, ist das zunächst nicht weiter schlimm. In der ersten Hälfte des Buches geht es vor allem darum, die Heilung von Chaols Körper und Seele zu verfolgen und nebenbei das neue Setting samt seiner neuer Möglichkeiten zu erkunden. Denn Chaol ist nicht nur ins Großkhanat gereist, um von den Heilerinnen des Towers geheilt zu werden, sondern auch um für seine Königin Verbündete für den kommenden Krieg gegen die Valg zu gewinnen. Neben Recherchen, die interessante Informationen über die Geschichte und mögliche Schwächen der Valg zu Tage fördern, geht es also auch darum, den Großkhan und dessen Kinder mittels politischer Intrigen am königlichen Hof zu überzeugen, sich Aelins Streitkräften anzuschließen. Die Erklärung der politischen Strukturen im Großkhanat, das Einführen der neuen Figuren und Chaols neuer Alltag mit Yrene, der vor allem aus Übungen und Heilsessions besteht, bei denen sich die beiden auch langsam näherkommen, werden dabei im ersten Drittel nur gelegentlich von einzelnen Spannungselementen unterbrochen. Erst als Nesryn mit dem Prinzen Sartaq loszieht, um die Ruk-Reiter aufzusuchen und sich ein zweiter Handlungsstrang abspaltet, nimmt die Handlung mehr Fahrt auf.

"Die Schönheit der Wüste gefällt nicht jedem", sagte sie. "Aber für mich ist es irgendwie so, als sänge sie ein Lied." Dieses Meer, auf dem niemals Schiffe segeln würden - manch einer würde es betrachten und nur den sengenden Tod sehen. Er sag nur Stille - und Sauberkeit. Und langsam kriechendes Leben. Ungezähmte, wilde Schönheit."

Hätte ich Band 6 alleinstehend gelesen, wären mir wohl einige Längen im Einstieg negativ aufgefallen. In Kombination mit dem sehr epischen und hektischen Band 5 waren die langsameren, detailreicheren Kapitel allerdings eine gute Abwechslung. Schön ist auch, dass hier immer wieder der Bogen zurück zu den Haupakteuren der Reihe und dem herannahenden Krieg auf dem nördlichen Kontinent gespannt wird. So erreicht die Nachricht von Aelins Kämpfen in Skulls Bay und den Stone Marshes durch Spione in aller Welt auch den südlichen Kontinent und wir treffen hier auch alte Bekannte und neue Verwandte von liebgewonnenen Figuren der anderen Bände an. Kombiniert mit der Tatsache, dass Chaol hier wichtige Informationen und neue Beziehungen gewinnt, die für das große Finale wichtig werden, sehe ich nun rückblickend schon ein, dass sich das Lesen von Band 6 lohnt und man beim Überspringen dieses Bandes einiges verpasst.

"Da war dieser Moment, als er sein Schwert in den Avery geworfen hatte. Als er außerstande gewesen war, das Gewicht der Waffe an seiner Seite, in seiner Hand zu ertragen, und er hatte es mitsamt der Bedeutung, die ein Captain der Garde hatte, in die dunklen, strudelnden Fluten geschleudert. Seitdem sank er immer tiefer, seitdem war er am Ertrinken. Lange vor seiner Wirbelsäulenverletzung. Er war sich nicht sicher, ob er überhaupt versucht hatte zu schwimmen."

Punkten konnte Band 6 auch mit der tollen Erweiterung des bisherigen Worldbuildings. Mit den verschiedenen Ländern Erileas und dem Land der Fae in Wendlyn haben wir bisher schon einiges von Sarah J. Maas´ Fantasy Welt gesehen. Der südliche Kontinent bietet allerdings nochmal ein bisher unbekanntes Setting zum Entdecken an, das sich ganz wunderbar in die restliche Welt einfügt. Mit Ritten durch staubige Wüsten, orientalischen Märkte, Flüge über schneebedeckte Berge, Kämpfe mit Riesenspinnen und rauschenden Feste in Palästen wie aus 1001-Nacht erinnert mich der südliche Kontinent ein bisschen an Essos aus "Game of Thrones", Antica hat für mich leichte Königsmund-Viebs und die Reiterclans erinnern mich entfernt an die Dothraki. Gepaart mit den Ruks, den Heilerinnen des Towers, der Geschichte des Großkhanats und den stygischen Spinnen ergibt sich aber dennoch eine originelle, lebendige Fantasy-Welt, wie man es von der Autorin kennt.

"Sie konnte gar nicht genug kriegen, wollte alles in sich aufsaugen. Wie klein doch alles war, wie hübsch und ordentlich. Ein Land, von einer Siegernation erobert, und doch geliebt und genährt. Ihr Land. Ihre Heimat. Die Sonne und das Buschland und die hügeligen Grasebene, die in der Ferne lockte. Die üppigen Dschungel und Reisfelder im Westen. Die blassen Sanddünen der Wüste im Nordosten. Mehr als sie in einem ganzen Leben sehen konnte - weiter weg, als Kadara an einem einzigen Tag fliegen konnte. Dieses Land - eine ganze Welt."

Das ganz besondere Herzstück der Geschichte, das diese Fantasy-Geschichte von vielen anderen im High-Fantasy-Bereich abhebt, sind jedoch die Protagonisten. Im Vordergrund stehen hier Chaol, Nesryn und Yrene, welche abwechselnd in der dritten Person aus ihrer Perspektive erzählen, es wird allerdings auch eine große Anzahl an Nebenfiguren wie Borte, Falkan, Hasar oder Hafiza vorgestellt. Mit Chaol musste ich erst warm werden, da er sich in den vergangenen Bänden vor allem Aelin gegenüber nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat. Ganz loslassen, konnte ich meine Abneigung gegen ihn in diesem Band leider nicht, allerdings ist zumindest mein Verständnis für ihn deutlich gewachsen. Durch seine Heilung tauchen wir sehr tief in seine emotionalen Wunden ein und verstehen langsam, weshalb er sich in der Vergangenheit so verhalten hat. Zu sehen, wie er mit seinen hohen Erwartungen an sich selbst, seinen überhöhten Moralvorstellungen und seiner Angst zu versagen kämpft und dabei über sich hinauswächst, ist durchaus sehr berührend geschrieben. Nichtdestotrotz gab es im Laufe der 800 Seiten zahllose Szenen, in denen ich angesichts seiner geringen emotionalen Intelligenz und seiner Angewohnheit, seine eigenen Emotionen unreflektiert auf seine Mitmenschen zu projizieren, genervt die Augen über ihn verdrehen musste. Auch wenn er also nicht wirklich mein Herz gewinnen konnte, hat er deutlich an Charaktertiefe zugelegt und konnte hier ohne die dominanten Alpha-Figuren um ihn herum (aka Aelin, haha), zu einem interessanten Charakter aufblühen.

"Yrene lächelte, und dann lachte sie aus vollem Halse. Es war der schönste Laut, den Chaol je gehört hatte. Und dieser Augenblick, in dem sie gemeinsam über den Sand, durch den Wüstenwind flogen, ihr Haar ein goldener Banner hinter ihr... Vielleicht zum ersten Mal überhaupt fühlte Chaol sich wirklich wach, wirklich lebendig. Und eine tiefe Dankbarkeit erfüllte ihn."


Die meisten Credits für seine Entwicklung würde ich allerdings nicht ihm selbst, sondern Yrene zuschreiben. Die junge Heilerin tauchte zwar einmal kurz in den Novellen auf (so ein geniales Crossover kann sich auch nur SJM überlegen!!!!), ansonsten lernen wir sie hier aber von Grund auf kennen. Nachdem sie sich alleine von Fenharrow aus bis zum südlichen Kontinent durchgeschlagen hat, hat sie bei den Heilerinnen des Towers ein Zuhause und in der obersten Heilerin Hafiza eine neue Mutterfigur gefunden. Als sie ausgerechnet den Captain von Ardarlans Garde heilen soll - dem Land, das für den Tod ihrer Mutter und die Unterdrückung ihrer Heimat verantwortlich ist - ist sie alles andere als begeistert. Um ihrem Eid zu folgen, stimmt sie allerdings zu, ihm zu helfen und begibt sich damit auf eine Reise, die ihr nicht nur eine neue Liebe, sondern auch neue Erkenntnisse über ihre eigene Magie beschert. Mit ihrer Selbstlosigkeit, Charakterstärke und ihrer heilenden Ruhe konnte mich Yrene anders als Chaol von der ersten Minuten an abholen. Durch ihre Geschichte, aber auch ihr Verhalten Chaol gegenüber wird schnell klar: sie ist unfassbar stark, das aber auf eine eher sanftmütige und leise Art, was sie eigentlich zu einer eher ungewöhnlichen SJM-Hauptfigur macht - die doch sonst eher selbstbewusste, laute Figuren sind. Damit passt sie sehr gut zu Chaol, auch wenn ich die beiden (weil ja, ihr wisst es mittlerweile: ich mag ihn nicht besonders) lange nicht so sehr gefühlt habe wie andere Paare der Reihe.

"Ich werde das hier immer lieben", sagte Yrene und er wusste, dass sie nicht von dem Medaillon sprach, als sie eine Hand von seinem Gesicht auf seine Brust gleiten ließ. Auf sein tobendes Herz. "Ganz gleich, was der Welt auch zustoßen mag." Ein weiterer federzarter Kuss. "Ganz gleich, welche Ozeane, Berge oder Wälder im Weg sind."

Neben Chaol und Yrene, die in Antica verbleiben, dürfen wir ab der Hälfte der Geschichte mit Nesryn Ausflüge über den ganzen südlichen Kontinent hinweg unternehmen. Mit Nesryn habe ich mich zunächst etwas schwer getan, da sie zuvor für mich eine klare Nebenfigur war, die mich nicht besonders interessierte. Auch in diesem Band bleibt sie trotz ihrer eigenen Liebesgeschichte und Erzählperspektive deutlich mehr im Hintergrund als Chaol und Yrene. Um den sehr ruhigen Einstieg noch etwas aufzupeppen, hätte ich mir gewünscht, dass sie bereits etwas früher loszieht. Generell hat mir aber sehr gut gefallen, dass sie ihr eigenes Abenteuer bekommt, statt neben den beiden Turteltauben zu sitzen und zu warten, bis sie von Chaol abserviert wird. Ihr Handlungsstrang bietet auch die meisten Überraschungen, die den restlichen Verlauf der Reihe stark beeinflussen werden.

"Yrene krachte in die Dunkelheit und schrie. Die Dunkelheit brüllte zurück und sie stürzten sich aufeinander, rangen miteinander. Eine fremde, kalte, johle Dunkelheit voller Fäulnis und Hass. Und Yrene gab alles. Jede Faser von sich. Und oben, wie durch die Oberfläche eines nachtdunklen Meeres voneinander getrennt, brüllte Chaol vor Qual. Heute. Es endete heute. Hier und jetzt."


Ihr seht, "Throne of Glass - Der verwundete Krieger" konnte mit Schreibstil, Worldbuilding und vor allem mit Yrene für mich punkten, in anderen Punkten waren aber einige Schwächen für mich vorhanden. Das betrifft leider auch das Ende, welches zwar wieder einige spannende Actionszenen und überraschende Wendungen liefert, für mich aber etwas überhastet war. Wie gesagt kommt die Geschichte erst nach gut 500 Seiten auch auf Handlungsebene in Schwung. Für mich war das leider etwas zu spät, sodass der Showdown und die damit einhergehenden Entwicklungen etwas zu knapp waren (Achtung Spoiler(view spoiler)). Für die etwas unrunde Schwerpunktsetzung was Anfang und Ende anbelangt sowie für meine persönlichen Schwierigkeiten was Chaol angeht, ziehe ich jeweils einen halben Stern in der Gesamtbewertung ab, empfehle das Buch aber dennoch ausdrücklich weiter!!!

"Es war Qual und Verzweiflung und Furcht. Es war Glück und Lachen und zur Ruhe kommen. Es war Leben, alles davon, und als die Dunkelheit sich auf Chaol und Yrene stürzte, fürchtete er sie nicht."



Fazit:


"Throne of Glass - Der verwundete Krieger" ist ein Band, der aufgrund des anderen Settings, des ruhigeren Tempos, der anderen Figuren und des anderen Schwerpunkte etwas aus der sonstigen Reihe herausfällt. Da ich mit dem südlichen Kontinent sehr viel Spaß hatte, die neuen Informationen und Figuren für das Finale benötige und viele tolle Momente vorhanden waren, kann ich rückblickend sagen, dass sich das Lesen trotz meiner Vorbehalte (Chaol gegenüber) auf jeden Fall gelohnt hat. Zu meinem Lieblingsband der Reihe wurde es aber definitiv nicht!

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