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Veröffentlicht am 28.03.2020

Wenn Widerstand zur Pflicht wird

Im Widerstand
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Wie gross war der Widerstand im Dritten Reich?
Wie viele Gegner hatte Hitler wirklich?
Und wer konnte was bewirken?
Wen kennt man, wen verehrt man, wer ist ungenannt und konnte doch Widerstand vorbringen?
War ...

Wie gross war der Widerstand im Dritten Reich?
Wie viele Gegner hatte Hitler wirklich?
Und wer konnte was bewirken?
Wen kennt man, wen verehrt man, wer ist ungenannt und konnte doch Widerstand vorbringen?
War jeder Widerstand gleich, hatten alle die gleichen Beweggründe?
Was wusste die Bevölkerung?
In seinem sachlichen Buch „Im Widerstand“ setzt sich der Autor mit der damaligen Zeit im Dritten Reich auseinander. Sachlich aber verständlich, jedoch nicht zum schnell „durch hasten“ und für Zwischendurch.
Er beginnt mit einem Blick auf das damalige Volk unter der Herrschaft von Hitler, wie sie reagiert haben auf Flugblätter, Attentate, wie weit war der Widerstand vertreten, bekannt, toleriert oder verhasst? Konnte die Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg behaupten sie hat von den Gräultaten Nichts gewusst? Konnte sie behaupten den Widerstand unterstützt zu haben obwohl dies nicht der Fall war?
Wo war Widerstand vertreten?
Man kennt die „Weiße Rose“, ebenso sind Georg Elser und Claus Schenk Graf von Stauffenberg, sie sind Helden die im Nationalsozialismus den Widerstand gewagt hatten. Mit Flugblättern, mit Parolen an Hauswänden und öffentlichen Gebäuden, mit Bomben die in Hitlers Nähe detoniert sind.
Doch Dank diesem Buch erfahren wir mehr, über den geplanten Widerstand, über Gruppen die sich zusammenschlossen weil sie das Regime unter Hitler beenden wollten. Egal ob es aus den eigenen Reihen der NSDAP kam, aus der Opposition, Verbände und Gruppen aus Bildung, Kultur, Künstler, Schriftsteller, Journalisten. Aus der katholischen und der evangelischen Kirche. Von Studenten, Soldaten, Offizieren. Sie alle verband mehr oder weniger ein Widerstand gegen das Regime und sie wollten den Umsturz des Dritten Reiches.
Doch Widerstand ist nicht gleich Widerstand, viele Menschen kamen zwar mit dem gleichen Wunsch an einen Tisch zusammen, aber jeder hatte dann doch andere oder eigene Vorstellungen von einem Umsturz. Schon da fingen sich die Geister an zu scheiden. Bei einigen war es wichtiger die Dinge für nach dem Umsturz zu regeln, sie die Gesetze auszudenken, sich in eine gute Position zu heben, ohne zu überlegen was die Alliierte darüber denken bzw. deren Aussagen hinzuziehen.
Ich war erstaunt wie viel Widerstand sich schon sehr früh gebildet hat. Ebenso hat mich die ein oder andere Institution überrascht dass sie so konsequent gegen Hitler war, ihr Leben riskierte und wusste dass sie das Leben verlieren könnte bzw. werden. Gleichzeitig war ich über die Einigkeit der katholischen Kirche mit dem Regime sehr schockiert und fassungslos, gab es doch höhere Würdenträger die meinten den Nazis nach dem Sturz helfen zu müssen, sie standen hinter den Ansichten dieser Rassenideologie.
Aber auch Juden die sich versteckten, in den Untergrund gingen, die kämpften und versuchten zu überleben werden in einem grossen Kapitel dargestellt, das war eines der Kapitel welches mich am meisten berührt und schockiert hat.
Das Buch trumpft ebenso mit Fotografien und einem gut beschriebenen Anhang auf welches nochmals das ganze Sachbuch gekonnt und intensiv abrundet.
Ein Buch welches sachlich geschrieben und recherchiert ist, trotzdem wichtiger denn je und eine gute Zusammenfassung des Widerstands zu damaligen Zeit des Regimes. Ich spreche auf jeden Fall eine Leseempfehlung. Denn wenn aus Unrecht Recht wird, dann wird Widerstand zur Pflicht.

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Veröffentlicht am 28.03.2020

Schweigen der Generationen

„So ich noch lebe …“
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„Held bin ich ja“, aber nur ein trauriger. Warum musste ich nur so dumm sein und jetzt meinen Lieben solche Not auferlegen?“ (Seite 216)
Wolfgang Paterno begibt sich auf Spurensuche seine Großvaters Hugo ...

„Held bin ich ja“, aber nur ein trauriger. Warum musste ich nur so dumm sein und jetzt meinen Lieben solche Not auferlegen?“ (Seite 216)
Wolfgang Paterno begibt sich auf Spurensuche seine Großvaters Hugo Paterno.
In der Familie ist er der leise „Geist“, der Opa ohne Kopf, man verschweigt ihn lieber, spricht sehr selten von ihm, legt ein Tuch der Stille über Dinge die sich damals zugetragen haben. Das Leben seines Großvaters passt in zwei Aluminiumkisten, mit ihren Inhalten versucht der Enkel Wolfang Paterno das Leben seines Großvaters zu „rekonstruieren“.
Vorweg – dieses Buch ist absolut lesenswert weil es eine Geschichte aufzeigt die im damaligen Nationalsozialismus täglich zigtausend Mal geschehen ist. Und dieses Buch, diese Familientragödie möchte ich schon sagen, zeigt ebenfalls auf dass ein Verbrechen, eine Denunziation wie in diesem Fall, auch noch auf weitere Generationen übergeht, dass dieses Verbrechen, dieser Schatten wie hier bei Hugo Paterno, weiterhin auf allen liegt.
Hugo Paterno war 4facher, stolzer Familienvater, sehr verliebt in seine Frau Maria und ein sehr gottesfürchtiger Mann. Wer sich mit dem Nationalsozialismus auskennt weiss aber dass dies zu Zeiten des Dritten Reiches gar nicht gerne gesehen war. Und doch war Hugo in seinem Glauben, in seiner ehrlichen Art unerschütterlich.
Als Zollbeamter macht Hugo Karriere, ist bei vielen für seine hilfsbereite und höfliche Art bekannt. Und doch stammt er von italienischen Wurzeln ab, was vor dem Nationalsozialismus schon schwer war wird jetzt nicht leichter. Und doch lässt er sich weiterhin nicht unterkriegen, mit dem Dritten Reich und seinen glühenden Anhängern, Orden und Vereinen haben Hugo und seine Frau Maria nicht sonderlich viel zu tun.
Schon 1938 wird Hugo bei oberen Stellen „gemeldet“ weil er nicht von Glauben Abstand nimmt, mit seiner Meinung aber auch nicht hinter dem Berg hält. Eine ehrliche Seele eben. Ab da haben ihn Vorgesetzte und andere Abteilungen auf dem Schirm. 1940 geschieht eine erneute Denunziation die Hugo einiges in seinem Job kosten wird. Doch der „finale“ Schlag gegen ihn erfolgt 1943 als eine Frau ihn erneut denunziert und Hugo von der Gestapo festgenommen wird.
Anhand von Bildern, Briefen, Ausweisen, Schriftstücken und Dokumente versucht hier der Autor Wolfang Paterno seinen Großvater zum Leben zu erwecken, was ihm sehr gut gelingt. Er fügt Briefe, Fotos und Dokumente in dem Buch bei, es gibt einen großen Anhang zum Ende und alles ist gut recherchiert, sehr verständlich und vor allem voller Gefühle zu lesen. Man merkt wie sehr dem Autor das Schicksal seines Großvaters nahe geht, wenn man 2 Kisten hat und mehr nicht, aber ihn nie vor sich stehen hatte, ihn nie lachen, fluchen, schimpfen oder hat reden hören. Ein Versuch einen Menschen zu zeigen von dem man aber nicht alles weiß.
Wie schon oben erwähnt ist dieses Buch auch so lesenswert weil man hier merkt wie sehr eine Familie , noch heute, unter dieser Denunziation leidet. Was dies mit ihnen gemacht hat, das Schweigen, das nicht darüber reden, das sich schämen, obwohl es keinerlei Gründe dafür gibt. Das Verhalten der Täter, deren Enkel, Weggefährten von Hugo die noch leben, werden auch genannt und kommen zu Wort, ebenso was nach dem Zerfall des Dritten Reiches mit dem Fall „Hugo Paterno“ geschehen ist.
Ein Buch was ich für sehr wichtig empfinde und ich dem Autor für seine Spurensuche einen sehr großen Respekt aussprechen möchte. Eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.03.2020

Rasanter Thriller einer spannenden Reihe

Hard Sequences – Feuerblut
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Chris ist Trauzeuge bei der Hochzeit seines besten Freundes Sebastian. Doch dieser erscheint nicht vor dem Altar, ein Blumenmädchen hat große Blutflecken auf dem Kleid. Für Chris fällt eine Welt zusammen…denn ...

Chris ist Trauzeuge bei der Hochzeit seines besten Freundes Sebastian. Doch dieser erscheint nicht vor dem Altar, ein Blumenmädchen hat große Blutflecken auf dem Kleid. Für Chris fällt eine Welt zusammen…denn er hat Sebastian viel Geld geliehen…Geld welches nicht ihm sondern einem libanesischem Clanchef gehört und geliefert werden muss… wie soll Chris, der ständig pleite ist, da Geld zusammenbekommen?!
Dies ist das 4.te Buch der Hard Sequences Reihe die von Daniela Arnold, Melisa Schwermer, Martin Krist und eben Andre Milewski ins Leben gerufen wurde.
Der Thriller entwickelt sehr schnell eine bedrückende Stimmung, denn 15.0000 will keiner irgendeinem Clanchef schulden, oder? Und Chris hat genau dieses Problem und muss nun schauen wie er das wieder in Ordnung bringt.
Der Schreibstil ist sehr packend, nimmt einen sofort ein und es fällt schnell schwer das Buch wegzulegen. Wer die Thriller von Andre Milewski kennt weiss wovon ich rede. Und immer wenn man denkt – jetzt ist die Spannung am höchsten Punkt, mehr geht nicht, dann setzt der Autor noch ein Körnchen oben drauf.
Chris…also zu Beginn war er mir nicht unsympathisch sondern einfach nur mh, dumm, etwas stark blauäugig und ja, wer lässt sich für kleine Botengänge eines Clans einspannen und meint er macht hier noch bei „halblegalen“ Geschäften mit. Chris, genau, wie gesagt, etwas stark blauäugig.
Dummerweise kann Chris auch nicht „Nein“ sagen als der Sohn des libanesischem Clanchefs auf ihn zukommt und einen Drogendeal der Gegenseite verpatzen will. Er braucht das Geld ja schließlich…und genau da beginnt das ganze Schlamassel mit Auswirkungen das einem die Spucke wegbleibt. Das ist Action und Brutalität im Sinne von John Wick, aber nicht stumpf, dumpf sinnig oder einfach nur blödes Geballer. Nein, hier mischt der Autor schon gut durch und zeigt die Rivalitäten von Clans, welche „Geheimwaffen“ sie aus der Tasche ziehen und wie egal es manchen Leuten ist solange sie an das gesteckte Ziel kommen.
Und dadurch dass der Autor den Parkour Sport mit einbindet, sehr bildhaft und glaubwürdig, wird hier die Spannung und das Unerwartete nochmals hervorgehoben.
Damit man im ganzen Bild ist würde ich auf jeden Fall alle 4 Bücher empfehlen, doch auch abgeschlossen sind sie bündig und schlüssig. Ich wurde hier sehr gut und sehr spannend unterhalten und werde den Thriller auf jeden Fall weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 02.04.2020

Mara konnte mich begeistern

Blinde Rache
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Mara Billinsky ist zurück in ihrer Heimatstadt Frankfurt, zurück bei der Mordkommission, auch wenn sie dort mit wenig Euphorie und Applaus erwartet wird. Und ihr Chef Klimmt macht ihr auch gleich klar ...

Mara Billinsky ist zurück in ihrer Heimatstadt Frankfurt, zurück bei der Mordkommission, auch wenn sie dort mit wenig Euphorie und Applaus erwartet wird. Und ihr Chef Klimmt macht ihr auch gleich klar dass sie mit den grossen Fällen gar nicht zu rechnen hat. Doch es geschehen grausame Morde in Frankfurt – Chefs von Clans, Rockerbanden oder Einbruchserien werden tot und gefoltert aufgefunden. Hinweise gibt es nicht einen, eine Verbindung ist nicht aufzuführen. Obwohl Klimmt Mara das ermitteln untersagt hat…hört sie nicht auf ihn und will die Gemeinsamkeit der Opfer herausfinden…
Der erste Band mit der sehr coolen und taffen Ermittlerin Mara Billinsky.
Das Buch ist in 3 Kapitel unterteilt was ich persönlich sehr gelungen finde. Zu Beginn und im ersten Abschnitt passiert nicht sonderlich viel, im Prinzip beginnt Mara Billinsky in Frankfurt neu, und wir ebenso mit ihr. Ich persönlich fand diese „langsame“ Einleitung nicht als nervig oder langatmig weil man sich so auf das Umfeld und die neue Situation von Mara einstellen konnte.
Mara Billinsky… ich bin nach diesem Buch schon ein Fan von ihr. Denn Mara ist anders mit ihren Tattoos, schwarzer Kleidung, ihrer rauen Schale, den Piercings und ihrem Make up. Sie hat viel mitgemacht und musste sich irgendwann von ganz unten wieder hochkämpfen und das spiegelt sich in ihrem Charakter sehr gekonnt und glaubwürdig wieder. Sie mag rau erscheinen und doch hat sie einen ängstlichen und fürsorglichen Kern den sie aber lieber im Verborgenen behält. Ich liebe ihre Art der Ironie, sie ist weder auf Mund noch Kopf gefallen und Grenzen kennt sie einfach nicht.
An ihrer Seite ist ihr sehr unscheinbarer Kollege Jan Rosen… das absolute Gegenteil von Mara. Immer schick angezogen, er lässt sich von seinen Kollegen zur Schreibarbeit verdonnern und ist „der Spatz“, während Mara „die Krähe“ genannt wird. Man sieht – unterschiedlicher geht es kaum. Und doch färben beide mit ihrer Art auf den anderen ab und es entsteht ein neues Bild was sich sehr interessant entwickelt und wohl noch weiterentwickeln wird.
Die Taten sind heftig, ja, aber ich muss dem Autor mein Lob aussprechen da er hier nicht auf reinen Mord und Totschlag setzt, die Kugeln schon nach 10 Seiten durch die Gegend fliegen und es nur noch dumpf sinnige Action gibt. Nein, es geht um mehr, um Hintergründe und um ein Thema was schon seit Jahren Anstoss in den Medien findet und man doch keinen Umschwung, keinen Sinneswandel bemerkt. Und auch wie viele Menschen in den Gerichten, als Anwälte, Richter, Staatsanwälte, als Familien, als Polizisten, als Seelsorger an ihre Grenzen kommen, merken dass Rechtsprechung nicht gleich der Gerechtigkeit dient.
Mara Billinsky sowie Jan Rosen konnten mich mit ihrem ersten Fall auf jeden Fall überzeugen und die weiteren Bände haben mich auf jeden Fall neugierig gemacht. Für Thrillerfans die einfach ein bisschen mehr Tiefe, weniger Action und mehr Hintergrund lesen ist das Buch, die Reihe, auf jeden Fall lesenswert.

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Veröffentlicht am 18.03.2020

Ein Buch mit Tiefe

Die Tiefe
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In seinem Buch „Die Tiefe“ beleuchtet der Autor Anthony Doerr 6 Geschichten von unterschiedlichen Menschen aus unterschiedlichen Schichten, Situationen, Ländern und Zeiten.

Und der Titel könnte nicht ...

In seinem Buch „Die Tiefe“ beleuchtet der Autor Anthony Doerr 6 Geschichten von unterschiedlichen Menschen aus unterschiedlichen Schichten, Situationen, Ländern und Zeiten.

Und der Titel könnte nicht besser passen denn es geht tief.

Zu den einzelnen Geschichten möchte ich nicht viel verraten, nur dass mir die letzte Geschichte des Buches sehr nahe gegangen ist, die hat das ganze Buch mit seiner Thematik abgerundet, auf den Punkt gebracht, mit bewegt, innehalten lassen und zu Tränen gerührt.
Der Schreibstil ist schon aussergewöhnlich und ich kann ihn fast gar nicht in Worte fassen.

Ich hatte das Gefühl dass mich der Autor auf eine Reise in die Tiefe der Gefühlwelt mitnimmt, in Erinnerungen, Hoffnungen, Ängste, Sorgen, Vergangenheit, Zukunft und vieles mehr eintauchen lässt. Und es doch mit einer Sanftmut, einer Weisheit, einer ruhigen und doch bestimmenden Stimme erzählt, ich würde fast sagen dass diese Schreibstil einen an die Hand nimmt und bis zum Ende des Buches nicht mehr los lässt.

In diesem Buch beschreibt, beschäftigt sich der Autor mit den Erinnerungen, mit der Liebe zu vielen verschiedenen Dingen die jedem anders stark oder nicht so stark wichtig sind.

Welche Auswirkungen und Gefühlsfacetten haben Erinnerungen, egal ob jetzt im guten oder schlechten Sinne? Wozu lässt uns Liebe handeln, leiten, verführen? Was geben wir alles auf, formen neu, entdecken und werfen weg für eine Liebe die nicht jeder nachvollziehen kann, die manchmal in Besessenheit enden kann? Kann und muss man alles verstehen und nachvollziehen können? Sind wir alle gleich oder doch unterschiedlich?
Was machen wir nicht alles für Menschen die wir achten und schätzen, gar lieben?

Oder für Erinnerungen die wir nicht verlieren wollen weil sie so schnell vergänglich sind? Was ist möglich, was könnte Einbildung sein?

Und was sagen meine Erinnerungen und meine Liebe zu Dingen über mich aus? Wie stehe ich zu diesen Gefühlen? Man beschäftigt sich während und vor allem nach dem Lesen noch intensiv mit der Liebe aber vor allem mit den Erinnerungen.

Und hier punktet der Autor mit seinen Geschichten die alle so unterschiedlich sind auf voller Linie.

Wir müssen Erinnerungen die die Menschheit betreffen, die Geschichte geschrieben haben, festhalten, denn diese „alten“ Erinnerungen sterben. Auch sollten wir Erinnerungen die uns wichtig erscheinen an jüngere Generationen weitergeben, denn unsere Erinnerungen werden irgendwann, wie alle anderen davor, von dieser Erde verschwinden. Aber es werden jeden Tag durch neue Begebenheiten, Situationen, Glück und Unglück neue Erinnerungen geschaffen und zum Leben erweckt.

Haltet Euch Eure Erinnerungen und dazu passt dieser Abschnitt des Buches mehr als perfekt:
„Jede Stunde, denkt Robert, verschwindet auf dem ganzen Erdball eine unendliche Menge Erinnerungen, ganze strahlende Atlanten verschwinden in Gräbern. Aber während ebendieser Stunde laufen auch Kinder herum und erkunden Territorien, die ihnen völlig neu erscheinen. Sie verdrängen die Dunkelheit und streuen Erinnerungen wie Brotkrumen hinter sich. Die Welt wird neu erschaffen.“ (Seite 265)

Ich empfehle dieses Buch auf jeden Fall weiter!

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