Cover-Bild Im Widerstand
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32,00
inkl. MwSt
  • Verlag: C.H.Beck
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 556
  • Ersterscheinung: 14.03.2019
  • ISBN: 9783406733451
Wolfgang Benz

Im Widerstand

Größe und Scheitern der Opposition gegen Hitler
Der deutsche Widerstand gegen Hitler ist ein Kapitel mit mehr Schatten als Licht. Millionen Deutsche haben keinen Finger gerührt, als das NS-Regime die Freiheit beseitigte, Recht brach und zahllose Mitbürger verfolgte und ermordete. Einige aber wie Georg Elser, Graf Stauffenberg oder die Mitglieder der Weißen Rose haben ihr Leben riskiert, um den Verbrechen ein Ende zu machen. Wolfgang Benz entfaltet in seinem großen Buch das vielschichtige Spektrum der Opposition gegen Hitler, zerpflückt dabei manche Mythen und bietet eine Gesamtdarstellung auf dem neuesten Stand der Forschung.
Zwischen Wegducken und Mut zum Handeln schwankte nach 1933 die Haltung jener Deutschen, die keine überzeugten Nazis oder gleichgültige Mitläufer waren. Einfache Leute brachten sich in Gefahr, weil sie aus Anstand Unschuldigen Hilfe leisteten, Kommunisten wurden im Untergrund aktiv, Kirchenleute, Aristokraten oder Intellektuelle verweigerten sich und planten sogar den Regimewechsel. Aber weit mehr fürchteten um ihre Sicherheit und die ihrer Familien und ballten deshalb nur die Faust in der Tasche. In dichten Szenen erzählt Wolfgang Benz von der Wirklichkeit im NS-Regime und den Motiven und Bedingungen der Opposition in einem Terrorstaat.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2020

Eindrucksvoll!

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Dieses Sachbuch aus dem C.H. Beck Verlag beschäftigt sich auf insgesamt 560 Seiten mit dem Widerstand im nationalsozialistischen Deutschland. Aus dem Untertitel geht bereits hervor, dass mehr als nur die ...

Dieses Sachbuch aus dem C.H. Beck Verlag beschäftigt sich auf insgesamt 560 Seiten mit dem Widerstand im nationalsozialistischen Deutschland. Aus dem Untertitel geht bereits hervor, dass mehr als nur die „Weiße Rose“, Georg Elsner oder Graf von Stauffenberg sich gegen Hitler und seine Genossen stemmten, dass dieser Personenkreis aber auch zum Scheitern verurteilt war. Überaus akribisch recherchiert nimmt Benz verschiedene Personenkreise und Institutionen unter die Lupe, die Widerstand zur Verteidigung der freiheitlich demokratischen Grundordnung geleistet haben.

Intellektuelle, die Arbeiterbewegung, Christen und die Kirche, die „Rote Kapelle“, jüdischer Widerstand oder Soldaten. Hier gibt Benz einen sehr genauen Überblick.
Für mich war vor allem interessant, warum nicht mehr Widerstand aus der Bevölkerung kam. Mir war klar, dass viele Menschen einfach nur Angst hatten, ihre Meinung zu sagen, wenn an jeder Straßenecke Braunhemden patrouillierten oder Nachbarn einen verpfiffen. Aber warum gab es nicht mehr Widerstand, wieso haben nicht mehr geschlossen und entschlossen gekämpft?

Ich habe hier erfahren, dass es weitaus mehr Widerstand gegeben hat als ich vermutete, welche Beweggründe einzelne Oppositionelle und Instuitionen und Gruppierungen hatten. Jeder Widerstand war anders. Ein gemeinsamer Widerstand hatte sich leider nicht gebildet. Dass die Kirche ein unrühmliches Beispiel abgibt, habe ich gewusst, aber nicht in dem Ausmaß. Hier widmet sich Benz diesem Thema in einem größeren Kapitel. Sehr eindrucksvoll auch die Darstellung über die Juden, die sich verstecken und aus dem Untergrund heraus Widerstand leisteten.

Ein insgesamt sehr überzeugendes Sachbuch über ein wichtiges Kapitel aus der deutschen Vergangenheit, für das ich für Freunde historischer Sachbücher eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen kann und 5 von 5 Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 28.03.2020

Wenn Widerstand zur Pflicht wird

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Wie gross war der Widerstand im Dritten Reich?
Wie viele Gegner hatte Hitler wirklich?
Und wer konnte was bewirken?
Wen kennt man, wen verehrt man, wer ist ungenannt und konnte doch Widerstand vorbringen?
War ...

Wie gross war der Widerstand im Dritten Reich?
Wie viele Gegner hatte Hitler wirklich?
Und wer konnte was bewirken?
Wen kennt man, wen verehrt man, wer ist ungenannt und konnte doch Widerstand vorbringen?
War jeder Widerstand gleich, hatten alle die gleichen Beweggründe?
Was wusste die Bevölkerung?
In seinem sachlichen Buch „Im Widerstand“ setzt sich der Autor mit der damaligen Zeit im Dritten Reich auseinander. Sachlich aber verständlich, jedoch nicht zum schnell „durch hasten“ und für Zwischendurch.
Er beginnt mit einem Blick auf das damalige Volk unter der Herrschaft von Hitler, wie sie reagiert haben auf Flugblätter, Attentate, wie weit war der Widerstand vertreten, bekannt, toleriert oder verhasst? Konnte die Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg behaupten sie hat von den Gräultaten Nichts gewusst? Konnte sie behaupten den Widerstand unterstützt zu haben obwohl dies nicht der Fall war?
Wo war Widerstand vertreten?
Man kennt die „Weiße Rose“, ebenso sind Georg Elser und Claus Schenk Graf von Stauffenberg, sie sind Helden die im Nationalsozialismus den Widerstand gewagt hatten. Mit Flugblättern, mit Parolen an Hauswänden und öffentlichen Gebäuden, mit Bomben die in Hitlers Nähe detoniert sind.
Doch Dank diesem Buch erfahren wir mehr, über den geplanten Widerstand, über Gruppen die sich zusammenschlossen weil sie das Regime unter Hitler beenden wollten. Egal ob es aus den eigenen Reihen der NSDAP kam, aus der Opposition, Verbände und Gruppen aus Bildung, Kultur, Künstler, Schriftsteller, Journalisten. Aus der katholischen und der evangelischen Kirche. Von Studenten, Soldaten, Offizieren. Sie alle verband mehr oder weniger ein Widerstand gegen das Regime und sie wollten den Umsturz des Dritten Reiches.
Doch Widerstand ist nicht gleich Widerstand, viele Menschen kamen zwar mit dem gleichen Wunsch an einen Tisch zusammen, aber jeder hatte dann doch andere oder eigene Vorstellungen von einem Umsturz. Schon da fingen sich die Geister an zu scheiden. Bei einigen war es wichtiger die Dinge für nach dem Umsturz zu regeln, sie die Gesetze auszudenken, sich in eine gute Position zu heben, ohne zu überlegen was die Alliierte darüber denken bzw. deren Aussagen hinzuziehen.
Ich war erstaunt wie viel Widerstand sich schon sehr früh gebildet hat. Ebenso hat mich die ein oder andere Institution überrascht dass sie so konsequent gegen Hitler war, ihr Leben riskierte und wusste dass sie das Leben verlieren könnte bzw. werden. Gleichzeitig war ich über die Einigkeit der katholischen Kirche mit dem Regime sehr schockiert und fassungslos, gab es doch höhere Würdenträger die meinten den Nazis nach dem Sturz helfen zu müssen, sie standen hinter den Ansichten dieser Rassenideologie.
Aber auch Juden die sich versteckten, in den Untergrund gingen, die kämpften und versuchten zu überleben werden in einem grossen Kapitel dargestellt, das war eines der Kapitel welches mich am meisten berührt und schockiert hat.
Das Buch trumpft ebenso mit Fotografien und einem gut beschriebenen Anhang auf welches nochmals das ganze Sachbuch gekonnt und intensiv abrundet.
Ein Buch welches sachlich geschrieben und recherchiert ist, trotzdem wichtiger denn je und eine gute Zusammenfassung des Widerstands zu damaligen Zeit des Regimes. Ich spreche auf jeden Fall eine Leseempfehlung. Denn wenn aus Unrecht Recht wird, dann wird Widerstand zur Pflicht.

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