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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2020

Atmosphärischer Wohlfühlkrimi

Mitten im August
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„Mitten im August“ ist der erste Fall der Capri-Serie des Autors Luca Ventura um den Polizisten Enrico Rizzi und dessen Kollegin Antonia Cirillo.

Es ist mitten im August als ein erstochener Student in ...

„Mitten im August“ ist der erste Fall der Capri-Serie des Autors Luca Ventura um den Polizisten Enrico Rizzi und dessen Kollegin Antonia Cirillo.

Es ist mitten im August als ein erstochener Student in einem Boot an den Strand getrieben wird. Damit hat der 32-jährige Inselpolizist Enrico Rizzi, der es bisher eher mit kleineren Vergehen zu tun hatte, seinen ersten Mordfall, den er gemeinsam mit seiner neuen Kollegin Antonia Cirillo bearbeiten soll. Für Morde ist eigentlich das Kommissariat von Neapel zuständig und die Zusammenarbeit gestaltet sich als langwierig und schwierig.

Rizzi ist ein ausgesprochen sympathischer Protagonist, der in seinem Leben schon einiges mitmachen musste. Man erfährt in diesem Band eine Menge über ihn, er hilft seinem Vater bei den Obst- und Gemüsegärten und lebt mit seiner Freundin Gina und deren Tochter Francesca zusammen. Auch über das Privatleben von Antonia Cirillo erfährt man einige Details und lernt sie im Verlauf der Handlung nach und nach besser kennen. Der Tote ist ein Student der Ozeanologie und seine Freundin Sofia ist verschwunden. Die Ermittlungen schreiten nur langsam voran und man kann beim Lesen in aller Ruhe miträtseln. Dabei geht es auch um aktuelle Themen. Die Umweltverschmutzung, der Klimawandel, die Übersäuerung des Wassers, das sind alles interessante und wichtige Probleme, die hier gut untergebracht wurden.

Der Autor hat mit seinem Schreibstil gekonnt ein wundervolles Inselfeeling vermittelt. Die Atmosphäre wird gut beschrieben und es gibt eine Menge Lokalkolorit. Auch wenn die Handlung nicht übermäßig spannend war, hat mich das Buch gefesselt und gut unterhalten.

Mein Fazit: Ein toller Wohlfühlkrimi mit sympathischen Protagonisten, die ich gerne in einem neuen Fall wiedertreffen werde.

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Witzig & unterhaltsam

Die Mitte ist ein guter Anfang
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„Die Mitte ist ein guter Anfang“ ist wieder ein äußerst humorvoller Roman der Autorin Franka Bloom, bei dem - wie auch in ihren drei vorherigen Romanen - eine Frau in ihrer Lebensmitte die Protagonistin ...

„Die Mitte ist ein guter Anfang“ ist wieder ein äußerst humorvoller Roman der Autorin Franka Bloom, bei dem - wie auch in ihren drei vorherigen Romanen - eine Frau in ihrer Lebensmitte die Protagonistin ist.

Eva ist fast 50 Jahre und bereits seit 20 Jahren mit ihre Freund Arne zusammen. Völlig überraschend macht Arne ihr einen Heiratsantrag. Während ihre gemeinsame Tochter begeistert ist, ist Eva irritiert und beginnt alles zu hinterfragen. Warum sollte sie nun heiraten ? Bei ihren Freunden und Bekannten steht eher Trennung auf dem Plan. Was steckt hinter Arnes Antrag ?

Der Schreibstil von Franka Bloom ist locker, leicht, schwungvoll und lässt sich sehr angenehm lesen. Ihr Humor hat mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht.

Eva wird authentisch beschrieben und das Buch ist aus ihrer Perspektive geschrieben, wodurch ihre Gedanken nachvollziehbar werden und ihr Stress spürbar ist - Haushalt, Beruf, Teenagertochter, Eltern und Arne, das alles kann schon mal ein wenig viel werden. In ihren Problemen wird sich jede Frau um die 50 irgendwo mehr oder weniger wiederfinden und der humorvolle Umgang mit diesen ist Franka Bloom ausgesprochen gut gelungen. Auch die übrigen Charaktere werden glaubwürdig beschrieben. An einigen Stellen gab es für mich ein paar Details zu viel, aber ich habe mich trotzdem gut unterhalten gefühlt.

Mein Fazit: Ein lockerer, leichter Frauenroman zum Schmunzeln, der auch eine Menge Wahrheit enthält.

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Veröffentlicht am 15.04.2020

Eindringlich, aktuell & erschütternd

American Dirt
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„American Dirt“ ist ein erschreckend aktueller Roman der in Spanien geborenen und heute in New York lebenden Autorin Jeanine Cummins.

Bei einer Familienfeier müssen Lydia und ihr achtjähriger Sohn Luca ...

„American Dirt“ ist ein erschreckend aktueller Roman der in Spanien geborenen und heute in New York lebenden Autorin Jeanine Cummins.

Bei einer Familienfeier müssen Lydia und ihr achtjähriger Sohn Luca miterleben, wie der Rest der Familie kaltblütig ermordet wird, da ihr Mann als Reporter zu viel über die Drogenkartelle geschrieben hat. Aus Angst flieht Lydia mit Luca in den Norden zu flüchten. Es beginnt eine äußerst gefährliche Reise mit dem Güterzug „La Bestia“ und der permanenten Angst entdeckt zu werden.

Schon die ersten Seiten beginnen so erschreckend und dramatisch, dass ich beim Lesen unweigerlich ängstlich die Luft anhalten musste und mit Entsetzen die Ereignisse in Lydias Leben verfolgt habe. Bisher hatten Lydia und ihre Familie ein ganz normales Leben und von heute auf morgen, ist da nur noch Angst und eine Gefahr, der es zu entkommen gilt.

Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und mitreißend. Sie berichtet sehr eindringlich aber ohne zu dramatisieren. Durch Rückblicke erfährt man einiges aus Vergangenheit, wodurch die Entwicklung der Geschichte klarer wird.

Lydia ist eine starke Persönlichkeit, die niemals die Hoffnung aufgibt und die alle Kraftreserven mobilisiert um ihren Sohn und sich in Sicherheit zu bringen. Ihre Verzweiflung und ihre Erschöpfung sind spürbar und dennoch kämpft sie immer weiter.

Auch wenn es sich um fiktive Ereignisse handelt, der Hintergrund ist real. Es gibt die Drogenkartelle, die organisierten Verbrecherbanden, den Güterzug „La Bestia“, Menschenschmuggel, Korruption und Gewalt und somit kann diese Geschichte jeden Tag in Teilen traurige Wirklichkeit werden.

„American Dirt“ ist ein Buch voller Spannung, das fesselt und mich fassungslos zurückgelassen hat.

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Spannend und berührend

Ich an meiner Seite
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„Ich an meiner Seite“ ist ein Roman der österreichische Autorin Birgit Birnbacher, in dem sie die Schwierigkeiten der Resozialisierung gelungen darstellt.

Der 22-jährige Arthur hat gerade eine 26-monatige ...

„Ich an meiner Seite“ ist ein Roman der österreichische Autorin Birgit Birnbacher, in dem sie die Schwierigkeiten der Resozialisierung gelungen darstellt.

Der 22-jährige Arthur hat gerade eine 26-monatige Haftstrafe hinter sich und versucht den Weg zurück ins Leben zu finden. Leider gestaltet sich dies schwieriger als gedacht.

Der Schreibstil der Autorin ist ruhig und unaufgeregt, gleichzeitig aber auch sehr vielseitig. Sie wechselt zwischen kurzen Sätzen und ausgesprochen ausschweifenden Dialogen. Trotz des ernsten Hintergrundthemas ist der Roman humorvoll, gleichzeitig berichtet Birgit Birnbacher aber auch bedrückend und empathisch. Auch der Wechsel der Zeiten sorgt für Abwechslung. So erfährt man eine Menge über Arthurs Kindheit und seine Familie, kann rätseln, was zu dem Gefängnisaufenthalt von Arthur geführt hat.

Arthur wird authentisch beschreiben, er ist intelligent aber auch unsicher und sehr bemüht alles richtig zu machen. Die übrigen Charaktere werden ebenfalls gut beschrieben, sind interessant aber man erhält über sie nicht mehr Information als nötig sind, um das Leben um Arthur herum und ihre Beziehung zu ihm zu verstehen.

Durch die kurzen Kapitel und die vielen Wechsel sorgt die Autorin für einen Sog, der einen weiterlesen lässt. Ihre knappen Sätze, die nur die wichtigsten Informationen vermitteln, lassen eine Menge Spielraum für eigene Gedanken.

Das Buch gibt einen interessanten Einblick in das Leben von Arthur und die Schwierigkeiten, denen er nach seinem Gefängnisaufenthalt gegenübersteht.

Mein Fazit: Ein interessantes & kritisches Buch, das ich durchaus empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 25.03.2020

Frisch, amüsant, überzeugend

Männer sind auch nur Menschen
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In ihrem neusten Buch „Männer sind auch nur Menschen: Warum es hilft, sie hin und wieder daran zu erinnern“ gibt die Autorin Nicole Staudinger zahlreiche Tipps und Ratschläge, wie Frauen sich effektiv ...

In ihrem neusten Buch „Männer sind auch nur Menschen: Warum es hilft, sie hin und wieder daran zu erinnern“ gibt die Autorin Nicole Staudinger zahlreiche Tipps und Ratschläge, wie Frauen sich effektiv und Schlagfertig gegen Männer und festgefahrene Muster zu Wehr setzen können ohne böse anzuecken.

Ihr Schreibstil gefiel mir ausgesprochen gut. Ich habe mich direkt angesprochen gefühlt. Die kurzen Kapitel lassen sich ruckzuck lesen, sind unterhaltsam, abwechslungsreich und amüsant. Viel Situation und Beispiel kamen mir ausgesprochen bekannt vor und ihre Ideen, wie man am besten damit umgeht oder wie man reagieren könnte, fand ich klasse.

Schlagfertigkeit ist wichtig, aber genauso wichtig ist es, dass wir Frauen zusammenhalten und gemeinsam gegen die Vorurteile und Einschränkungen, die sich in der Gesellschaft eingeschlichen haben, vorgehen.
Ein Buch aus dem Leben, das es wirklich auf den Punkt trifft – lesen lohnt sich.

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