Cover-Bild Violet
(48)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 04.01.2020
  • ISBN: 9783455007473
Tracy Chevalier

Violet

Roman
Anne Rademacher (Übersetzer)

England, dreißiger Jahre. Die Abende, an denen Violet mit einer Gruppe ungewöhnlicher Frauen wunderschöne Stickereien für die Kathedrale in Winchester anfertigt, sind der Aufbruch in eine neue Welt. Sie zeigen Violet, dass sie mit ihrem Auszug aus dem mütterlichen Zuhause die richtige Entscheidung getroffen hat. Schnell lernt und schätzt sie die Kunst des Stickens und lässt sich von Arthur in die des Läutens der Kirchturmglocken einweihen. Violet gewinnt durch das starke Band der Freundschaft zwischen den Frauen und die wachsende Nähe zu Arthur an Lebensmut und überwindet die Lebenskrise infolge des Ersten Weltkriegs. Und die Kirchturmglocken könnten wahrhaftig ihr neues Leben in Winchester einläuten…

Chevaliers neuer Roman ist episch, warmherzig und lebendig – eine Hommage an die weibliche Kunstfertigkeit und ein Buch darüber, wie Schönheit auch ein bescheidenes Leben erfüllen kann.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2020

Feines leises Portrait der Vergangenheit

0

‚Violet‘ ist eine Dame, nicht mehr ganz so jung, die durch den ersten Weltkrieg in eine Alterskategorie gehört in der nur noch wenige Männer im heiratsfähigen Alter zur Verfügung steht. Sie findet ihr ...

‚Violet‘ ist eine Dame, nicht mehr ganz so jung, die durch den ersten Weltkrieg in eine Alterskategorie gehört in der nur noch wenige Männer im heiratsfähigen Alter zur Verfügung steht. Sie findet ihr Glück in den 30er Jahren langsam im englischen Städtchen Winchester, wo sie eine Schreibkraft ist. Nach und nach lernt sie eine kirchliche Stickgruppe kennen, der sie sich anschließt und sich geborgen fühlt. Auch ein gewisser Arthur wird Teil ihres Lebens.
Tracy Chevalier hat sich einem historisches Setting gewidmet und zugleich dem Thema Genügsamkeit. Sie erzählt uns das Leben der Violet und wie sie mit den Schwierigkeiten des Lebens umgeht und trotz aller Widrigkeiten ihr Glück im Allerkleinsten sucht und findet. Das steht im Gegensatz zu den meisten Zielen heutzutage, es muss ja meist höher, schneller, weiter oder „seht her wie toll ich bin“-Instagram sein. Der Roman passt in den Zeitgeist des Umdenkens, zum Innehalten und überlegen was wir alles Gutes haben und über was wir uns heute aufregen.
Zugleich ist der Roman ein englisches Portrait einer untergegangenen Zeit – einem England das mal war. Die Prüderie, die hochgelobte Ehe, viele aus heutiger Sicht anachronistische Dinge finden hier ihre Erwähnung.
Die Kombination macht diesen sehr leise und sachte erzählten Roman doch unterhaltsam. Auf gut 350 Seiten lernen wir eine tolle Frau kennen, die damals ihren Weg gefunden hat! Allerdings darf man keinen spannungsgeladenen Roman erwarten. Eher eine beruhigende Entspannungslektüre.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.03.2020

Eine Frau sucht ihren Weg

0

In den 1930er Jahren hat die 38jährige Violet den Absprung geschafft und ist aus dem Elternhaus ausgezogen, um ihren persönlichen Freiraum zu erstreiten. Nun muss sie sich noch einen Bekanntenkreis finden… ...

In den 1930er Jahren hat die 38jährige Violet den Absprung geschafft und ist aus dem Elternhaus ausgezogen, um ihren persönlichen Freiraum zu erstreiten. Nun muss sie sich noch einen Bekanntenkreis finden… Durch Zufall kommt sie in eine Gruppe von Stickerinnen, die Kissen und weitere Stickereien für die Kathedrale in Winchester anfertigen.

Violet, die mit ihren 38 Jahren kaum noch die Hoffnung auf einen Ehemann haben kann, trauert immer noch ihrem gefallenen Verlobten nach, der aus dem Krieg nicht mehr nach Hause kam. Mehr schlecht als recht gelingt es ihr, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, nachdem sie nach Winchester gezogen ist. Doch die Faszination für die wunderschönen Stickereien in der Kathedrale lassen sie den Anschluss an die Gruppe der Stickerinnen suchen und finden. Dies ist tatsächlich ihr Durchbruch in ein neues gesellschaftliches Leben, denn hier entwickeln sich Freundschaften, die auch mal eine Krise durchstehen können. - Mir wollte die Geschichte allerdings nicht so ganz einleuchten, denn ich wollte schon nicht so ganz glauben, dass Violet mit 38 Jahren wirklich eine Zukunft als Stickerin haben sollte, vor allem wenn sie das als Ehrenamt erledigen möchte und gleichzeitig noch gucken muss, wie sie ihren Lebensunterhalt mit einem kargen Lohn bestreiten muss. Dennoch wächst Violet an den Aufgaben, die sie sich gestellt hat: einerseits das Sticken, andererseits die Gestaltung ihrer eigenen Zukunft.

Auch wenn ich mir manches nicht so ganz vorstellen konnte, was in der Geschichte erzählt wird, ist es doch eine spannende Erzählung über eine Frau, die in schwierigen Zeiten nach ihrer Zukunft sucht. Ich vergebe 4 von 5 Sternen dafür.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.03.2020

Frauen in einer neuen Zeit

0

England in den 30iger Jahren. Violet ist eine alleinstehende Frau. Unverheiratet und kinderlos ist sie für die Gesellschaft das, was man als „alte Jungfer“ bezeichnet. Seit dem Tod ihres Verlobten im Ersten ...

England in den 30iger Jahren. Violet ist eine alleinstehende Frau. Unverheiratet und kinderlos ist sie für die Gesellschaft das, was man als „alte Jungfer“ bezeichnet. Seit dem Tod ihres Verlobten im Ersten Weltkrieg versucht sie sich ihr eigenes Leben in Winchester aufzubauen, um ihrer herrischen Mutter zu entkommen und ohne der Familie ihres Bruders zur Last zu fallen. Sie schließt sich einer Gruppe von Stickerinnen an, die für die Kathedrale Sitz- und Kniekissen anfertigen. Schnell werden die Frauen und das neue Hobby zu Violet’s Lebensmittelpunkt und nicht zuletzt gibt die Nähe zum älteren Glöckner Arthur ihr den Lebensmut, sich ihrem Leben zu stellen und an ihr Glück zu glauben…
Tracy Chevalier zeichnet in ihrem Roman die Rolle der Frau in den 30igern des 19. Jahrhunderts einfühlsam nach. Es war kein leichtes Leben für die Frauen, da sie oft auf finanzielle Unterstützung durch ihre Familien angewiesen waren und nur allzu oft für ihren emanzipierten Lebensstil von der Gesellschaft naserümpfend ausgestoßen oder gemieden wurden. Es geht um Verlust, Emanzipation, Freiheit und die Auseinandersetzung zwischen alten konservativen Ansichten und neuen selbstbewussten Lebensweisen. Ich fand die Figur der Violet wunderbar gezeichnet. Eine junge, selbstbewusste Frau auf der Suche nach Anerkennung und Liebe, nicht ohne Zweifel an dem, was sie tut, aber dennoch fest entschlossen, sich dem Leben und den an sie gestellten Herausforderungen zu stellen. Violet wird oft von Selbstzweifeln geplagt und sie ist nach wie vor an die Normen und an die familiäre Verantwortung gebunden - eine Rolle, die ihr auch ihr geliebter Bruder aufzwingt. Aber meiner Meinung nach gelingt es der Autorin sehr gut, dass sich ändernde Frauenbild im Spiegel der Zeit und gefangen in den nach wie vor festen Normen zu zeichnen. Unaufgeregt, ruhig und glaubwürdig ist der Schreibstil der Autorin. Gleichzeitig empfand ich, dass die Autorin nie versucht hat, die dargestellten Frauen zu überhöhen. Vielmehr sind es die leisen zwischenmenschlichen Freundschaften – auch die homosexuelle Beziehung zwischen zwei Frauen-Figuren im Buch – die zeigen, wie sich Frauen in der Gesellschaft ihren Platz erkämpfen, trotz aller Widerstände, und welchen enormen Beitrag sie gerade durch den hohen Verlust an Männern im Krieg beim Aufbau ihres Landes geleistet haben. Sozusagen kann man Chevaliers einfühlsamen Roman als eine wunderbare, liebevolle Ode an die Rolle der emanzipierten Frau in den 30iger Jahren verstehen. Wer einen Liebesroman erwartet, wird allerdings nicht auf seine Kosten kommen. Zwar deutet sich eine zarte Bindung zwischen Violet und dem älteren Glöckner Arthur an, aber die Autorin lässt diese Beziehung bewusst und auch wegen vieler konventioneller Umstände außen vor. Vielmehr geht es um Violet und ihren Weg zu einer freien, selbstbewussten Frau, die als ein Vorbild verstanden werden kann. Einen kleinen Abzug muss ich leider beim Tempo der Handlung geben. Obwohl ich die Geschichte wunderbar erzählt empfand, war mir die Entwicklung des Spannungsbogens an manchen Strecken etwas zu langatmig, und die Beschreibungen einzelner Situationen zu detailreich. Klar hat sich die Autorin hier bei der Recherche der Geschichte über die Stickerinnen der Kathedrale von Winchester oder über die Arbeit der Glöckner unglaublich viel Mühe gemacht. Die Einblicke waren interessant und lehrreich, persönlich hätte ich sie aber für die Entwicklung der Figur von Violet nicht gebraucht. Aber das ist meine persönliche Meinung.

Mein Fazit: Ein historischer, einfühlsamer Roman über die Suche einer Frau nach Selbstverwirklichung und persönlichem Glück, in einer Zeit dramatischer gesellschaftlicher Umbrüche. Lesenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.03.2020

Hat mir gut gefallen

0

"Violet" hat mir richtig gut gefallen. Es liest sich so angenehm und leicht. Der Stil der Autorin ist fesselnd und lebhaft. Violets Alltag besteht aus mehr als nur dem Sticken und der Leser wird in einen ...

"Violet" hat mir richtig gut gefallen. Es liest sich so angenehm und leicht. Der Stil der Autorin ist fesselnd und lebhaft. Violets Alltag besteht aus mehr als nur dem Sticken und der Leser wird in einen intensiven Abschnitt ihres Lebens mitgenommen, erlebt Violet im Umgang mit den anderen Stickerinnen, aus denen Freundinnen werden, mit ihrer Familie, in der vor allem ihre Mutter es ihr oft nicht leicht macht, und dem einen oder anderen Vertreter des männlichen Geschlechts. Besonders toll finde ich, dass der Roman auf historischen Persönlichkeiten beruht und es der Autorin ganz wunderbar gelingt, die Erzählung mit spannenden historischen Fakten zu untermauern. So erlebt der Leser die Geschichte viel intensiver und wird in das England der Dreißigerjahre mitgenommen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.02.2020

(K)Eine alte Jungfer

0

Die englische Stadt Winchester in den 1930er-Jahren: Nach ihrem Auszug aus dem mütterlichen Zuhause stößt die Schreibkraft Violet Speedwell in der Kathedrale zufällig auf die Gruppe der Broderinnen. Die ...

Die englische Stadt Winchester in den 1930er-Jahren: Nach ihrem Auszug aus dem mütterlichen Zuhause stößt die Schreibkraft Violet Speedwell in der Kathedrale zufällig auf die Gruppe der Broderinnen. Die 38-Jährige mag die Abende mit den ungewöhnlichen Frauen, an denen sie zusammen unter Anleitung von Louisa Pesel Stickereien für das Gotteshaus anfertigen. Die Treffen sind für Violet der Aufbruch in eine neue Welt. Nach dem Tod ihres Verlobten Laurence während des Ersten Weltkrieges ist sie allein geblieben und hat wenig Anschluss. Bei den Abenden in der Kathedrale lernt sie nun nicht nur das Kunsthandwerk kennen, sondern von Arthur auch das Läuten der Kirchturmglocken. Kann sie durch die Freundschaft zwischen den Frauen und die wachsende Nähe zu Arthur ein neues Leben in Winchester beginnen?

„Violet“ ist ein historischer Roman von Tracy Chevalier.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 25 Kapiteln mit einer angenehmen Länge. Erzählt wird aus der Sicht von Violet in chronologischer Reihenfolge, allerdings mit einigen Rückblenden. Der Aufbau des Romans funktioniert gut.

Der Schreibstil ist anschaulich, einfühlsam, atmosphärisch und unaufgeregt. Dank viel wörtlicher Rede und gelungenen Beschreibungen ist er allerdings auch recht lebhaft. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Sie nimmt jedoch nur langsam Fahrt auf.

Mit Violet steht eine interessante Protagonistin im Vordergrund, deren Gedanke und Gefühle ich gut nachvollziehen konnte. Sie wird realitätsnah dargestellt. Trotzdem wurde ich nicht sofort mit ihr warm, da sie manchmal einen etwas unnahbaren und nüchternen Eindruck macht. Auch die übrigen Personen wirken authentisch.

Der Roman ist vor allem als Porträt von Violet angelegt. Aber der Leser erhält zudem ein gutes Bild der damaligen Zeit und Stimmung. Der Frauenüberschuss, die gesellschaftliche Stellung unverheirateter Damen und einige Themen mehr werden auf unterhaltsame Weise vermittelt. Dies macht die Lektüre tiefgründig. Gut gefallen hat mir auch, dass das Sticken so präsent in der Geschichte ist und dieses besondere Kunsthandwerk viel Aufmerksamkeit erhält. Auf rund 350 Seiten hat der Roman allerdings auch stellenweise Längen.

Das stimmungsvolle, nostalgisch anmutende Cover der deutschen Ausgabe gefällt mir sehr gut. Auch der Titel ist passend, obgleich ich die englischsprachige Originalversion („A Single Thread“) kreativer finde.

Mein Fazit:
„Violet“ ist ein unterhaltsamer Roman von Tracy Chevalier. Eine Geschichte, die mir schöne Lesestunden bereitet hat, aber mich nicht durchgängig berühren konnte.