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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2020

Sehr zwiegespalten

Tage wie Salz und Zucker
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Meinung:
Dieses Buch ist in meinen Augen genauso gegensätzlich, wie sein Titel vermuten lässt. Dies ist allerdings nicht unbedingt etwas Positives. Der Grundgedanke dieses Buches ist nämlich super. Egal ...

Meinung:
Dieses Buch ist in meinen Augen genauso gegensätzlich, wie sein Titel vermuten lässt. Dies ist allerdings nicht unbedingt etwas Positives. Der Grundgedanke dieses Buches ist nämlich super. Egal wie man aussieht, was für ein Schicksal man mit sich herumträgt oder welches Handicap einem das Leben mitgibt, jeder Mensch ist es wert gesehen und gehört zu werden. So weit so toll. Leider ist dies aber überhaupt nicht konsequent umgesetzt worden. Im ersten Teil des Buches bleibt die Autorin ihrem roten Faden noch treu, nur um am Ende die Protagonistin völlig umzukrempeln, weil sie ja erst so liebenswert wird. Das geht für mich in eine ganz falsche Richtung. Ebenso wie das Stalking, das Ellen über das ganze Buch hinweg betreibt. Ein sehr sensibles Thema, das hier für mich deutlich verharmlost wird. Ein klarer Minuspunkt für mich.

Dem gegenüber stehen viele Figuren (unter anderem Temerity) die wunderbar gelungen sind.
Sie zeugen von Stärke, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft, auch wenn sie alle ihre Fehler haben.
Das finde ich wunderbar verdeutlicht und hebt neben der guten Unterhaltung das Buch noch auf eine mittlere Bewertung. Mehr ist aufgrund der Minuspunkte aber auch nicht drin. Hier hat sich die Autorin leider vieles selbst verbaut.

Veröffentlicht am 31.03.2020

Leider zu konstruiert

Das Lied der Sonne
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Heute mag ich euch vom Lied der Sonne erzählen, einem Buch, das ins „Romantasy“ Genre fällt. Also eine Mischung aus Fantasy und Romantik beinhalten sollte. Leider war hier aber von beidem wenig zu spüren.
Für ...

Heute mag ich euch vom Lied der Sonne erzählen, einem Buch, das ins „Romantasy“ Genre fällt. Also eine Mischung aus Fantasy und Romantik beinhalten sollte. Leider war hier aber von beidem wenig zu spüren.
Für Fantasyfans muss gesagt werden, dass dieser Anteil wirklich minimal ist. Er beschränkt sich eigentlich nur auf das Setting, das schön ist, aber genauso gut in der realen Welt zu finden wäre. Und auf eine kleine Szene zum Schluss des Buches. Fans des Genres kommen hier also weniger auf ihre Kosten.
Die Freunde der Liebesgeschichten werden hier schon eher fündig, auch wenn man dabei auf die Nebenrollen schielen sollte. Da ist eine Romanze dabei, die stimmig ist und Spaß macht.
Die Liaison der Protagonistin dagegen ist eine Hauruckaktion. Auf den ersten Blick einander verfallen ohne das man die Gefühle irgendwie nachvollziehen könnte. Schade.

Auch so manche andere Stelle in der Geschichte war nicht nachvollziehbar. Es wirkte vieles zusammengeschustert, um Geschehnisse zu erklären, ohne das man als Leser die Logik dahinter verstünde. Als Konsequenz mangelte es so an Spannung und Tiefe, da die wichtigen Szenen zu rasch abgehandelt wurden und die Nebenhandlungen zu viel Raum einnahmen. Dies hat mich wirklich geärgert, denn ich weiß, dass die Autorin es so viel besser kann. Ich mag ihre Bücher und sie als Typen eigentlich sehr gerne. Hier allerdings wurde viel Potenzial verschenkt. Trotzdem soll das nicht heißen, dass es nichts Positives zu berichten gäbe. Manch ein Charakter war mir beispielsweise sehr sympathisch. Ich mochte den Fürsten, den besten Freund Nalu und andere Nebenfiguren gern. Auch den Stil von Jennifer empfinde ich immer als angenehm, da macht auch dieses Buch keine Ausnahme. Gepaart mit der schönen Südseekulisse und einem sehr schönen Cover reicht es so immerhin noch für 2,5 Sterne, die ich im Vergleich zu anderen 2 Sterne Büchern aufrunden werden. Denn das Buch war zumindest nett, aber eben nicht mehr.

Fazit:
Leider nicht ihr bestes Buch. Ich kann nur jeden der noch nichts von der Autorin gelesen hat, an ihre Jahreszeitengeschichten verweisen. Daran werdet ihr wahrscheinlich mehr Freude haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.11.2018

Hier ist noch Nachhilfe nötig

The School for Good and Evil, Band 1: Es kann nur eine geben (Die Bestseller-Buchreihe zum Netflix-Film)
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Im Auftakt der Reihe "The School for Good and Evil" erwartet uns die Geschichte der gegensätzlichen Freundinnnen Sophie und Agatha. Während die strahlendschöne Sophie auf einen Platz an der Prinzessinennenschule ...

Im Auftakt der Reihe "The School for Good and Evil" erwartet uns die Geschichte der gegensätzlichen Freundinnnen Sophie und Agatha. Während die strahlendschöne Sophie auf einen Platz an der Prinzessinennenschule hofft, scheint für die mürrische Agatha nur ein Job als Hexe vorgesehen zu sein. Das der Schein trügt merken die Beiden allerdings schnell und erleben bald darauf ihr blaues Wunder.

Meinung:
Ich liebe Internatsgeschichten ala Harry Potter und hatte mich deshalb sehr auf dieses Buch gefreut. Nach dem Lesen ist meine Freude etwas getrübt, denn an positiven Aspekten bleiben für mich hauptsächlich das Setting und die Charaktere hängen. Sophie, Agatha und ihre Mitschüler haben mir wirklich gut gefallen. Hier hat der Autor sich Mühe gegeben seine Figuren authentisch zu gestalten. Noch ein wenig besser gefiel mir das Setting. Die Schule ist fantasievoll und detailiert beschrieben und lässt den Leser gedanklich durch die Flure wandern.
Leider hinkt er dabei ein wenig, bzw. geht eigentlich schon an Krücken, denn in der Geschichte gibt es sehr viele Unebenheiten.
Die Sprache stolpert für meinen Geschmack häufig, ebenso die Logik.
Auch die Übergänge sind sehr holprig und man wird ohne Vorwarnung oder ersichtliche Trennung von einer Szene in die nächste geschmissen. Hier sollte der Autor nochmal die Schulbank drücken, damit die nachfolgenden Bände besser gelingen.

Fazit: Da ich Teil 2 schon zu Hause habe, werde ich mir ein Urteil bilden ob sich der Autor entwickelt, denn Setting und Charaktere sind einen zweiten Versuch wert. Der Rest war eher murks :-/

Veröffentlicht am 23.10.2017

Ein Buch, bei dem vieles unerfüllt bleibt

Die Schlange von Essex
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Meinung:
Die Schlange von Essex wurde von vielen Kritikern hochgelobt und sogar zum besten Roman des Jahres in England gewählt. Warum? Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Ja der blumige Schreibstil der ...

Meinung:
Die Schlange von Essex wurde von vielen Kritikern hochgelobt und sogar zum besten Roman des Jahres in England gewählt. Warum? Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Ja der blumige Schreibstil der Autorin konnte mich überzeugen und auch die Ausgangslage wäre interessant gewesen. Viel mehr kann ich dem Roman aber leider nicht abgewinnen.

Der Klappentext verspricht ein Buch, das spannende Diskussionen zwischen Glauben und Wissenschaft in einer Zeit des Umbruchs erhoffen lässt. Stattdessen erwartet den Leser eine Liebesgeschichte, die nicht wirklich eine ist, gehüllt in den Mantel des Verbotenen.
Dabei kommen leider sowohl der Diskurs, als auch die Charaktere zu kurz. Die Protagonistin Cora lässt zu Beginn des Buches auf eine moderne, der Wissenschaft zugeneigte Frau hoffen, die viel zu bieten hat. Leider entwickelt sie sich im Laufe des Romans zu einer verzogenen Oberschichtdame, die sich vor allem um ihre eigenen Belange kümmert. Auch der Pfarrer Ransome, der anfangs vielversprechend wirkt, entpuppt sich als Langweiler mit einer gehörigen Portion Selbstmitleid. Die interessantesten Figuren finden sich abseits der Hauptdarsteller, aber auch hier war wenig Potenzial für große Sympathien.

Die Geschichte reißt zahlreiche Handlungsstränge an, die mehr oder weniger interessant sind, weißt dabei aber keinen roten Faden auf. Die Autorin verliert sich in Details, ohne dabei wirklich etwas zu erzählen. Ein bisschen Rettung kam in Form von Briefen, über die man deutlich mehr über die Charaktere erfahren hat, als durch die eigentliche Geschichte. Die Wahl dieses Stilmittels fand ich gelungen. Auch den Einblick in die Medizin der damaligen Zeit fand ich spannend und abwechselungsreich.

Fazit:
Abgesehen von einem schönen Schreibstil und ein paar Kleinigkeiten bleibt mir nicht viel positives zu sagen. Hier hatte ich mir mehr erhofft.


Veröffentlicht am 31.07.2017

Zäh, aber durchaus interessante Einblicke in die verruchte Seite Chinas

Das Kurtisanenhaus
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Shanghai, 1912: Stürmische Zeiten kündigen sich an. Der Sturz des chinesischen Kaisers versetzt die Stadt in Aufruhr. Auch das Schicksal der Amerikanerin Lulu Minturn ist ungewiss. Sie kam einst der Liebe ...

Shanghai, 1912: Stürmische Zeiten kündigen sich an. Der Sturz des chinesischen Kaisers versetzt die Stadt in Aufruhr. Auch das Schicksal der Amerikanerin Lulu Minturn ist ungewiss. Sie kam einst der Liebe wegen und blieb schließlich für ihre Tochter Violet. Schweren Herzens entschließen sich die beiden nun, China zu verlassen. In den Wirren werden sie jedoch voneinander getrennt, und während Lulu auf dem Schiff nach San Francisco um Violet bangt, wird die Vierzehnjährige in ein Kurtisanenhaus verschleppt. Violet ist verzweifelt. Nur langsam findet sie die Kraft, ihr Schicksal zu akzeptieren. Und es beginnt ein langer und beschwerlicher Weg, der ihr alles abverlangen, sie aber letztlich zu großer Liebe führen wird.

Meinung:
Amy Tan gibt dem Leser in diesem Buch einen sehr gelungenen Eindruck der verruchten Seite Chinas. Man lernt an Hand des Schicksals von Violet eine Menge über das Leben einer Kurtisane, aber auch über das Leben im Allgemeinen und die politischen Wirrungen der damaligen Zeit. Interessante, teils aber zu ausschweifende Beschreibungen liefern ein sehr lebendiges Bild der Orte und Umstände, die Violets Schicksal bestimmen. Leider ist die Form des Romans dabei etwas umständlich. Die Kapitel sind ellenlang und die einzelnen Abschnitte kommen nicht immer wirklich in Fahrt. Auch Violet als Protagonistin ist schwierig. Als Kind zu beginn des Romans ist sie fast unerträglich nervig. Im Laufe der Zeit wird sie zupackender und weniger selbstmitleidig, was das Lesen angenehmer macht. Allgemein muss man sagen, das die Autorin sich mit weniger Seiten einen größeren Gefallen getan hätte. Sie schreibt zwar gut, aber eben einfach zuviel. Vieles hätte man streichen oder kürzen können, ohne das etwas gefehlt hätte.

Fazit:
Toller Einblick ins China des 19 und 20 Jahrhunderts, dem weniger Seiten deutlich besser getan hätten. So bleiben für mich 2,5 Sterne von 5 möglichen.