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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.05.2020

Die Pest

Die Henkerstochter und der Fluch der Pest (Die Henkerstochter-Saga 8)
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Magdalena Kuisl und ihr Mann Simon haben es geschafft: Simon praktiziert in München als Arzt. Doch so richtig angesehen sind sie in der Gesellschaft nicht. So freut sich Magdalena auf einen Besuch in ihrer ...

Magdalena Kuisl und ihr Mann Simon haben es geschafft: Simon praktiziert in München als Arzt. Doch so richtig angesehen sind sie in der Gesellschaft nicht. So freut sich Magdalena auf einen Besuch in ihrer Heimatstadt Schongau. Doch die Pest wütet in Deutschland und so strandet die Familie in Kaufbeuren und wird von einer grausamen Todesserie überrascht. Magdalena und ihr Vater wären nicht sie, wenn sie nicht zu ermitteln beginnen würden.
Das Buch erschien irgendwie gerade richtig. Ähnlichkeiten mit aktuellen Ereignissen sind – laut einem Nachwort von Oliver Pötzsch – rein zufällig. Dennoch liest sich der neue Roman als historische Reminiszenz.
Ich habe mich sehr über einen neuen Roman des Autors gefreut, zu sehr mag ich die Kuisls schon vom ersten Band an. Pötzsch lässt die Vergangenheit lebendig werden und man fühlt sich als Leser versetzt in die stinkenden Gassen des 17. Jahrhunderts.
Der Roman ist wieder spannend aufgebaut und durch das Erwachsenwerden der beiden Söhne nun auch breiter aufgestellt. Allerdings wird Henker Kuisl langsam alt und ich hoffe, dass er uns dennoch noch durch einige Bücher begleiten darf, denn was wäre so ein Roman ohne diesen Brummbär?
Fazit: Mir hat es wieder sehr gut gefallen, die Kuisls bei ihrem neuesten Abenteuer zu begleiten und ich freue mich schon auf den nächsten Band.

Veröffentlicht am 10.05.2020

klare Leseempfehlung, so schön!

Die Mädchen aus der Firefly Lane
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Was für ein tolles Buch! Ich habe gelacht und geweint bei der Lektüre. Wieder gelingt es Kristin Hannah die gesamte Bandbreite der Gefühle in einem Buch unterzubringen.
Seit Jahren lese ich die Romane ...

Was für ein tolles Buch! Ich habe gelacht und geweint bei der Lektüre. Wieder gelingt es Kristin Hannah die gesamte Bandbreite der Gefühle in einem Buch unterzubringen.
Seit Jahren lese ich die Romane von Kristin Hannah sehr gerne und jedes hat mich bisher überzeugen können. Sie schreibt einfach so aus dem Leben gegriffen, so gefühlvoll und lebensecht, dass man sich beim Lesen total wohl fühlt.
Kate und Tully, zwei Mädchen, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten, freunden sich an als sie 14 sind. Eine lebenslange Freundschaft beginnt, die von Höhen, aber auch Tiefen geprägt ist. Tully macht Karriere und Kate gründet eine Familie. Doch trotz der unterschiedlichen Interessen sind beide immer füreinander da.
Trotz über 550 Seiten langweilt keine einzige. Ich habe das Buch aufgeschlagen und konnte es erst wieder weglegen, als ich die letzte Seite gelesen hatte. Das Buch ist so warmherzig und man fühlt sich fast wie die dritte Freundin der Mädchen. Viel wörtliche Rede macht das Buch lebendig und die Charaktere sind alle dermaßen liebevoll und sympathisch, dass man sie einfach mögen muss.
Auch wenn Tully manchmal etwas exzentrisch wirkt, aber bei den Dialogen mit Kate muss man dann doch wieder schmunzeln. Beide Mädchen/Frauen werden mit all ihren Stärken und Schwächen gezeichnet und das macht beide sehr authentisch.

Fazit: ich hätte die beiden „Mädchen“ noch stundenlang begleiten mögen.

Veröffentlicht am 02.05.2020

so schön geschrieben

Die Fotografin - Die Welt von morgen
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Ein Wiedersehen mit der sympathischen Fotografin und ihren Freunden.

Mimi Reventlow, die Wanderfotografin, muss langsam einsehen, dass ihr Handwerk keine Zukunft mehr hat. Doch die Alternative, Werbefotografie, ...

Ein Wiedersehen mit der sympathischen Fotografin und ihren Freunden.

Mimi Reventlow, die Wanderfotografin, muss langsam einsehen, dass ihr Handwerk keine Zukunft mehr hat. Doch die Alternative, Werbefotografie, füllt sie auch nicht aus. Beinahe zufällig gerät sie an ein Unternehmen und wird sesshaft. Doch kann sie diese Tätigkeit zufriedenstellen?
Mimi ist für mich im Laufe der 3 Bände schon fast so etwas wie eine Freundin geworden. Ich mag ihren Charakter einfach sehr gerne und wie sie allen hilft und selbst immer wieder auf die Füße fällt. Auch die anderen Persönlichkeiten sind von Durst-Benning so lebensnah gezeichnet, dass man sie einfach gernhaben muss. Anton, der Mimi auf ihren Reisen begleitet, Bernadette, die Schafzüchterin, die einen weiteren großen Schlag einstecken muss, dazu viele neue Personen, die Mimis Leben bereichern. Einzig Alexander, der Künstler, hat sich in meinen Augen sehr negativ entwickelt.
„Die Welt von morgen“ ist ein weiterer Roman aus der Reihe „Die Fotografin“. Bereits der dritte und nicht minder schön geschrieben wie die ersten beiden. Oft hat man das Problem bei Reihen, dass es stärkere und weniger starke Bände gibt, aber Durst-Benning schafft es, jedem Buch neu Leben einzuhauchen und den Leser zu fesseln.
Seite um Seite schlägt man um und klebt nur so an den Zeilen. Leider ist dann auch das beste Buch einmal zu Ende. Schön, dass es im September schon einen weiteren Band von Mimi gibt und ich bin schon sehr gespannt darauf, ob Mimi dann auch einmal die Liebe finden wird.
Fazit: Durst-Benning ist immer ein Garant für schöne Lesestunden.

Veröffentlicht am 02.04.2020

hoch spannend

Die Patientin
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Ich mochte bereits den ersten Fall von Milla sehr gerne und die Idee mit dem blinden Nathaniel finde ich auch toll. Da kann man sich als Sehender gar nicht vorstellen, wie er zur Lösung eines Falles beitragen ...

Ich mochte bereits den ersten Fall von Milla sehr gerne und die Idee mit dem blinden Nathaniel finde ich auch toll. Da kann man sich als Sehender gar nicht vorstellen, wie er zur Lösung eines Falles beitragen könnte und wird immer wieder überrascht.
Auch in ihrem neuen Fall konnte mich Milla wieder überzeugen. Einzig ihr Verhalten gegenüber Ben hat mich enttäuscht. Der Spannungsbogen ist von Anfang an sehr hoch. Bereits als Silas sagt „das ist nicht meine Mami“ war ich voll in dem Fall drin und habe mitgefiebert, was denn mit den Komapatienten passiert ist.

Kleine Details (die Familie mit den Konsonanten oder das Lesben-Fondue) lockern die Unterhaltung auf. Denn zwischendurch braucht man auch einmal kurz zum Durchatmen. Der Fall ist sehr verzwickt und ständig tauchen neue Leichen auf.
Im Laufe der Ermittlungen baut Brand auch ein paar Seitenwege ein, um es dem Leser nicht so einfach zu machen, den wahren Täter zu erkennen. Die Auflösung erfolgt recht spät, was die Spannung bis zum Ende hochhält.

Brands Schreibweise ist sehr flüssig und das Buch las sich quasi von allein, ich habe es an einem Tag durchgesuchtet und wollte es nicht mehr zur Seite legen.

Fazit: wieder Hochspannung mit Nathaniel und Milla, die unbedingt fortgesetzt werden sollte.

Veröffentlicht am 23.03.2020

"Das Hudson-Experiment"

Das Rosie-Resultat
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„Das Hudson-Experiment“
Don Tillman ist glücklich: nach einigen schlimmen Jahren hat er es geschafft, er hat einen tollen Beruf, eine super Ehefrau und einen klasse 11-jährigen Sohn. Doch der hat so seine ...

„Das Hudson-Experiment“
Don Tillman ist glücklich: nach einigen schlimmen Jahren hat er es geschafft, er hat einen tollen Beruf, eine super Ehefrau und einen klasse 11-jährigen Sohn. Doch der hat so seine eigenen Probleme und es kommt der Verdacht auf: hat er Autismus? Don ist entschlossen, seinem Sohn zu helfen. Auf seine eigene Art und dass das wieder für jede Menge Probleme sorgt, ist klar. Aber: Don ist ja ein Problemlöser!
Ich liebe die Rosie-Serie, wobei Rosie in diesem Buch fast zu einer Nebenfigur verkommt. Im Mittelpunkt stehen Don und sein Sohn, für den Don alles tun würde. Und da er nicht anders kann, tut er auch alles für ihn. Nur sieht Hudson das stellenweise anders und löst die Probleme auf seine Art.
Simsion ist wieder ein toller Roman gelungen. Ich klebte förmlich an den Seiten und zwar von der ersten bis zur letzten. Seine Charaktere sind total gut ausgearbeitet, man kann mit ihnen mitfühlen und muss sie einfach mögen. Sie sind anders – na und? Hilft Simsions Schreibweise doch auch, dass man merkt: es gibt Menschen die anders sind. Aber sind sie deshalb weniger liebenswürdig? Nein! Im Falle von Don sogar im Gegenteil.
Ein Buch in der Ich-Form zu schreiben ist oftmals schwierig und für den Leser nicht einfach zu lesen. Aber Don erzählt so erfrischend von sich, da ist man einfach mitgerissen und möchte es gar nicht anders haben. Und was man auch nicht möchte: dass das Buch aufhört. Gerne hätte ich Don, Rosie, Hudson und ihre Freunde noch weiter begleitet.
Fazit: ich begleite Don schon seit dem ersten Buch und bin immer wieder positiv überrascht, was er so anstellt. Mein bisheriges Buch-Highlight in 2020.