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Veröffentlicht am 05.04.2020

Mörderjagd im Spreewald

Vermisst
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Mörderjagd im Spreewald

Kriminalhauptmeisterin Klaudia Wagner ist auf dem Weg nachhause, als sie einen Augenblick abgelenkt ist, ein unbeleuchtetes Fahrzeug aus einem Nebenweg kommt, sie gerade noch ausweichen ...

Mörderjagd im Spreewald

Kriminalhauptmeisterin Klaudia Wagner ist auf dem Weg nachhause, als sie einen Augenblick abgelenkt ist, ein unbeleuchtetes Fahrzeug aus einem Nebenweg kommt, sie gerade noch ausweichen kann und über ein Gurkenfeld rumpelt. Kurz darauf entdeckt sie dort eine junge Frau – tot. Sie macht sich die schlimmsten Vorwürfe, ist der Meinung, dass sie die Frau überfahren hat. Doch dann die große Überraschung: die Frau war schon tot. In einem Indizienprozess wurde ihr Mörder vor 2 Jahren verurteilt. Nur, wo war Jennifer Böseke in den letzten beiden Jahren, wenn sie jetzt hier auf dem Feld liegt?
Klaudia Wagner soll sich zwar aus diesem Fall heraus halten, was allerdings gegen ihre Arbeitsauffassung geht. Und so geht sie zusammen mit ihrem Team auf Spurensuche.


Dies ist schon der 5. Fall für das Kommissariat in Lübbenau, den ich mit Klaudia Wagner löse. Man kann auch dieses Buch lesen, ohne die vorherigen Bände zu kennen. Ich persönlich beginne immer bei Band 1, um die Entwicklung der Figuren sowohl beruflich als auch privat von Beginn an mit zu erleben.
So sind mir KHM Klaudia Wagner, ihre Kollegen KOM Thang Rudnik, KHM Peter Demel, ihre Freundin KHM Wibke Bredau und vor allem Kahnführer Schiebschick richtig ans Herz gewachsen. Alle hier agierenden Figuren, nicht nur die Kommissare, sind sehr detailgenau und menschlich beschrieben. Mit ihren Ecken und Kanten, ihren Gedanken und Gefühlen kann ich sie mir alle sehr gut vorstellen. Ich komme mir vor wie ein Teil von ihnen.

Christiane Dieckerhoff gelingt es mühelos mich in diesen besonders kniffligen Fall, mit dem sich Klaudia und ihre Kollegen sich herum schlagen müssen, ab der ersten Seite hinein zu ziehen. Wie oft kommt es schon vor, dass die Leiche bereits seit 2 Jahren tot sein soll, hier aber erst jetzt getötet wurde. Ein großes Verwirrspiel beginnt und endet für mich in einer menschlichen Tragödie. Was bei mir auch immer punktet: es gibt kein großartiges Blutvergießen. Nur beim Besuch der Leichenbeschau eines jungen Mannes habe ich meinen Geruchssinn ausgeschaltet. Boah, das müsste ich nicht haben.
Der Fall löst sich nach und nach auf, alle losen Fäden verbinden sich und es kommt zu einer schlüssigen Auflösung. Für mich mit einer kleinen Überraschung.

Besonders gut gefallen haben mir auch diesmal wieder die Beschreibungen vom Umland und der Menschen aus dem Spreewald. Wie gerne würde ich mich in einen Kahn setzen und durch die Gegend staken lassen.

Insgesamt habe ich einen spannenden Krimi mit einem interessanten, nicht alltäglichen Fall, ohne viel Blutvergießen gelesen, der mich ab der ersten Seite gefangen genommen hat. Schon heute freue ich mich auf den nächsten Besuch bei meinen Freunden im Spreewald.

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Voller Poesie und besonderer Eindrücke

Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich Von einer Begegnung, die alles veränderte
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In einer sehr eindringlichen, ausdrucksstarken, aber auch poesievollen Sprache erzählt Tessa Randau von einer jungen Frau, die für sich einen Ausweg finden will und muss. Eingesperrt wie ein Hamster in ...

In einer sehr eindringlichen, ausdrucksstarken, aber auch poesievollen Sprache erzählt Tessa Randau von einer jungen Frau, die für sich einen Ausweg finden will und muss. Eingesperrt wie ein Hamster in seinen Käfig erledigt sie tagaus, tagein ihre Aufgaben, wird immer müder und steuert langsam ihrem emotionalen Absturz entgegen.
Im nahe gelegenen Wald hat sie seit Kindheitszeiten einen Platz, an den sie sich schon damals immer flüchtet. Hier sitzt sie auf einer Bank und trifft eines Tages auf eine alte Dame, die ihr nach und nach die vier Fragen des Lebens stellt und sie bittet, diese für sich zu beantworten.

„Wir denken oft an das, was wir wollen, aber nicht an das was wir haben“.

Es ist eine sehr kurze Geschichte mit gerade mal 120 Seiten. Dazwischen noch Seiten mit kleinen Zeichnungen, die perfekt zum Text passen und auf lautlose Weise ihre Geschichte erzählen. Gerade diese kleinen Zeichnungen machen die Geschichte trotz ihrer Tiefe leicht und einprägsam.

Eine wunderschöne kleine Geschichte, bei der ich mich hier und da selbst wiedergefunden habe. Eine Geschichte mit einer Botschaft, die man erspüren muss. Eine Geschichte, der man Bedeutung schenken sollte, das berührt und beeindruckt.

Obwohl das Buch aus der Sicht einer Frau geschrieben ist und von einer jungen Frau handelt, sollten aber auch die Männer bei dieser Lektüre zugreifen um mehr Klarheit in ihr Leben zu bringen.

Ich empfehle dieses kleine Buch sehr gerne weiter!

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Veröffentlicht am 02.04.2020

Ein Dino-Buch für die Kleinsten

Die Dinosaurier
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Auf 16 dicken unkaputtbaren Seiten nimmt Angela Weinhold mich und besonders meinen kleinen Enkel mit ins Land der Dinosaurier.
Bunte, lebensnahe Zeichnungen, auf denen es so Vieles zu entdecken gibt, ...

Auf 16 dicken unkaputtbaren Seiten nimmt Angela Weinhold mich und besonders meinen kleinen Enkel mit ins Land der Dinosaurier.
Bunte, lebensnahe Zeichnungen, auf denen es so Vieles zu entdecken gibt, bei denen es auf jeder Doppelseite eine kleine Klappe zum Aufmachen gibt, macht unserem Kleinen riesigen Spaß. Dazu die kleinen Texte, direkt auf die Bilder abgestimmt - einfach toll.

Ein spannendes Dino-Buch für unsere kleinen Entdecker.

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Veröffentlicht am 01.04.2020

Ein schwieriges Thema locker und leicht aufgearbeitet

No. 9677 oder Wie mein Vater an fünf Kinder von sechs Frauen kam
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Die 14jährige Hollis Darby-Barnes und der 15jährige Milo Robinson-Clark haben je 2 Mütter und einen gemeinsamen Vater – einen Samenspender, den sie beide nicht kennen. Nun aber will Milo das ändern. Bei ...

Die 14jährige Hollis Darby-Barnes und der 15jährige Milo Robinson-Clark haben je 2 Mütter und einen gemeinsamen Vater – einen Samenspender, den sie beide nicht kennen. Nun aber will Milo das ändern. Bei seinen Recherchen findet er weitere Kinder des Spenders mit der No. 9677, seine Halbgeschwister. Zusammen mit Hollis, Abby und Noah macht er sich auf den Weg, ihren Vater zu finden.


Das Buch „No. 9677 oder wie mein Vater an 5 Kinder von 6 Frauen kam“ behandelt ein sehr sensibles Thema: Samenspende. In dieser Geschichte geht es hauptsächlich darum, wie die entstandenen Kinder mit dem Thema und ihrer Zeugung im Reagenzglas umgehen. Es geht aber auch um das Thema Familie an sich. Sind zwei Frauen oder zwei Männer mit Kindern ebenso eine Familie wie Mann, Frau und Kinder? Werden adoptierte Kinder von ihren neuen Eltern ebenso geliebt wie leibliche? Haben Geschwister eine engere Verbindung wie Halbgeschwister?

Im Fall von Hollis, Milo, Abby, Noah und Milos Freund Jonah „JJ“ tauche ich in ihren Gedanken ganz tief in diese Fragen ein.
Hollis und Milo sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Ich kann mich sehr gut in sie hinein versetzen, kann ihre Gedanken gut nachvollziehen und ihre Ängste verstehen. Mein absoluter Liebling der Geschichte ist allerdings JJ, der beste Freund von Milo. Er hat eine so erfrischende, ehrliche Art, tritt immer wieder in irgendwelche Fettnäpfchen und offenbart mir erst sehr spät, welche Probleme er mit seiner Adoption hat.
Die Teenies und ihre Familien sind so unterschiedlich, so menschlich und scheinen sehr real. Mit den ihnen eigenen Charaktereigenschaften geben sie für mich ein sehr sympathisches Bild ab. Die Dialoge zwischen allen machen das Bild einfach komplett.

Da die Geschichte immer aus Sicht einerseits von Hollis, andererseits von Milo, erzählt wird, bin ich in ihren Gedanken noch tiefer drin und kann beide Seiten gut verstehen.

Ein wunderbares Jugendbuch, dass auch ich als Ü60 sehr gerne gelesen habe.

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Oh wie schrecklich

Flüsternde Wälder
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Bei Baumfällarbeiten im abschüssigen Waldgelände fällt der Baum ausgerechnet auf eine eine Leiche. Da die Frau schon tot war, kommen hier die Kommissarinnen Irmgard „Irmi“ Mangold und Kathi Reindl ins ...

Bei Baumfällarbeiten im abschüssigen Waldgelände fällt der Baum ausgerechnet auf eine eine Leiche. Da die Frau schon tot war, kommen hier die Kommissarinnen Irmgard „Irmi“ Mangold und Kathi Reindl ins Spiel. Zwei Tage vorher kam bei einem der vielen Einbrühe, die derzeit im Werdenfelser Land stattfinden, ein Mann ums Leben. Auch hier sind Irmi und Kathi involviert und merken bald, dass sich die Toten kannten. Hängen die beiden Fälle irgendwie zusammen?

Dies war wieder so ein Krimi, den ich fast in einem Rutsch durchgelesen habe. Spannend ab der ersten Seite, mit viel Privatem, was mir immer sehr gut gefällt und interessanten Debatten von lebensklugen Menschen um z.B. den Untergang der mitteleuropäischen Kultur. Krimihandlung wird hier gekonnt mit Gesellschaftskritik verbunden. So geht es z.B. um den stetig größer werdenden Verkehr im Wald durch Jogger, E-Biker und Waldbadende. Um Helikoptermütter, Altersarmut, um Vandalismus in der Freinacht und um den Ausverkauf der Heimat an unseren wunderschönen bayerischen Seen. Irmi lässt kein gutes Haar an den Münchner Touris, die jedes Wochenende ins Werdenfelser Land rund um Garmisch einfallen. Alles greift wie bei einem Rädchen ineinander und so hat mir das Lesen wieder mal riesigen Spaß gemacht.

„Die Schwärmerei für die Natur kommt von der Unbewohnbarkeit der Städte“ Zitat S. 136

Mit Kathi, Irmi und ihrer guten Freundin Luise habe ich mich sofort sehr gut verstanden. Beim Hasen brauchte ich ein paar Seiten um mit ihm warm zu werden. Andere Figuren waren mir nicht sehr sympathisch. Allesamt sind sie menschlich und absolut real dargestellt. Auch ihren Gedankengängen konnte ich sehr gut folgend. Auch wenn sie mir manchmal etwas fremd waren. Halt alles wie im richtigen Leben
Ich habe einiges übers Waldbaden gelernt. Habe hinein geschnuppert in die Gedanken der „Landeier“. Und ich kann sie jetzt sogar ein bisserl besser verstehen.

Im Anschluss an die Geschichte sollte man sich auch unbedingt das Nachwort durchlesen. Sehr interessant und aufschlussreich. Vielen Dank, liebe Nicola Förg, für diese klaren Worte.

Ein spannender, sehr interessanter Krimi mit Landschaftsbeschreibungen, die man einfach lieben muss. Ich jedenfalls bin auch von diesem Buch restlos begeistert.

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