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Veröffentlicht am 27.05.2020

Gut für Zwischendurch

Mad about the Medic (Saving Chicago 3)
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Also Achtung! Dies ist der dritte Band einer dreiteiligen Reihe!

Klappentext:

Luca Bianco ist ein Idiot.

Er denkt, er wäre so charmant und sexy, während er in seiner Rettungssanitäteruniform herumläuft, ...

Also Achtung! Dies ist der dritte Band einer dreiteiligen Reihe!

Klappentext:

Luca Bianco ist ein Idiot.

Er denkt, er wäre so charmant und sexy, während er in seiner Rettungssanitäteruniform herumläuft, durch die sich seine harten Muskeln abzeichnen. Weil er jeden Tag Leben rettet. Ich bin sicher, er glaubt, jede Frau auf der Welt würde töten für die Chance, mit ihm zusammen zu sein. Aber Männer wie Luca sind nur für eines gut: One-Night-Stands. Keine Verpflichtungen. Deshalb werde ich nicht mit Luca ausgehen, obwohl meine Freundinnen auf der Bachelor-Versteigerung für mich ein Date mit ihm gewonnen haben.

Das denke ich zumindest. Bis Luca mir ein Angebot macht, das ich nicht abschlagen kann und ich einwillige, seine Verlobte zu spielen …

Schreibstil:
Das Autorenduo schreibt auch hier wieder sehr schön flüssig und locker. Es gab wieder so einige Momente, in denen ich schmunzeln musste. Manchmal hatte ich nur den wenig den Eindruck, als wäre sie an einigen Stellen etwas zu schnell vorgegangen. Da kam ich gerade bei Beschreibungen nicht so ganz mit und fühlte mich etwas orientierungslos. Aber das waren wirklich nur winzige Stellen. Ansonsten habe ich nichts auszusetzen. Es liest sich schnell weg:)

Meine Meinung:
Der Anfang war wie gesagt für mich etwas holprig, da ich die Teile davor nicht gelesen habe und somit nicht so richtig wusste, wie die Protagonisten zueinander stehen. Irgendwo war zwar klar, dass sie sich gehasst haben müssen, aber es ging hier ja gleich los mit der Handlung, sodass man in den zwei Perspektiven eigentlich nur noch las, dass er/sie gar nicht so schlimm ist.
Überspringen wir das mal, denn ihr habt ja alle die Vorgängerbände gelesen und werdet somit keine Probleme haben, sondern euch vermutlich darüber freuen, dass der Einstieg so direkt erfolgt:)
Die Geschichte beginnt also recht flott: Falsche Verlobung. Grund: Die Mutter ist krank. Ich habe das Schlusswort der Autorinnen gelesen, indem sie ihre Themenauswahl begründet haben. Sie wollten einen vernünftigen oder zumindest realistischen Grund für die merkwürdige Situation. Mir persönlich war es aber doch ein wenig zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Innerhalb des Handlungsverlauf wurde nicht so richtig deutlich, warum es nun so nötig ist, die Verlobung vorzutäuschen. Sinnvoller wäre es noch bald gewesen, wenn Luca sich den Grund nur ausgedacht hätte, um an seine Erzfeindin heranzukommen. So war es ein schwacher Grund für eine ziemlich große Sache. Mich hat einfach gestört, dass die beiden anlügen und so ein Trara machen und sich letzten Endes alles so schwach auflöst, weil es eben eine Schnapsidee war, die eigentlich völlig unnötig war. Aber gut. Das mag jeder anders sehen.
Lauren und Luca fand ich als Protagonisten ziemlich cool. Klar, es fehlte für mich jetzt ein wenig die Perspektive, in der sich die beiden anfeinden. Hier ist es dann ja doch so, dass da eher andere Gefühle sind. Dennoch haben beide Feuer. Sie lieben es, gegeneinander anzutreten, lassen sich nicht vom jeweils anderen die Butter vom Brot nehmen und erkennen auch die Stärken und Schwächen des anderen. Hier sind es eben keine Gegensätze die sich anziehen, sondern Gemeinsamkeiten, die sich aneinanderschmiegen. Und dennoch wird es nicht langweilig, denn die beiden sind beide sehr stark in ihren Handlungen und Aussagen.
Wenn ich Laurens Perspektive betrachte, dann fand ich es toll, wie sie nach und nach Lucas verletzliche Seite kennenlernt. Und dann auch, dass Luca mit seinem Humor und seiner Motivation so manche Situation zu verzaubern vermag. Da hatte ich als Leser wirklich das Gefühl, Lauren kennt den ganzen Luca und lernt auch den ganzen Luca lieben.
Etwas schade fand ich, dass ihre Freundinnen nur handlungstechnisch genutzt wurden, ihr aber nicht seelisch zur Seite standen. Lauren hat so gut wie nie darüber nachgedacht, mit ihnen zu sprechen. Bei besten Freundinnen ist das schon außergewöhnlich und fällt auf.
Es war sehr interessant, Luca kennenzulernen, denn ich hätte nie gedacht, dass er eine so weiche Seite hat. Sehr geschickt lassen die Autorinnen immer mehr seiner Geheimnisse und Gefühle an die Oberfläche tauchen, sodass es spannend bleibt, ihn zu verfolgen und es dennoch unheimlich berührend wird. Tatsächlich ist die Beziehung aufgrund Lucas‘ Vergangenheit nicht so explosiv, wie ich es erwartet hätte. Stattdessen bleibt es eher seicht. Für mich eine zwiespältige Situation, denn ich fand es einerseits gut, dass der heiße Kerl hier seine weiche Seite zeigt, gleichzeitig plätschert die Story so aber auch ein bisschen.
Nun noch einmal zum Handlungsverlauf: Schön fand ich, dass es Teil der Handlung war, dass die Protagonisten sich ihrer Gefühle bewusst werden müssen, sich dann dazu durchringen müssen, diese zu kommunizieren und sich dann noch gegenseitig einzugestehen. Das war schön nacheinander und erweckte somit viel Authentizität.
Die Situation allgemein war aber etwas sehr an den Haaren herbeigezogen. Der Umschwung zur „Liebe“ passierte dann sehr schnell und lief ab dann ziemlich undramatisch ab. Es gab dann zwei Situationen, in denen Dramatik aufkam. Beide verhalten sich in diesen Situationen zu meiner Freude sehr erwachsen. Es nimmt der Geschichte aber natürlich schon wieder etwas Spannung. So plätschert es ein wenig und auch das Ende schließt sich diesem Gefühl an. Ich hätte mir da einfach noch ein paar stärkere Emotionen gewünscht. So war es süß und schön, aber mehr auch nicht.

Fazit:
Das Buch ließ sich gut lesen und bietet eine tolle Geschichte für Zwischendurch. Die Protagonisten sind interessant und die Beziehung zwischen ihnen wird schön aufgebaut. Ich fand die ganze Situation etwas an den Haaren herbeigezogen und mir fehlte zwischendurch ein wenig die Spannung in den Übergängen. So war es eine süße Geschichte, die mich aber emotional nicht besonders berühren konnte.

3 von 5 Sterne von mir.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.05.2020

Sehr auf den Hauptprotagonisten fokussiert

Small Town Kisses (Minot Love Story 1)
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Klappentext:
Nach dem Verschwinden ihrer Mutter fühlt sich Morgan als älteste Schwester für ihre Familie verantwortlich. Statt aufs College zu gehen, jobbt sie in einem kleinen Buchladen. Ihre eigenen ...

Klappentext:
Nach dem Verschwinden ihrer Mutter fühlt sich Morgan als älteste Schwester für ihre Familie verantwortlich. Statt aufs College zu gehen, jobbt sie in einem kleinen Buchladen. Ihre eigenen Träume und Wünsche sind dabei auf der Strecke geblieben. Bis eines Tages Nate in der Buchhandlung auftaucht und sie mit seinem tiefgründigen Blick in seinen Bann schlägt. Der schweigsame Nate, dessen Tage offenbar nur aus Besuchen im Fitnessstudio und seiner Arbeit als Autor bestehen. Er scheint sich zu ihr hingezogen zu fühlen, doch ihr wird schnell klar, dass er ein Geheimnis vor ihr verbirgt. Warum verliert er sich so sehr im Sport, dass er kaum Zeit hat, sich auf Morgan einzulassen? Und warum stößt er sie immer wieder von sich, wenn es ernst zwischen ihnen wird?

Der Schreibstil:
Die Autorin schreibt flüssig, gut lesbar, aber auch ohne Schnörkel, ohne tiefere Stellen. Vielleicht hätte es diesem Buch ein wenig mehr Tiefe verliehen, wenn sie die Gefühle ein wenig mehr ausgeschrieben hätte. So war es eine gut lesbare Geschichte, die gleichzeitig aber etwas Abstand hielt und mich deshalb emotional nicht so erreichen konnte.

Meine Meinung:
Die Geschichte nahm anfangs wirklich rasant Fahrt auf. Die Protagonisten waren mir total sympathisch. Schnell hat sich dann eine Situation ergeben, die einfach unheimlich erfrischend war, weil alle darauf fokussiert waren, Morgan und Nate zusammenzubekommen. Ich muss gestehen, dass es auf mich fast unwirklich wirkte, dass alles so problemlos funktionierte. Dass zwei Personen sich auf den ersten Blick ineinander verlieben und dann beide auch sofort versuchen, sich dem anderen anzunähern. Aber man wird ja auch an die komplizierten Beziehungsgeschichten heutiger Liebesromane gewöhnt. Und hinsichtlich der Thematik um Nate hatte die Geschichte so einfach mehr Zeit, sich darum zu kümmern.
Tja Nate. Der ist ein ganz spezieller Typ. Mit Morgan konnte ich mich sofort identifizieren. Eine junge Frau, die sich vollkommen ihrer Familie verschrieben hat und sich selbst oft zurückstellt. Sie macht sich gar nicht so viele Gedanken um Männer, hat schlicht keine Zeit dafür und dann ist da auf einmal Nate. Nate, der einen harten Schicksalsschlag erfahren hat und dessen Leben ein klein wenig anders als das anderer ist. Natürlich ist es schwer, sich überhaupt in Nate einzufühlen. Schließlich habe ich solch eine Erfahrung zum Glück bisher nicht machen müssen. Aber die Autorin hilft hier, indem sie Perspektivwechsel vornimmt. So erhalten wir einen Einblick in den schwankenden Nate.
Ich fand es wirklich gut dargestellt, weshalb Nate so handelt wie er handelt. Gleichzeitig habe ich lange keine Entwicklung bei ihm feststellen können. Innerhalb der Beziehung hätte ich erwartet, dass er sich immer mehr öffnet und zu neuen Erkenntnissen kommt. Stattdessen aber lässt er es bis zum Letzten kommen und beweist somit, dass er selbst wenig an seiner Situation zu ändern vermag bzw. zu verändern anstrebt.
Ich habe Morgan in dieser Situation wirklich bewundert. Sie reagiert ganz normal und will wissen, was los ist. Erstaunlicherweise lässt sie sich daraufhin auf einen Pakt ein, den ich niemals bewilligt hätte. Ich habe es irgendwo verstanden, gleichzeitig hätte ich mir aber auch gewünscht, dass sie irgendwann mit der Faust auf den Tisch haut und sagt: So, jetzt raus mit der Sprache! Es war schließlich klar, dass das keine Basis ist, auf der eine Beziehung länger bestehen kann. Der Punkt bis zur Wende ist dann auch der Teil der Geschichte, der für mich etwas schwierig zu lesen war, weil er sich etwas zog und mir einfach widerstrebte.
Die Spannung wurde dann durch etwas anderes angehoben. Die Auflösung ging mir hier aber auch ein wenig zu schnell. Es wäre einfach schöner gewesen, wenn Morgan als starke Frau etwas mehr fokussiert worden wäre. Sie wurde ziemlich einseitig betrachtet, was wahrscheinlich auch dazu geführt hat, dass man die Zurückhaltung gegenüber Nate irgendwo verstanden hat, obwohl sie gegen alles verstieß, was man sonst gewohnt ist.

So ist meine Meinung gegenüber des Buches zweischneidig. Zum einen fand ich die Thematik total interessant und konnte dort auch viele Gedankengänge nachvollziehen. Zudem fand ich es schön, dass es anfangs einfach so unkompliziert war.
Andererseits fand ich es aber auch etwas unrealistisch, als Morgan sich auf alles einlässt. Da hatte ich das Gefühl, dass die Autorin zu sehr alles happy um Nate drumherum machen wollte, um eben zu beweisen, dass es happy sein kann und seine Sorgen unbegründet sind. Morgan blieb dabei leider auf der Strecke.
Vielleicht kann man sagen, dass der Fokus dieser Geschichte zu sehr auf der männlichen Hauptperson lag.

Fazit:
Eine Geschichte, die eine wirklich schöne Thematik beinhaltet, die gut bearbeitet wird. So lernen wir die damit verbundenen Ängste und Sorgen kennen. Gleichzeitig ist sie erfrischend flott geschrieben und lässt zumindest beim Thema Liebe keine Zweifel aufkommen. Mir hätte es noch besser gefallen, wenn Morgan etwas mehr Platz bekommen hätte, ich hätte eine deutlichere Entwicklung von Nate erwartet und es hätte auch noch emotionaler sein können. So richtig berühren konnte mich die Geschichte nämlich nicht.

3 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 02.04.2020

Wir lesen von Teenieentwicklungen - der Rest bleibt leider oberflächlich

Verloren sind wir nur allein
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Der Schreibstil:
Mila Summers schreibt wirklich schön leicht und locker. Sie verbeißt sich in kein Thema, um uns dann seitenlang damit zu quälen, sondern fliegt elegant und in einem angemessenen Tempo ...


Der Schreibstil:
Mila Summers schreibt wirklich schön leicht und locker. Sie verbeißt sich in kein Thema, um uns dann seitenlang damit zu quälen, sondern fliegt elegant und in einem angemessenen Tempo durch die Seiten. So bereitete es mir keine Schwierigkeiten, das Buch zügig durchzulesen.

Meine Meinung:
Wenn man Sky vorgestellt bekommt, muss man erst einmal wieder in den Teenie-Modus verfallen, denn sie ist ein Teenie. Durch und durch. Da ist die Zickigkeit, die Sturheit und auch oft die Ungerechtigkeit gegenüber anderen in ihren Handlungen. Sky hat aber natürlich noch einen anderen Grund: sie hat ihren Vater verloren und wird ziemlich schnell danach entwurzelt. Gut fand ich, dass sie zwar darauf herumgeritten hat, der neuen Situation aber zumindest innerhalb der Schule schnell eine Chance gegeben hat. Nichts wäre lästiger gewesen als eine Protagonistin, die sich gegen alles und jeden sperrt. Erzähltechnisch jedoch hatte ich ein paar Probleme mit Sky. Trotz Handlungen und Gefühlsbeschreibungen konnte ich sie das ganze Buch hinweg nicht richtig zu fassen kriegen. Es manifestierte sich kein komplettes Bild in meinem Kopf. Stattdessen musste ich mir immer wieder ihre Macken gefallen lassen und habe mal mehr mal weniger geduldig darauf gewartet, dass sie zur Einsicht kommt. Ich erkläre mir diese Distanz vor allem dadurch, dass der Leser sie durch Jeff ziemlich schnell ganz anders beschrieben bekommt, als er selbst sie wahrnimmt. Hier müssen sich zwei Bilder der selben Figur übereinander legen und das gelingt leider nicht, denn auch Jeff bleibt etwas undurchsichtig. Er war mir anfangs wesentlich sympathischer, weil er sich wesentlich erwachsener verhalten hat. Im weiteren Verlauf der Handlung wurde dann klar, dass da ein ganz anderer hinter ihm steckt. Dies erfahren wir in zwei ganz kurzen Szenen. Leider wurde es zu schnell abgehandelt. Jeff ist das und deshalb sagt man das. So kam es rüber. Generell haben die beiden nur in diesen Szenen mal vernünftig miteinander gesprochen. Wo die Gefühle so plötzlich herkamen, war mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Nach der Hälfte des Buches kannten sich Sky und Jeff meiner Meinung nach noch nicht einmal. Zwar war die Erzählsituation über die Erwähnung von Gemeinsamkeiten immer sehr schön eingeleitet, aber letztlich blieb alles oberflächlich. Sky kam eher wie ein Roboter rüber, der dann genau das Richtige sagt, obwohl sie vorher nicht den Eindruck machte, als könne sie so etwas überhaupt verstehen. Da war viel gewollt, viel in Planung, aber nichts wurde richtig durchgezogen.

Auch vom Handlungsfluss her war es schwierig. Wie oben bereits erwähnt, wartet man die ganze Zeit auf DIE Wendung. Die Wendung, die alles irgendwie noch korrigiert. Nur dadurch kommt Spannung auf. Denn die Handlung selbst vermag dies nicht. Zu Anfang fand ich es noch ganz erfrischend, dass man Skys Geheimnis schon früh vollständig kennt. So begründet sie sich schließlich ja auch. Anders wäre Sky wohl nicht zu ertragen gewesen. Aber auch Jeffs Geschichte wurde dann unheimlich schnell abgehandelt und man fragte sich, was einem das Buch denn nun erzählen wollte. Dass Sky eine Teenagerin ist? Das wissen wir von Anfang an. Zum Glück kommt dann gegen Ende noch ein anderer Strang zu (für mich etwas zu spät aber naja). ACHTUNG SPOILER: Skys Mutter ist krank. Dadurch und durch Jeff schon vorneweg lernt Sky eine sehr wichtige Moral, die sie sich schön erarbeitet. Das hat es für mich tatsächlich noch ein wenig gerettet, auch wenn es vorhersehbar war und die Handlung es eigentlich nicht gebraucht hätte, wenn es vorher alles etwas besser ausgearbeitet worden wäre.

Das Ende lässt mich genauso verwirrt zurück wie schon die ganze Geschichte zuvor. Jeff scheint sich total verloren zu haben. Er passt sich an. Ich sehe da keinerlei erwachsenes Verhalten, wenn die beiden nicht über so etwas sprechen und auch für den Leser ist es nicht richtig fassbar, wenn das Happy End happy ist, weil es einfach passend gemacht wird.
Weiter war ich enttäuscht, dass die Nebenprotagonisten nicht mehr Platz bekommen haben. Wenn mal zeit dafür war, dann wurden Skys Freundinnen zu ihren Zwecken erwähnt. Da habe ich dann auch eine sehr schöne Entwicklung gesehen. Andeutungen hinsichtlich der Freundinnen, wurden aber nicht verfolgt und verliefen sich ins Leere. Das machte es, so unwichtig es auch erscheinen mag, für mich noch unvollständiger.
(Für alle, die das Buch gelesen haben und bei denen ich deshalb etwas konkreter sein kann: Es wird angedeutet, dass Kathleen auf Noah steht. Keine erwähnt es aber jemals. Realistisch bei Teenagermädchen?)

Fazit:
Das Buch hat mich leider enttäuscht. Der Schreibstil der Autorin ist echt nicht schlecht und gut mich super durch das ganze Buch getragen, die Geschichte selbst blieb jedoch oberflächlich und nicht gut ausgearbeitet. An vielen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin sich mehr Zeit dafür genommen hätte. Es wurden keine Gefühle transportiert und auch die Hauptprotagonisten blieben schwach und waren nicht richtig zu fassen. Es gibt jetzt noch drei Sterne, weil einige „Teenieentwicklungen“ ganz gut gemacht waren. Aber das allein trägt leider keine Geschichte, die von mehr als dem handeln soll.

3 von 5 Sterne von mir. (Mit einem zugedrückten Auge)

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Veröffentlicht am 03.02.2020

Konnte nicht mit Band 1 mithalten

Someone Else
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– Zweiter Band einer Reihe. Man trifft also wieder auf bekannte Figuren, deren Geschichten weitergesponnen werden. Ansonsten ist es aber auch unabhängig lesbar. –

Der Klappentext:
Eigentlich könnten Cassie ...

– Zweiter Band einer Reihe. Man trifft also wieder auf bekannte Figuren, deren Geschichten weitergesponnen werden. Ansonsten ist es aber auch unabhängig lesbar. –

Der Klappentext:
Eigentlich könnten Cassie und Auri das perfekte Paar sein: Sie sind beste Freunde, wohnen zusammen und teilen ihr größtes Hobby – die Fantasyliteratur. Und obwohl Cassie das Gefühl hat, dass niemand auf der Welt sie besser kennt als Auri, scheinen die beiden manchmal Welten zu trennen. Während Auri Football spielt, viele Bekanntschaften hat und gern unter Menschen geht, zieht Cassie sich lieber von der Außenwelt zurück und pflegt einen kleinen, aber engen Freundeskreis. Doch je mehr Zeit vergeht und je stärker ihre Gefühle für Auri werden, desto größer ist ihre Angst, dass das, was sie und Auri verbindet, vielleicht nicht so stark ist wie das, was sie trennt …

Der Schreibstil:
Laura Kneidl schreibt einfach sehr gut lesbar. Locker und flüssig gleiten meine Augen über die Seiten. Ein guter Stil für Zwischendurch, der aber auch nicht unbedingt die größten Zitate oder Emotionen hervorbringt.

Meine Meinung:
Bereits am Anfang ist klar: hier hat man es mit einem „Freundschaftsroman“ zu tun, also einer Geschichte, die eine Liebesgeschichte zwischen zwei besten Freunden entstehen lässt. Das muss man schonmal mögen. Ich bin da immer ein ganz klein wenig skeptisch, weil diese Geschichten eigentlich immer ähnlich ablaufen und sich mit den gleichen Themen beschäftigen. Dadurch, dass die Protagonisten sich außerdem schon so gut kennen, fällt natürlich viel Spannung in Bezug auf die Charaktere weg.
Das war auch hier so. Wir haben Cassie und Auri als Hauptprotagonisten, erzählt wird aber nur aus der Perspektive von Cassie. Diese fand ich sehr authentisch und gut beschrieben, mir hat Auris Perspektive dann aber doch oft gefehlt, da er für den Leser so recht oberflächlich geblieben ist. Tatsächlich werden sogar hier und da Andeutungen über ihn gemacht, die dem Leser gegenüber einfach nicht aufgelöst werden, weil Cassie nicht danach fragt oder es nicht mitbekommt. Das fand ich dann schon sehr schade und an der Stelle auch nicht gut gemacht, denn der Leser muss zumindest die Chance bekommen, dahinter zu blicken. Stattdessen muss man es also einfach hinnehmen und lernt Auri als das Gegenstück zu Cassie kennen. Als den Kerl, ohne den es Cassie nicht gibt und andersherum.
So ist die Chemie zwischen ihnen wunderbar. Die Geschichte enthält so viele süße Szenen, in denen man das Vertrauen zwischen ihnen richtig spüren kann. Sie kennen sich durch und durch und können einfach nicht ohneeinander. Interessant ist es dann natürlich, den Wechsel zwischen „nur“ besten Freunden und Partnern zu sehen. Der ist bei den beiden allerdings nicht sehr groß. Das Buch beschäftigt sich sehr lange mit dem Hin und Her á la sollen wir es wagen? Als es dann endlich zum ersten Kuss kommt, bleibt nicht mehr viel Zeit und der Leser bekommt gar nicht richtig mit, wie die beiden in einer Beziehung funktionieren. Natürlich merkt man von Anfang an, dass das zwischen den beiden weitaus mehr ist als Freundschaft, aber wenn es sich letztlich doch noch anders entwickelt und erwartet man doch ein wenig zu erfahren, was sich denn nun geändert hat. Schließlich haben sie lange gezögert. Das fällt ein bisschen weg. Die Geschichte braucht einfach viel zu lange, um endlich voranzukommen. Auch wenn alles authentisch und nachvollziehbar war, so hatte ich ein wenig das Gefühl, dass die Autorin in der ersten Hälfte Platz verschenkt, der dann in der anderen Hälfte abgezogen wurde. Dadurch vielen die wenigen Ereignisse innerhalb des Handlungsverlaufes, die vielleicht auch ein wenig über Auri in seinem Umfeld preisgegeben hätten, weg.
Die Spannung der Geschichte liegt natürlich in der Frage: Wann werden sie zusammenkommen? Wenn man von den beiden liest, wird man auf jeden Fall nicht auf die Frage mit „ob“ beginnend kommen. Das hat mich anfangs auch ganz verrückt gemacht und mich dazu schon fast gezwungen, immer weiter zu lesen. Irgendwann reichte es aber nicht mehr. Die beiden spielen immer wieder das gleiche Spiel: Auri verhält sich anders, als Cassie es gut gefunden hätte – sie schweigen das Thema tot – Cassie bekommt einen Schubs von außerhalb – sie versöhnen sich in gefühlt weniger als dreißig Sekunden. Das hat für mich so gar nicht zu den beiden gepasst, da sie sich doch eigentlich so gut kennen und sich vertrauen. Warum dann nicht einfach miteinander reden? Gut, man kann jetzt anführen, dass es schwierig ist die Freundesgrenze, oder vielmehr deren Überschreitung, beim Namen zu nennen, aber es hätte zumindest eine Entwicklung stattfinden können, die etwas fesselnder gewesen wäre.
Um zusätzlich Spannung zu erzeugen, wird dann kein großes Drama eingefügt, muss von meiner Seite aus auch nicht unbedingt sein, sondern es tauchen geheimnisvolle Anrufe und Nachrichten auf – nur um dann sehr plump im Sande zu verlaufen… Das hat mich wirklich sehr getäuscht und für mich irgendwie bestätigt, was mein sonstiger Eindruck war: Die Autorin hatte viele Ideen, hat deren Andeutungen dann aber schlicht vergessen oder hatte nicht mehr den Platz oder die Zeit dafür. Das merkt man leider.
Das Ende ist dann sehr vorhersehbar. Nicht nur, dass (ACHTUNG SPOILER), die beiden zusammen kommen, sondern auch, dass Auri sich letztlich über Instagram bei ihr entschuldigt. Mir persönlich wäre das etwas zu wenig gewesen, aber für den Leser sind die beigefügten Bilder eine schöne Auflockerung im Fließtext und letztlich wird das Ende herbeigeführt, das man erwartete.
Es kratzte dabei aber leider nur an der Oberfläche. Ich hatte nach der letzten Seite das Gefühl, dass dann demnächst die nächste Katastrophe zu Tage tritt, worauf die beiden sich wieder mal anschweigen. Das liegt aber vor allem daran, so mein Eindruck, dass es mit Blick auf Auri eine sehr oberflächliche Szene war und wir eigentlich nichts tiefergehendes über ihn wissen.

Fazit: Das Buch konnte mich leider nicht wirklich von sich überzeugen. Die Charaktere sind ganz süß gemacht, wenn auch etwas oberflächlich, und haben eine tolle Beziehung zueinander. Es wird authentisch erzählt und es hat mich auch sehr gefreut, die Charaktere aus Band eins wieder zu treffen. Es ließ sich aufgrund des lockeren Schreibstils gut lesen. Mir war es aber definitiv zu wenig Spannung, zu wenig Tiefe und es war an vielen Stellen nicht richtig ausgefeilt. Ich könnte eine ganze Liste mit solchen Stellen erstellen.

3 von 5 Sterne von mir, weil es dennoch irgendwie ganz süß war.

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Veröffentlicht am 10.01.2020

Dystopie im Kreislauf, leider schwer zu lesen

Miroloi
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Klappentext:
Ein Dorf, eine Insel, eine ganze Welt: Karen Köhlers erster Roman erzählt von einer jungen Frau, die als Findelkind in einer abgeschirmten Gesellschaft aufwächst. Hier haben Männer das Sagen, ...

Klappentext:
Ein Dorf, eine Insel, eine ganze Welt: Karen Köhlers erster Roman erzählt von einer jungen Frau, die als Findelkind in einer abgeschirmten Gesellschaft aufwächst. Hier haben Männer das Sagen, dürfen Frauen nicht lesen, lasten Tradition und heilige Gesetze auf allem. Was passiert, wenn man sich in einem solchen Dorf als Außenseiterin gegen alle Regeln stellt, heimlich lesen lernt, sich verliebt? Voller Hingabe, Neugier und Wut auf die Verhältnisse erzählt „Miroloi“ von einer jungen Frau, die sich auflehnt: Gegen die Strukturen ihrer Welt und für die Freiheit. Eine Geschichte, die an jedem Ort und zu jeder Zeit spielen könnte; ein Roman, in dem jedes Detail leuchtet und brennt.

Das Cover:
Das Highlight des Covers ist wohl der Umschlag, der das Miroloi auch über die Seiten legt. Vornehmlich deshalb wirkte das Cover auf mich so besonders. Das kräftige Blau in Kombination mit dem Titel strahlt für mich aber gleichzeitig Stärke und auch Ruhe aus. Wie das Wasser eben. Dadurch sticht es auf jeden Fall heraus.

Der Schreibstil:
Anfangs war es für mich recht schwierig, in die Geschichte hineinzufinden. Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten – kurze Sätze, einfache Wörter, nichts kompliziertes. Die Protagonistin ist in ihren Gedanken sehr einfach gestrickt. Teilweise gibt es Seiten, auf denen sie Wörter aufzählt, die sie schon kennt. Das ist natürlich etwas befremdlich für uns Leser, ich habe es dann einfach übersprungen. Ansonsten wiederholt sich der Stil auch in der Handlung. So war es anfangs echt nicht leicht, sich in die Geschichte ziehen zu lassen. Ich empfand es eher als langweilig und eben befremdlich.
Nach und nach entwickelt sich die Protagonistin jedoch durch und in der Handlung und sie lernt immer mehr dazu – neue Wörter, neue Tatsachen, generell mehr vom Leben. Das merkt man auch sehr schön anhand des Schreibstils, der dann immer komplexer und elaborierter wird. Es ist auch am Ende immer noch kein meisterlicher Schreibstil, aber er findet doch zurück zu dem, was wir gewöhnt sind. Es lohnt sich also, solange durchzuhalten.

Zu den Charakteren:
Zu Anfang wird dem Leser nur ein Mädchen vorgestellt. Sie hat keinen Namen. Das ist ein zentraler Aspekt des Buches und sagt viel über sie und auch die Gesellschaft, in der sie lebt, aus. Denn sie hat keinen Namen, weil sie nicht dazugehört. Sie ist weniger wert als alle anderen und wird bewusst in ihrer Entwicklung gebremst. So begegnet einem zunächst ein Mädchen, das recht primitiv ist. Ihre Handlungen sind von Routine geprägt, ihre Gedanken gleichförmig, ihr Wissen begrenzt. Mit ihrem Charakter muss man sich deshalb eine Zeitlang arrangieren. Langsam wird es dann besser. Das Mädchen macht sich Gedanken, fernab von dem, was sie kennt und diese formen sie mehr und mehr zu einem starken Charakter, der während der Handlung sehr viel erlebt. So kommt sie schließlich zu einem Namen: Alina. Es ist der Umschwung, der Punkt, an dem aus dem Mädchen ein Mädchen mit Namen und damit ein Mensch mit einer eigenen Persönlichkeit wird, der auch bereit ist, darum zu kämpfen.
Gegen Ende hat mir Alina so sehr viel besser gefallen. Ich konnte sie viel besser verstehen und viel besser mitfühlen als zu Anfang, denn da war sie noch jemand, der so weit weg von mir persönlich schien, dass ich sie quasi in ein anderes Universum einordnete.

Zur Geschichte allgemein:
Eine Gesellschaft, die so unendlich weit zurück zu unserer Gegenwart scheint. Alina lebt in einer Welt, in der die Menschen sich noch nach einigen wenigen richten müssen, Religion eine große Rolle spielt und auch als Beeinflussungsmittel für die Menschen genutzt wird und in einer Welt, in der die Frauen so gut wie nichts zu sagen haben. Wie alle anderen Frauen im Dorf auf der Insel arbeitet Alina ihr ganzes bisheriges Leben lang für die Männer und wird bestraft, wenn sie gegen eine Vorgabe der Khorabel verstößt.
Ich habe oft gelesen, dass diese Welt zu unrealistisch wirkt. Dieser Gedanke ist mir persönlich jedoch nie gekommen, da es für ich von vorneherein alles fiktiv war. Natürlich gibt es Anknüpfungspunkte an die Realität, aber das bedeutet doch noch lange nicht, dass wir die Figuren aus den Büchern beispielsweise auch im wahren Leben treffen werden können.
Ganz allgemein fand ich es anfangs echt schwer in die Geschichte reinzukommen bzw. sie nicht abzubrechen, denn zunächst trifft der Leser einfach nur auf eine sehr naive, ungebildete Figur, die wieder und wieder ihr beschauliches Leben schildert. Nichts neues, nichts interessantes, höchstens erschreckendes, denn man muss sich schon an die Zustände dort gewöhnen. Nach und nach schreitet es aber voran. Ich musste immer wieder an ein Jugendbuch denken. Die genaue Genreverortung hatte ich nicht im Kopf, aber aufgrund des Alters der Protagonistin und der Handlung, die wesentlich von ihrer Entwicklung abhängig ist, passte diese Genre einfach sehr gut für mich dazu. So wird es auch für den Leser immer interessanter, obwohl es nie so ganz spannend wurde.
Irgendwie stand ich die ganze Zeit zwischen zwei Meinungen: einerseits fand ich die Darstellung des Patriarchats und die erschreckenden Szenen und Entwicklungen interessant und auch irgendwie poetisch, denn sie haben mich zum Denken angeregt, gleichzeitig konnte mich dieses Buch nie so ganz gefangen nehmen. Es war kein Sog da, kein: ich muss weiterlesen. Stattdessen gab es immer wieder Längen oder auch einfach langweilige Passagen, die die Geschichte für mich sehr gezogen haben. Beachtet man, dass das Buch fast 500 Seiten hat, war es also auch ein ordentliches Stück Arbeit, es zu lesen.
Am Ende bin ich mit dem Gefühl aus dem Buch herausgegangen, dass wir sehr froh darüber sein können, diese Zustände überwunden zu haben. Ich habe es nicht als Kritik an unserer Gesellschaft gesehen, denn dafür wirkte es für mich zu weit weg und damit zu fiktiv. Es ist aber zumindest angedeutet, dass die Geschichte sich für die Protagonistin wieder zu wiederholen und dann wäre das Resultat dieses Buch ziemlich erdrückend: egal was wir machen, wir kommen nicht heraus. Ich hoffe wirklich nicht, dass es so gemeint ist.

Fazit:
Ein Buch, das viele interessante Aspekte liefert und eine tolle Entwicklungsgeschichte beschreibt. Es ist aber auch nicht leicht zu lesen, denn zu der Länge von fast 500 Seiten kommen die Fakten, dass es einfach nicht zieht und dadurch sehr sehr lang wirkt.

3 von 5 Sterne von mir.

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