Cover-Bild Das Lied der Sonne
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Fantasy
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 05.03.2020
  • ISBN: 9783551584205
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Jennifer Wolf

Das Lied der Sonne

Romantische Fantasy

**Verbotene Liebe am Hof des Königs** 
Lanea liebt ihr Leben. Sie genießt es, jeden Morgen mit den Stammesmitgliedern am feinen Sandstrand die Sonne zu begrüßen und mit ihrer besten Freundin, der Häuptlingstochter, unbeschwert zu lachen. Doch von einem Tag auf den anderen ändert sich alles. Der zukünftige Großkönig des Reiches ruft zur Brautschau und Lanea soll als falsche Prinzessin an den Hof reisen. Ein Ort, an dem man ihr nicht nur mit Vorurteilen begegnet, sondern hinter jeder Ecke Intrigen und tödliche Verschwörungen lauern – und mittendrin Prinz Aaren, dessen sanftmütige braune Augen Laneas Herz bei jedem Blick zum Flattern bringen. Doch seine Liebe darf sie nicht für sich gewinnen…

Romantische Fantasy zum Abtauchen und Wohlfühlen 

Endlich eine neue YA Romantasy aus der Feder von Erfolgsautorin Jennifer Wolf! Die fesselnde Liebesgeschichte um dieses ungleiche Paar, das allen Widrigkeiten zum Trotz füreinander bestimmt ist, lässt alle Leserherzen höherschlagen. 

Am Hof des Königs erwacht eine Liebe, die so weit ist wie das Meer – und dennoch nicht sein darf. 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2020

Verlauf der Geschichte wirkt nicht natürlich

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Der Großkönig Rasmus vom Kontinent Valean liegt im Sterben. Aufgrund dessen wird zur Brautschau für seinen Sohn gerufen. Diesen hat bisher noch nie jemand zu Gesicht bekommen. Die Prinzessinnen der einzelnen ...

Der Großkönig Rasmus vom Kontinent Valean liegt im Sterben. Aufgrund dessen wird zur Brautschau für seinen Sohn gerufen. Diesen hat bisher noch nie jemand zu Gesicht bekommen. Die Prinzessinnen der einzelnen Reiche müssen sich somit in Kingsplains einfinden. Der Häuptling von Palilan, dem entlegensten und gemiedensten Ort, entscheidet sich jedoch, nicht seine Tochter zu entsenden, sondern deren Hofdame und Gefährtin Lanea. Der Schwindel darf nicht auffallen und muss nur ein paar Tage aufrecht erhalten werden, bis die zukünftige Königin aus einem beliebteren Landesteil auserwählt wurde. Es kommt jedoch alles ganz anders als geplant. Laneas Mutter, Okelanie, scheint den zukünftigen König zu kennen und auch Lanea kommt ihm bald näher als zuvor erwartet. Die Intrigen am Hofe sind jedoch nicht zu stoppen und nehmen einen unschönen Lauf.

Jennifer Wolf ist im deutschen Raum keine unbekannte Autorin. Ihre Jahreszeiten Reihe habe ich mit viel Vergnügen gelesen, weshalb ich auch dieses Mal auf grandiose Unterhaltung hoffte. Der Klappentext versprach dies jedenfalls allemal. Zu Beginn wird man bereits in Palilans exotische Welt entführt, die mich persönlich sehr an Hawaii erinnert hat. Ein Volk, das die Sonne anbetet und regelrecht in Symbiose mit dem Meer zu leben scheint. Jedoch kam es bereits im ersten Viertel des Buches zu einigen Längen, die ich als eher unangenehm empfand.

Es gibt eigentlich nichts konkret Negatives, das ich benennen könnte, jedoch entwickelte sich die Geschichte einfach nicht natürlich. Die Charaktere sind für meinen Geschmack sehr klischeehaft ausgestaltet und agieren vorhersehbar. Genau das möchte man ja als Leser definitiv nicht! Ich möchte überrascht, mit tollen Wendungen überrumpelt werden und mit den Figuren mitfühlen können. Dies war jedoch irgendwie nicht der Fall.

Bei der Gestaltung der "Welt" gebe ich Frau Wolf beide Daumen hoch. Mir gefiel die Umgebung, in der sich die Personen bewegen und sah darin ungemeines Potenzial. Die exotische Umgebung empfand ich als neu und dementsprechend nicht abgegriffen und langweilig.
Leider wurde diese positive Seite von den Charakteren zunichte gemacht. Lanea bewegt sich am Hofe in einer sehr naiven Art und Weise, schenkt unbekannten Leuten Vertrauen und verliebt sich nicht nachvollziehbar in einen abschreckend wirkenden Kerl. Weitere naive weibliche Personen werden mit eingebracht. Es gibt ein viel zu klares Gut und Böse, das einfach keinerlei Überraschungen mit sich bringt. Zudem hat mich sehr gestört, dass Lanea immer den (klischeehaften) männlichen Part einnimmt, jedoch ungemein unbedacht vorgeht. Sie kommt damit auch immer mit allem durch. Das Wort "bemutternd" wäre an dieser Stelle wohl auch für Lanea passend gewählt. Aaren, also der zukünftige König, ist die meiste Zeit jedoch fast schon weinerlich und schwach. Ja, "schwach" trifft es hier ganz gut. Dementsprechend empfand ich ihn eben gar nicht passend als "Liebesobjekt" und konnte mich somit in Laneas Gedanken gar nicht einfinden.

Die Autorin baut dann noch unnötige Schocker ein, die einfach nicht hätten sein müssen. Zudem waren sie für mich etwas aus der Luft gegriffen, da für mich ein anderer Verlauf viel logischer erschien. Klar, ich bin hier nicht die Autorin, jedoch fiel mir hier einfach auf, dass immer der unrealistischere Weg gewählt wurde, weshalb ich den ganzen Verlauf der Geschichte eben als "unnatürlich. empfand. Zum Ende des Buches hin wurden dann noch die "großen Geschütze" aufgefahren, was auf mich auch überstürzt wirkte.

Kurzfazit:
Jennifer Wolf hat eine tolle Welt erschaffen, die wahnsinniges Potenzial hätte, jedoch wirkt auf mich der Verlauf der Geschichte einfach nicht natürlich. Ich empfand viele Stellen als zu gewollt und Laneas eher unbedachten Aktionen aufgrund von grenzenloser Liebe als übertrieben. Dem gegenüber stand jedoch als Gegengewicht der eher passive König Aaren, der auf mich mit seiner depressiven Art eher hilfsbedürftig wirkte als "anziehend düster".

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Veröffentlicht am 01.04.2020

Südseefeeling und Verstrickungen

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Laneas Leben im Südsee-Paradies Palilan ändert sich von einem Tag auf den anderen, als sie anstelle der Häuptlingstochter Kanani an den Hof des Königs reisen soll.
Ein leidendes Volk, falsche Adlige und ...

Laneas Leben im Südsee-Paradies Palilan ändert sich von einem Tag auf den anderen, als sie anstelle der Häuptlingstochter Kanani an den Hof des Königs reisen soll.
Ein leidendes Volk, falsche Adlige und Intrigen erwarten sie - doch auch König Aaren. Schnell entwickelt sie Gefühle für ihn, als falsche Prinzessin ist eine Hochzeit jedoch unmöglich...

Ich muss zugeben, dieses Mal fiel es mir tatsächlich schwer, die Handlung des Buches noch einmal mit eigenen Worten zusammenzufassen, wie ich es immer am Anfang einer Rezension tue.
Das drückt schon ganz gut das Problem des Buches aus: Es passiert unglaublich viel und viele Figuren werden eingeführt, deren Taten jedoch oft weder die Handlung vorantreiben noch genauer ausgeführt werden. Es sind quasi Kurzauftritte, die merkwürdig deplatziert und unglaubwürdig wirken.

Vieles geht in diesem Buch einfach zu schnell (die Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten ist das beste Beispiel) und das ist wirklich schade. Die Geschichte an sich hat nämlich durchaus Potenzial. Die Welt Valean ist eine tolle Fantasy-Welt und die Landschaftsbeschreibungen sind wirklich wundervoll! Auch die Idee mit dem Südsee-Stamm ist mal etwas Neues. Und ein Konkurrenzkampf zwischen mehreren Prinzessinnen um die Gunst des Königs, wie es der Klappentext andeutet - das war ja in der Vergangenheit schon bei mehreren Büchern ein Erfolgskonzept. Leider findet dieser de facto überhaupt nicht statt.

Auch Romantik kommt leider selten auf, was hauptsächlich daran liegt, dass die Liebesbeziehung durch die schnelle Entwicklung unglaubwürdig bleibt. Aaren ist zudem eher wehleidig und zurückhaltend, wodurch es ein wenig schwierig für mich war, seine Anziehungskraft auf Lanea nachzuvollziehen.

Gerade gegen Ende wirkt das Buch dann einfach nur noch, als wollte man auf den verbleibenden Seiten möglichst schnell alle übrigen Handlungsstränge auflösen. Das ging dann erst recht auf Kosten der Glaubwürdigkeit.

Leider konnte mich das Buch insgesamt nicht überzeugen. Drei Sterne gibt es für die schönen Landschaftsbeschreibungen und den gut zu lesenden Schreibstil der Autorin.

Veröffentlicht am 08.02.2022

Wenig Spannung und zu schnell gelöste Handlungen

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Auf das Buch bin ich damals durch die Romantasy-Aktion des Carlsen-Verlags aufmerksam geworden. Die Buchbox dazu musste ich einfach haben. Der Klappentext klang genau nach meinem Geschmack.

In dem Buch ...

Auf das Buch bin ich damals durch die Romantasy-Aktion des Carlsen-Verlags aufmerksam geworden. Die Buchbox dazu musste ich einfach haben. Der Klappentext klang genau nach meinem Geschmack.

In dem Buch geht es um Lanea, die anstelle ich ihrer besten Freund an den Hof des Großkönigs reist. Dieser liegt im Sterben. Aber sein Sohn Aaren soll das Reich weiterführen. Die Begebenheiten verlangen es, dass er sich eine Braut aussucht. Jedoch ist alles schon vorherbestimmt. Außerdem lauern noch anderen Gefahren und Intrigen. Aber was ist, wenn Gefühle für den Prinzen entstehen, die eigentlich nicht sein dürfen?

Lanea hat eine sanftmütige und hilfsbereite Art. Außerdem geht sie den Traditionen ihres Volkes nach. Jedoch hat sie auch immer wieder mit Vorurteilen, die andere gegen ihr Volk haben, zu kämpfen.
Aaren wirkte zum größten Teil beherrscht und verschlossen. Er will das richtige tun, aber weiß nicht richtig wie und wem er überhaupt vertrauen kann. Er muss daher um Anerkennung kämpfen.

Die Protagonisten passen zwar gut zusammen, aber leider wurde ich nicht so richtig warm mit ihnen. Es wirkte vieles aufgesetzt und die Gefühle, die sich zwischen beiden entwickelten, konnte ich nicht spüren. Sie kamen wie aus dem Nichts.
Auch die Nebencharaktere sind zwar angenehm, aber auch mit ihnen wurde ich nicht so richtig warm. Sie sind ein gutes Beiwerk für die Geschichte. Zudem konnte ich die Hintergrundgeschichte mit Laneas Mutter nicht so ganz nachvollziehen.

Der Grundaufbau der Geschichte sowie die Welt mit den verschiedenen Völkern war gut durchdacht. Aber die große Spannung blieb für mich irgendwie aus. Es passiert einiges, aber dann auch widerum nicht so richtig. Große Intrigen und Geheimnisse werden angedeutet, aber wirkten auch manchmal zu gestellt. Es gab für vieles zu schnell eine Lösung. Meist hatte Lanea alles unter Kontrolle, obwohl sie mir manchmal etwas naiv und weltfremd vorkam.

Der Schreibstil hat mir gefallen. Er war angenehm und auch zum Teil sehr anschaulich beschrieben. Ein Art von Leichtigkeit war auch zu spüren.

Insgesamt war die Geschichte eher oberflächlich gehalten. Sie konnte mir nicht die Spannung und Tiefe verleihen sowie die Fantasie und Romantik anregen. Manches hätte noch mehr ausgeschmückt werden können, anderes lief zu glatt. Die Geschichte hatte somit viel Potenzial, was leider nicht ganz ausgeschöpft wurde.

Fazit:
Der Grundansatz der Geschichte hat mir gefallen, auch die Idee mit den verschiedenen Stämmen. Aber die große Spannung blieb für mich aus. Es kamen zwar angedeute Intrigen und Geheimnisse vor, aber vieles wird einfach zu schnell oder nur oberflächlich abgehandelt. Mit den Protagonisten wurde ich auch nicht richtig warm. Die Romantik konnte ich zudem nicht richtig spüren. Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er hatte eine Leichtigkeit und war anschaulich. Die Geschichte hatte durchaus Potenzial für mehr.

Bewertung: 3- / 5

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Veröffentlicht am 03.04.2020

Liest du noch oder leidest du schon?

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Inhaltserzählung:

Ich bin ein Kind der Sonne,
Sie singt ihr Lied für mich.
Gemeinsam mit dem Rauschen der Wellen,
Der Stimme des Meeres
Erhebt sie sich am Horizont,
Flammend rot und wunderschön.
Ich wende ...

Inhaltserzählung:

Ich bin ein Kind der Sonne,
Sie singt ihr Lied für mich.
Gemeinsam mit dem Rauschen der Wellen,
Der Stimme des Meeres
Erhebt sie sich am Horizont,
Flammend rot und wunderschön.
Ich wende ihr mein Gesicht zu,
Lass die Schatten hinter mir.
Ich höre ihren Gesang
Tief in meinem Herzen.


(Das Lied der Sonne, Seite 50)


Die anderen Menschen des Kontinents Valean behaupten es nicht zu hören ... das Lied der Sonne. Sie halten uns für verrückt. Doch jede Palila und jeder Palilo weiß es besser. Sie singt. Für uns. Das Lied ist in uns, klingt in unserem Herzen. Vibriert und pulsiert in uns wie das Blut in unseren Adern.

(Lanea, Seite 5/6)


"Du darfst nicht sein Feuer löschen und er nicht mit seinem Schatten dein Licht verdrängen. Lass seine Wärme deine Tränen trocknen, ohne dich zu verbrennen, und erhelle seien Dunkelheit mit deinem Leuchten, ohne ihn zu blenden, Lanea."

(Dede zu Lanea, Seite 379)



Autorin:
Jennifer Wolf lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in einem kleinen Dorf zwischen Bonn und Köln. Aufgewachsen ist sie bei ihren Großeltern und es war auch ihre Großmutter, die ihre Liebe zu Büchern in ihr weckte. Aus Platzmangel mussten nämlich alle Bücher in ihr Kinderzimmer und so konnte sie gar nicht anders, als sich irgendwann mal eins zu greifen.



Bewertung:
Ich muss ja mitteilen, dass das Cover nicht meinen Geschmack trifft. Die Atmosphäre ist super eingefangen und die Farben sind auch sehr passend, aber das Bild gefällt mir gar nicht. Das Bild und der Titel sind schön mit Relieflack überzogen. Und es ist zum Glück auch gar nicht Pur-Gold, wie es auf der Produktseite aussieht, sondern Orange-Gold. Das macht eine ganz andere Aufmachung. Auch das Innere ist toll gestaltet. Schon zu Anfang wird von der Hilulu-Blüte berichtet - da dachte ich sofort an das Coverbild; ich denke, auf dem Cover ist diese Blüte abgedruckt. Das würde zu der Geschichte sehr gut passen.


Vorab: Ich tue mich echt schwer, eine ausdrucksstarke Rezension zu verfassen. Ich bin dermaßen genervt vom Buch und dass es mich dadurch von dieser tolle Runde weggebracht hat. Ich hatte mich mega auf die Leserunde mit den anderen gefreut und wir waren schon vor Erhalt der Bücher sehr rege im Austauch. Aber sobald ich das Buch angefangen hatte zu lesen, war es für mich vorbei mit Austausch! In meinem Kopf ging es zu wie im Irrenhaus! Ich war überhaupt nicht in der Lage, mich an der Leserunde zu beteiligen - sei es eigene Beiträge zu schreiben oder die der anderen zu lesen. Dazu kamen die wachen Nächte, die mich noch mehr gaga gemacht haben bzw. gaga machen. Ich bin alle paar Seiten über die unzureichenden Informationen von Handlungen und Personen gestolpert. Deshalb bin ich auch so schlecht und langsam vorwärts gekommen. Ich war sogar soweit, dass ich einen Abschnitt völlig unterschlagen habe. Irgendwann kam das natürlich raus ... Die Seele hat ihren eigenen Schutzmechanismus. An dieser Stelle entschuldige ich mich bei der LB-Leitung und der Autorin in der Leserunde - das war so alles nicht geplant und macht mich selbst gerade wütend.


Er lächelt und ich frage mich, wie es wohl klingt, wenn er lacht.

(Lanea über Aaren, Seite 123)


Schon nach den ersten Seiten war für mich klar: Hier fehlt ein Personenregister und auch eine Ortskarte wäre hilfreich. Die Namen von Personen und Orten werden hier reihenweise eingestreut nach Jamie Oliver-Art; aus einer Prise Salz macht er eine Viertelhand Salz. Genau das ist hier auch passiert. Ein Personenregister und eine kleine Ortskarte (muss nichts großartiges sein) wären hier für mich äußerst hilfreich gewesen. Ich war schon im ersten Abschnitt, also in den ersten Kapiteln, derart durcheinander ... Frage über Frage, Theorien über Theorien - von logisch bis hin zu absurd. Mein Gehirn hat jede Seite nach etwas verwertbarem gescannt, weil einfach nichts richtig ausgeschrieben wird. Ständig hatte ich das Gefühl, etwas überlesen zu haben. Ich kam mit der Logik einfach nicht mit. Meine ist da wohl etwas logischer ... So ganz könnt ihr mir nicht folgen (willkommen im Klub!)? Ich mache es plastisch: Ich kam mir wie Gretel vor, die Brotkrümel aufsammeln durfte, aber nie das ganze Brot bekam. Plötzlich steht da eine Blume, ohne dass es vorher einen Boden und Saatgut gibt. Ist ja auch logisch - Blumen fallen gewöhnlich vom Himmel, sowie Häuser ohne Grundriss und Fundament gebaut werden. Ich habe das nur noch nicht verinnerlicht.

Toll finde ich, wie die Autoren verschiedene Kulturen und Gesellschaftskreise vereint. Ich konnte da folgendes rauslesen; die Grundgeschichte ist an Hawaii angelehnt. Das war ab der ersten Seite spürbar. Dazu wird die Kultur der afrikanischen Ureinwohner gemischt, mit ihrem Alltagsleben in alten Stämmen. Später erfährt man von nordischen Mythen wie den Wechselbelgern. Und zuletzt kommen immer wieder mal moderne Sprüche, Zitate und Redewendungen rein. Also ein richtig toller Patchwork-Rahmen an Kulturen und Gesellschaftsstrukturen. Gefällt mir richtig gut. Redewendungen wie "altes Waschweib", moderne Redewendungen wie "Und jetzt?" ... "Ist guter Rat teuer" ... und "Den Wellen von Goldwind sei Dank".


"Es gibt Menschen, denen würde es nicht auffallen, wenn plötzlich einer dieser Sterne fehlen würde."
"Euch schon?"
"Ja ... und Euch ebenfalls."

(Lanea und Aaren, Seite 98)


Bei der nichtvorhandenen Brautschau dachte ich sofort an das Buch "Ein Leben aus Glas" von Valentina Fast. Nicht weil es da auch keine gibt, dort gibt es eine und genau dieses System hat mich an dieses Buch erinnert. Da reisen einige an und stellen sich als Braut zur Wahl. Nur dass in unserem Buch die Wahl bereits getroffen ist.

Ich hoffe, ich spoilere nicht, ist nichts herausragendes - ist nur ein plastisches Beispiel für die vielen unwichtigen und auch fehlerhaften Geschehnisse, die die Autorin hier einbaut und keinen Sinn ergeben. Jetzt habt ihr eine kleine Vorstellung, was ich meine, wenn ich weiter über sinnlose und fehlerhafte Szenen schreibe - ohne dass ich ins Detail gehen kann und muss. Irgendwie muss man das Ganze ja benennen dürfen, um seine Meinung verständlich darzulegen.


"Es war reiner Selbstschutz, dir mit Abstand zu begegnen, denn von allen Menschen auf dieser Welt ertrage ich deine Wut und Enttäuschung am allerwenigsten. Niemand kann mich so tief treffen wie du, Lanea."

(Aaren, Seite 342)


Lanea. Mir von Beginn an nicht sehr sympathisch. Sie verkörpert nur die Kamikaze-Frau, die alles und jeden retten will und muss. Dementsprechend bescheuert sind auch ihre Gedanken und Gefühle, sowie Handlungen. Auch so ganz wichtige Vorsätze von ihr werden bei nichtbestätigten Ereignissen völlig über Bord geworfen und mit "Dann gehe ich nach Hause" kommentiert. Ja, ist doch normal; wenn etwas schlimmes passiert, dann gehst du erstmal nach Hause. (Und bleibst da). Diese Message, die die Autorin damit freigibt "Läuft alles schief, dann gehst du halt wieder nach Hause!" ist wirklich ulkig. Das erinnert mich an diese völlig abstruse Panik der Leute gerade (wegen Corona), nichts mehr zum Leben zu bekommen und deshalb alles horten, was ihnen in die Finger kommt. Sozialer Anstand wird über Bord geworfen und der Weltuntergang erklärt. Du siehst, es finden sich massig Beispiele in unserer Realität, was es umso erschreckender macht. Anfänglich wird Lanea als naiv dargestellt und dann urplötzlich (du wirst merken, hier geschieht das Meiste urplötzlich) wird sie zur aufmerksamen Beobachterin. Ne, ist klar. Besonders im letzten Drittel des Buches verhält sie sich wie eine verzogene Göre, die mich echt aggressiv gemacht hat. Diese Jucken in den Händen, mal kräftig zuzuschlagen - kennst du bestimmt.

Aaren. Er ist mir aber viel sympathischer als Lanea und auch viel verständlicher. Das bedeutet aber nicht, dass er weniger Blödsinn von sich gibt als sie. Die beiden nehmen sich da nicht viel weg. Passen also hervorragend zusammen. Sein Verhalten bleibt aber - im Gegensatz zu Laneas - durchweg konstant. Da gibt es keine Überraschungen, nicht mal böser Art. Die Überraschungen sind den Ereignissen geschuldet, auf die er reagiert, aber nicht aus sich selbst heraus.

Die Mutter von Lanea hat mir in den ersten Kapiteln so viel Kopfschmerzen mit ihrem eigenartigen Verhalten bereitet, dass ich so froh war, von ihr nach dem Drittel des Buches kaum noch lesen zu müssen. Was für ein ...


"Kommt, mein Prinz."
"Ich mag das."
"Was?", frage ich verwirrt.
"Wenn Ihr das sagt."
"Wenn ich was sage?"
"Mein Prinz."

(Lanea und Aaren, Seite 123)


Die Beziehung zwischen Lanea und Aaren ist ... eine äußerst schlecht dargestellte Realität. Drücke ich es mal so aus. Seine leeren Augen, die Lanea so betören sind mir ein Rätsel, aber jeder Jeck is anders, heißt es hier im Rheinland. Dumm sein und dumm sein lassen - so viel Toleranz muss sein, finde ich. Und dieses Möhrenklopp-Spiel, dass die beiden miteinander treiben ... also, er kommt auf sie zu und kurz vor einer vollendeten Szene, zack! weg ist er. Oder sie kommt auf ihn zu und treibt dasselbe Spiel. Also diese aufgebaute Spannung zwischen den beiden, die kurz vor der Entladung steht, aber sich einfach nicht entlädt, weil entweder er oder sie diese jeweilige Situation einfach verlassen. Und ich stehe da unvorbereitet vor dem Nichts - und es regnet. Ja, Dankeschön. Und das geht nur so bei den Beiden. Und dann gibt es Situationen, da geht er dann wirklich oder sagt ihr, sie solle gehen ... Das nervt und frustriert gewaltig. Und hier stimmt der Klappentext wirklich: "... erwacht eine Liebe, ...". Die erwacht, die entsteht nicht zwischen den beiden. Die Liebe füreinander war bereits in ihnen, irgendwo. Und die erwacht, irgendwoher. Falsch wäre, wenn draufstände "... wächst eine Liebe, ...". Da wächst ja nichts, ist alles schon da, wie wir wissen. Auch eine sehr realistische Darstellung der Liebesgeschichte. Hier hat mir aber sehr gefallen, dass das Ganze nicht ins extreme Gesextel überging, wie in den meisten Büchern mittlerweile. Der Sex wird nicht für uns Leser sichtbar, was vielleicht auch daran liegt, dass die Autorin generell nichts sichtbar verfasst. So bleibt die Liebe sehr jungfräulich.


"Vermutlich bin ich aus diesem Grund auch hier. Euer Licht flackert. Ihr braucht jemanden, der euch hilft es wieder zum Strahlen zu bringen."

(Lanea zu Aaren, Seite 98)


Und ständig diese Frage nach Personen! Immer wieder musste ich fragen: Wer ist Kimo? Wer ist Aisake? Wer ist Bayani? Ja, sogar nach Aaren habe ich gefragt - so verwirrt war ich nach den ersten Kapiteln. Einige Personen werden kurz reingerieselt und tauchen entweder nie wieder auf oder irgendwann kurz wieder - wo ich längst auf einen anderen Stand bin und dann mit diesen Einwürfen irritiert werde. Nicht-Nebencharaktere werden ohne Sinn und Verstand plötzlich Nebencharaktere, über die wir nie etwas näheres erfahren (nach dem Motto "War schön, dich nicht kennengelernt zu haben) ...


Dass hier auch Humor stecken kann ... unheimlich:

"Ich will nach Hause", sage ich mehr zu mir selbst als zu Lele. "Hier sind doch alle wahnsinnig. Selbst die Insekten."

(Lanea, seite 112)


Auch eine witzige Szene, die ich plastisch vor Augen habe:

"Seine Majestät, Prinz Aaren, zukünftiger -", erklingt es von draußen.
"Ja, ja, schon gut. Lasst ihn herein", unterbreche ich das Geschwafel ...

(Seite 77)


Was darauf folgt, ist wieder derart bescheuert - das verdient nicht erwähnt zu werden und ehrlich geschrieben, möchte ich dir auch nicht die Vorfreude auf die Leseverzweiflung nehmen. Das wäre echt mies von mir.

Es gibt viele große und kleine Rätsel um Ereignisse und Personen. So Themensprünge sind auch etwas, was dazukommt; da wird in einem Moment über eine bestimmte Sache gesprochen und im nächsten Moment über eine andere - ohne jeglichen Übergang. Auch die zeitlichen Sprünge sind bemerkenswert; erst sind alle einige Tage im Schloss, plötzlich sind es Wochen ... Ich meine, komm schon - wer da nicht verwirrt ist, war es vorher schon. An einer Stelle fragt Aaren Lanea ob sie verstünde, was er meine (aus Spoilergründen nicht näher erläutert) - da hätte ich am liebsten "Nein, ich verstehe nicht, was du meinst!" geschrien. An diesem Punkt schwappte mein Unmut über. Ein Glück für Aaren, dass er mich hätte sowieso nicht hören können.


"Ich bin ein König, der nicht mal seine Hände benutzen kann."
"Ein guter Herrscher regiert immer zuerst durch seine Worte."

(Aaren und Lanea, Seite 308)


Ganz, ganz, ganz, ganz, ganz viele Szenen werden wie aus der Luft gegriffen und wie Flickfkack zur Patchwork-Geschichte zusammengeschrieben. Ich kann zig Beispiele nennen, tue es aber aus Spoilergründen nicht. Ein Beispiel schrieb ich zu Anfang, um ein Bild davon zu geben, was ich meine. Und das zieht sich durch das gaaaaanze Buch. Mir sind einige Dinge aufgefallen, die scheinbar sonst niemanden in der Leserunde aufgefallen sind, weil mein Gehirn nach allem Ausschau gehalten hat. Es gibt so viel ungewolltes an Informationen von der Autorin, dass ich mich bereits zu Beginn der Geschichte gefragt habe, ob ich nicht umsonst völlig durchdrehe und sich am Ende herausstellt, dass die Autorin sich gar nichts bei diesen Dingen gedacht hat. Das gibt es tatsächlich, schon einige Male erlebt. So kann man Leser auch foltern, hat was schizophrenes; du siehst vieles, was nicht wirklich da ist. Jeder, der mal Halluzinationen hatte (durch was auch immer), weiß, wie quälend das sein kann. Und das ist nicht ironisch gemeint! Hier haben wir zusätzlich den Fall, dass das ganze Buch voll mit Brotkrumen gespickt ist - was die Fantasie noch mehr anregt. Ich jedenfalls hatte schon bei den ersten Kapiteln 5 Haupttheorien, wovon nicht mal eine gestimmt hat. Du brauchst wieder ein Bild? Hier: Presse deine Augen und/oder Lippen für ein paar Stunden aneinander. Nicht schlappmachen, denn dabei musst du noch funktionieren wie immer, besonders das Denken muss klappen. Bisschen Päuschen und dann wiederhole das Ganze. Für 6 Tage. Vielleicht verstehst du, wieso ich so angestrengt um alles kämpfte, was das Buch betrifft ...


"Angst ist ein mächtiges Instrument. Sie lässt Menschen zu Tieren werden und Dinge tun, die sie bei gesundem Verstand niemals machen würden."

(Kimo, Seite 113)


Es gibt hier keine sexuellen Anspielungen zwischen Männern und Frauen, egal wie eng die Freundschaften zwischen ihnen ist. Immer wieder gibt es Situationen, bei denen ich dachte "Wow! Hier würde jetzt die Gesellschaft wieder alles andere als die Wahrheit hereininterpretieren ..." Das gefällt mir unheimlich gut! Hier darf Freundschaft auch einfach Freundschaft sein, ohne diese ignorant dümmlichen Bemerkungen und Denkstrukturen, dass alles gleich einen sexuellen Hintergrund hat. Das kann ich ja gar nicht ausstehen. In diesem Momenten der Geschichte habe ich mich in diese Welt gewünscht. Trotzdem gibt es auch Gedanken und Situationen, die zeigen, wie Frauen - wie überall - nur auf ihr Äußeres reduziert werden. Da tauchen Gedanken wie "wie viel Glück Dede ja hatte, Lele zu bekommen, es mache ihn richtig stolz, sie sei ja eine Schönheit ...". Ja, wenn ihn sonst nichts stolz macht an seiner Frau und Glück bloß an Schönheit hängt ... (an dieser Stelle denkst du dir bitte jetzt den nicht existierenden "Vogel-Emoji", der, der seinen Finger gegen die Stirn tippt.) Auch gibt es eine Szene, in der Aaren Lanea verbietet zu sprechen, obwohl er sie dazu angehalten hat zu sprechen ... (an dieser Stelle denkst du dir bitte jetzt den nicht existierenden "Vogel-Emoji", der, der seinen Finger gegen die Stirn tippt.) Hier erkennt man wahrlich die typische Anti-Frauen-Struktur, die wir kennen und die wir im Alltag gar nicht mehr immer wahrnehmen.

Zwischen all dem Wahn ohne Sinn hat es die Autorin geschafft, ungewollt lustig zu sein. Ich musste oft über den Irrsinn, der sich auftat lachen. Das kennst du bestimmt; wenn etwas so grausig ist, dass du nicht weißt, ob du weinen oder lachen sollst. Ich habe versucht, mich dem Lachen zu widmen. Ich kann auch nicht behaupten, dass sie mich nicht bei Laune gehalten hat. Das hat sie. Bei genervter Laune.


Es macht mich so müde ... immer vernünftig zu sein. Wie kann eine Tochter der Sonne und das Meer das auch sein? Wie kann ich einen spiegelglatten See ertragen, wo in mir doch ein Sturm tobt?

(Lanea, Seite 171)


So, ich muss natürlich noch etwas zum Thema Fantasyroman schreiben. Auch hier gab es eine Szene, die anmuten ließ, es gibt Fanatsyelemente (scheinbar nur von mir so wahrgenommen). Ich hätte das überhaupt nicht regisitriert, wenn das ein Liebesroman oder anderes wäre. Denn solche Liebeserklärungen lesen sich ja öfters. Da das Buch aber als Fantasyroman deklariert wurde, hat mein Verstand bei diesen zwei Sätzen Alarm geschlagen. Dieser Moment im Buch ist so fadenscheinig, unglaublich, ja schon unverschämt. Ich dachte "Ok, viiiiiielleicht (nein, kein Rechtschreibfehler) soll das fantasievoll gemeint sein ... ???!!". Eine andere Leserin nannte es "ein Hauch Fantasy". Ja, das war es für mich auch größtenteils. Der andere Teil in mir konnte damit gar nichts anfangen "Ist doch nur eine Liebeserklärung!". Im letzten Abschnitt, also in den letzten Kapiteln, taucht dann wieder so ein Hauch von Fantasy auf. Und letztendlich blieb es bei der gesamten Geschichte bei einem Fantasy-Hauch.

Und jetzt mal die eine oder andere Frage: Sind diese Hauch-Momente ab sofort ein neues Kriterium für Genre-Einteilungen oder was soll das Ganze? Seit wann werden die Bücher nach ein paar Sätzen in eine Richtung eingeteilt? Auch hier zweifle ich wieder am Verstand: an den der anderen oder an meinem. Da lese ich Rezensionen, in denen Leser angeben "Ich hätte mir mehr Fantasy gewünscht." Was denn für "mehr Fantasy"???? Wo ist denn hier überhaupt Fantasy - lassen wir diese zwei Hauchs mal weg (ist ja nicht mal lustig)???? Das geht nicht gegen diese Leser, sondern ich stelle einzig diese Aussage infrage. Auch dieses Buch mit voller Sternenzahl zu bewerten, verstehe ich einfach nicht. Mit vier Sternen okay, aber fünf? Wo nicht mal das Genre stimmt? Ganz zu schweigen von so vielem anderen. Und dann so Leserkommentare wie "Tolle Geschichte, die vielleicht noch weitergehen könnte." (beachte das Wort "eigentlich" und "könnte" - ja , könnte, muss und sollte aber nicht) BITTE NICHT! Wir sollten auch mal aufhören, wenn es am Schlimmsten ist! Also ... für mich ist ein Hauch von etwas kein Kriterium für die Genre-Einteilung. Sonst können wir gleich alle Bücher nach diesem unsinnigen System einteilen. Dann landen demnächst Historische Romane bei der Horrorsparte, weil ein Hauch Grusel in der Geschichte ist. Und ein Liebesroman vielleicht beim Thriller-Milieu, weil ein Hauch Thrillspannung vorliegt. Alles nicht abwegig, gibt es alles. Wird zwar dann demnächst ein Hauch chaotisch und wirr, aber Hauptsache der Hauch ist dabei.


"Gefühle fragen nicht nach, ob sie angebracht sind", sage ich und schmiege mich an ihn. "Sie sind einfach da."

(Lanea zu Aaren, Seite 288)


Enttäuscht hat mich auch die Umsetzung des Klappentextes, der ja sowieso nichts hergibt. Dort ist die Rede von Aarens sanftmütigen Augen, die Lanea so begeistern. Für uns gab es immer nur die leeren Augen. Die sind aber genauso faszinierend für Lanea. Ich habe stattdessen vergeblich auf diese sanftmütigen Augen gewartet ... Jetzt wissen wir auch, dass Menschen mit leeren Augen auch mit Charme aufwarten können. Ich für meinen Teil lerne gerne dazu. Derjenige, der diesen Klappentext erdacht hat, hat wohl nicht das Buch gelesen ... oder wollte mit schönem locken. Das Locken hat funktioniert, das Schöne nicht. Sehr unschön. Auch hier lockt das Böse! Also lernen wir: Glaube nicht alles, was im Klappentext steht. Uns wird ja seit Kindertagen eingetrimmt, nicht mit dem bösen Mann zu gehen ... jetzt haben einige von uns es endlich verstanden. Hoffe ich.

Das Ende wartet mit Friede, Freude, Eierkuchen auf und ist salopp zusammengefasst. So schön kann ein einfaches Weltbild sein (die Erde ist eine Scheibe etc.). Bei dem Rest ist mehr von Friedlosigkeit, Freudlosigkeit, kein Kuchen zu lesen. Insgesamt alles hoch emotional! Zum Schreien, Weinen & Klagen ... such dir was aus. Der Rittersport-Slogan ist mir während des Lesens auch noch in den Sinn gekommen: Nicht quadratisch, nicht praktisch, nicht gut. Oder "Warum in die Ferne schweifen, wenn das Dumme ist so nah?!" Ich habe noch ein plastisches Bild, aber das ist nicht jugendfrei ...



Fazit:
Dieses Lied der Sonne verstrahlt hier alles an Sinn und Verstand! Es ist schon erstaunlich, wie meine Fantasy diese angebliche Fantasygeschichte ausbremste ... ich bin die ganze Lesezeit und jetzt zum Schluß so breiig im Kopf, total erledigt. Die unschönen Wörter "Hä?" und "Was?" waren meine zuverlässigen Lesebegleiter durch eine Geschichte voller ... "Hä's?" und "Was's?". Darauf konnte ich mich wenigstens verlassen, ein bisschen Sicherheit braucht jeder Mensch. Dieses Bild von einem offen aufgefächertem Buch, dessen Mitte herausgeschnitten wurde und nur Anfang und Ende überbleiben, sagt passend alles zu fehlenden Informationen jeglicher Situation und Person aus. Ehrlicherweise muss ich auch schreiben, dass ich generell mit Unlogik und Realitätslosigkeit in den Wahnsinn getrieben werden kann. Das ist hier auch passiert. Sehr zuverlässig von Seite 1 bis Seite 397. Auch das gibt ein Sicherheitsgefühl, so schlecht es auch ist. Sein oder Nichtsein ... Am Anfang konnte ich es kaum erwarten vorzublättern. Beim letzten Drittel habe ich mich nur noch stöhnend durchgequält.

Es fehlen Zusammenhänge, Erläuterungen und Tiefe in allem. Gefühle, die bei den Charakteren vorhanden sind, sind größtenteils absurd unrealistisch und daher nicht nachvollziehbar. Diese Geschichte beweist, wie eine tolle Grundidee nicht automatisch eine tolle Geschichte gemacht wird. Das Potenzial ist massig vorhanden, an sehr vielen Stellen, aber leider gar nicht genutzt worden. Hier gibt es für mich zwei Möglichkeiten: Entweder die Autorin macht aus der Geschichte einen längeren Einzelband - da wird dann alles richtig ausgeschrieben, dann eben nicht auf 400 Seiten gequetscht, sondern richtig erzählt. Oder sie macht daraus eine Reihe, sei es auch nur eine Diologie - dann ist jedes Band kurz beseitet und nicht so erschlagen wie jetzt mit den ganzen Halbinfos, sondern ausgeschriebene Szenen werden auf die Bände gesplittet, die dann wiederum ein Ganzes ergeben. Das ließe sich hier umsetzen. Wenn es gewollt ist.


Ich atme erleichtert aus, was in der Corsage gar nicht so einfach ist, denn um ausatmen zu können, muss man erst mal ausatmen.

(Lanea, Seite 25)


Ich möchte der Autorin aber auch ein großes Lob aussprechen, dass sie anders als Autoren - wie die Autorin in "Wild Hearts" - eben keine traumatischen Ereignisse und Krankheiten eingebaut hat, ohne sich über diese zu informieren - und diese dann nicht derart falsch und unrealistisch darstellt, dass die Leser einen verklärten Eindruck von diesen Themen bekommen. Da brauchen wir uns ja nicht über Sätze wie "Stell dich nicht so an", "Du siehst das Leben viel zu negativ" oder "Reiß dich mal zusammen, morgen ist das wieder vorbei" in unserer Gesellschaft wundern. Wenn diese Themen so in Büchern bearbeitet werden ... und JA !!! - auch in Nicht-Sachbüchern müssen und sollten diese ernstzunehmenden Themen in ihrer Richtigkeit erzählt werden! Wie wir lesen, so leben, handeln, sagen und denken wir.

Beim Lesen der Meinungen anderer Leser, hatte ich immer wieder das Gefühl, wir sind einem Experiment ausgesetzt worden - ganz nach den wissenschaftlichen Placebo-Versuchen. Einige haben das richtige Buch bekommen und einige Placebo-Bücher, und niemand von uns weiß, wer was erhalten hat, da lässt sich das nur vermuten. Und auch jetzt nach Beendigung des Buches bleibt dieses Gefühl erhalten. Ist ja schön, dass auch mal was erhalten bleibt. Ist ja mittlerweile fast alles unstetig geworden. Irritierend war für mich ebenfalls, wenn niemand auf die sinnlosen Szenen hingewiesen hat, dass sie keinen Sinn ergeben. Alles sehr aufregend für mich ...

Lass dich in eine Welt voller Nichtigkeiten, Irrsinn und Nichtfantasie, in der es scheinbar nur Früchte, etwas Brot und Tee zum Leben gibt, verleiten. Du wirst es bereuen! ~Versprochen.


"Ich schätze, ich bin eine Blume Palilans. Ohne dessen Sonne und das Meer gehe ich langsam, aber sicher ein."

(Lanea, Seite 93)


Anmerkung: Viele heftig kritisierte Bücher wie dieses hier haben eine tolle Grundidee, die nur nicht ausgereift ist. Ich würde mir wirklich wünschen, wenn Autoren ihre viel kritisierten Bücher mal überarbeiten würden. Sich mit dem Verlag zusammensetzen und dementsprechend einen Vertrag aushandeln. Erste Charge auslaufen lassen, um natürlich Kritiken zu erhalten. Dann diese Kritiken ernst nehmen und für Buch nutzen. Überarbeitetes Buch wieder in den Druck geben. Das ist ja machbar, wieso wird das nicht gemacht? Ich habe da meine Theorien, die erörtere ich hier aber nicht, das geht zu weit. Aber das wäre für alle eine Win-Win-Win-Situation: Für Verlage, Autoren und uns Leser. Denn mit einem verlorenen Werk auf ewigen Verkauf wird weniger Gewinn sowie Leserschaft erzielt. Bei Bearbeitung der Werke tritt das Gegenteil ein. Dazu kommt, dass das überarbeitete bzw. generell gut bewertete Werke auch automatisch gute Werbung für die Autoren sind, und somit auch gewinnbringend für die Verlage. Es ist ein positiver Dominoeffekt, der erzielt werden könnte. Wenn es denn gewollt ist. Scheinbar ist es das nicht. Warum ich als Leserin so einen gewinnbringenden Vorschlag mache, anstatt die Autoren oder Verlage selber darauf kommen, finde ich ziemlich frustrierend (wie das Buch hier) und ineffizient gedacht und gehandelt. Es tut mir persönlich manchmal echt weh, Geschichten zu lesen, denen der Schliff zu einem guten Werk verweigert wird.



Vielen Dank, liebe Autorin! Leider war ich nicht in der Lage, an der Leserunde aktiv teilzunehmen, aber es lohnt sich, die Geschichte komplett zu überarbeiten. Das würde eine tolle Geschichte ergeben, das glaube ich wirklich!

Danke auch an das Lovelybooks-Team und dem Carlsen Verlag für das bereitgestellte Exemplar und die Möglichkeit einer Leserunde.



2,5 Sterne








~Hierfür wird keine Haftung übernommen! Für das Lesen ohne Denkzustand gilt das Versprechen natürlich nicht. Wer es schafft, seinen Verstand komplett auszuschalten, leidet nicht. Ein verlockender Gedanke, oder? Ich wünschte, ich könnte sowas ... Dann wäre auch für mich alles voller Pudding, und Lakritzbäume, und Lebkuchenhäuschen, und Zuckerwattenwölkchen und Pippi Langstrumpf mit Pferd auf den Schultern treffen, Mary Poppins, die herumschwebt ... ein herrliches Leben!

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Veröffentlicht am 31.03.2020

Der rote Faden geht verloren unter all den willkürlichen Nebensächlichkeiten. Schade!

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Dies war mein viertes Buch von Jennifer Wolf und da mir ihre Geschichten bisher immer gut gefallen haben, war meine Erwartungshaltung eher hoch. Ein Fehler, denn ich hatte beim Lesen immer mehr das Gefühl, ...

Dies war mein viertes Buch von Jennifer Wolf und da mir ihre Geschichten bisher immer gut gefallen haben, war meine Erwartungshaltung eher hoch. Ein Fehler, denn ich hatte beim Lesen immer mehr das Gefühl, dass das Buch von Seite zu Seite abbaut und neue Schwächen offenbart. Das aber immerhin, ohne dass bei mir Langeweile aufkam oder ich mich zum Weiterlesen hätte zwingen müssen.

Es fing eigentlich ganz gut an. Man befindet sich zu Beginn der Geschichte in Laneas Heimat Palilan, die den Eindruck eines indianisch angehauchten Hawaiis macht. Die Kulisse war interessant, auch wenn die vielen blind hineingeworfenen Namen vor allem am Anfang eher Verwirrung verursacht haben. Laneas späteres Eintreffen am Hof hat mich dann wiederum ein wenig an Selection erinnert, wobei ich diesen Royal-Aspekt generell sehr mag und mich auch hier auf ihn gefreut habe. Deshalb war der Anfang auch recht vielversprechend, obgleich ich noch nicht hundertprozentig in der Geschichte angekommen war.

Leider haben sich ab da immer mehr Schwächen bemerkbar gemacht. Es fing mit der Liebesgeschichte an, die nach dem ersten Eindruck von Aaren eigentlich ganz interessant zu werden schien. Er tritt ruhig und unnahbar auf, mit leerem, ausdruckslosem Blick, aber einer warmen Stimme, die bei Lanea schon sehr früh Bauchkribbeln auslöst (seufz). Das hätte großes Potential gehabt, wenn man darauf gesetzt hätte, die Liebesgeschichte langsam zu entwickeln. Bei Aarens verschlossenem Wesen hätte sich das gut angeboten. Aber die Gefühle sind schon nach zwei Begegnungen und einer kurzen Unterhaltung präsent, ohne dass man als Leser versteht, warum das so ist. Die beiden haben eigentlich noch gar keinen Grund, einander diese Gefühle entgegenzubringen. Es fehlte schlicht die Grundlage der Liebesgeschichte, was im Nachhinein nicht mehr zu beheben war und meinen weiteren Eindruck von den beiden natürlich beeinflusst hat. Zwar verbringen Lanea und Aaren einige schöne und auch süße Momente zu zweit, bei denen ich hin und wieder schmunzeln musste, aber ich hatte doch die ganze Zeit über das Gefühl, dass etwas fehlte. Etwas sehr Entscheidendes: Die Glaubwürdigkeit ihrer Gefühle. Mitfiebern ließ es sich da schwer.

Sicher trägt dazu aber auch meine Meinung zu Lanea bei. Während ich Aaren als sehr interessante Figur wahrgenommen habe, die ich von Anfang bis Ende sympathisch fand und über die ich auch gerne noch mehr erfahren hätte (denn seine Vergangenheit hätte definitiv den Stoff dafür geliefert), wurde mir Lanea irgendwie unsympathischer. Zwar wird immer wieder betont, dass sie sich für die arme, Hunger leidende Bevölkerung einsetzen möchte, aber letztendlich stehen doch stets ihre eigenen persönlichen Probleme im Vordergrund. Das Land hungert, Feinde trachten Aaren nach seiner Krone und Lanea unterbricht wichtige Gespräche zwischen ihm und anderen Personen, um mit ihm Beziehungsgespräche zu führen. Neben ihrer Ichbezogenheit hatte ich leider auch nicht das Gefühl, eine toughe Protagonistin vorgesetzt zu bekommen, die sich selbst zu helfen weiß – im Gegenteil: Statt selbst zu handeln, lässt sie doch immer nur andere machen (wenn man von einer Merkwürdigkeit am Ende mal absieht). Und wenn sie doch mal etwas selbst in die Hand nimmt, dann geschieht das auf so naive und vertrauensselige Weise, dass ich jedes Mal fest damit gerechnet habe, dass das nicht gut ausgehen kann. Leider habe ich mich da getäuscht. Es gibt nahezu keine Komplikationen, die die Geschichte mal etwas durchrütteln würden.

Das gilt leider ganz allgemein, denn insgesamt ist vieles einfach zu Friede-Freude-Eierkuchen, es gibt zu viele glückliche Fügungen des Schicksals. Wie soll da Spannung aufkommen?
Kann ich euch sagen: Indem immer wieder Konflikte angedeutet werden, die den Leser zum Miträtseln animieren. Davon gibt es einige, viele Möglichkeiten tun sich auf, hinter dem Verhalten mancher Menschen irgendeine Intrige zu wittern. Das Problem ist: Es gibt keine. Der Handlung werden nur beliebige, willkürliche Elemente hinzugefügt, um den Schein von Unvorhersehbarkeit aufkommen zu lassen, aber letztendlich tragen sie rein gar nichts zum Fortkommen der Handlung bei. Sie sind schlichtweg unwichtig und führen nirgendwo hin. Sie sorgen lediglich dafür, dass man den roten Faden nicht findet.

Bis zum Ende habe ich mir fast verzweifelt noch einen Konflikt gewünscht, den ich nicht kommen sehe, aber eigentlich gibt es nur einen einzigen Hauptkonflikt, der stur verfolgt wird und noch dazu von Anfang an klar erscheint. Das war enorm enttäuschend für mich, weil sämtliches Miträtseln damit unnötig wurde. Es gäbe so viele Möglichkeiten, die Handlung etwas undurchsichtiger und verstrickter zu gestalten, aber letztendlich wird das Potential komplett verschenkt (von einer Enthüllung mal abgesehen, die jedoch enttäuschend unspektakulär abgehakt wurde). Zwar wird dadurch auch mit einigen Klischees gebrochen, die man aus ähnlichen Büchern kennt, aber nur um dann den einfachen, unkomplizierten – und im schlimmsten Fall sehr konstruierten – Weg zu gehen.

Zu einfach macht es sich die Autorin auch, indem sie viele Aspekte der Geschichte zu oberflächlich behandelt. Dadurch bleiben am Ende einige Fragen zurück, weil manches ohne weitere Erklärung nicht ganz logisch erscheint. Vor allem aber in Bezug auf Aaren wird hier einiges an Potential für Tiefe verschenkt, zu viel wird leider nur angedeutet.

Ich finde nicht, dass es wirklich nötig war, diese Geschichte zu erzählen. Das Worldbuilding war zu groß angelegt, um den Fokus dann lediglich auf die Liebesgeschichte zu legen und alles drumherum nur oberflächlich und kurz anzuschneiden. Man hätte eine Reihe aus der Geschichte machen, mehr in die Tiefe gehen und weitere Konflikte hinzufügen müssen, um dem Worldbuilding gerecht zu werden. Es wirkt, als hätte man sich nur einen kleinen Teil herausgeschnitten, um den herum alles verschwommen bleibt.

Fazit

Leider ist dieser Einzelband in Bezug auf den Hauptkonflikt unerfreulich vorhersehbar und die Handlung im Allgemeinen nur deshalb undurchsichtig, weil der Geschichte willkürliche Elemente hinzugefügt werden, die letztendlich nichts Wichtiges zu ihr beitragen und den roten Faden nicht erkennen lassen. Auch die Protagonistin und die Liebesgeschichte konnten mich leider gar nicht überzeugen, einzig Aaren war ein ungewöhnlicher Lichtblick und hätte es verdient gehabt, mehr Tiefe zu bekommen. Das Potential war da. Von mir gibt es leider nur 2,5 Sterne.

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