Cover-Bild Das Gerücht
(77)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
15,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 21.02.2020
  • ISBN: 9783423262422
Lesley Kara

Das Gerücht

Roman
Britta Mümmler (Übersetzer)

»In unserer Stadt lebt eine Mörderin.«

Joanna zieht mit ihrem Sohn Alfie von London in eine Kleinstadt am Meer. Zunächst ist es die pure Idylle – dann hört sie, dass die Kindermörderin Sally McGowan, die als Zehnjährige einen Spielkameraden umbrachte, unter anderem Namen in der Stadt leben soll. Vor Jahrzehnten machte der Fall Schlagzeilen, inzwischen ist Sally längst aus dem Gefängnis entlassen worden. Unbedacht erzählt Joanna anderen Müttern von dem Gerücht und ihrem Verdacht, wer die Mörderin von damals sein könnte. Sie ahnt nicht, was für eine verheerende Spirale von Ereignissen sie damit in Gang setzt. Und wie sehr sie selbst in diese Geschichte verstrickt ist.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2020

Dynamik einer Angst

0

Das Gerücht von Lesley Kara war für mich ein überraschendes und gutes Debüt.

Joanna zieht ihrem Sohn Alfie zuliebe zurück aus London in ihren Heimatort Flinstead. Alfie wurde in der alten ...

Das Gerücht von Lesley Kara war für mich ein überraschendes und gutes Debüt.

Joanna zieht ihrem Sohn Alfie zuliebe zurück aus London in ihren Heimatort Flinstead. Alfie wurde in der alten Schule aufgrund seiner Hautfarbe von den Klassenkameraden gemobbt und einerseits baut Joanna auf ihre Mutter, die in dem Ort wohnt und bei der Betreuung mithelfen kann, als auch auf die Bewohner des Ortes. Dieser kleine Ort ist so ganz anders als London, Joanna die so gar nicht der Typ Mutter ist, der mit den anderen Müttern Kaffeeklatsch hält, versucht alles um dazu zu gehören und Alfie Freunde zu verschaffen. Nachdem sich die Situaion für Alfie wieder schwierig gestaltet, erzählt sie von einem Gerücht, welches ungeahnte Ausmasse für sie selbst, ihre Familie, aber auch für andere Bewohner der Dorfes hat.

Der Autorin ist es gelungen, ein spannendes Buch über eine Kleinstadt, der Angst und sich verselbstständigende Gerüchte zu schreiben. Die Story ist druchweg glaubwürdig und hält einige Überraschungen bereit. Lesley Kara spielt gekonnt mit den Ängsten der Menschen, die nicht immer das Beste in ihnen zum Vorschein bringen.
Mich hat "Das Gerücht" äußerst gut unterhalten und die Wendungen zum Ende hin fand ich äußerst genial umgesetzt. Ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin.

Veröffentlicht am 22.03.2020

Wenn die Gerüchteküche brodelt wird es spannend...

0

Eine Kindermörderin soll sich in einer kleinen, beschaulichen Küstenstadt niedergelassen haben. Bei der Tat war Sally McGowan selbst erst zehn Jahre alt und auch rund 50 Jahre später kennt man noch den ...

Eine Kindermörderin soll sich in einer kleinen, beschaulichen Küstenstadt niedergelassen haben. Bei der Tat war Sally McGowan selbst erst zehn Jahre alt und auch rund 50 Jahre später kennt man noch den Namen der Täterin, die nun mit einer neuen Identität ausgestattet im Ort leben soll. Joanna, die mit ihrem sechsjährigen Sohn zurück in ihre Heimat gezogen ist, hält zunächst nichts von den Gerüchten, aber um in den inneren Kreis aufgenommen zu werden, rutscht ihr dann doch mal da, mal dort was raus, sodass sie das Gerücht befeuert und es auch für sie ganz persönlich brenzlig wird.

Mordende Kinder sind ein schwieriges Thema. Wie soll man sie bestrafen? Wie sollen die Angehörigen des Opfers damit umgehen? Sind Kinder überhaupt eines Mordes fähig? War es vielleicht eher ein Unfall? Wie geht man mit dem mordenden Kind um, sobald es erwachsen ist? Fragen über Fragen.

Es beginnt ganz langsam, ein Gerücht wird unter Müttern am Schultor verbreitet – soweit Alltag. Doch dieses Gerücht nimmt schnell Fahrt auf. Eine Kindermörderin in der Stadt, wem kann man noch trauen? Hat diese Mörderin vielleicht schon ein Auge auf ein Kind geworfen? Ist die Frau noch gefährlich und wie sieht sie aus? Falsche Anschuldigungen mit teils verheerenden Folgen bleiben nicht aus, es gibt online Drohungen und Joanna, die das Gerücht angeheizt hatte, um ihrem Sohn den Start in der neuen Heimat leichter zu machen, befürchtet, dass sie sich und ihren Sohn in Gefahr gebracht hat. Zu Recht?

Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Seiten folgen bei mir nur so dahin und ich bin wirklich froh mich mit in diese englische Kleinstadt begeben zu haben. Die Geschichte ist fesselnd, es gibt auch Einschübe aus Sicht der Kindermörderin, die dem Leser ganz schön zusetzen. Nach dem beschaulichen Beginn hatte ich mich regelrecht in einen Leserausch versetzt und wollte unbedingt wissen, wie alles enden wird.

Ich habe zwar zum Ende hin mit meinen Vermutungen genau ins Schwarze getroffen (bis auf das eine oder andere Detail, was die Autorin wirklich gut gemacht hat), trotzdem fand ich das Buch quasi von Seite eins an unterhaltsam, interessant und/oder spannend. Vor allem Joanna, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, war mir direkt sympathisch und ihre Ängste und Unsicherheiten, die sich nach und nach einstellen, sind absolut nachvollziehbar.

Insgesamt ein sehr gelungenes Debüt (4,5 Sterne) , welches auch zum Nachdenken anregt und ich gerne empfehle!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.03.2020

Spannungsgeladener Roman, der durch überraschende Wendungen überzeugt

0

Joanna zieht mit ihrem kleinen Sohn Alfie von London zurück in ihren idyllischen Heimatort. Da ihre Mutter dort lebt, kann Alfie seine Großmutter oft sehen und Joanna braucht kein schlechtes Gewissen zu ...

Joanna zieht mit ihrem kleinen Sohn Alfie von London zurück in ihren idyllischen Heimatort. Da ihre Mutter dort lebt, kann Alfie seine Großmutter oft sehen und Joanna braucht kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn sie in dem kleinen Maklerbüro, in dem sie eine Halbtagsstelle ergattern konnte, mal etwas länger arbeiten muss. Als Joanna Alfie morgens zur Schule bringt, hört sie, dass Sally McGowan, die als Zehnjährige einen jüngeren Spielkameraden umbrachte, mittlerweile unter neuem Namen im Ort leben soll. Der Fall schlug vor Jahrzehnten hohe Wellen und erhitzt noch immer die Gemüter. In einem unbedachten Moment erzählt Joanna das Gehörte in ihrem Buchclub weiter. Sie ahnt nicht, welche Ausmaße das Gerücht annimmt und in welche Gefahr sie dadurch gerät....

Der überwiegende Teil dieses Romans wird in der Ich-Perspektive, aus der Sicht der Hauptprotagonistin Joanna, geschildert. Dadurch erhält man einen guten Einblick in Joannas Leben und ihren Versuch, in ihrem ehemaligen Heimatort wieder Anschluss zu finden und Alfie so eine unbeschwerte Kindheit zu ermöglichen. Die Charaktere wirken äußerst lebendig. Man kann ihre Handlungen, Gefühle und Gedanken glaubhaft nachvollziehen. Deshalb kann man sich ganz auf Joannas Schilderungen einlassen.

Zunächst erscheint alles ziemlich idyllisch und wenig spektakulär. Eine ganz normale Kleinstadt, in der man ruhig und unbesorgt leben kann. Doch leider ändern Klatsch und Tratsch daran schnell etwas, denn als Joanna in ihrem Buchclub weitergibt, was sie auf dem Schulhof aufgeschnappt hat, nimmt das Gerücht ungeahnte Ausmaße an. Es wird spekuliert, wer die damalige Kindermörderin sein könnte und schon bald kommt es nicht nur zu Verdächtigungen, sondern auch zu Übergriffen auf die mutmaßliche Sally McGowan. Joanna wird schnell klar, dass sie selbst nicht ganz unschuldig daran ist, dass das Gerücht sich verbreitet und ungeahnte Ausmaße annimmt. Und irgendjemand scheint genau zu wissen, dass Joanna etwas mit der Verbreitung des Gerüchts zu tun hat. Durch die verwendete Ich-Perspektive erlebt man hautnah mit, wie Joanna langsam in Panik verfällt. Genau wie sie selbst, weiß man schon bald nicht mehr, was man glauben soll und welche Konsequenzen das Gerücht nach sich ziehen wird. Dadurch schleicht sich eine angespannte Atmosphäre zwischen die Zeilen, die dafür sorgt, dass man in den Sog der Ereignisse gerät. Man folgt bereitwillig den Spuren, die die Autorin ausgelegt hat, um festzustellen, dass es doch anders sein könnte. Deshalb ist man hin- und hergerissen und wird durch einige Wendungen überrascht. Zum Ende hin spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu, sodass man das Buch erst aus der Hand legen kann, wenn man am Ende angekommen ist.

Ein spannungsgeladener Roman, der durch überraschende Wendungen punktet und zeigt, was ein unbedacht ausgesprochener Satz bewirken kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2020

Das Ende: Wow!

0

Auf dem Schulhof fängt es an. Joanna hört es von den anderen Müttern. Eine Kindermörderin soll in Flinstead wohnen. Es ist nur ein Gerücht, aber dann erzählt Joanna es weiter. Und dann nimmt das Gerücht ...

Auf dem Schulhof fängt es an. Joanna hört es von den anderen Müttern. Eine Kindermörderin soll in Flinstead wohnen. Es ist nur ein Gerücht, aber dann erzählt Joanna es weiter. Und dann nimmt das Gerücht ein Eigenleben an und entwickelt sich weiter.

Das Cover ist sehr düster und das gefällt mir. Es passt sehr gut zur Geschichte.
Auch der Schreibstil ist sehr gut, obwohl ich zugeben muss, dass es an der ein oder anderen Stelle kleine Längen gibt. Aber ansonsten konnte man diesen Thriller sehr gut lesen.
Joanna kommt einem am Anfang nicht vor wie die typische tratschende Mutter, die sich morgens am Schultor mit den anderen Müttern trifft um Neuigkeiten auszutauschen.
Sie ist alleinerziehend bzw. ihre Beziehung zu Alfies Vater ist kompliziert.
Doch im Großen und Ganzen meistert sie ihr Leben sehr gut. Um ihren Sohn wieder Lachen zu sehen, ist sie von London nach Flinstead gezogen und hofft dort in der Nähe ihrer Mutter ein gutes Leben führen zu könne.
Doch dann hört sie das Gerücht zum ersten Mal.
Zunächst glaubt sie es überhaupt nicht und versucht nicht daran zu denken, aber wie so Gerüchte sind, setzt sich der Gedanke bei ihr fest und sie fängt an zu googeln. Mir hat es gut gefallen, wie die Autorin es geschafft hat, diesen Vorgang zu beschreiben, wie sich das Gerücht immer mehr verselbstständigt und wie Joanna erst ungewollt, dann aber bewusst dieses mitverbreitet.
Und immer wieder versuchte ich als Leserin herauszufinden, wer denn nun Sally sein könnte. Denn das sie in Flinstead wohnt, daran besteht kein Zweifel.
Denn zwischendurch erscheinen immer mal wieder kurze Kommentare von ihr selber. Nur Bruchstückhaft erfährt man näheres aus der Vergangenheit.
Und doch ist dieser Roman auch eine Geschichte darüber, einfach mal seine Meinung zu sagen. Denn Joanna rechtfertigt sich doch zwischendurch sehr und denkt darüber nach wie sie hätte besser handeln sollen, aber sie tut es nicht und das ist hier leider die Hauptsache. Sie steht nicht dazu, dass sie dieses Gerücht eigentlich nicht glaubt bzw. es nicht gut findet, was es für eine Hexenjagd auslöst. Bis sie in den Mittelpunkt gerät. Aber dazu möchte ich dann doch nicht zu viel verraten. ;)
Manchmal hat mich Joanna dann doch ein bisschen genervt, denn sie entwickelt einen regelrechten Verfolgungswahn und verdächtigt quasi jeden etwas mit der Sache zu tun zu haben. Das fand ich too much und hier hätte man die Story vielleicht etwas kürzen können.
Aber wow, das Ende ist einfach nur mega gut. Ich war vollkommen überrascht, als sich alles auflöste und dann die letzten Gedanken. Genial!

Mein Fazit: Seit längerem war das wieder ein Thriller der mir sehr gut gefallen hat. Okay, es gab leider einige Stellen die vielleicht doch etwas gekürzt hätten werden können, aber das Ende macht einfach alles wieder wett.
Ich war total geplättet und vor allem überrascht, damit hätte ich so gar nicht gerechnet. Man hat so seine Verdächtigungen, aber die Autorin hat mich total auf die falsche Fähre gelockt. Wenn Joanna nicht an einigen Stellen etwas zu paranoid gewesen wäre und mich dadurch genervt hätte, wäre dieses Buch ein klarer Punktsieger gewesen. So kann ich es aber auf jeden Fall denjenigen empfehlen, die gerne einen interessanten Thriller lesen und vor allem auf überraschende Enden stehen. Also, wow, das Ende war wirklich sehr klasse, das muss ich nochmal erwähnen. ;)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.02.2020

Das Gerücht

0

Was passiert, wenn jemand ein Gerücht aufschnappt und dies unbedacht verbreitet, davon erzählt die Britin Lesley Kara in ihrem Romandebüt “Das Gerücht”.

Klappentext: „Joanna zieht mit ihrem Sohn Alfie ...

Was passiert, wenn jemand ein Gerücht aufschnappt und dies unbedacht verbreitet, davon erzählt die Britin Lesley Kara in ihrem Romandebüt “Das Gerücht”.

Klappentext: „Joanna zieht mit ihrem Sohn Alfie von London in eine Kleinstadt am Meer. Zunächst ist es die pure Idylle – dann hört sie, dass die Kindermörderin Sally McGowan, die als Zehnjährige einen Spielkameraden umbrachte, unter anderem Namen in der Stadt leben soll. Vor Jahrzehnten machte der Fall Schlagzeilen, inzwischen ist Sally längst aus dem Gefängnis entlassen worden. Unbedacht erzählt Joanna anderen Müttern von dem Gerücht und ihrem Verdacht, wer die Mörderin von damals sein könnte. Sie ahnt nicht, was für eine verheerende Spirale von Ereignissen sie damit in Gang setzt - und dass sie sich selbst und ihre Familie in höchste Gefahr bringt.“



Eigene Meinung:

Das Coverbild, sowie der Klappentext haben mich direkt neugierig werden lassen. Umso erfreuter war ich, ein Vorabexemplar ergattern zu können.

Man kommt durch den leichten Schreibstil der Autorin sehr gut in das Buch hinein. Lesley Kara ist es gelungen, den Spannungsbogen bis zum Schluss des Buches konstant zu halten. Man hat immer eine neue Person, die man verdächtigt Sally McGowan zu sein, um dann seine Meinung doch wieder revidieren zu müssen. Bis hin zu einer Auflösung, mit der ich so gar nicht gerechnet hätte. Ich saß mit offenem Mund auf der Couch und war wirklich überrascht.

Auch die Nebenfiguren mit ihrem Leben und den kleinen Problemen, wie z.B. Michael und Alfi haben wir sehr gut gefallen und es gaben dem Buch irgendwie eine persönliche Note.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere