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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2020

Eine wirklich gute Geschichte, die ein paar mehr Seiten gebraucht hätte, um ihr volles Potential zu entfalten!

Blackcoat Rebellion - Das Los der Drei
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In der Welt von Kitty wird jedes Leben von einer Prüfung bestimmt. Sie sagt aus, in welchen Rang du gehörst – und somit, wie viel dein Leben wert ist. Kitty ist eine III. Ihr steht ein Leben voller Einschränkungen ...

In der Welt von Kitty wird jedes Leben von einer Prüfung bestimmt. Sie sagt aus, in welchen Rang du gehörst – und somit, wie viel dein Leben wert ist. Kitty ist eine III. Ihr steht ein Leben voller Einschränkungen und niederster Arbeiten bevor. Doch dann bekommt sie ein Angebot, das sie nicht abschlagen kann: Die Hochstufung in Rang VII. Zu spät wird Kitty bewusst, worauf sie sich eingelassen hat.

Ich war überrascht davon, wie dünn „Blackcoat Rebellion“ ist. Wie sollte es der Autorin innerhalb der kurzen Zeit gelingen, mich in eine komplett neue Welt einzuführen und gleichzeitig einen packenden Handlungsbogen aufzubauen? Doch es ist ihr gelungen.
Aimee Carter erzählt in dem Auftakt ihrer neuen Trilogie die Geschichte einer Protagonistin, die nicht in das System passt, das ihre Welt beherrscht. Bei dem Versuch, sich selbst und ihrem Freund eine besser Zukunft zu ermöglichen, gerät sie in ein erschreckendes Spiel aus Intrigen und Machtkämpfen. Das Buch legt dabei ein gutes Tempo vor, lässt dem Leser keine großen Verschnaufpausen und zieht ihn stattdessen immer weiter in den Bann einer grausamen Welt, beherrscht von einer Familie voller Geheimnisse. Mehrmals wurde ich von unerwarteten Wendungen überrascht und mit jedem Mal stieg meine Neugierde auf das, was hinter all dem stecken würde, was als Brotkrumen über die Seiten verstreut wurde. Doch obwohl in meinen Augen schon viel aus den verhältnismäßig wenig Seiten gemacht wurde, glaube ich, dass einige Aspekte der Erzählung dennoch zu wenig Platz zur Entfaltung hatten. Es wurden viele spannende Charaktere eingeführt und interessante Blicke auf die erdachte Weltordnung freigegeben – jedoch hätten sie bei anderer Ausführung definitiv stärker wirken können! Vielleicht hätte dieses Buch sogar die Chance auf 5 Sterne gehabt, wenn es schlichtweg noch etwas „mehr“ gewesen wäre. So bin ich bei 4 Sternchen ausgekommen und hoffe, dass sich im Verlauf der Reihe vielleicht etwas mehr Zeit für die Dinge genommen wird, die eine Geschichte abseits der Handlung ausmachen und zu einem Herzensbuch werden lassen können.

Veröffentlicht am 06.04.2020

Eine Welt, so atemberaubend, dass sie auch inhaltliche Längen besiegt!

Rabenherz und Eismund
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In Mailíns Leben spielen Märchen eine wichtige Rolle, ganz besonders das vom Reich des Winterkönigs hoch über dem gefroren Himmel. Doch dass dieses Märchen nicht nur eine Erzählung ist, die über Generationen ...

In Mailíns Leben spielen Märchen eine wichtige Rolle, ganz besonders das vom Reich des Winterkönigs hoch über dem gefroren Himmel. Doch dass dieses Märchen nicht nur eine Erzählung ist, die über Generationen weitergegeben wurde, begreift Mailín erst, als sie sich auf die Suche nach ihrer entführten Freundin Silja macht – und dabei weitaus mehr findet, als sie erwartet hätte. Ein verwunschenes Land, in dem Magie existiert. Und einen rätselhaften Eisjunge, den sie aus ihren Träumen kennt...

Nina Blazon nimmt die Leser von „Rabenherz & Eismund“ mit auf eine fantastische Reise, der sie durch ihren malerischen Schreibstil Leben einhaucht. Die Welt, die hier geschaffen wurde, ist auf so beeindruckend, dass ich sie auch nach dem Beenden des Buches noch nicht ganz verlassen habe. Auch tut es mir ein wenig weh, die Charaktere zurückzulassen. Nicht nur die Protagonistin Mailín sondern auch ihre Begleiter und Widersacher überzeugen mit einem facettenreichen Tiefgang, der einem das Gefühl gibt, sie wirklich kennenzulernen. In diesem Buch spielen Märchen nicht nur eine wichtige Rolle, wie ich eingangs sagte – es ist selbst eines. Durch diese Zeilen muss man mit gänzlich offenen Augen gehen, damit einem weder inhaltlich wichtige Punkte noch das kreativ ausgearbeitete Setting durch die Lappen gehen. Trotzdem möchte ich nicht verheimlichen, dass ich mich beim Lesen zwischenzeitlich schwer getan habe. Ich kam nur mäßig voran, die Geschichte schien sich zu ziehen, gerade weil die Umgebung mit so viel Liebe zum Detail beschrieben wurde. Im Nachhinein glaube ich, dass „Rabenherz & Eismund“ schlichtweg kein Buch ist, das man wie viele andere einfach weglesen kann. Dieses Buch verlangt dein ganzes Herz und einen munteren Kopf, möchte in Ruhe genossen anstatt schnell abgearbeitet werden. Wer aber mit Ruhe und Zeit an diese Geschichte herangeht, der wird wie auch ich den Eindruck einer gehemmten Spannungskurve schnell hinter sich lassen und gegen das Bestaunen dieser tollen Welt eintauschen. 4 Sternchen gibt es von mir.

Veröffentlicht am 25.03.2020

Toll ausgearbeitet, spannender Background, guter Schreibstil! Was will man mehr?

City of Elements 1. Die Macht des Wassers
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Kia befindet sich derzeit nicht in der glorreichsten Phase ihres Lebens, doch wird alles noch schlimmer, als sie eines Abends Will gegenübersteht. Will, der sie entführt – um sie zu beschützen. Und egal, ...

Kia befindet sich derzeit nicht in der glorreichsten Phase ihres Lebens, doch wird alles noch schlimmer, als sie eines Abends Will gegenübersteht. Will, der sie entführt – um sie zu beschützen. Und egal, wie schwer es Kia fällt, plötzlich ist sie der Mittelpunkt einer Organisation, die ihr zwar nicht vertrauenserweckend erscheint, aber ihre einzige Chance auf Antworten darstellt. Und Fragen stellen sich ihr viele, in dieser Stadt, die streng nach Elementen aufgeteilt ist, und in der sie eine Besonderheit zu sein scheint – ist sie doch das Kind zweier unterschiedlicher Elemententräger, was weder erlaubt ist noch möglich sein sollte.

Nena Tramountani hat in „City of Elements“ eine Welt geschaffen, die zwar innerhalb von der Unseren ihren Platz hat, aber dennoch eine gänzlich eigene und fantastische Magie mit sich bringt. Die Thematik der vier Elemente hat mich vom ersten Moment an begeistert, vor allem, weil die Autorin es schafft, diesem Aspekt ihren eigenen Stempel aufzudrücken und sich nicht an bereits existierenden Vorbildern aufhält. Obwohl die Handlungsstränge an sich das altbekannte Romantasy-Abenteuer nicht neu erfinden, erschuf Tramountani in ihrem Buch ein solch fesselndes, interessantes und zumindest in meinen Augen auch noch nicht dagewesenes Umfeld, dass ich mich gut in die Geschichte fallenlassen konnte. Gerade die Protagonistin Kia und die Freunde, die sie während ihrer Zeit in Tessarect kennenlernt, haben mir in ihrer Ausarbeitung und Darstellung sehr gut gefallen, da sich die Charaktere von Anfang bis Ende treu blieben, Entscheidungen entsprechend ihrer Persönlichkeiten trafen und kleinere Häppchen über die Vergangenheiten das Bild zusätzlich abrundeten. Bei einigen anderen Personen hat mir das genauere Beleuchten ihres Charakters noch etwas gefehlt, aber ich zweifle nicht daran, dass das noch passieren wird – immerhin ist „Die Macht des Wassers“ nur Teil 1 der vierbändigen „City of Elements“-Reihe. Teil 2 erscheint bereits im nächsten Monat und ich bin schon jetzt gespannt darauf, zu erfahren, wie die Geschichte weitergeht!

Veröffentlicht am 16.02.2020

Ein Buch mit Startschwierigkeiten, die es sich zu überwinden lohnt!

Shadowscent - Die Blume der Finsternis
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Rakel will eigentlich nur eins: Ihrem kranken Vater mehr Zeit verschaffen – doch das Schicksal hat andere Pläne für sie. Auch Ash, der Leibwächter des Kronprinzen, ist durch eine ungewünschte Wendung dazu ...

Rakel will eigentlich nur eins: Ihrem kranken Vater mehr Zeit verschaffen – doch das Schicksal hat andere Pläne für sie. Auch Ash, der Leibwächter des Kronprinzen, ist durch eine ungewünschte Wendung dazu genötigt, seine geregelten Bahnen zu verlassen. Und schließlich führt das Leben die beiden zusammen – als unfreiwillige Verbündete, flüchtend vor dem Kaiserreich… Obwohl sie doch die Einzigen sind, die es noch retten können.
Mir sind die unterschiedlichsten Meinungen zu „Shadowscent“ begegnet – und ich kann sie alle in Ansätzen verstehen. Als ich den Klappentext das erste Mal gelesen habe, war ich sofort begeistert – wie so viele. In der Geschichte spielen Düfte eine wichtige Rolle, was mich direkt neugierig gemacht und fasziniert hat. Mit dementsprechend hohen Erwartungen bin ich also an das Buch herangegangen, doch stellten sich die ersten 100 Seiten als langatmig und schwerfällig heraus. Eine Welt, die sicherlich spannend und interessant ist, schreckt den Leser dadurch ab, dass zu wenig erklärt wird. Ein Fakt, der bereits im Klappentext des Buches erwähnt wird, braucht über hundert Seiten, um tatsächlich einzutreten – weshalb man die ganze Zeit nur auf den besagten Moment wartet, weil man ahnt, dass die Geschichte erst dann richtig in Gang kommt. Und so war es auch. Durch die ersten hundert Seiten musste ich mich kämpfen – aber was danach kam, hat den Karren aus dem Dreck gezogen. Plötzlich kam Schwung in die Geschichte, die Charaktere offenbarten mehr von sich, viele der zuvor ungeklärten Fakten hatte ich mir mittlerweile selbst erschlossen. Ich kam endlich dazu, den bildhaften und spannungsgeladenen Schreibstil der Autorin zu genießen und konnte mich fallen lassen… In diese andersartige Welt, das verwirrende Kaiserreich und eine abenteuerliche Schnitzeljagd zum Miträtseln. Die beiden Protagonisten sind mir dabei mit der Zeit immer mehr ans Herz gewachsen und schließlich hat mich die Geschichte noch vollends für sich eingenommen.
Ein Buch mit Startschwierigkeiten, derer man sich bewusst sein sollte, ohne sich allerdings von ihnen abhalten zu lassen. 4 Sterne!

Veröffentlicht am 21.01.2020

Hach, dieser Schreibstil!

12 - Das erste Buch der Mitternacht, Band 1
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Nach einem rätselhaften Autounfall liegt Phoenix im Koma – und Harper gibt sich die Schuld daran. Beinahe jeden Tag wacht sie an seiner Seite im Krankenhaus, während sie nachts von Alpträumen verfolgt ...

Nach einem rätselhaften Autounfall liegt Phoenix im Koma – und Harper gibt sich die Schuld daran. Beinahe jeden Tag wacht sie an seiner Seite im Krankenhaus, während sie nachts von Alpträumen verfolgt wird. Alpträume über eine unglaubliche Stadt – und über Cajus Conterville, ein ebenso unglaubliches Arschloch. Als Harper eben diesem plötzlich abseits ihrer Träume begegnet, muss sie feststellen, dass nichts so ist, wie es scheint… Angefangen mit der Grenze zwischen Realität und Traum bis hin zu allem, woran sie glaubt.
Nachdem mich „Das erste Buch des Spiels“ von @rosesnow.de nicht in denselben Rausch versetzen konnte, wie viele andere, war ich umso neugieriger auf „Das erste Buch der Mitternacht“. Und was soll ich sagen? Es war toll!
Mit einer Storyline, die sich rund um ein mysteriöses Traumland aufbaut, rannten die beiden Autorinnen bei mir offene Türen ein. Bisher habe ich noch kaum vergleichbare Geschichten gelesen, weshalb ich unglaublich gespannt auf die Handlung des Buchs war. Der Schreibstil von Rose Snow hat dann dafür gesorgt, dass ich mich selbst wie im Traum fühlte. Bildhafte Beschreibungen erweckten die magische Kulisse zum Leben, humorvolle Schlagabtäusche machten die Protagonisten zugänglich und im jeweils beabsichtigten Maße sympathisch. Die Kombination aus angenehmer Spannung und der richtigen Portion Zauber fesselte mich an die Seiten und gab mich niemals kampflos wieder für eine Lesepause frei. Ich würde behaupten, dass die Autorinnen das Romantasy-Prinzip in diesem Buch zwar sicherlich nicht neu erfunden haben, es aber in eine interessante, neuartige Kulisse und Geschichte eingebettet haben. Das Buch ist eine klare Empfehlung für jeden, der sich gerne in einer kurzatmigen, detailreichen Welt voller Magie und Gefühle verlieren möchte. Nach dem, was ich bisher gehört und selbst gelesen habe, könnte ich mir vorstellen, dass passionierten Rose-Snow-Lesern auch dieses Buch gefallen wird – meine bisherigen Erfahrungen hat es jedenfalls sogar getoppt! 4 Sterne!