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Veröffentlicht am 09.04.2021

Für zwischendurch

The Story of a Love Song
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Eine unmögliche Liebe?

Obwohl Luca und Griffin sich vorher noch nie begegnet sind, waren sie jahrelang die besten Freunde. Der einstige Brieffreund wurde schon bald Lucas Seelenverwandter, doch als ein ...

Eine unmögliche Liebe?

Obwohl Luca und Griffin sich vorher noch nie begegnet sind, waren sie jahrelang die besten Freunde. Der einstige Brieffreund wurde schon bald Lucas Seelenverwandter, doch als ein schreckliches Ereignis ihre Welt ins Wanken bringt, bricht sie den Kontakt zu Griffin ab, ohne ihm zu erklären, was an jenem Abend geschah. Seitdem führt sie mit ihrem Hausschwein ein zurückgezogenes Leben, erledigt des Nachts ihre Einkäufe und beobachtet mit ihrem Therapeuten Dr. Maxwell - oder auch kurzgenannt Doc - Vögel. Als sie notgedrungen in die Stadt fährt und ihr unerwartet ein Brief von Griffin zukommt, ergreift sie die Chance, um ihm nach all den Jahren endlich zu erklären, was in der Vergangenheit geschehen ist. Bald darauf reist sie in einem Wohnwagen durch das Land, um Griffin zum ersten Mal persönlich gegenüber zu stehen, nichtsahnend dass ihr Griffin einer der bekanntesten Sänger auf der Welt ist...
Auch wenn durch das Cover der Eindruck verstärkt wird, dieser Roman sei ein typischer Rockstarroman mit einem unwiderstehlichen Bad-Boy, entspricht es jedoch nicht der Wahrheit. In diesem Liebesroman geht es um Verlust, Angstzustände und eine fast unmögliche Beziehung, denn Luca fürchtet sich vor einem am allermeisten: Menschenansammlungen - was für Griffin zum Beruf gehört. Man fragt sich sicher, haben beide unter diesen Umständen überhaupt eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft? Finde es heraus!
Wenn mir eines am besten gefällt, dann ist es der Schreibstil dieser beiden Autorinnen! Er ist sowohl fesselnd, bildgewaltig, humorvoll als auch ernsthaft. Eine perfekte Mischung. Zur Mitte des Buches nimmt der Humor zwar ab, was aber wahrscheinlich daran liegt, dass sich die Lage langsam zuspitzt. Was ich mir persönlich gewünscht hätte, wäre ein besserer Einblick in den Vorfall gewesen. Da Ängste vor allem sehr individuell sind, reicht es oft nicht aus, den Ursprung dieser zu schildern. Bestenfalls hat der Leser das Gefühl, als würde er selbst in so einer angsterfüllten Situation stecken. Diese Tiefe der panikartigen Gefühle fehlt mir hier eindeutig, zumindest ist sie nicht deutlich genug ausgedrückt.
Nun zu den Charakteren:
Luca und Griffin sind zusammen toll. Schon zu Beginn sind beide offen zueinander und vertrauen sich sehr intime Geheimnisse an. Sie ergänzen und unterstützen sich gegenseitig. Bei ihnen ist es ein ausgewogenes Verhältnis zwischen geben und nehmen. Griffin schenkt Luca sein Vertrauen und nimmt ihr gleichzeitig die Angst. Luca schenkt ihm ihre Freundschaft und nimmt Griffin zur gleichen Zeit die Einsamkeit. Sie harmonieren wirklich gut zusammen.
Luca verdient ihr Brot als Autorin, ist dies doch der beste Beruf, bedenke man ihre verletzliche Art. Auch wenn sie nur wenige Freunde hat, wen sie einmal in ihr (großes) Herz lässt, dem wohnt auch dort auf ewig einen Platz inne. Selbst als ihr klar wurde, dass sie niemals wieder etwas von Griffin hören würde, ließ er sie nie wirklich los. Griffin ist nicht wie andere Rockstars, die arrogant und ungehobelt auftreten, er ist der perfekte Good-Boy: ein rücksichtsvoller, herzlicher und gütiger Mensch, der alles in seiner Macht stehende tut, um seine Liebsten glücklich zu machen. Das liest man auch in seinen Briefen, egal ob aus der Vergangenheit oder der Gegenwart.
Besonders gefällt mir auch die Umsetzung der Brieffreundschaft, denn vor allem am Anfang ist diese sehr präsent. Dabei hat das Autorinnenduo das genaue Maß gefunden, sodass diese handgeschriebene Form der Kommunikation weder vorherrschend noch mangelhaft ist.
Abgesehen von dem Punkt, dass ich nicht wirklich wusste, wie Luca sich während einer Panikattacke tatsächlich innerlich fühlt, sondern nur wie sich diese Angst äußert, verhalten sich die Figuren stimmig und handeln entsprechend ihres Charakters. Aber irgendwie ist es mir zu wenig... von den Charakteren. Neben den beiden Protagonisten gibt es nur wenig erwähnte Nebenfiguren und noch wenigere tauchen des Öfteren im Geschehen auf. Die Handlung ist sehr auf Lucas Ängste fixiert, was zwar eine Abwechslung ist, betrachtet man andere Bücher der Autorinnen, nimmt dadurch aber viel Platz ein. Man kann sagen, dass der Fokus vor allem auf der Liebesgeschichte liegt.

Wer auf der Suche nach einem leichten, mehr an der Oberfläche kratzenden aber zuckersüßen Liebesroman mit einer traumatisierten Protagonistin ist, für den ist dieses Buch wie geschaffen!

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Wenn man romantische Fantasy mag

Dunkles Schicksal
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Die junge Sorceri Melanthe traf einst vor fünfhundert Jahren auf den charismatischen Vrkener Thronos - ihren Todfeind. Doch anstatt sich gegenseitig zu vernichten, freundeten sie sich an. Als Melanthes ...

Die junge Sorceri Melanthe traf einst vor fünfhundert Jahren auf den charismatischen Vrkener Thronos - ihren Todfeind. Doch anstatt sich gegenseitig zu vernichten, freundeten sie sich an. Als Melanthes Zuhause ausgerechnet von Thronos Vater angegriffen wird, verliert sie in der Nacht nicht nur beide Elternteile sondern auch ihren besten Freund. Zutiefst erschüttert über seinen Verrat flüchtet sie mit ihrer Schwester, doch der Vrkener hält an dem Schicksal fest, dass seine Gefährtin ihm gehört...
Das Cover passt zu den anderen Bänden der Reihe und zeigt, was von dem Buch erwartet werden kann: eine prickelnde Romanze in einer Welt voller mystischer Wesen. Der in Dunkelheit gehüllte Mond verstärkt den Eindruck noch. Für mich hätte etwas Textbezogeneres vermutlich mehr gepasst. Immerhin ist Thronos ein geflügelter Geselle.
Der Prolog war der ausschlaggebende Grund, warum ich mich für dieses Buch entschied. Zwischen den Schilderungen aus Melanthe Alltag und dem plötzlichen Aufeinandertreffen mit Thronos wird ein ausgewogenes Verhältnis geschaffen. Auf der ersten Seite gewinnt man einen groben Einblick über die kindliche Sorceri, um ihre Wesenszüge zu erfassen. Der Vrkener erweckt zu Beginn einen sehr sympathischen Eindruck und die Chemie zwischen den Beiden stimmt perfekt überein! Umso überraschter bin ich, als er in den Minen ,,völlig wahnsinnig" handelt, wie Melanthe ihn so treffend beschreibt. Von dem frechen Jungen von früher fehlt jede Spur. In den folgenden Dialogen spricht er mehrmals von Rache, aber wirklich rachsüchtig bzw. wahrhaftig boshaft verhält er sich nie. Eher erzürnt und griesgrämisch. Melanthe und Thronos Misstrauen dem Anderen gegenüber ist zwar verständlich, aber manchmal agieren sie außerhalb dieser Norm. Dies wiederum ist eher unverständlich. Vor allem weil ich als Leser nicht genau wusste, inwiefern sein Instinkt zu seiner Gefährtin ausgeprägt ist. Ansonsten hätte man darauf als Ursache zurückgreifen können.
Im Verlaufe des Buches erwärme ich mich immer mehr für die erwachsene, zuerst launische Melanthe und ihren Humor. Wenn sie sich etwas in den Kopf setzt, dann verfolgt sie dieses Ziel. Komme, was da wolle. Thronos Kälte weist mich eher ab, aber glücklicherweise ändert sich das im letzten Drittel.
Die Spannung steigt kontinuierlich und lässt nicht unbedingt sofort nach. Ob man dies jetzt positiv oder negativ wertet, ist je nach Empfinden verschieden. Ich finde, durch die vielen ,,Reisen" hält und zieht sie sich zu lange. Einen extremen Höhepunkt der Spannung gibt es jedoch nicht. Den wirklichen Sinn/Grund hinter den fehlgeschlagenen Portalen beziehungsweise der vielen besuchten Orte verstehe ich immer noch nicht, vielleicht weil ich die vorherigen Bände nicht las. Oder diese erst in den (möglichen) Folgebänden eine Rolle spielen. Angedeutet wurde dieses mehrmals, was für sich spricht. Gespannt auf Nïx Äußerung bin ich definitiv, aber ob das reicht, um mich für die nächsten Bücher zu begeistern, hängt dann von den jeweiligen Protagonisten ab.
Der Schreibstil liest sich flüssig und abgesehen von den kleinen, nicht wirklich nachvollziehbaren Logikfehlern, die das Geschehen aber in keiner Weise beeinträchtigen, wie ich finde, sorgt das Buch für angenehme Lesestunden. Die Erwartungen erfüllt es absolut. Durchaus empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 15.10.2020

«Nos âmes tourmentées»

Bad At Love
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(dt. Unsere gequälten Seelen)

[Mögliche Spoiler enthalten!]

Azalée hat in ihrer Vergangenheit einige schwerwiegende Schicksalsschläge miterleben müssen, die sie aus ihrer Heimatstadt Charleston vertrieben. ...

(dt. Unsere gequälten Seelen)

[Mögliche Spoiler enthalten!]

Azalée hat in ihrer Vergangenheit einige schwerwiegende Schicksalsschläge miterleben müssen, die sie aus ihrer Heimatstadt Charleston vertrieben. Nun kehrt sie nach vielen Jahren zurück und muss sich nicht nur ihren Ängsten stellen sondern auch ihren Dämonen, um endlich in die Zukunft blicken und ein neues Leben beginnen zu können.

,,Zurück zu den Anfängen"

Die Triggerwarnung und der außergewöhnlich starke Prolog ließen meine Hoffnungen, ein packendes und tiefgründiges Buch gefunden zu haben, in die Höhe schnellen. Zum einen fesselte mich der expressive Schreibstil und vor allem der amüsante Humor der Protagonistin, sodass ich felsenfest davon überzeugt war, ein weiteres Lieblingsbuch gefunden zu haben. Leider ließen die Stärken immer weiter nach, je mehr die Seitenzahlen stiegen. Die Dramatik blieb aus und sehr spannend waren die Geschehnisse auch nicht wirklich. Eher plätscherte die Handlung so dahin, unterstützt von aufgeworfenen Fragen, die letztendlich bis zum Schluss unbeantwortet blieben. Von manchen Szenen hätte ich gerne mehr gelesen, da sie zum Teil sehr grob beschrieben wurden und nur zum Schildern eines Moments dienten oder um Azalée besser nachzuvollziehen. Szenensprünge innerhalb eines Kapitels sind außerdem keinesfalls die Seltenheit im Buch. Dies machte es einfach anstrengend, den Geschehnissen richtig Folge zu leisten. Ein Gedankengang wird gerade näher ausgeführt und plötzlich wechselt die Person abrupt zu einem anderen Thema.
Azalée ist eine Protagonistin, mit der ich zwar nicht direkt zum Anfang aber noch ab des ersten Teils meine Probleme hatte. Sie wirkt erst sehr stark und selbstbewusst, doch dann kommt sie in ihre alte Heimatstadt und ab da hat sie keine große Meinung mehr von sich und verhält sich dennoch sehr überlegen anderen gegenüber. Natürlich errichtet sie eine Mauer als Schutz und die Anwesenheit in der Stadt, wo so viel Schlechtes passierte, wird sicherlich seinen Teil dazu beigetragen haben, trotzdem muss sie sich in Gegenwart ihrer Freunde nicht so benehmen, als wäre sie das Letzte. Denn das ist sie nicht und sie weiß das!
Ihr Nachbar Eden erkennt ebenfalls, dass mehr hinter ihrer Maske steckt, als sie zu zeigen bereit ist. Er hat ebenfalls einige Probleme, mit denen er sich auseinandersetzen muss und dadurch mehr Verständnis für ihr Verhalten. Bei ihrem ersten Aufeinandertreffen tritt Eden sehr großspurig und arrogant auf, wieso genau frage ich mich immer noch. Die Beziehung zwischen den Beiden ist anfangs etwas zu oberflächlich, Eden gibt selbst zu, dass er kaum etwas über Azalée weiß, und da sie bei ernsteren Gesprächen Rückzieher macht, fehlt dementsprechend die Vertrauensbasis.
Viele Nebencharaktere hat das Buch, das muss man der Autorin zugute reden. Nun werden alle relativ schwammig gehalten, das beste Beispiel ist die Verbindung zu Alyssa. Wie kam es überhaupt zu einer Freundschaft zwischen Azalée und ihr? Hier wären so viele Möglichkeiten zur Figurenentwicklung gewesen! Bei allen!
Der dritte Teil des Buches hat mich dann noch einmal umhauen können und diesmal fieberte ich wirklich mit jeder Seite der Auflösung entgegen! Die Stimmung schlägt radikal um und die Spannung ist kaum auszuhalten!
,,Bad at Love" besitzt einige Schwächen und insgesamt hätte ich mir einfach mehr von Handlung und den Figuren gewünscht. Das Ende war deutlich besser ausgearbeitet.

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Veröffentlicht am 10.08.2020

Urlaub im Paradies

King of London
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Der knisternde Auftakt von Louise Bay bietet ein grandioses Urlaubsfeeling und außergewöhnliche Charaktere!

Wasserrauschen statt Großstadtlärm, das ist es, was dieses Buch von anderen der Autorin unterscheidet. ...

Der knisternde Auftakt von Louise Bay bietet ein grandioses Urlaubsfeeling und außergewöhnliche Charaktere!

Wasserrauschen statt Großstadtlärm, das ist es, was dieses Buch von anderen der Autorin unterscheidet. Seefahrt quer durch die Weiten des Ozeans ist definitiv ein unübliches Setting, welches bisher erst in wenigen Liebesromanen gewählt wurde, aber umso mehr hat es mich mit seiner Originalität überzeugt! Die bereisten Orte sind wunderbar dargestellt und wecken in mir den Wunsch, ebenfalls mit der Protagonistin Avery Walker auf der Jacht Athena zu segeln und Städte zu besichtigen!
Avery hat als Chef-Stewardess auf den luxuriösesten Schiffen wahrlich einen abwechslungsreichen Job und schon einiges erlebt, doch als der unberechenbare Geschäftsmann Hayden Wolf die Athena mietet, weiß sie, dass sie sich lieber von ihm fernhalten sollte. Mit seinem Charme kann er ihr Herz gefährlich leicht zum Schmelzen bringen, doch gerade jetzt braucht sie das hartverdiente Geld umso mehr, um ihrem im Rollstuhl sitzenden Bruder zu helfen, als dass sie eine Beziehung zu einem Kunden riskieren könnte. Beide Charaktere ergänzen sich auf eine Weise, die sehr angenehm zu lesen ist und waren mir zu Beginn sehr sympathisch. Auf Averys Schultern ruht eine enorme Last und trotzdem bleibt sie treu, sich selbst und anderen gegenüber. Mit Respekt und Akzeptanz bringt sie alle dazu, sie in ihr Herz zu schließen. Erst nach und nach erfährt man zudem mehr über Hayden und seine Vergangenheit, was unheimlich hilfreich war, um sich besser in ihn und seine Taten hineinzuversetzen. Wo die Protagonisten punkten, fehlt es den Nebencharakteren leider an Beleuchtung. Groß erwähnt werden sie nicht, was sehr schade ist. Das hätte sicherlich für mehr Abwechslung gesorgt.
Die Seiten flogen nur so dahin, was vor allem dem leicht zu lesenden Schreibstil geschuldet war. Louise Bay erschafft eine fantastische Geschichte!
Meine größten Kritikpunkte liegen im letzten Drittel des Buches. Zum einen werden davor viele große Probleme ausführlich vorgestellt und dann so kurz und knapp gelöst. Der Spannungsfaktor ist hier nicht wirklich vorhanden, verschenktes Potenzial sozusagen. Zum anderen kann mich das Ende nicht zufriedenstellen. Die so plötzliche Charakterwendung oder eher Entwicklung kam sehr überraschend und hat mein Bild der Figuren verzerrt, bis ich mir uneinig war, wie es zu dieser Wandlung kommen konnte. Alles geht so schnell und doch schleppt sich die Handlung noch eine Weile. Auf einmal verhalten sich die Protagonisten untypisch und verwandeln sich zum Teil in Fremde.
,,King of London" ist ein angenehmer Liebesroman, der ein unglaubliches Setting bereithält, jedoch auch Charakterschwächen besitzt. Tiefgründigkeit fehlt hier, aber ob dieses überhaupt relevant ist, darüber lässt sich streiten. Zum Lesen ist es allemal ein schöner Zeitvertreib!

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Veröffentlicht am 08.04.2020

So viel mehr Potenzial!

Drachendunkel. Die Legende von Illestia
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Die junge Ellianna ist gezwungen, während eines brutalen Schneesturms das Haus zu verlassen. Ihre Vorratskammer ist bis auf ein paar Wurzeln beinahe leer, die kaum mehr als eine karge Mahlzeit für ihre ...

Die junge Ellianna ist gezwungen, während eines brutalen Schneesturms das Haus zu verlassen. Ihre Vorratskammer ist bis auf ein paar Wurzeln beinahe leer, die kaum mehr als eine karge Mahlzeit für ihre beiden Brüder wären. Während sie im Feuerwald ihre Fallen kontrolliert, trifft sie auf einen Fremden, der ein Tier erlegt hat und Ella den größten Teil seiner Beute überlässt, um für die nächsten Tage genug Essen zu haben. Bevor sie ihn allerdings nach seinem Namen fragen kann, ist der Unbekannte wieder verschwunden. Eines Tages herrscht im Dorf Unruhe, der Grund dafür sind Säcke voll mit kostbarer Nahrung, welche der Drache Razul, der kein geringerer als der unbekannte Mann aus dem Wald ist, ihnen zusammen mit einem Brief geschickt hat. Darin fordert er Ella ein. Im Gegenzug verspricht er, die Dorfbewohner zu schützen und mit ausreichend Essen zu versorgen. Ella stimmt dem Handel zu und begibt sich auf sein Schloss, nichtsahnend dass der hilfsbereite Mann weitaus gefährlicher ist, als es auf den ersten Blick scheint...

In ,,Drachendunkel-Die Legende von Illestia" vereint Eyrisha Summers Elemente von ,,Die Schöne und das Biest" mit ihren eigenen Ideen um Drachen, alten Prophezeiungen und dem Kampf zwischen Gut und Böse, Licht und Dunkelheit. Das Cover ist in verschiedenen Blau- und Grautönen gehalten, die zusammen mit dem verschnörkelten Schriftzug die mystische Stimmung des Buches widerspiegeln. Jedoch ist mir der Hintergrund etwas zu schwammig gehalten und wirkt eher chaotisch, obwohl das Gesamtbild zum Thema passt. Ich hätte mir etwas mehr, etwas anderes gewünscht.
Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig, sodass das Buch im Nu durchgelesen ist. Geschildert wird das Geschehen unter anderem aus der Sicht von Ella und Razul, wodurch ich einen besseren Einblick in die Protagonisten hatte und ihr Verhalten besser nachvollziehen konnte. Meiner Meinung nach hat mir allerdings die Chemie zwischen den Beiden gefehlt. Sie ist da, aber sie wirkte nicht authentisch genug. Zudem machen die Charaktere keine wirkliche Entwicklung durch und vor allem mit Ella hatte ich meine Probleme. Zum einen wirkt sie am Anfang sehr schnippisch und ungeduldig und verhält sich auch so. Erst ab Mitte des Buches legt sich dieses Benehmen, aber wirklich warm wurde ich mit ihr nicht. Die Nebencharaktere spielen keine große Rolle im Buch und werden wenig beschrieben, was sehr schade ist. Sie waren mir deutlich sympathischer als Ella.
Die Welt, die Eyrisha Summers geschaffen hat, ist komplex - keine Frage - aber es hätte mehr Potenzial gehabt. Die kleinen Ausschnitte aus den Chroniken der Drachen waren ein kleines Highlight für mich. Ich freue mich immer, wenn alte Schriften von Völkern in Fantasyromanen auftauchen, weil der Leser dadurch die Kultur kennenlernen kann. Schade war, dass die Welt als so groß beschrieben, aber nur ein kleiner Teil gezeigt wurde.

Insgesamt ist ,,Drachendunkel-Die Legende von Illestia" ein schönes Buch für zwischendurch, hat aber keine wirkliche Tiefe der Charaktere und kratzt nur an der Oberfläche der Welt, die doch so viel mehr Möglichkeiten gehabt hätte.

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