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Veröffentlicht am 09.04.2020

Leider nicht mein Fall

Die Traumdiebe
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Könntest du dir eine Welt vorstellen, in der du für deine Träume gejagt wirst?
Das ist der Ausgangspunkt des Romans „Die Traumdiebe“ von Cherie Dimaline. Die Handlung spielt in Kanada nach der Klimakatastrophe: ...

Könntest du dir eine Welt vorstellen, in der du für deine Träume gejagt wirst?
Das ist der Ausgangspunkt des Romans „Die Traumdiebe“ von Cherie Dimaline. Die Handlung spielt in Kanada nach der Klimakatastrophe: Die Menschen haben die Fähigkeit zu träumen verloren. Nur die wenigen überlebenden Ureinwohner können es noch - und deswegen werden sie von der Regierung gnadenlos gejagt. Der 16-jährige Frenchie hat dadurch seine ganze Familie verloren. Aber hat er eine neue gefunden: Träumer wie er, die gemeinsam durch die Wildnis Richtung Norden ziehen, immer auf der Flucht vor den Traumdieben. Die Gruppe besteht aus einigen Kindern und Jugendlichen sowie zwei Erwachsenen.

Ich wollte dieses Buch so gerne lesen, da es mich auf den ersten Blick direkt angesprochen hat. Das Cover, das auf dem Kopf steht und eine geprägte Feder hat, finde ich wunderschön. Zudem wollte ich erfahren, warum Menschen für ihre Fähigkeit zu träumen gejagt werden bzw. ob man im Buch etwas über das Thema „Traumdeutung“ lernt..

Auf den zweiten Blick musste ich jedoch feststellen, dass der Roman nicht das leisten konnte, was ich mir davon versprochen habe. Ich hatte das Gefühl, dass die Kapitel ohne nennenswerten Zusammenhang blieben, der Spannungsbogen fehlte und auf kein erkennbares Ziel hingearbeitet wurde. Auch die Handlungsmotivation der Figuren blieb mir letztendlich ein Rätsel, denn viele Dinge wurden angerissen, dann aber ziemlich schnell fallen gelassen und nie mehr weiter vertieft.
Immerhin habe ich nach den ersten langweiligen Kapiteln, in denen nichts nennenswertes geschah, soweit in das Buch hineingefunden, um wenigstens wissen zu wollen, wie es weitergeht.

Trotzdem blieben mir alle Charaktere fremd. Ich konnte ihre Taten nur schwer nachvollziehen und obwohl jeder seine Geschichte im Laufe des Buches preisgab, waren sie sehr unnahbar. Die einzige Figur, die ich tatsächlich sehr sympathisch fand, erlitt schon bald ein sehr trauriges Schicksal.

Der Schreibstil von Cherie Dimaline ist gut, allerdings ungewöhnlich und teilweise sehr anstrengen zu lesen. Vielleicht trug auch er dazu bei, dass mich dieser Roman absolut nicht abholen konnte.

Insgesamt würde ich sagen, dass es vielleicht kein schlechtes Buch ist, nur absolut nicht meinen Geschmack trifft. Die Einordnung unter New Adult oder Liebesroman erscheint mir völlig fehl am Platz, da die typischen Merkmale dieser Genres hier nur in zaghaften Ansätzen zu finden sind. Tatsächlich ist es eine Dystopie, die ungefähr 50 Jahre nach unserer Zeit spielt. Doch dafür war es mir dann gelegentlich zu unrealistisch.

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