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Veröffentlicht am 03.08.2020

Einfach nur Gänsehaut pur!

Und auf einmal diese Stille
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Die Meisten werden sich vielleicht noch genau erinnern was sie am 11. September getan haben, als die Schreckensnachrichten bei uns in Deutschland über den Bildschirm geflimmert sind. Ich weiß noch, dass ...

Die Meisten werden sich vielleicht noch genau erinnern was sie am 11. September getan haben, als die Schreckensnachrichten bei uns in Deutschland über den Bildschirm geflimmert sind. Ich weiß noch, dass ich damals erst 9 Jahre alt war und meinen ersten Schultag in der 4. Klasse hatte. Als um 14 Uhr auf allen Sendern dasselbe lief, stand mein Vater schockiert und bügelnd vor dem Fernseher. Am nächsten Tag waren die Flugzeuge die ins World Trade Center und ins Pentagon gesteuert wurden auch bei uns in der Schule Gesprächsthema Nr.1. Rückblickend muss ich sagen, dass ich damals die Tragweite des Ganzen mit meinen 9 Jahren noch nicht ganz fassen konnte. Und auch später noch nicht – bis ich dieses Buch gelesen habe.
Ich habe selten ein Buch so oft weglegen müssen wie dieses. Aber nicht, weil ich es nicht mochte – sondern einfach, weil ich von den Bildern und Eindrücken die beschrieben wurde eine Pause brauchte. Denn die hervorragend recherchierten und zusammengetragenen Augenzeugen und Überlebenden Berichte gehen einem unglaublich nah. Es wird einem noch mal intensiv vor Augen geführt wie unglaublich grausam und verwirrend dieser Tag für New York, für Amerika und für die ganze Welt war. Die die am nächsten dran waren, ihre Angehörigen verloren haben, haben einen Tag so voller Verzweiflung und stiller Hoffnung erlebt, dass es mir die Tränen in die Augen getrieben hat. Gerade die Funksprüche des ersten entführten Flugzeugs haben mich aufheulen lassen. So sehr habe ich die Verzweiflung und die Angst der Beteiligten gespürt. Einfach nur WOW! Von der Gänsehaut die ich durchweg hatte, ganz zu schweigen. Wie ein ganz normaler Septembertag die Welt und das Leben tausender Menschen verändert und beendet hat will mein Verstand nicht wirklich begreifen. Es ist immer wieder unglaublich zu lesen, wie Menschen den Einschlag und den Zusammensturz der Türme überlebt haben und jetzt im Leben stehen. Wie verschiedene Altersklassen den Tag erlebt haben. Wie viele Angehörige gehofft und gebangt haben und wie unglaublich viele Rettungskräfte ihr Leben gegeben haben um Menschenleben zu retten. Für diese Menschen musste dieses Buch einfach geschrieben werden. Die Welt sollte wissen wie viele Helden es an diesem Tag gab. Denn von diesen bekommt man meiner Meinung nach viel zu wenig mit. Der Autor hat die Informationen in themenbezogene Kapitel unterteilt und man erfährt auch viel was im Hintergrund an Politischen Entscheidungen gelaufen ist. Nicht nur ein Buch was unter die Haut geht, sondern auch zugleich unglaublich informativ und lehrreich ist. Dieses Buch war eine einzige Faszination für mich. Selten ist mir so etwas unter die Haut gegangen wie die Oralhistory des 11. September.
Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole – ein unglaubliches Buch, dass man lesen sollte. Es gibt Einblicke in einen schrecklichen Tag der Menschheitsgeschichte und ist eine klare Empfehlung.

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Veröffentlicht am 02.08.2020

Grausam grandios

Die Arena: Grausame Spiele
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In einer Welt die der unseren nicht ganz unähnlich ist, herrschen Zustände die einem eine Gänsehaut über den ganzen Körper jagen. Die Gesellschaft ist gespalten und die „Pures“ erheben sich über dem „dreckigen“ ...

In einer Welt die der unseren nicht ganz unähnlich ist, herrschen Zustände die einem eine Gänsehaut über den ganzen Körper jagen. Die Gesellschaft ist gespalten und die „Pures“ erheben sich über dem „dreckigen“ Rest des Volkes. Sie machen sich einen Spaß daraus den Zirkus zu besuchen, in dem die „Dregs“ zu grausamen Kunststücken gezwungen werden. Ben ist Sohn der Präsidentschaftskandidatin der Pures, die die Dregs ein für alle Mal zurückweisen möchte. Hoshiko ist Hochseilartistin im Zirkus und bekommt den grausamen Alltag dort am eigenen Leib zu spüren. Die beiden lernen sich in einer schicksalshaften Nacht kennen und so nimmt die Geschichte ihren Lauf – denn Ben ist anders als die meisten Pures und erkennt langsam die Fehler hinter dem grausamen System.

Die Autorin schafft es von Anfang an eine Atmosphäre der besonderen Art zu schaffen. Fesselnd, spannend und grausam zugleich. Denn was den Dregs im Zirkus zuteilwird ist alles andere als leichte Kost. Dabei nimmt sie bei den Schilderungen kein Blatt vor den Mund und dass lässt den Leser/Hörer einen regelrechten Schauer über den Rücken jagen. Nicht selten musste ich schlucken und habe eine Gänsehaut bekommen. Denn wie Hayley Barker die Zweitteilung der Gesellschaft von Pures und Dregs darstellt, lässt einen manchmal noch Parallelen zu vergangenen und auch noch aktuellen Situationen in unserer Welt ziehen. Die Art und Weise wie die Geschichte ihren Lauf nimmt hat mich vollkommen gefesselt und nicht mehr losgelassen. Zu keinem Zeitpunkt kam Langeweile auf und der Spannungsbogen wird konsequent aufrechterhalten. Ich musste einfach immer wieder wissen wie es weiter geht und was das Schicksal von Hoshiko und Ben bereithält. Dabei konnte ich mich direkt mit beiden Charakteren anfreunden. Sie wirken in ihrem Handeln authentisch und man merkt wie ihre jeweilige Vergangenheit sie geprägt hat und auch immer noch prägt. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein und doch führt sie das Leben zusammen. Natürlich darf ein wenig Liebesgeschichte auch nicht fehlen, aber diese hat zu keinem Zeitpunkt zu viel Platz eingenommen. Auch die Nebencharaktere wie Greta, Bens grausame Mutter oder der skurrile Zirkusdirektor Silvio fand ich überaus getroffen und perfekt passend für das grausam bizarre Setting des Buches.
Ein hervorragender Auftakt der Dilogie! Ich habe hohe Erwartungen an den Zweiten Band und bin schon unglaublich gespannt darauf. Band 1 konnte mich voll und ganz überzeugen und war in meinen Augen einfach grausam grandios!

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Veröffentlicht am 15.06.2020

EIn absoluter Pageturner!

Passagier 23
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Es war mal wieder an der Zeit für ein Fitzek-Buch und bei meiner Auswahl - stand ich vor der Qual der Wahl. Ich entschied mich schlussendlich für „Passagier 23“, weil mich das Thema Kreuzfahrten in diesem ...

Es war mal wieder an der Zeit für ein Fitzek-Buch und bei meiner Auswahl - stand ich vor der Qual der Wahl. Ich entschied mich schlussendlich für „Passagier 23“, weil mich das Thema Kreuzfahrten in diesem Moment am ehesten ansprach. Und kaum hatte ich angefangen zu lesen, konnte ich schon nicht mehr aufhören.
Wie immer zog mich der Schreibstil des Autors direkt in seinen Bann. Auch dieser Psychothriller von Fitzek war ein absoluter Pageturner von der ersten bis zur letzten Seite. Die kurzen knackigen Kapitel machten die Geschichte noch kurzweiliger. Wir begleiten einen zerrütteten Ermittler auf eine Kreuzfahrt – hat er in diesem Bezug selbst eine dunkle Vergangenheit mit der er versucht abzuschließen. Die Ereignisse die sich auf der „Sultan oft the Seas“ abspielen, bringen einiges an die kalte, harte Oberfläche der Realität. Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, mit denen Sebastian Fitzek mal wieder hervorragend jongliert und den Leser auf die Folter spannt. Aber ich habe auch nichts anderes erwartet. Da ich schon einige seiner Bücher gelesen habe, war ich auf jede Menge Grausamkeiten gefasst die mir eine Gänsehaut verpassen. Zum Teil hat das auch zugetroffen, doch nicht so sehr wie die bisherigen Werke von ihm, die ich mir bereits zu Gemüte geführt habe. Natürlich tun sich auch in diesem Buch nach Fitzekmanier Abgründe menschlicher Schandtaten auf, dennoch in meinen Augen in diesem Sinne nicht sein bestes Werk. Hier steht definitiv der Spannungsfaktor im Vordergrund, was mir auch sehr gut gefallen hat.
Ich hatte „Passagier 23“ innerhalb von 24 h durchgelesen, was eigentlich schon viel aussagt. Mal wieder ein spannungsgeladener Thriller, der mich definitiv auf meine Kosten hat kommen lassen. Aber wie nach jedem Fitzekbuch, brauche ich erst einmal eine kleine Pause um das Gelesene sacken zu lassen. Danach freue ich mich aber wieder einen weiteren brillanten Thriller von ihm zu lesen. Ich bin gespannt für welchen ich mich dann entscheiden werde.

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Veröffentlicht am 09.06.2020

Nachdenklich und erwachsen

His Dark Materials 4: Ans andere Ende der Welt
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Ich war bereits ein großer Fan der ursprünglichen Dark-Materials Reihe und umso mehr habe ich gefreut als ich die Fortsetzung entdeckt habe.
Wir begleiten eine erwachsene Lyra auf ihrem neuen Abenteuer ...

Ich war bereits ein großer Fan der ursprünglichen Dark-Materials Reihe und umso mehr habe ich gefreut als ich die Fortsetzung entdeckt habe.
Wir begleiten eine erwachsene Lyra auf ihrem neuen Abenteuer und treffen alte Bekannte wieder. Alles dreht sich immer noch um die Frage des mysteriösen Staubes und der Verbindung zwischen Menschen und ihren Daemonen. Lyra ist erwachsener geworden und damit auch ernster und nachdenklicher. Von ihrem jugendlichen Schalk von damals ist nicht mehr viel übriggeblieben. Was aber nicht weiter schlimm ist. Denn es passt zum gesamten Ton den der Autor in seinem neusten Werk anschlägt. Es ist ernster, reifer und steckt voller philosophischer Fragen. Das hat mir gut gefallen. Denn es passt zum Gesamtkontext und zur Entwicklung der einzelnen Charaktere. Von einem Abstecher zu den Gyptern bis hin zu einem Wiedersehen mit einem alten Bekannten, wird man ausreichend mit Nostalgie gefüttert. Auch die Beziehung zwischen Lyra und Pantaleimon hat sich in eine bestimmte Richtung bewegt, welche traurig und spannend zugleich zu verfolgen ist. Die Geschichte steigert ihren Spannungsbogen nur langsam, dennoch ist keine Seite zu viel. Der Leser bekommt Einblicke und Beleuchtungen in vorherige Geschehnisse, die einiges klarer werden lassen und neue Erkenntnisse bringen. Wie schon erwähnt, steckt die Geschichte auch voller philosophischer Fragen, die einen zum Nachdenken anregen. Philip Pullman schneidet ernste Themen an, von denen man durchaus auch einen Bogen zu heutigen aktuellen Ereignissen schlagen kann. Leider hat es keinen konkreten Spannungshöhepunkt gegeben, denn der Autor lässt sicher manchen mit einem unzufriedenen Gefühl zurück wenn er das Buch zuschlägt. Denn es wird weiter gehen und erst dann werden wir wirklich erfahren, wie alle roten Fäden zusammenkommen und das Geheimnis endlich gelöst wird.
Eine wirklich tolle und interessante Fortsetzung der Dark Materials Reihe. Sie ist erwachsener und mit den Charakteren gereift. Spannende Thematiken und Fragen werden aufgeworfen und man hat sich wieder vollkommen in der Welt der Menschen und Daemonen zuhause gefühlt. Ich bin sehr gespannt welches Finale uns der Autor hoffentlich bald präsentieren wird.

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Veröffentlicht am 09.04.2020

Wie alles begann

His Dark Materials 0: Über den wilden Fluss
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Ich war bereits großer Fan der Goldenen Kompass Reihe, umso mehr gespannt war ich nun auf die Vorgeschichte des Ganzen. Wir begleiten den 11-jährigen Malcom und seinen Daemon Asta auf seinem Abenteuer ...

Ich war bereits großer Fan der Goldenen Kompass Reihe, umso mehr gespannt war ich nun auf die Vorgeschichte des Ganzen. Wir begleiten den 11-jährigen Malcom und seinen Daemon Asta auf seinem Abenteuer das allein den Schutz des Babys Lyra zum Ziel hat.
Von der ersten Seite an konnte ich direkt wieder in Philipp Pullmans Oxford abtauchen und war von der von ihm geschaffenen Welt wie absorbiert. Bereits vor Jahren als ich den „Golden Kompass“ gelesen hatte, war ich von der Idee eines Daemons absolut fasziniert. So ging es mit bei „Über den Wilden Fluss“ erneut. Die fantasiereiche Idee die hinter der gesamten Reihe steckt, wurde auch in dieser Vorgeschichte gut transportiert. Malcom als Held war sehr sympathisch und vor allem überaus gerissen und intelligent. Das hat mir sehr gut gefallen. Auch die anderen Charaktere die nach und nach auftreten sind detailreich und jeder zeigt die Tiefe auf, die seiner Rolle angemessen ist. Es gab ein Wiedersehen mit Lord Asriel und Mrs. Coulter, was alte Erinnerungen geweckt hat. Die Ereignisse wirken auf den ersten Blick etwas aufeinandergereiht, doch reißen sie einen mit wie auf einem wilden Fluss. Dies wiederum passt einfach wunderbar ins Gesamtkonzept der Geschichte. Von Spannung über Schmunzeln und Gruseln, waren alle Emotionen auf dieser Reise vertreten. Mit seinem Schreib- und Erzählstil packt der Autor seine Leser definitiv wieder und nimmt sie mit in seine wunderbare Welt rund um Daemonen und Staub. Das Ende kam für mich ein wenig abrupt und ich war etwas perplex, dass es jetzt schon vorbei sein sollte. Nach einigem Sackenlassen, fand ich es wiederum sehr stimmig und hatte umso mehr Lust die Reihe direkt fortzusetzen.
Ich bin mit sehr großen Erwartungen an dieses Prequel herangegangen. Doch ich wurde nicht im Mindesten enttäuscht. Es hat sich ein Stück weit wie Nachhausekommen angefühlt und ich war direkt begeistert von Setting und Charakteren. Ich liebe die Geschichten von Philipp Pullman und bin auch von dieser wieder vollkommen begeistert.

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