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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Arche Literatur Verlag AG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 23.08.2019
  • ISBN: 9783716040232
Winnie M Li

Nein

Volker Oldenburg (Übersetzer)

»Schonungslos plastisch.«
MDR Kultur

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2020

Wer dieses Buch liest sieht die Opfer von Vergewaltigungen mit anderen Augen!

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Worum geht`s:

Die Ereignisse in diesem Buch basieren so oder so ähnlich auf einer wahren Begebenheit.

Vivian ist 29 Jahre alt, beruflich erfolgreich als Autorin, in der Medienbranche und begeisterte ...

Worum geht`s:

Die Ereignisse in diesem Buch basieren so oder so ähnlich auf einer wahren Begebenheit.

Vivian ist 29 Jahre alt, beruflich erfolgreich als Autorin, in der Medienbranche und begeisterte Reisende. Ihre Wanderurlaube in verschiendensten Ländern tritt sie meist allein an.
2008 kann sie Beruf und Freizeit miteinander verbinden. Sie ist in Belfast auf eine Filmpremiere eingeladen. Den Tag davor möchte sie nutzen und eine Wanderung in einem beliebten Ausflugspark in der Nähe von Belfast unternehmen.
Johnny ist 15 Jahre alt, Traveller (irischer "Nomaden"), und stammt aus einem schwierigen Elternhaus. Eine Schule hat er nie besucht, sein Vater ist extrem gewaltätig und die Mutter mit seinen Schwestern geflüchtet.
Dieser Tag im Park verändert das Leben beider für immer. Das Wort NEIN aus dem Mund von Vivian hat für Johnny keine Bedeutung. Er vergewaltigt sie auf brutale Weise und behauptet hinterher, Vivian hat alles freiwillig migemacht. Sie verspricht ihm ja auch schließlich, es niemandem zu verraten.
Wenige Stunden später wird Johnny von der Polizei gesucht. Er versteht die Welt nicht mehr und versteckt sich bei einem Freund, der ihm zur Flucht verhelfen soll.
Vivian muss unterdessen die Geschehnisse immer wieder auf`s Neue erzählen und etliche beschämende Untersuchungen über sich ergehen lassen.......


Meine Meinung:

Winnie M.Li ist eine amerikanische Autorin und Filmproduzentin. In ihrem ersten Buch "Nein", welches 2017 erschien, beschreibt sie ihre eigene Vergewaltigung, die so oder so ähnlich 2008 geschehen ist. Das Buch ist für mich eher ein Tatsachenbericht als ein Roman und hier kommt das besondere daran: Die Autorin erzählt ihre Geschichte zum einen aus ihrer Sicht und auch aus Sicht des Täters.

Winnie M. Li gibt dem Leser in diesem Buch einen schonungslosen Einblick in den Akt der Vergewaltigung und was dieser sowohl für das Opfer als auch für den Täter nach sich zieht und wie zwei Leben augenscheinlich erst einmal zerstört sind. Das finde ich unglaublich mutig von ihr. Gerade die Tatsache, dass sie nichts beschönigt hat, hat mir gut gefallen. Daran gibt es einfach nichts zu beschönigen.

Und auch das die Autorin das Leben des Täters Johnny besonders vor Tat aber auch seine Gedankengänge danach beschreibt, war sehr wichtig für das Buch. Ich will nicht sagen, dass Verständnis für den Täter beim Lesen aufkommt, aber sein Leben bis zu dieser Tat ist nicht ganz unrelevant.


Fazit:

"Nein" ist ein außergewöhnlicher, schonungsloser Tatsachenbericht darüber, wie eine einzige Begegung das Leben völlig aus dem Ruder laufen lassen kann. Winnie M. Li erzählt sehr detailliert über ihre eigene Vergewaltigung, über die ganzen beschämenden Befragungen und Untersuchungen, die sie danach auf sich nehmen muss und wie einschneidend so ein Erlebnis auf das ganze weitere Leben von Opfer und auch Täter ist.
Sehr interessant waren auch die Erzählungen aus Sicht des Täters und die Einblicke, die der Leser in das Leben von Johnny vor seiner Tat bekommt.
"Nein" ist ein sehr mutiges Buch das zeigt, in welchem Ausmaß das Leben beider Beteiligter durch so eine Tat aus der Bahn geworfen wirft.

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Veröffentlicht am 12.02.2022

In meinen Augen wurde das Ziel nicht erreicht

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Triggerwarnung: Vergewaltigung!

Vivian erlebt etwas, was nie eine Frau erleben sollte, sie wird von einer Zufallsbekanntschaft vergewaltigt und noch dazu ist der Täter ein Teenager von gerade einmal 15 ...

Triggerwarnung: Vergewaltigung!

Vivian erlebt etwas, was nie eine Frau erleben sollte, sie wird von einer Zufallsbekanntschaft vergewaltigt und noch dazu ist der Täter ein Teenager von gerade einmal 15 Jahren. Wie geht es danach für sie weiter? Wie verarbeitet sie das Erlebte?


Das Besondere an diesem Buch ist nicht nur, dass die Autorin hier etwas verarbeitet, was ihr selbst passiert ist, sondern auch, dass sie abwechselnd Opfer und Täter zu Wort kommen lässt. Das ist etwas ganz anderes und das fand ich wirklich toll. Das Problem ist nur, dass ich mit dem Schreibstil leider absolut und überhaupt nicht zurechtkam.

Es wird geschildert, wie das Leben beider aussieht, vor, während und nach der Tat. Wie dieser Moment auf beide wirkt. Für Vivian ist er lebensverändernd und einschneidend. Der Täter jedoch ist sich keiner „Schuld“ bewusst. Aber wie kann das sein? Man folgt seinen Gedanken und erfährt so, wie er das alles erlebt hat und warum er so empfindet.

Ich fand es wie gesagt toll, dass hier beide Seiten zu Wort kommen, aber das Buch springt so oft hin und her, da wurde mir ganz schwindelig. Ich wusste kaum wer „dran“ war. Teilweise wechselte die Perspektive mitten im Satz! Das war einfach viel zu viel.
Dadurch wurde das Buch sehr unübersichtlich, auch weil der Schreibstil sehr distanziert war. Wenn man die Geschichte der Autorin bedenkt, kaum verwunderlich, aber das Buch hat für mich nicht davon profitiert. Ich denke es wäre besser gewesen, die Handlung kapitelweise abwechselnd zu erzählen, notfalls Szenen zu wiederholen, um die andere Perspektive hinzuzufügen. So ist es ein Kuddelmuddel mit Kopfweh-Potenzial.


Fazit: Mir war das Buch letztlich in den Schilderungen dann doch zu „einseitig“. Bei Vivian wurden verschiedene „Reaktionen“ deutlich, darunter auch Scham und Selbstvorwürfe, aber beim Täter blieb alles „eingleisig“. Da fand für mich keine richtige Entwicklung statt. Eigentlich geht es bei diesem Buch doch darum, beide Seiten zu beleuchten, aber dadurch, dass der Täter so eindimensional bleibt, konnte der gewünschte Effekt bei mir nicht eintreten.

Ich fand die Idee mega und auch, dass die Autorin ihr eigenes Trauma ein Stück weit durch das Schreiben des Buches verarbeitet, ist eine tolle Sache, aber mich konnte es leider nicht erreichen. Ich kam mit dem Schreibstil nicht zurecht, wurde oft abgehängt und letztlich blieb es mir zu „einseitig“.

Es ist ein wichtiges Buch zu einem wichtigen Thema, aber wenn ich es „nur“ als Roman betrachte, kann ich ihm einfach nicht mehr als 1 Stern geben, so leid es mir tut.

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