Profilbild von CallieWonderwood

CallieWonderwood

Lesejury Star
offline

CallieWonderwood ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit CallieWonderwood über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2020

Das neunte Haus - Leigh Bardugo

Das neunte Haus
0

MORS VINCIT OMNIA
Der Tod besiegt alles
Wahlspruch von Haus Lethe

Acht mächtige Studenten-Verbindungen beherrschen nicht nur den Campus der Elite-Universität Yale, sondern nehmen seit Generationen Einfluss ...

MORS VINCIT OMNIA
Der Tod besiegt alles
Wahlspruch von Haus Lethe

Acht mächtige Studenten-Verbindungen beherrschen nicht nur den Campus der Elite-Universität Yale, sondern nehmen seit Generationen Einfluss auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der USA – das neunte Haus jedoch überwacht die Einhaltung der Regeln. Denn die Macht der Verbindungen beruht auf uralter, dunkler Magie: So können die Mitglieder der »Skull & Bones« die Börsenkurse aus den Eingeweiden lebender Opfer vorhersagen, während Haus Aurelian durch Blutmagie Einfluss auf das geschriebene Wort nehmen kann – ebenso hilfreich für Juristen wie für Bestseller-Autoren …
Als auf dem Campus von Yale eine Studentin brutal ermordet wird, sind die Fähigkeiten der Außenseiterin Alex Stern gefragt, die eben erst vom neunten Haus rekrutiert wurde: Nur Alex ist es auch ohne den Einsatz gefährlicher Magie möglich, die Geister der Toten zu sehen. Um eine Verschwörung aufzudecken, die weit über 100 Jahre zurückreicht, muss Alex ihre Fähigkeiten bis aufs Äußerste ausreizen.
(Klappentext)


Für mich war "Das neunte Haus" eine meiner meist erwarteten Neuerscheinungen in diesem Jahr und ich war super neugierig auf das Buch.
Den Anfang fand ich dann leider nicht ganz so gut gelungen, wie erhofft. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis mich die Geschichte richtig packen konnte. Nach circa 200 Seiten hat sich das geändert, aber auch jedes Mal, wenn ich zu dem Buch gegriffen habe, hat es ein paar Seiten gebraucht und erst dann war ich total gefesselt.
An der elitären Universität Yale gibt es acht magische Studentenverbindungen und zusätzlich eine neunte, nämlich das Haus Lethe, das für die Überwachung derer zuständig ist. Von Lethe wird Alex Stern angeworben, wegen ihrer Fähigkeit Geister - Graue - sehen zu können, und deswegen für sie einen unschätzbaren Wert hat. Denn bisher konnten die Mitglieder von Lethe Graue nur durch spezielles Trank wahrnehmen, der auf Dauer den Tod bringen kann. Alex hatte vorher nichts mit Magie zu tun und muss sich nun am Campus von Yale zurechtfinden.
Von ihrem Mentor Darlington wird sie angelernt als neuer Dante. Er zeigt ihr, worauf sie achten muss, wenn sie bei einem Ritual einer der Geheimverbindungen ist und sie dort aufpassen muss, dass nichts aus dem Ruder läuft. Lethe wurde extra nur dafür ins Leben gerufen die anderen Häuser zu überwachen, aber gleichzeitig sind sie abhängig von diesen. Daneben will das neunte Haus erforschen, was hinter dem Schleier liegt und mehr über die Grauen herausfinden.
Zitat : "»Ehrlich Alex«, sagte Sandow gerade, »welches Motiv sollte einer dieser Leute haben, ein Mädchen auf solche Art zu ermoden ?« Das wusste sie nicht. Sie wusste nur, dass es so war."
Plötzlich ist auf einmal Darlington verschwunden und es geschieht ein Mord an einer jungen Frau, wobei der auf den ersten Blick wie eine Beziehungstat wirkt, jedoch hat Alex ein ungutes Gefühl und stellt Nachforschungen an. Dekan Sandow, der zuständig für das Haus Lethe ist, findet das nicht so toll und unterstützt sie dabei überhaupt, was tatsächlich aber seine Aufgabe wäre. An ihrer Seite ist aber Dawes, die ihr als Oculus von Lethe eine große Hilfe ist.
Alex ist keine gewöhnliche oder typische Protagonistin und genau das mochte ich total gerne. Eigentlich passt sie gar nicht nach Yale und ist nur dort, weil Dekan Sandow sie unbedingt für Lethe haben wollte. Im Gegensatz zu den meisten anderen Studenten kommt sie aus eher einfachen Verhältnissen und es fällt ihr zudem schwer die Anforderungen in den Fächern zu genügen. Früher dachte Alex, sie wäre verrückt, weil sie Graue sehen konnte und dies war schließlich der hauptsächliche Grund dafür, warum ihre Vergangenheit sich in einer bestimmten Weise ereignet hat und Alex so ist wie sie ist.
Zitat : "Alex spürte, wie die Schlange in ihr sich entspannte, zufrieden, als hätte sie den perfekten, sonnengewärmten Stein gefunden, auf dem sie sich den Bauch wärmen konnte."
Sie und Darlington sind grundverschieden und obwohl er anfangs nicht gerade begeistert ist, dass sie seine Nachfolgerin werden soll, entsteht zwischen den beiden eine ganz besondere und einzigartige Verbindung. Das Buch wird in zwei Zeitsträngen erzählt, einmal die Zeit mit Darlington im Herbst zuvor und die Gegenwart, wo er verschwunden ist und Alex unbedingt möchte, dass er wieder zurückkommt.
Dunkle Magie, Voraussagen, die tote Studentin Tara Hutchins, Graue und die Aktivitäten der Geheimverbindungen und ihre magischen Machenschaften ergeben zusammen eine düstere und komplexe Geschichte, die durch Alex als großartige Protagonistin echt überzeugend gemacht ist.
Mir hat der Schreibstil von Leigh Bardugo gut gefallen, auch wenn mir gewünscht hätte, dass ich die ganze Zeit durchweg total gefesselt gewesen wäre. Und mir ist aufgefallen, dass ich noch nie bei einem Buch so oft eine Suchmaschine benutzt habe. Es gab einige Begriffe, die ich überhaupt nicht kannte, z.B. Haruspex, Abdomen oder Beinecke.

Fazit :
Schwieriger Einstieg und es hat immer ein wenig gedauert, bis ich richtig gefesselt war. Aber die Geschichte so komplex, düster, voller dunkler Magie und im Mittelpunkt die magischen Studentenverbindungen und Alex Stern, die einen Mord aufklären will, haben mir unglaublich gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.07.2020

Redwood Dreams - Es beginnt mit einem Knistern - Kelly Moran

Redwood Dreams – Es beginnt mit einem Knistern
0

Parker Maloney ist der Sheriff der kleinen Stadt Redwood. Und er gehört zu den wenigen Singles des Ortes, die nicht Reißaus nehmen, wenn das sogenannte Drachentrio im Anmarsch ist – drei ältere Damen, ...

Parker Maloney ist der Sheriff der kleinen Stadt Redwood. Und er gehört zu den wenigen Singles des Ortes, die nicht Reißaus nehmen, wenn das sogenannte Drachentrio im Anmarsch ist – drei ältere Damen, die schamlos kuppeln. Er hätte nämlich gar nichts dagegen, verkuppelt zu werden – zumindest bis Maddie Freemont wieder in Redwood auftaucht, seine Erzfeindin aus Highschool-Zeiten. Sie ist die einzige, die ihn mit nur ein paar Worten aus der Fassung bringen kann. Er würde sie am liebsten erwürgen. Oder küssen. Egal, solange sie nur die Klappe hält …
(Klappentext)


Im vorherigen Band der "Redwood"-Reihe hat man Parker als den besten Freund von Jason kennengelernt und ich habe mich schon da sehr auf seine Geschichte gefreut.
Völlig überraschend trifft Parker auf Maddie, die schon ein paar Jahre nicht mehr gesehen hat. An die gemeinsame Schulzeit mit ihr hat er nicht die besten Erinnerungen und er hätte auch damit gerechnet, dass sie wieder in der Stadt ist und vor allem an der Grundschule als Hausmeister arbeitet. Das passt für ihn gar nicht zu seinem früheren Bild von Maddie.
Auch wenn er anfangs seine Vorbehalte gegenüber ihr hat, weil sie ihn früher schikaniert hat. Merkt er schnell, dass sich Maddie stark verändert hat. Kaum ein anderer als er gibt ihr überhaupt eine Chance, denn er glaubt, dass sie keine Mitschuld an den Verbrechen ihrer Familie hat. Wegen dem Betrug ihres Vaters und ihres Ex-Verlobten an vielen Menschen in der Umgebung, die große Summe an Geld verloren haben, wird Maddie dort geächtet und gemieden. Es wird ihr deutlich gezeigt, wie sie sehr unerwünscht und einige sie regelrecht hassen. Zudem sehen alle in ihr noch das verwöhnte, reiche und arrogante Mädchen von früher.
Mir hat es ziemlich gut gefallen, dass das Buch aus der Sicht von Maddie und Parker geschrieben ist. Dadurch konnte man als Leser die Gedanken, Gefühle und das Verhalten der beiden überzeugend nachvollziehen. Man erfährt nur durch Maddies Perspektive, wie ihr Leben aktuell wirklich aussieht. Sie lebt so sparsam wie möglich um die Verluste der betrogenen Leute auszugleichen. Das ist ihr ziemlich wichtig und auch der Grund dafür, warum sie ganz allein im Wald zeltet, mehrere Jobs hat, jeden Dollar umdreht und kaum Habseligkeiten besitzt.
Zitat Maddie : "Sie mochte ihn. So verdammt sehr. Das hatte sie schon immer getan, wenn sie ehrlich war. Aber sogar schon bevor ihre Familie so viel Schaden angerichtet hatte, hatte sie einen Mann wie ihn nicht verdient gehabt."
Für Maddie ist es total überraschend, dass Parker freundlich zu ihr ist und überhaupt etwas mit ihr zu tun haben will. Damit kann sie schlecht umgehen und gibt nur wenig über sich selbst preis. Es fällt ihr schwer sich ihm voll zu öffnen. Mit der Zeit stellt sie aber auch fest, dass sie ihn mag und gleichzeitig hat sie das Gefühl ihn nicht verdient zu haben und schlecht für seinen Ruf zu sein.
Denn Parker ist als Sheriff der Stadt sehr beliebt, jeder mag ihn und seine nette, hilfsbereite Art. Ich fand es echt schön, wie er sich um Maddie bemüht und nicht so schnell aufgibt. Niemals hätte er gedacht sich ausgerechnet in sie zu verlieben.
Zitat Parker : "Okay. Was zum Teufel ? Er dachte nicht auf diese Art an Maddie Freemont. Er fühlte sich nicht im Geringsten zu ihr hingezogen. Punkt und Ausrufezeichen."
Ich mochte ihn als männlichen Protagonisten sehr gerne, nur hat mir bei ihm doch ein wenig die charakterliche Tiefe gefehlt. Ich hatte das Gefühl, dass nur positive Eigenschaften von ihm beschrieben wurden und das fand ich ein bisschen schade. Zu Beginn der Geschichte wusste ich noch nicht ganz, ob mir Maddie sympathisch ist. Vor allem hat sie mir leid, wie sie von dem Großteil der Bewohner der Stadt behandelt wird und wie viel Abneigung ihr entgegen schlägt.
Wie gewohnt war der Schreibstil von Kelly Moran super angenehm und locker zu lesen. Mit dem Buch hatte ich sehr schöne Lesestunden. Ich fand es auch toll, dass Jason und Ella einige Male vorgenommen sind. Das war gelungen gemacht und insgesamt konnte mich die Handlung überzeugen, nur kamen leider gegen Ende die magischen drei Worte zu schnell.

Fazit :
Guter Abschluss-Band der Reihe rund um die Kleinstadt Redwood. Ich mochte das Buch richtig gerne, aber ein paar Kleinigkeiten haben mich gestört.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.06.2020

Never Let Me Down - Sarina Bowen - Schöner Einzelband, in dem nicht die Liebesgeschichte, sondern die Vater-Tochter-Beziehung im Fokus steht

Never Let Me Down
0

Nach dem Tod ihrer Mutter trifft Rachel Kress das erste Mal ihren leiblichen Vater Freddy Ricks - den größten Rockstar der USA. Sie betritt eine völlig neue Welt aus Reichtum und Freiheit. Und er erfüllt ...

Nach dem Tod ihrer Mutter trifft Rachel Kress das erste Mal ihren leiblichen Vater Freddy Ricks - den größten Rockstar der USA. Sie betritt eine völlig neue Welt aus Reichtum und Freiheit. Und er erfüllt ihr ihren größten Traum: das Studium am Claiborne College. Dort verliebt sie sich in Jake. Doch je näher sie sich kommen, desto deutlicher spürt Rachel, dass sie erst wirklich nach vorne blicken kann, wenn sie sich den Fragen ihrer Vergangenheit stellt, die nur ihr Vater beantworten kann ...
(Klappentext)


Sarina Bowen konnte mich bereits mit dem jeweils dem ersten Teil der "True North"- und der "The Ivy Years"-Reihe begeistern und so war ich super neugierig auf dieses Buch.
Ihr bisheriges ganzes Leben lang hatte Rachel keinen Kontakt zu ihrem Vater - dem berühmten Rockmusiker Freddy Ricks. Erst jetzt nach dem Tod ihrer Mutter begegnen sich die beiden zum ersten Mal. Frederick bemüht sich um sie, will Zeit mit ihr verbringen, sie näher kennenlernen, aber Rachel tut sich damit schwer. Denn sie hat immer die Frage im Hinterkopf, warum er sich früher nicht für sie interessiert hat, wo der doch schon seit vielen Jahren wusste, dass sie gibt.
Zitat : "Natürlich bin ich wütend. Sogar stinksauer. Aber ich kann Frederick nicht zeigen, wie ich mich fühle, sonst wird er nach Kalifornien verduften, bevor ich eine Chance habe ... Ja, zu was eigentlich ? Ihn kennenzulernen ? [...] Die Wahrheit zu erfahren ?"
Man merkt als Leser total, dass für Rachel die Situation mit ihrem Vater alles andere als einfach ist, sie ist wütend, aber auch neugierig auf ihn. Zudem hat sie Angst und ist verunsichert, wie sie damit umgehen soll, dass Frederick auf einmal Teil ihres Lebens ist. Ich fand Rachels Gefühle und Gedanken gut und überzeugend beschrieben und sie tat mir ziemlich leid, wegen dem, was sie alles durchmachen muss.
Gleichzeitig verändert sich ihr Leben auch stark, weil sie ihr letztes Schuljahr an der Claiborne Prep verbringen darf, was sie sich sehnlichst gewünscht hat. Genau an dieser Schule war auch ihre Mutter und traf dort in der Stadt Clairborne auch Frederick.
In Claiborne findet Rachel mit ihrer Mitbewohnerin Aurora und ihrem Schulpaten Jake großartige Freunde, die ihr sichtlich gut tun. Das hat mich für sie sehr gefreut und die drei haben zusammen eine tolle Chemie.
Zitat : "Er lächelt, und es ist so ein freundliches Lächeln, dass ich mir wünschte, ich könnte hineinklettern und dort wohnen."
Die Liebesgeschichte mochte ich auch total gerne. Und es war gut gemacht, wie sie sich im Laufe des Buches entwickelt hat. Die beiden passen super zusammen, haben jedoch auch mit Problemen zu kämpfen. Jake war sympathisch, nett, humorvoll und den anfänglichen E-Mail-Austausch fand ich schön und süß gemacht.
Mir hat es sehr gut gefallen, dass die Vater-Tochter-Beziehung von Frederick und Rachel im Vordergrund stand. Auch wenn er in der Vergangenheit nur Geld geschickt hat, zeigt er in der Gegenwart wirklich, dass sie ihm wichtig ist will, kümmert sich um sie und das ist immerhin ein Anfang. Er ist nicht fehlerfrei, konnte mich tatsächlich an manchen Stellen positiv überraschen.
Insgesamt gab es nur ein paar Aspekte, die mir nicht ganz so gefallen haben oder die ich mir anders umgesetzt gewünscht hätte. Ich hätte es z.B. schön gefunden, wenn Rachels Liebe zur Musik mehr thematisiert worden wäre, weil es auch sie und Frederick verbindet.
Wie schon in den anderen Büchern der Autorin mochte ich ihren Schreibstil total gerne. Flüssig geschrieben, berührend, mitreißend und humorvoll.

Fazit :
Schöner Einzelband, in dem nicht die Liebesgeschichte, sondern die Vater-Tochter-Beziehung im Fokus steht.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 18.04.2020

Shadowscent - Die Blume der Finsternis - P. M. Freestone

Shadowscent - Die Blume der Finsternis
0

Im Kaiserreich Aramtesch haben Düfte Macht – und diejenigen, die sie beherrschen!
Ausgerechnet am Blütenmond passiert in den geheimen Gärten der Hüterin der Düfte die Katastrophe: Der Kronprinz, der gerade ...

Im Kaiserreich Aramtesch haben Düfte Macht – und diejenigen, die sie beherrschen!
Ausgerechnet am Blütenmond passiert in den geheimen Gärten der Hüterin der Düfte die Katastrophe: Der Kronprinz, der gerade erst angereist war, liegt vergiftet am Boden. Rakel, der armen Dienerin mit einem besonderen Talent für Düfte, und Ash, dem Leibwächter des Prinzen, fällt die eigentlich unlösbare Aufgabe zu, das rettende Gegenmittel zu finden. Dafür müssen die beiden kryptische Geheimnisse aus uralten Zeiten entschlüsseln und ihre eigenen verborgenen Wahrheiten erkennen …
Die Welt von Aramtesch bietet alles von flirrender Wüstenhitze bis zu kalten Hofintrigen.
(Klappentext)


Die Idee mit den Düften, die im Kaiserreich Aramtesch, von essenzieller Bedeutung sind und überall im Alltag und im Reich präsent sind, fand ich total spannend und faszinierend und war so ziemlich neugierig auf die Geschichte von Ash und Rakel.
Leider war der Anfang recht langatmig, auf den ersten 100 Seiten gab es kaum Handlung und wenig Action. Zudem war das Worldbuilding verwirrend und ich habe mich zu Beginn nur schwer zurecht gefunden. Eine Karte und ein Glossar wären sehr hilfreich und goldwert gewesen. (Lediglich auf der Website des Verlages und dessen Social Media Seiten wurde eine Karte veröffentlicht. Ich habe diese erst nach dem ich das Buch schon beendet hatte entdeckt. Ich hätte mir sehr gewünscht, diese wäre im Buch abgedruckt gewesen.).
Nach circa einem Fünftel des Buches war dann für mich der entscheidende Wendepunkt und es war super spannend, fesselnd, voller Action und abenteuerlich. Das hat sich bis zum Ende auch nicht mehr geändert und ich war total begeistert. Auch der Schreibstil war dann angenehm und flüssig zu lesen, ein positiver Unterschied zum Einstieg und ich bin total in die Geschichte eingetaucht.
Zitat Rakel : "Irgendetwas entfaltet sich in meinen Gedanken, wie wenn man schließlich die feinste Nuance eines komplexen Parfums erfasst, nach dem man tagelang daran gerochen hat."
Rakel ist talentiert im Umgang im Düften und stammt aus einem kleinen Dorf in der Wüste. Es treibt sie nach Aphorai, weil sie eine Ausbildung zur Parfümeurin beginnen will und sie möchte ihrem Vater helfen, der wie viele andere an der Heimsuchung schwer erkrankt ist. In Aphorai läuft nur leider nicht alles wie geplant und so kommt es dazu, dass Rakel sich auf die Suche nach einem Gegenmittel für den plötzlich vergiften Kronprinz Nisai machen soll. Ich mochte Rakel als Protagonistin sehr gerne, sie ist taff, wortgewandt und nicht auf den Mund gefallen.
Auch Ash, den Leibwächter vom ersten Prinz Nisai, fand ich sympathisch mit seiner Art. Nisai kennt er seit seiner Kindheit und die beiden verbindet eine enge Freundschaft. Für Ash ist es seine oberste Pflicht Nisai zu beschützen. Er verbirgt allerdings auch ein dunkles (sogar für ihn selbst) unerklärliches Geheimnis. Nur Nisai weiß davon und will für Ash das Geheimnis entschlüsseln und ihm helfen.
Der erste Prinz ist sehr wissbegierig und hegt eine große Leidenschaft für Bücher, genauso wie sein bester Freund Esarik. Nur wenig interessiert sich der kaiserliche Nachfolger für Politik, Strategie und das Regieren. Viel lieber verbringt der Zeit in Bibliotheken und liebt es sich fortzubilden. Fast immer hat er ein Notizbuch dabei, das für ihn von immenser Bedeutung ist und in dem er seine Erkenntnisse festhält.
Für Ash und Rakel ist jeweils sehr wichtig, dass sie ein Heilmittel für Nisai finden. Auch wenn ihre Gründe dafür ganz unterschiedlich sind. Besonders Rakel möchte anfangs eigentlich überhaupt nicht mit Ash zusammen sich auf die Reise machen, aber ihr bleibt schließlich keine andere Wahl. Sie verstehen sich auch anfangs nicht wirklich gut, das gemeinsame Abenteuer verändert sie.
Zitat Ash : "»Der einzige Ausweg ?«, fragt sie und nimmt meine Hand. Ich drücke sanft ihre Finger. »Mittendurch.«"
Durch ganz Aramtesch führt die beiden ihre Suche, wobei sie mit einigen Hindernissen, Problemen und Gefahren zu kämpfen haben. Richtig gut gefallen hat mir auch die Liebesgeschichte, sie war eher im Hintergrund und ist in ihrer Entwicklung noch weit am Anfang, aber toll und schön gemacht.

Fazit :
Langatmiger und wenig actionreicher Einstieg, nach circa 100 Seiten war es dann aber fesselnd, mitreißend und grandios.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.01.2020

Redwood Dreams - Es beginnt mit einem Lächeln - Kelly Moran

Redwood Dreams – Es beginnt mit einem Lächeln
0

Ein Ort zum Verlieben Ella Sinclair fühlt sich manchmal unsichtbar. Und ja, sie würde das gern ändern. Nur nicht gerade jetzt. Jetzt wäre sie am liebsten tatsächlich unsichtbar. Denn irgendwie ist sie ...

Ein Ort zum Verlieben Ella Sinclair fühlt sich manchmal unsichtbar. Und ja, sie würde das gern ändern. Nur nicht gerade jetzt. Jetzt wäre sie am liebsten tatsächlich unsichtbar. Denn irgendwie ist sie ins Fadenkreuz der O’Grady-Damen geraten. Das sogenannte Drachentrio herrscht mit eiserner Faust und Haferkeksen über den kleinen Ort Redwood – und verkuppelt jeden, der nicht bei drei auf den Bäumen ist. Als wäre das nicht schlimm genug, hat das Trio auch noch Jason Burkwell für sie auserkoren. Ella bringt in der Nähe des sexy Feuerwehrmanns kaum zwei zusammenhängende Worte heraus. Das kann nur schiefgehen. So was von schief …
(Klappentext)


Im Herbst 2018 war ich als Leserin mit "Redwood Love - Es beginnt mit einem Blick" zum ersten Mal zu Besuch in der Kleinstadt Redwood und besonders dessen tolle wohlfühlende Atmosphäre hat mir ziemlich gut gefallen. Vor Kurzem bin ich durch Ellas und Jasons Geschichte an diesen schönen Ort zurückgekehrt.
Die eher unscheinbare Ella wird plötzlich von dem Veranstaltungskomitee beauftragt, bei Jason vorbeizuschauen, um ihm einen Smoking zu bringen. Total perplex davon macht sie sich dazu auf den Weg, hat dabei aber keine Ahnung, wie es das hinbekommen soll, weil es sie der Gedanke an eine Begegnung extrem nervös, sogar leicht panisch macht. Für sie recht unerwartet, stellt sie fest, dass Jason viel netter ist, als sie dachte, und auf ihre Nervosität mit Humor und Freundlichkeit charmant reagiert und sich nicht über sie lustig macht.
Jason hat den Ruf als Playboy und Frauenheld, der keine Liebesbeziehungen eingeht. Ihn überrascht Ellas Art positiv. Vor allem kann er jedoch überhaupt nicht verstehen, warum er sie so nervös macht und findet es süß, wie sie deswegen anfängt loszuplappern. Anders als sonst hält er sich bei ihr zurück, obwohl er schnell merkt, dass er sie irgendwie mag.
Zitat : "Allerdings löste ihre Persönlichkeit bei ihm den Reflex aus, sein Interesse auf Pause zu schalten. Wenn sie ihn so einschüchternd fand, dass sie ständig drauflosplapperte, und ihre Brave-Mädchen-Tour nicht gespielt war, dann musste er sich zügeln."
Beide Protagonisten waren mir gleich zu Beginn direkt sympathisch. Ich mochte es gerne jeweils aus ihrer Sicht ihre Gefühls- und Gedankenwelt zu erleben und zu erfahren, was sie aus aus ihrer Vergangenheit heute noch belastet. Überzeugend fand ich genau diese charakterliche Tiefe und Entwicklung und Ella tat mir oft sehr leid. Dass sie von den anderen Leuten kaum bemerkt wird und sich eigentlich niemand erinnert, wer sie ist, hat mich für sie etwas traurig gestimmt.
Immer mehr Zeit verbringen Ella und Jason miteinander und freunden sich an. Wobei Ella anfangs keine Ahnung hat, wie sie Jason einschätzen soll, ob er anziehend findet oder nicht. Sie merken aber doch, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen, aber Ella weiß von Anfang an, um Jasons Ruf Bescheid. Und ihm ist auch schnell klar, dass sie keine kurze Affäre oder einen One-Night-Stand mit ihm will. Das war zwar etwas klischeehaft, aber gut gemacht, deswegen hat es mich nicht gestört.
Zitat : "Manchmal sah er sie an, als wollte er ... na ja, sie. Als wollte er sie. Was idiotisch war. Oder ? Sie war nicht gut darin, sein Verhalten zu deuten, weil er chronisch seine Taktik änderte, sobald sie dachte, etwas richtig zu interpretieren. Er verbarg seine Gefühle gut."
Das Buch ließ sich angenehm und flüssig lesen, war berührend und unterhaltsam, und hat mir ein paar schöne Lesestunde beschert. Ich fand es auch schön, wie die Autorin einige humorvolle Szenen geschrieben hat. Allein mit dem Drachen-Trio, das zu gerne Singles in der Stadt verkuppelt.
Nicht so gut gefallen hat allerdings, dass ein Aspekt schon von den ersten Kapiteln an, sehr vorhersehbar war und das hätte ich mir anders gewünscht.

Fazit :
Die Liebesgeschichte mochte ich super gerne und war schön gemacht. Nur leider war ein Aspekt sehr schnell vorhersehbar.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere