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Veröffentlicht am 15.05.2020

Grausam und Verstörend

Verity
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Inhalt
Lowen ist eine Kriminal- und Thrillerautorin. Doch ihre Bücher laufen nur schleppend. Das liegt vor allem daran, dass Lowen sich gerne zurückzieht und mit andere Kontakte meidet. Lesereisen sind ...

Inhalt
Lowen ist eine Kriminal- und Thrillerautorin. Doch ihre Bücher laufen nur schleppend. Das liegt vor allem daran, dass Lowen sich gerne zurückzieht und mit andere Kontakte meidet. Lesereisen sind für die junge Autorin nichts, schon gar nicht, nachdem ihre Mutter gestorben ist. Die Vergangenheit sucht Lowen in regelmäßigen Abständen immer wieder heim. Doch eventuell könnte ihre Karriere einen Aufschwung erleben, denn sie wird vom Verlag zu einem Gespräch eingeladen und soll für die berühmte Thriller-Autorin Verity ihr Buch beenden, denn diese hatte einen schweren Autounfall und kann ihr Buch nicht alleine zu Ende schreiben. Lowen ist hin und her gerissen, aber dann überzeugt sie der gut aussehende Jeremy und zugleich Mann von Verity. Um die Recherchen zu vereinfachen, zieht Lowen bei der Familie ein und stößt dabei auf dunkle Geheimnisse…

Beschreibung
Ich habe schon ein paar Bücher von Coolen Hoover gelesen und war immerzu begeistert von ihren wunderschönen Handlungen, in denen die besonderen Arten der Liebe dominierte und einen großen Platz eingenommen haben. Als nun Verity erschienen ist, war ich erst verwundert, als ich es nicht in den Regalen der Jugendbücher vorgefunden habe, sondern auf einem kleinen Tisch bei den Young Adult Regalen. Nachdem ich dann allerdings auf sämtlichen Seiten im Internet dieses Buch entdeckt habe und immer die Sprache davon war, dass es so unfassbar gut ist und spannend, konnte ich nicht anders und musste es unmittelbar lesen. Und was soll ich sagen?! Auch für mich war dieses Buch ein Highlight. Denn ich hätte nie mit einer solchen Geschichte gerechnet!
Sicherlich handelt es sich bei der Geschichte um keine neu erfundene Handlung, allerdings habe ich selber noch kein Buch gelesen, dass eine solche Handlung beinhaltet. 
Interessant war es vor allem, dass man am Ende richtig hinter das Licht geführt wurde und man letztendlich nicht wusste, was wirklich als Wahrheit gelten konnte und was nicht. Teilweise hatte ich schon so Angst nachts auf die Toilette zu gehen, obwohl ich teilweise blutrünstige Thriller und auch Psychothriller lese. Dennoch hat mich die Handlung einfach nicht losgelassen, da sie so verstörend und furchteinflößend ist. Es werden grausame Handlungen so detailliert beschrieben, dass man sich fragt, wie jemand nur so etwas tun kann. Und vermutlich hat mir das Buch deshalb auch so gut gefallen, weil es kein Blatt vor den Mund nimmt und schonungslos die Geschichte von Verity und ihrer Familie erzählt. Das i-Tüpfelchen darauf ist, dass wir sowohl aus der Perspektive von Lowen in die Handlung mitgenommen werden als auch aus der Perspektive von Verity selbst, nämlich in Form von ihrem Manuskript, das einem am Ende mit Unsicherheit zurücklässt und sprachlos macht. Ehrlich gesagt habe ich kurze Zeit überlegt, Coolen Hoover anzuschreiben oder im Internet zu recherchieren, ob ich herausfinden kann, was ihre Gedanken zu dem Ende sind, wie sie für sich das Ende sieht. Diese vielen heftigen, hasserfüllten und grausamen Elemente haben allerdings auch dafür gesorgt, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte und die Seiten nur so vorüber geflogen sind. Der Schreibstil war spannend und flüssig - abgesehen von ein paar Längen, die gerne noch mit mehr Spannungselementen hätten gefüllt werden können, wobei das Buch das sicherlich nicht mehr ins Genre der Romane gefallen wäre.
Die Charaktere fand teilweise unnahbar. Leider konnte ich mit keinem wirklich sympathisieren. Selbst Crew hat in mir manchmal ein mulmiges Gefühl geweckt, während ich bei Verity und Jeremy ein Wechselspiel der Gefühle durchlebt habe. Immer mal wieder war ich davon überzeugt, dass Jeremy hinter all den Geschehnissen steckt. Dann wiederum habe ich dem Manuskript glauben geschenkt und war entsetzt, teilweise angeekelt darüber, was in Verity vorging und konnte mir einfach nicht vorstellen, was sich in ihr abgespielt hat.
Nun möchte ich noch kurz auf das Cover eingehen und naja, es passt zu den bisher erschienen Büchern der Autorin und lässt sich damit gut einordnen. Allerdings sollte vielleicht schon irgendwo vermerkt und verzeichnet werden, dass dieses doch recht leichte und auf der anderen Seite mysteriöse Cover nicht das hält, was es verspricht. Denn eine leichte Liebesgeschichte ist dieses Buch definitiv nicht!

Fazit
Von mir gibt es für dieses Buch 4,5 Sterne. Ich war sehr begeistert von den Spannungselementen, den vielen Verwirrungen und der Brutalität. Allerdings hätte ich mir davon etwas mehr gewünscht, so dass man das Buch ins Genre der Thriller einordnen kann, denn bei den Liebesgeschichten oder den „Young Adult“ Romanen hat es für mich nichts zu suchen. Nichts desto trotz eine klare Empfehlung und für mich auf eines der Bücher, die ich als ein „Lesehighlight“ deklarieren würde. Die Handlung ist ergreifend, spannend, abartig brutal und krank und dennoch grandios und klasse durchdacht! Und obwohl es nun schon ca. eine Woche her ist, dass ich das Buch beendet habe, beschäftigt es mich noch immer, denn vor allem das Ende hat mich nachdenklich gemacht und ich frage mich noch immer, was wahr ist und was Lüge.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.05.2020

Ein emotionales und spannendes Buch!

In den Augen der anderen
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Inhalt
Jacob ist 18 Jahre und Autist. Ihm wird die Diagnose Asperger-Syndrom zugeschrieben. Sein Alltag wird von Strukturen und Regeln bestimmt, während soziale Kontakte und emotionales Verhalten in den ...

Inhalt
Jacob ist 18 Jahre und Autist. Ihm wird die Diagnose Asperger-Syndrom zugeschrieben. Sein Alltag wird von Strukturen und Regeln bestimmt, während soziale Kontakte und emotionales Verhalten in den Hintergrund rücken. Für Jacob gelten andere Regeln sowohl in der Schule als auch im Haushalt. Freitags werden nur blaue Lebensmittel gegessen, am Dienstag nur rote Speisen und am Donnerstag ist auf dem Teller alles braun. Orange mag Jacob gar nicht, genauso wenig wie offene Haare und Berührungen. Wenn etwas nicht seinen Gewohnheiten entspricht, so ist er in seinem Körper gefangen. Er befindet sich dann in einem leeren schwarzen Raum, aus dem er nur heraus kommt, wenn seine Mutter ihn beruhigt. Jacob weist in solchen Situationen autoaggressives Verhalten auf und schreit. Mit einem ganz speziellen Lied lässt er sich dann meistens beruhigen. Doch gelten für Jacob auch andere Regeln vor Gericht? Denn dort steht er nun und muss seine Unschuld beweisen. Alle Hinweise deuten daraufhin, dass Jacob seine Tutorin ermordet habe. Nur Jacob weiß, was an diesem Nachmittag wirklich passiert ist. Ist Jacob unschuldig, kann sein Anwalt ihn vor den Geschworenen als geistig beeinträchtigt darstellen oder ist er das sogar?

Beschreibung
Bei diesem Buch handelt es sich um ein Buch von Jodi Picoult, welches schon seit einiger Zeit auf meinem SuB lag. Was mich abgeschreckt hat war in erster Linie die dicke des Buches (681 Seiten) und die recht kleine Schrift und das obwohl ich bereits einige Bücher und Hörbücher von Jodi Picoult verschlungen habe und bislang immer sehr begeistert war. Jodi Picoult zeichnet sich durch ihren tollen Schreibstil aus und die einzigartigen Handlungen, die den Leser ständig zum Nachdenken anregen und einen nicht mehr loslassen. Ihre Geschichten gehen unter die Haut und ganz tief ins Herz.
Auch „in den Augen der Anderen“ hat mich nicht enttäuscht und die etwa 681 Seiten gingen wie im Fluge vorüber. Dies liegt einerseits an der wunderbar überlegten Handlung von Jodi Picoult, andererseits an ihrem Schreibstil und den unterschiedlichen Charakteren, die hier thematisiert werden und eigene Kapitel erhalten.
Nachdem man Jacob und seine Familie kennengelernt, geht die eigentliche Handlung auch schnell los. Ähnlich wie Jacobs Eltern weiß auch der Leser nicht, weshalb Jess umgekommen ist, ob Jacob sie umgebracht hat oder nicht. Das spannende daran ist, dass man im Gegensatz zu Jacobs Mutter, seinem Anwalt und auch den Ermittlern, bereits weiß, dass Theo irgendwas mit dem Tod von Jess zu tun hat oder zumindest genaueres darüber weiß. So hat man als Leser das Gefühl, dass man einigen Personen etwas voraus ist. Der Autorin gelingt es allerdings wirklich gut, auch den Leser immer wieder zweifeln zu lassen und ehrlich gesagt habe ich mich gegen Ende des Buches damit abgefunden, dass Jacob wohl der Täter ist, was für mich total frustrierend war. Denn obwohl Jacob mit all seinen Macken vielleicht auch etwas anstrengend sein mag, gehört es dennoch zu seinem Asperger-Syndrom und macht ihn aus und liebenswert. Ich hatte das Gefühl, dass ich Jacob so gut kennengelernt habe und er mir unheimlich nahe stand. All die Jahre, die seine Mutter Emma mit ihm verbracht hat, all die Erfahrungen, die sie mit Jacob gemacht hat, habe ich innerhalb von ein paar Stunden erfahren können und fühlte sich an, als hätte ich diese vielen Jahre mit Jacob und seiner Familie gemeinsam verbracht. Und obwohl Jacob immer sagt, dass er keine Freunde hat, so hatte ich doch das Gefühl, dass viele mit ihm befreundet waren. Denn insbesondere bei seinen neuen Bekanntschaften stößt er unmittelbar auch Sympathie. Selbst Rich Matson geht auf Jacob ein und spricht sehr freundschaftlich mit ihm. Auch Oliver sein Anwalt hat schnell einen Draht zu Jacob. Denn mit seinem Charme und seiner unermüdlichen Ehrlichkeit, gelingt es Jacob doch immer wieder alle von sich zu überzeugen. Gleichzeitig wird dem Leser natürlich auch die anstrengenden Seiten vor Augen geführt und man erfährt medizinische Details und Eindrücke, die einem die Welt eines Autisten erkennen lassen. So waren auch die Kapitel um Jacob super interessant, da man hier einen Eindruck davon gewinnen konnte, wie Jacobs Denk- und Handlungsweisen sind.
Auch die Denk- und Handlungsweisen von Jacobs Mitmenschen werden einem näher gebracht. Und das alles auch eine so authentische und herzliche Weise, dass ich zu keiner Zeit etwas in Frage gestellt habe. Wir lernen quasi den gesamten Alltag on Jacob kennen. Die unendliche Liebe von Emma zu ihrem Sohn, die Liebe von Theo zu seinem älteren Bruder die durch die ständige Aufmerksamkeit, die Jacob zu kommt, etwas gedämmt sein mag.
Der Prozess nimmt einen großen Platz in diesem Buch ein und steht mit seinen Nebenhandlungen im Fokus. Ich fand den Prozess zwar total interessant und unheimlich real, allerdings hatte dieser auch einige Längen. Dies ist tatsächlich mein einziger Minuspunkt, was das Buch anbelangt. Ansonsten hat es für mich alles erfüllt, was es zu einem Buch braucht. Naja, bis auf das Cover vielleicht noch. Ich kann hier nicht wirklich einen Zusammenhang finden, aber viel wichtiger ist ja auch der Inhalt des Buches.

Fazit
Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt und mir erneut aufgezeigt, dass Jodi Picoult eine wirklich tolle Autorin hat und keinesfalls nur Unterhaltungsromane schreibt, sondern Romane, die zu jederzeit eine Message übermitteln, zum Nachdenken anregen und den Leser auch nach dem Auslesen des Buches nicht mehr los lässt. Dieses Buch ist spannend, emotional, interessant und informativ. Von mir gibt es 4,5 Sterne, da sich die Handlung für mich an einigen Stellen in die Länge gezogen hat.

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Ein schöner Sommerroman, dem diesmal etwas die Leichtigkeit fehlt

Sommerflimmern
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Inhalt
Ariane lebt schon von klein auf an auf der wunderschönen Insel Rügen. Sie ist hier aufgewachsen und kennt die Bewohner und ihre Geschichten Bestens, zumindest dachte Ariana das bislang. Doch als ...

Inhalt
Ariane lebt schon von klein auf an auf der wunderschönen Insel Rügen. Sie ist hier aufgewachsen und kennt die Bewohner und ihre Geschichten Bestens, zumindest dachte Ariana das bislang. Doch als sie die rüstige Dame Trudi mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus einliefert, berichtet sie Ariane von ihrer Tochter Astrid, der sie Bescheid geben soll. Doch eine Telefonnummer und einen Nachnamen erhält Ariane nicht. Also begibt sie sich in die Wohnung der älteren Dame und durchsucht ihre Fotoalben. Hier stößt sie auf eine Vergangenheit, die sie Trudi nicht zugetraut hätte. Wie es scheint hat Trudi nicht nur eine verschollene Tochter, sondern auch Enkelkinder. Ariane weiß nicht wieso der Kontakt zu Astrid und ihren Kindern abgebrochen ist, aber sie macht sich auf die suche nach Astrid und stößt stattdessen auf den liebevollen und etwas ungepflegten Enkelsohn. David ist wirklich so herzallerliebst und entspricht auch noch Arianes Geschmack. Allerdings versucht er irgendwas vor ihr Geheim zu halten. Hat eine Beziehung einen Sinn, wenn David Ariane nicht gänzlich vertraut und er ihr seine Geheimisse nicht anvertrauen mag?

Beschreibung
Dies ist nun die dritte Geschichte von Marie Merburg aus der Rügen-Reihe, die mich erneut sehr begeistert hat.
Diesmal ist das Ganze etwas mehr in der Vergangenheit angesiedelt, die Stimmung leicht bedrückend und dennoch wieder mit ganz viel Liebe, Romantik und Herz geschrieben. Allerdings hält das Cover diesmal nicht unbedingt das, was es verspricht. Denn die wundervolle Landschaft kommt in diesem Teil etwas zu kurz, dafür kommt der Familiengeschichte etwas mehr Aufmerksamkeit zu. All das hat mich aber überhaupt nicht gestört, ganz im Gegenteil. Für mich war es ein erfrischender Teil, der gezeigt hat, dass Marie Merburg mehr drauf hat, als nur leichte Sommerlektüren zu schreiben. Es werden teilweise sehr ernste Themen behandelt, wie die Krankheit MS - die tatsächlich aber erst am Ende des Buches thematisiert wird, der Bruch mit der Familie, Fehlgeburten, Mutter-Tochter-Beziehungen uvm. Dennoch bleibt die Stimmung auf der Insel Rügen leicht und fröhlich und tut dem Sommerroman keinen Abbruch. Was ich dennoch etwas schade fand war, dass auch Jule hier mit sich selber zu kämpfen hat und unter der aktuellen Situation mit ihrer Tochter teilweise sehr leidet. Übertrieben und weit her geholt war das keinesfalls, aber es hat die Stimmung in diesem Buch etwas herunter gezogen.
Ähnlich wie in Teil eins und zwei trifft man auch hier wieder auf einige bekannte Gesichter und somit ist das Wohlbefinden gleich wieder vorhanden. Die Hauptrolle übernimmt in diesem Teil Ariane, die man bereits in Teil zwei genauer kennen gelernt hat. Schon in diesem Teil mochte ich Ariane sehr gerne und somit bin ich in ihrer eigenen Handlung gut angekommen und konnte mich sofort auf sie einlassen. Schön fand ich auch, dass hier wieder ein Charakter erschaffen wurde, der bodenständig und authentisch ist. Denn mit dem Geschäft von Ariane läuft es nicht gut und auch ihre Figur entspricht nicht denen eines Models. Hinzukommt noch, dass sie wieder bei ihren Eltern einziehen musste und man hautnah miterlebt, dass Arianes Mutter ein Problem mit dem Lebensstil von Ariane hat. Und obwohl Ariane ihrer Mutter immer wieder zu verstehen gibt, dass sie sich nicht in ihr Leben einmischen soll, tut sie es immer wieder. Diese Handlungsstrang zieht sich durch das gesamte Buch und wird immer mal wieder erwähnt. Dies zeigt, dass Marie Merburg alle Handlungsstränge geschickt miteinander in Verbindung setzt und keinen außer acht lässt.

Fazit
Auch diese Handlung hat mir wieder sehr gut gefallen und ich habe sie erneut ganz schnell weggehört. Ich habe mich regelrecht in die Rügen-Reihe verliebt und werde mich nun dem - hoffentlich - vorerst letzten Teil der Reihe widmen. Ich hoffe so sehr, dass es danach ganz schnell weitergeht! Für Teil drei der Rügen-Reihe gibt es diesmal nur 4,5 Sterne. Das Handlungsgerüst war gut aufgebaut und gewählt, auch die Teile aus der Vergangenheit fand ich schön und mal etwas Neues, Ariane ist mir sehr sympathisch gewesen. Allerdings war mir die Geschichte etwas zu bedrückend, da nicht nur die traurige Geschichte von Trudi und Astrid thematisiert wird, sondern auch die kleinen Probleme von Ariane und ihrer Mutter und dann auch noch die Überforderung, die Jule so sehr zu schaffen macht.

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Wohlfühlbuch

Happy Ever After – Wo das Glück zu Hause ist
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Inhalt
Nina liebt Bücher über alles. Das zeigt sie nicht nur in ihrem Beruf als Buchhändlerin, sondern auch in ihrer Freizeit. Nina liest wo immer sie kann und das schon seitdem sie ein kleines Mädchen ...

Inhalt
Nina liebt Bücher über alles. Das zeigt sie nicht nur in ihrem Beruf als Buchhändlerin, sondern auch in ihrer Freizeit. Nina liest wo immer sie kann und das schon seitdem sie ein kleines Mädchen war, zum großen Ärgernis ihrer Mitbewohnerin und besten Freundin Surinder, denn in der Wohnung stapeln sich die Bücher. Als Nina in ihrem Job gekündigt wird und beschließt alle Bücher mitzunehmen, setzt Surinder ein Veto davor. Die schüchterne Nina ist verunsichert - kein Job und auch die Wohnung kann sie so nicht beibehalten. Da kommt Nina die Idee eines Bücherbusses. Um diesen in Betracht zu nehmen verschlägt es sie in die Highlands. Dort überzeugt sie nicht nur ihr Traum vom Bücherbus, sondern auch die Umgebung und die vielen netten Menschen. Aber gelingt es ihr wirklich ihren großen Traum zu leben?

Beschreibung
Dies war mein zweites Buch von Jenny Colgan. Ich hatte bereits vor ein bis zwei Jahren „Die kleine Bäckerei am Strandweg“ gelesen und war davon zwar sehr angetan, bin allerdings nicht an der Handlung dran geblieben. Da die Bücher von Jenny Colgan allerdings in mein Frühjahr und Sommer Beuteschema fallen, was Literatur anbelangt, kam mir das neue Buch der Autorin genau recht. Da dieses Buch ein Thema beinhaltet, was wohl jeden Leser und jede Leserin anspricht - Bücher - hatte ich große Erwartungen an dieses Buch und habe mich sehr auf die Lesestunden gefreut und hatte diese auch! Jenny Colgan hat wunderschöne Landschaften beschrieben, eine realistische Liebesgeschichte eingebaut und mich mit einem flüssigen und leichten Schreibstil in die Welt, rund um Nina und ihre Bücher, reisen lassen. Dabei zeichnet sich dieses Buch nicht nur durch die Welt der Bücher aus, sondern vor allem auch durch die Protagonisten, die so unheimlich sympathisch sind und sich in diesem Buch langsam weiterentwickeln. Ganz nebenbei erzählt sie die Geschichte einer schüchternen jungen Frau, die ihre Träume verwirklicht und regt damit die Leser und Leserinnen selber dazu an, für ihre Träume zu kämpfen.
Mit Nina hat die Autorin eine Protagonistin geschaffen, die mir überaus sympathisch war, mit der ich mich im realen Leben sicherlich gut verstanden hätte und mit der ich absolut mitfühlen konnte. Zusammengefasst - ich konnte mich mit Nina einfach sehr gut identifizieren. Ich habe sie als ein schüchternes Mädchen kennengelernt, welches sich in ihrer Traumwelt befindet. Zurückhaltend, ängstlich und ein kleines graues Mäuschen. Aus diesem Grund haben auch alle ihre Handlungen gut zu Nina gepasst, bei denen man sich manchmal kurz gefragt hat, warum oder wie blauäugig. Auch Surinder und vor allem Lennox hat Jenny Colgan wunderbar eingefangen und sie so dargestellt, dass sie nicht nur zu Nina gepasst haben, sondern auch zu meiner Vorstellung der Umgebung. Lennox ist ebenfalls in seiner eigenen Welt gefangen, allerdings anders wie bei Nina, nämlich in seinem Alltagstrott. Die Zwei ergänzen sind hervorragend und sind sich gleichzeitig wieder so ähnlich, dass sie prima zusammen passen. Auch Lennox hat Charakterzüge, welche die Autorin so gut schildert, dass sich sofort ein Bild von ihm entwickelt. Ein klassischer Bauer, der sein Herz auf dem rechten Fleck hat und unheimlich sexy aussieht… In der Liebesgeschichte zwischen den Beiden entwickelt sich alles ganz langsam und realistisch. Durch die genaue Schilderung der Protagonisten wirken alle so liebenswürdig. Auch die Nebencharaktere und die Kunden der Buchhandlung wirken so real und hilfsbereit, dass man am liebsten auch sofort in die Highlands ziehen möchte. Alles wirkt so wunderbar romantisch, ich konnte mich in die Geschichte hineinfallen lassen und wohlfühlen.

Es gab zwei Szenen bei denen ich mich gefragt habe, ob das wirklich notwendig war, weil es einfach etwas unrealistisch erschienen. Damit meine ich eine Szene, die sich quasi zu Beginn des Buches abspielt und Nina auf den Zuggleisen vor einem Reh abbremst. An dieser Stelle möchte ich nicht zuviel verraten. Nur darauf hinweisen, dass es zu umauthentischen Momenten kommt. Ähnlich wie die Hilfe bei der Geburt zweier Lämmer.

Dennoch sorgt Jenny Colgan auch für kleine Überraschungsmomente, die wirklich herzergreifend sind und zeigen, wie toll die Bewohner der Highlands sind und wie wichtig es auch in der heutigen Zeit ist, die Augen nicht zu verschließen und Mitmenschlichkeit zu zeigen.

Fazit
Mit „Wo das Glück zu Hause ist“ hat Jenny Colgan einen wunderschönen Wohlfühlroman geschrieben, der zum Träumen einlädt und in Frühlingsstimmung versetzt. Ein 4,5 Sterne Buch, was mich daran erinnert hat, wie toll die Autorin schreibt und wie schön Neuanfänge sein können.

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Veröffentlicht am 14.03.2020

Ein gelungener Auftakt!

Vanitas - Schwarz wie Erde
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Inhalt
Carolin Springer - so heißt ihr neues Leben. Ihr Leben auf der Flucht, immerzu mit der Aufmerksamkeit bei möglichen Veränderungen und Verfolgern. hat eine neue Identität annehmen müssen. Ihr altes ...

Inhalt
Carolin Springer - so heißt ihr neues Leben. Ihr Leben auf der Flucht, immerzu mit der Aufmerksamkeit bei möglichen Veränderungen und Verfolgern. hat eine neue Identität annehmen müssen. Ihr altes Leben wurde im wahrsten Sinne des Wortes begraben. Nun arbeitet Carolin in einer Friedhofsgärtnerei in Wien. Doch nicht lange bleibt sie in dieser Umgebung, denn der Polizist Robert taucht auf, der einzige Mensch, der von Carolins düsteren Erlebnissen weiß und alles dafür tut, dass sie nicht entdeckt wird. Wirklich alles? Denn Robert schickt sie nach München, um dort an einem mysteriösen Fall zu arbeiten - hier kommen auf Baugrundstücken immer wieder Menschen um ihr Leben. Absicht oder Zufall? Carolin beginnt zu recherchieren und verzettelt sich dabei selber.

Beschreibung
Ich habe schon einige Bücher von Ursula Poznanski gelesen sowohl die Thriller für Erwachsene als auch ihre Jugendbücher. Bislang war ich immer sehr begeistert und gleich im Vorwege - auch dieses Buch fand ich toll!
Das Buch ist als Thriller deklariert und ich finde dieses Genre für das Buch passend. Wer allerdings einen blutrünstigen und so spannenden Thriller erwartet, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt, ist mit diesem Buch allerdings nicht gut aufgestellt. Ursula Poznanski hat hier zwar einen tollen Thriller geschrieben, der jedoch ein wenig sanfter ist, als die üblichen Thriller, die in diese Kategorie fallen.
Man wird von Anfang an in die Geschichte hinein geworfen und ist sofort mittendrin im Geschehen, so dass es keine langen Schilderungen gibt, die da Buch unnötig in die Länge ziehen. Die Spannung wird auch über die Kapitel hinweg gut aufrecht erhalten und zieht sich von Seite zu Seite, denn man erfährt immer etwas mehr über Carolin selbst, ihre Vergangenheit, ihre Ermittlungen und ständig habe ich mich gefragt, wie Carolin sich aus der Sache mit Saskia, der Journalistin, befreien kann, ob sie nicht noch angegriffen wird oder sie letztendlich an den ganzen Vorfällen Schuld ist. Ursula Poznanski lässt viel Interpretationsspielraum, um die Spannung aufrecht zu erhalten und dem Leser keine Chance, voreilige Schlüsse ziehen zu können, so dass es niemals langweilig war das Buch zu lesen. Aufgrund der Stück für Stück geschilderten Vergangenheit von Caro und ihrem Fall in der Baubranche, fragt man sich ständig, ob jemand aus ihrer Vergangenheit hinter Caro her ist oder ob wer Verdacht geschöpft hat und sie nun an ihren Ermittlungsarbeiten hindern möchte.
Es hat mir unheimlich viel Freude bereitet, Carolin bei ihren Recherchearbeiten zu begleiten und mit ihr gemeinsam die Blumengrüße zu deuten.
Die Charaktere hat Ursula Poznanski gut ausgearbeitet und sie geschickt miteinander in Verbindung gebracht. Die Auflösung war dann super interessant und ich wäre wohl niemals auf die Idee der Kommunikation zwischen einzelnen Charakteren gekommen - interessant! Man weiß nie wirklich, wem man vertrauen kann und teilweise hatte ich schon das Gefühl, dass auch Robert vielleicht nicht unbedingt das Beste für Carolin möchte, da er zum Ende hin keinen Kontakt mehr zu Carolin hat. Apropos Ende - die hat die Autorin soweit offen gelassen, dass man nur gar nicht anders kann, als die Fortsetzung zu lesen, die zum Glück schon erschienen ist.
Das mir dieses Buch so gut gefallen hat, ist natürlich auch ein wenig dem Schreibstil von Ursula Poznanski geschuldet. Sie schreibt flüssig, lässt an den richtigen Stellen Raum für Interpretationen und Gänsehaut.

Fazit
Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne. Es kein kein typischer Thriller, denn dafür ist dieses Buch meiner Meinung nach zu sanft, dennoch gibt es auch hier den Pageturner Effekt und man erfährt von Seite zu Seite immer etwas mehr, so dass die Spannung durchgängig gehalten wird. Insgesamt ein sanfter Thriller, der neugierig auf den zweiten Teil macht!

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