Cover-Bild Ohne Flugzeug um die Welt
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16,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe Life
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaftliche Gruppen
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 28.02.2020
  • ISBN: 9783431070033
Giulia Fontana, Lorenz Keyßer

Ohne Flugzeug um die Welt

Klimabewusst unterwegs und glücklich

Klimafreundliche Weltreise - geht das?

"Giulia, ich heirate! Willst du meine Trauzeugin sein?" Natürlich will sie - doch wie soll sie zur Hochzeit ihrer besten Freundin nach Sydney kommen, wo sie sich doch entschieden hat, nie mehr zu fliegen? Anstatt Umweltideale und Freundschaft gegeneinander auszuspielen, machen Giulia und ihr Freund Lorenz aus dem Weg einen Versuch in klimafreundlichem Reisen: Per Bus, Bahn, zu Fuß und mit dem Schiff überwinden sie nicht nur riesige Strecken, sondern auch so manches Vorurteil. Ein ganz besonderes Reiseabenteuer, das zum Nachmachen einlädt!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.04.2020

Mit erhobenem moralischem Zeigefinger

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Klimawandel, Umweltschutz, Fridays for Future – das sind alles Schlagworte, die uns beschäftigen. Aber nur, weil im Titel dieses Buches das Wörtchen ‚klimabewusst‘ vorkommt, bedeutet das nicht automatisch, ...

Klimawandel, Umweltschutz, Fridays for Future – das sind alles Schlagworte, die uns beschäftigen. Aber nur, weil im Titel dieses Buches das Wörtchen ‚klimabewusst‘ vorkommt, bedeutet das nicht automatisch, dass es sich um einen ultimativen Ratgeber zum Thema Reisen ohne Flugzeug handelt.

Alles beginnt sehr vielversprechend mit der Ankündigung einer Hochzeit. Einer der schönsten Gründe für eine Reise. Allerdings gerät er alsbald in den Hintergrund und es folgt eine umfangreiche Einführung ins Thema Klimakrise. Das Buch versucht eine Mischung aus Sachbuch und Reisebericht zu sein. Doch das qualitative Gefälle zwischen beiden Gebieten ist zu enorm, um ein homogenes Bild zu ergeben.

In allem, was mit der Klimakrise in Zusammenhang steht, sind die beiden Autoren voll in ihrem Element. Sie profitieren von ihren Erfahrungen im Verfassen von Seminararbeiten. Zwischen stilistischen Richtlinien, Fachwissen und einer umfangreichen Bibliografie befinden sie sich in vertrauten Gewässern. Zumal in diesen Teilen keine eigenen Forschungsergebnisse präsentiert, sondern Fakten aus existierenden Studien wiedergegeben werden.

Der Reisebericht nimmt sich dagegen sehr einfach aus. Simple Sätze, häufig mit identischem Wortlaut, wechselnde Erzählperspektiven. Die Schilderungen der Vorbereitungen, Reise und der Hochzeit sind kurz und emotionslos. Allzu schnell fällt man ins Thema CO2-Ausstoß zurück und verliert sich darin. Ich lese sehr gerne Reiseberichte und Reiseblogs, man muss kein erfahrener Schriftsteller sein, um einen halbwegs interessanten Reisebericht zu verfassen. Schon eine Reise allein bietet doch eigentlich genug Erzählstoff. Alles, was von der Reise um die Welt hängengeblieben ist, sind stundenlange Zugfahrten und gewichtige Diskussionen, dann und wann mit Mitreisenden. Dabei wird auch unermüdlich auf jedes länderspezifische Konfliktthema hingewiesen. Man fühlt sich beim Lesen häufig moralisch zurechtgewiesen.

„Ohne Flugzeug um die Welt“ bietet auch nicht den irgendwie erhofften Wow-Effekt. Ich weiß selbst nicht, was ich erwartet habe, aber statt des Flugzeuges nehmen die beiden eben ein Frachtschiff. Kurz und gut. Vielleicht habe ich zu stark an Jules Verne gedacht und finde den Reisebericht deshalb zu banal.

Alles in Allem informiert das Buch intensiv zur Klimakrise und regt zum Umdenken und Mitdenken an, wie wir alle zum Umweltschutz beitragen können. Die fachliche Seite ist gut recherchiert und wird wissenschaftlich vorgetragen. Wenn der Reisebericht schwungvoller, aufgeweckter, emotionaler aufbereitet worden wäre, läse er sich bestimmt besser. Im Endeffekt habe ich mich nicht auf diese Reise mitgenommen gefühlt, sondern hatte nur den moralischen Zeigefinger unter der Nase.

Vielen lieben Dank an die Bloggerjury und LYX für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 03.03.2020

Wer ein Reiseabenteuer erwartet, wird leider enttäuscht

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Ohne Flugzeug nach Australien? Da ich selbst vor ein paar Jahren die Reise mittels Flugzeug auf den roten Kontinent auf mich genommen habe, war ich wirklich gespannt auf das Buch.
In "Ohne Flugzeug um ...

Ohne Flugzeug nach Australien? Da ich selbst vor ein paar Jahren die Reise mittels Flugzeug auf den roten Kontinent auf mich genommen habe, war ich wirklich gespannt auf das Buch.
In "Ohne Flugzeug um die Welt" berichten die Studenten Guilia und Lorenz von ihrer Reise mittels Zug & Frachtschiff um als Trauzeugen bei der Hochzeit von guten Freunden in Sydney dabei sein zu können.

Als ich den Klappentext und den Titel las, war ich sofort Feuer und Flamme. Wer will sich in der Zeit der Klimakriese denn nicht wenigstens informieren?
Was ich erwartet habe war eine Art Roadtrip Geschichte. Witzige Reiseanekdoten gespickt mit Fakten und Tipps zum klimafreundlicherem Reisen.
Was ich bekommen habe war eine Geschichte mit Potenzial und ein Grundgedanke aus dem man durch aus etwas machen kann. Die Umsetzung scheiterte leider für mich an diversen Details.

Was mir nicht gefiel:
1. Der Perspektivwechsel - Häufig wurde vom "Ich- bzw. Wir-Erzähler" zum neutralen Erzählstil gewechselt der die beiden Autoren und auch Hauptpersonen dann "von oben" beobachtend beschrieb.
2. Der Satzbau - Teilweise waren die Sätze wirklich kurz, bündig und "einfach". Das ganze wirkte für Beschreibungen zu schmucklos und wenig detailreich. Im Gegensatz dazu war die Wortwahl und der Satzbau in den informativen Teilen des Buches zu wissenschaftlich und geschwollen. Die Unterschiede waren erheblich und erschwerten das Lesen deutlich.
3. Das "Nicht-zu-Ende-erzählen" - Während der Reise gab es einige Passagen, die ich wirklich spannend und interessant fand und es keimte die Hoffnung, dass mich die Begeisterung doch noch ein wenig packen könnte. Doch dann wurde das begonnene Thema oder die Annekdote abrupt beendet und es folgte ein neues Erlebnis oder ein neues Kapitel.
4. Die Fakten - Dafür, dass das Buch "Ein Reiseabenteuer der ganz besonderen Art" (siehe Klappentext hinten) verspricht, war es mir persönlich zu sehr Ratgeber und zu wenig Abenteuer. Ich habe nichts gegen Fakten, aber da das Buch etwas anderes suggeriert, hat mich die schiere Masse einfach erschlagen.
5. Die fehlenden Emotionen - Das Buch titelt mit "Klimabewusst unterwegs und glücklich", diese Glücksgefühle kamen bei mir nur selten an. Aufgrund der bereits oben erwähnten einfachen Sätze, wirkte ein "Wir waren glücklich" nicht wirklich. Wirklich enttäuscht war ich als wir zum Ende hin zum eigentlichen Ziel der REise - der Hochzeit - kamen. Noch nie konnte ich so eine emotionslos Beschreibung eines doch eigentlich so schönen Ereignisses lesen.

Was mir gefiel:
1. Das Thema - Das Thema und der Grundgedanke des Buches an sich sind wirklich wichtig. Auch die Idee eine Mischung aus Reisebericht und Ratgeber zu schreiben sagt mir wirklich zu.
2. Lerneffekt - Trotz der Kritik am Faktenüberfluss habe ich Neues gelernt und das liebe ich an Büchern. Sie erweitern meinen Horizont und bringen mir Wissen, dass ich sonst wahrscheinlich so nicht erlangt hätte.

Mir ist bewusst, dass es sich um ein Erstlingswerk handelt und den Autoren die Botschaft des Buches am Herzen liegt. Daran habe ich auch absolut nichts zu kritisisern. Ich finde es stark und mutig, wie sie auf diese Reise gegangen sind und vor allem, dass sie ihr Ziel erreicht haben.
Ebenso großartig finde ich, dass sie versuchen ihre Erfahrungen zu teilen, auf das Thema klimafreundliches Reisen aufmerksam zu machen und ihre Stimme für den Umweltschutz nutzen. Meine Kritk bezieht sich einzug und allein auf das Buch.

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Veröffentlicht am 16.03.2020

Ein Reisebericht den die Welt nicht braucht

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Giulia soll die Trauzeugin ihrer besten Freundin Rosa werden. Das Problem: Rosa lebt in Sydney, doch Giulia und Lorenz haben dem Fliegen abgeschworen. Also suchen sie nach Alternativen und stoßen dabei ...

Giulia soll die Trauzeugin ihrer besten Freundin Rosa werden. Das Problem: Rosa lebt in Sydney, doch Giulia und Lorenz haben dem Fliegen abgeschworen. Also suchen sie nach Alternativen und stoßen dabei an ihre (moralischen)Grenzen...

Wo soll man bei diesem Buch nur anfangen! Der Prolog ist wirklich gut gelungen und hat Freude auf mehr gemacht. Doch dann die große Enttäuschung! Die folgenden Kapitel (+Infoboxen) sind eine Aneinanderreihung von den dramatischsten Aussagen verschiedener Experten (die man jeden Tag in Zeitung/Internet liest/hört!). Es ist nicht nur kompliziert, sondern auch langweilig. Gerade von angehenden Umweltnaturwissenschaftlern sollte man meinen, dass sie die Klimakrise in eigenen verständlichen Worten erklären könnten. Stattdessen werden nach jedem Satz gefühlt x Quellen angegeben. Bis zum Schluss habe ich nicht wirklich verstanden, warum ein Frachtschiff nun "klimaneutraler" sein soll als ein Flugzeug!

Des weiteren wurde alles ziemlich emotionslos beschrieben (auch die wunderschöne Hochzeit!). Von den ständigen Perspektivenwechsel (von der Wir Form in einem Satz zur dritten Person im nächsten Satz) will ich gar nicht erst anfangen. Auch das Jahr in Australien und die Rückreise wurden auf drei Seiten abgehandelt. Letztlich hätte man auch die Hinreise so kurz abhandeln können, denn viel ist nicht passiert! Auf die Vorbereitung zur Reise wurde ebenso wenig eingegangen und ich habe nicht wirklich etwas Neues erfahren. Auch wie Lorenz zu seinem Auslandssemester nach Großbritannien gekommen ist wurde mit keiner Silbe erwähnt, denn ich glaube kaum dass er mit dem Fahrrad gefahren ist!

Ihre Naivität ist besonders in China zu spüren als sie sich mit eingeschränkter Meinungsfreiheit konfrontiert sehen (das ist ebenfalls schon vorher bekannt!). Auch ihre vegane Lebensweise ist nicht immer leicht umsetzbar. Ja, auf einem Frachtschiff kann man eben nicht auf Fleisch verzichten, schließlich brachen die Männer genug Energie für ihren Knochenjob!

Ohne Flugzeug um die Welt ist kein unterhaltsamer Reisebericht! Viel mehr fühlt es sich an einigen Passagen wie eine Anklage an überhaupt auf der Welt zu sein und zu atmen. Mich konnte das Buch auch nicht zum Umdenken anregen, da es zu langweilig geschrieben ist. Da ist ein Reiseführer über China/Australien oder eine Doku über die Transsibirische Eisenbahn informativer.



"Und sowieso sehen wir Nationalstolz und Patriotismus kritisch, kein Wunder bei der deutschen Geschichte." (Seite 97)

Dieser Satz ging mir bis zum Schluss nicht aus dem Kopf und hat mich unglaublich wütend gemacht!

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