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Veröffentlicht am 07.06.2020

Neue Wege für Mimi

Die Fotografin - Die Welt von morgen
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Mimi Reventlow und Anton haben beschlossen, gemeinsam Laichingen zu verlassen und auf Wanderschaft zu gehen. Das Leben der beiden ist nicht gerade einfach und die Aufträge für Mimi werden weniger, als ...

Mimi Reventlow und Anton haben beschlossen, gemeinsam Laichingen zu verlassen und auf Wanderschaft zu gehen. Das Leben der beiden ist nicht gerade einfach und die Aufträge für Mimi werden weniger, als sie schließlich im lebhaften Berlin landen. Anton kann hier schnell Arbeit finden und fühlt sich wohl, doch für Mimi wird es nicht leichter. Sie muss erkennen, dass sie ihr Leben ändern muss, will sie selbstständig bleiben. Eine erneute Reise und die Begegnung mit alten Bekannten bringen die Fotografin schließlich ihrer Zukunft näher und neue Wege tun sich auf.

„Die Welt von Morgen“ ist bereits der dritte Band der Reihe um die Fotografin Mimi Reventlow. Man sollte die Bücher auch der Reihe nach lesen, da die Handlungen aufeinander aufbauen und sich fortsetzten. Es gibt zwar immer mal wieder kleine Rückblenden, die durchaus dafür sorgen, dass man die Bücher auch einzeln lesen kann, aber im Zusammenhang sind sie dann doch schöner zu lesen.

In diesem Teil nun findet Mimi ihre Welt von Morgen. Sie muss erkennen, dass ihre Zeit als Wanderfotografin vorbei ist. Die Konkurrenz wird einfach zu groß. Die Technik macht rasende Fortschritte und schon jetzt können viele Menschen selbst fotografieren und brauchen keinen Fotografen dazu. Für Mimi bedeutet das natürlich kein Einkommen mehr. Da sie aber keine Frau ist, die so leicht aufgibt, findet sie andere Wege. Sie ergreift ihre Chancen gemeinsam mit Anton und suchen sich ein neues Betätigungsfeld. Eigentlich ist der Weg sogar logisch, denn sie gehen.

Petra Durst-Benning erzählt aber nicht nur aus dem Leben von Mimi, sondern auch von den Menschen die den Weg der Fotografin kreuzen. Im zweiten Band war es die Leinenweberei in Laichingen, die man kennenlernen durfte. In diesem Teil ist es die Schafzucht, die einen großen Teil der Handlung einnimmt. Wieder ist es die Schwäbische Alb, die als Handlungsort dient. Mir hat dieser Erzählstrang um die Schafzüchterin Bernadette gut gefallen, auch wenn die Geschichte selbst schon vorhersehbar war. Aber die Charaktere sind so liebevoll gestaltet worden, dass es einfach Spaß macht von ihnen zu lesen.

Auch erfährt man immer wieder, wie es anderen Protagonisten ergangen ist, die Mimi und Anton wichtig sind. In diesem Teil ist es aber hauptsächlich Bernadette, von der erzählt wird. Die junge Frau führt einen Schäferreibetrieb und träumt von der großen Liebe. Sie und Mimi haben sich vor Jahren kennengelernt und sind nun Freundinnen geworden. Mir gefällt gerade gut, dass es immer wieder diese Rückblenden aus dem Leben von Mimi gibt, und sie Menschen aus ihrer Vergangenheit trifft. Bernadette ihr Leben wird hier weiter vertieft und mit dem Leben von Mimi verstrickt.

Fazit:

Mit ihrem leichten Erzählstil entführt Petra Durst-Benning ihre Leser wieder in die Anfänge des 20. Jahrhunderts. Erzählt davon, wie das Leben einer Wanderfotografin gewesen sein könnte. Gibt Einblicke in das Leben der Menschen vor allem auf der Schwäbischen Alb und erzählt ganz nebenbei eine entzückende Liebesgeschichte. Allerdings endet dieser Teil dann ziemlich abrupt mit einem Cliffhanger und lässt so einige Fragen offen. Gut, dass es nicht mehr lange dauert, bis Band 4 erscheint und die offen Fragen klären wird. Ich bin gespannt ob Mimi und Anton ihre Ziele erreichen werden und wie es mit ihnen und all den anderen weitergeht.

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Die Familiensaga geht weiter

Gut Greifenau - Goldsturm
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Der Krieg ist vorbei und das Leben muss weitergehen, irgendwie. Aber nichts ist mehr so, wie es vorher war. Der Adel wird abgeschafft und Konstantin weiß nicht, wie es wirklich mit Gut Greifenau weitergehen ...

Der Krieg ist vorbei und das Leben muss weitergehen, irgendwie. Aber nichts ist mehr so, wie es vorher war. Der Adel wird abgeschafft und Konstantin weiß nicht, wie es wirklich mit Gut Greifenau weitergehen soll. Er und seine Geschwister müssen gemeinsam eine Lösung finden, jedenfalls, solange Konstantin noch keinen Erben vorweisen kann. Die Kluft zwischen den Geschwistern könnte nicht größer sein. Seine Frau Rebecca wird immer noch nicht anerkannt, dabei gibt sie alles, um das Gut und seine Menschen am Leben zu halten. Besser hat es da die jüngere Schwester Katharina getroffen. Sie ist verheiratet und die Familie ihres Mannes lebt im Luxus und Überfluss. Verliert die ehemalige Komtess ihre früheren Ziele jetzt aus den Augen? Macht der Reichtum sie gleichgültig und abgestumpft? Auch die Dienstboten des Gutes haben ihr Schicksal zu meistern. Ida und Albert könnten glücklich sein, wären da nicht noch ein paar Geheimnisse, die ungesagt geblieben sind. Und auch die anderen Menschen auf dem Gut haben ihre Probleme zu bewältigen.

„Goldsturm“ ist der vierte Teil über das fiktive Gut Greifenau, welches in Pommern angesiedelt ist. Dieser Teil schließt zwar nahtlos an die Vorgänger an, könnte aber durchaus auch einzeln gelesen werden. Einige Rückblenden sorgen dafür, dass man alles Wichtige erfährt. Erzählt werden die Jahre 1919-1923. Natürlich ist der Lesespaß größer, liest man zunächst die Vorgänger und hält sich an die Reihenfolge.

Hanna Caspian schildert jetzt die Ereignisse der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts. Mit Katharina und der Familie ihres Mannes schildert sie den Luxus, der die Menschen dieser Klasse umgab. Die Familie Urban setzt alles daran, ihren Reichtum zu erhalten und zu mehren. Eindrucksvoll erzählt Caspian was dazu nötig war. Gleichzeitig erzählt sie aber auch die andere Seite. Den Kampf, den Konstantin ausfechten muss, um den Familienbesitz zu erhalten.

Die Armut und den Hunger der Menschen. Davon wie problematisch es war Essen zu bekommen oder überhaupt Leben zu können. Die politische Situation hat sie gekonnt in ihre fiktive Handlung um Konstantin, Rebecca und ihre Familien gewoben. Sie gibt dabei gleichzeitig einen eindrucksvollen Eindruck davon wieder, wie das Leben in diesen Jahren gewesen sein könnte. Der Geldverlust dieser Jahre bestimmt das Leben der Menschen. Die Politik sucht nach Lösungen und neuen Zielen und gleichzeitig sind die Menschen traumatisiert von dem langen Krieg, der hinter ihnen liegt. All das hat die Autorin eingefangen und zu einer Geschichte verwoben, die sich angenehm lesen lässt.

Fazit:

Ich gebe zu, am Anfang fand ich die Handlung etwas langatmig. Es waren irgendwie nur aneinander gereihte Episoden aus dem Leben gegriffen und nicht wirklich zusammenhängend. Aber je weiter ich im Buch vorankam, umso mehr war ich dann doch wieder gefangen in der Geschichte rund um das Gut in Pommern. Am Ende hätte ich dann doch einfach gern weitergelesen. Auch wenn die Handlung nicht die spannendste Geschichte ist, ist sie trotzdem schön zu lesen. Ich habe mich dann doch wieder wohlgefühlt, bei den Charakteren auf Gut Greifenau. Jetzt warte ich auf den nächsten Teil und bin gespannt, wie die Geschichte von Konstantin und Rebecca, wie die von Ida und Albert und ja auch, wie Katharina ihr Leben weitergeht. Was werden sie noch durchzustehen haben und finden sie ein wenig Glück und Zufriedenheit?

Band 1 Gut Greifenau - Abendglanz
Band 2 Gut Greifenau - Nachtfeuer
Band 3 Gut Greifenau - Morgenröte
Band 4 Gut Greifenau - Goldsturm

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Veröffentlicht am 03.05.2020

Eine Frau auf einer weiten Reise

Die Muskatprinzessin
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Eva wächst unbedarft in Amsterdam auf. Ihr Vater gesteht ihr mehr Freiheiten zu, als üblich für ein junges Mädchen im 17. Jahrhundert sind. Doch dann ändert sich alles, die Geschäfte von Claes Corneliszoon ...

Eva wächst unbedarft in Amsterdam auf. Ihr Vater gesteht ihr mehr Freiheiten zu, als üblich für ein junges Mädchen im 17. Jahrhundert sind. Doch dann ändert sich alles, die Geschäfte von Claes Corneliszoon Ment gehen schlecht. Eine Heirat mit einem reichen Mann kämen ihm gerade recht und so stimmt er zu, als der Generalgouverneur der Vereinigten Ostindischen Compagnie Jan Pieterszoon Coen ihn um die Hand seiner Tochter bittet. Der Mann ist 20 Jahre älter als Eva und sie will ihn nicht, aber sie fügt sich dem Willen des Vaters. Schnell wird klar, Jan ist nicht so integrer, wie gedacht. Nicht nur, dass er ein dunkles Geheimnis hat, auch beschließt er, wieder nach Ostindien zu gehen. Eva, als seine Frau, hat ihn zu begleiten und so machen sie sich auf die Reise nach Batavia. Eine achtmonatige Seereise unter furchtbaren Bedingungen bringen sie ans Ziel. In Batavia lernt die junge Frau eine völlige neue Welt kennen. Sie wird als Prinzessin behandelt und lernt Menschen mit einem ganz anderen Lebensstil kennen. Die Begegnung mit Antonio van Diemen prägt sie besonders. Der junge Mann ist ihr sehr zugetan und ihrem alter viel näher als ihr brutaler Ehemann.

Das Leben von Eva Ment beginnt eher ruhig und friedlich. Sie lebt und wächst in Amsterdam auf. Die Freiheiten, die ihr Vater ihr zugesteht, wirken etwas fehl am Platz. Es ist doch eher unwahrscheinlich, dass eine junge Frau aus gutem Haus noch dazu im 17. Jahrhundert allein durch eine Stadt streifen durfte, dies beschreibt der Autor aber ausführlich. Auch die Verbindung zu ihrem Bruder Gerrit wird geschildert. Bruder und Schwester stehen sich sehr nahe. Der Bruder wirkt sehr modern, er spielt Golf und Tennis und amüsiert sich. Sicher nichts Ungewöhnliches und diese Sportarten gab es auch damals schon, aber sie wirken so fehl am Platz, da sie doch wohl eher selten waren und mehr dem Adel vorbehalten waren.

Christop Driessen hat sich die Zeit genommen, seine Charaktere ausführlich zu beschreiben und auch ihre Jugendjahre zu erzählen. Dann erst kommt der Umbruch und Eva macht sich mit ihrem Ehemann auf die Reise. Der Bruder und ihr Kater begleiten sie. Die Überfahrt wird ausführlich beschrieben. So eine Seereise über vielen Monate war keine Kleinigkeit. Aber wie brutal und strapaziös sie wirklich war, wird hier klar.

Erst im letzten Drittel des Buches sind die Protagonisten in Batavia und erleben ein ganz anderes Leben, wie sie es gewohnt waren. Für Eva könnte es ein Leben in Luxus sein, aber sie will mehr sein, als nur eine Frau am Rande. Sie will Leben und frei sein, was nicht mit dem Willen ihres Mannes übereinstimmt. So wundert es nicht, dass sie von einem Unglück ins nächste stolpert. So unwahrscheinlich es auch klingen mag, aber die Szenen sind so gut beschrieben, dass sie durchaus glaubwürdig sind. Auch ist es dem Autor gelungen ein anschauliches Bild Batavias zu zeichnen. Die politische Lage kommt dabei nicht zu kurz. Insgesamt gesehen ist es kein Buch für schwache Nerven, denn einige Szenen werden schon in ihrer ganzen Brutalität ausführlich geschildert. Wobei der Erzählstil eigentlich leicht und locker zu lesen ist, vielleicht ein wenig zu modern, aber durchaus dazu angetan sich gut zu unterhalten. Mir ging es jedenfalls so.

Ein ausführliches Nachwort klärt Fiktion und Wahrheit. Es handelt sich bei Eva Ment und ihrem Mann um Charaktere, die historisch belegt sind, auch wenn von ihnen nicht so viel bekannt ist. Die Lücken musste der Autor mit seiner eignen Fantasie füllen. Er hat das gut gemacht und einen wunderbaren historischen Roman abgeliefert, auch wenn ich mir gewünscht hätte, er hätte sich ein wenig mehr an die Vorgaben gehalten. Von der Person Eva Ment ist in dieser Geschichte eigentlich nur der Name geblieben, alles andere stammt aus der Feder von Christoph Driessen.

Fazit:

„Die Muskatprinzessin“ ist ein schöner historischer Roman, der reale historische Protagonisten zum Vorbild hat. Er erzählt von einer Frau, die versucht ihren Weg zu gehen. Leider ist es ihr nicht immer vergönnt ihr Leben so zu leben, wie sie es wollte, aber am Ende hat auch sie den Weg zur Liebe gefunden. Denn diese Geschichte ist auch ein Liebesroman und erzählt aus dem Leben einer Frau und den Menschen, die ihren Lebensweg kreuzten. Ihre Lieben werden ausführlich geschildert. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, auch wenn es durchaus ein paar Schwachpunkte gab.

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Fast 100 Jahre Lebensgeschichte einer Familie

Das Erbe der Altendiecks
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1766, Gesche Altendieck ist noch ein kleines Mädchen, aber schon davon fasziniert, wie eine Uhr funktioniert. Ihre Familie stellt Uhren aller Art her, große und kleine für Kaufleute und Seefahrer, aber ...

1766, Gesche Altendieck ist noch ein kleines Mädchen, aber schon davon fasziniert, wie eine Uhr funktioniert. Ihre Familie stellt Uhren aller Art her, große und kleine für Kaufleute und Seefahrer, aber als sie dann einen großen Auftrag bekommen, scheint alles verloren zu gehen, was sie so mühsam aufgebaut haben. Gesche versucht, die Familie zusammenzuhalten, aber nicht immer wird ihr das gelingen. Ihr Leben ist eine aufregende Zeitreise.

Der Autor Hendrik Lambertus schildert das Leben der Familie Altendieck in vier Teilen. Sein Erzählstil ist dabei angenehm zu lesen. Allerdings wird man als Leser dazu aufgefordert sich mit jedem neuen Teil auch einem neuen Charakter zu stellen. Der erste Teil erzählt von Gesche und wie sie selbst das Handwerk erlernt. Für eine Frau im 18. Jahrhundert eigentlich nicht möglich. Aber Gesche wächst zu einer tatkräftigen jungen Frau heran. Sie weiß früh, was sie will und versteht es, ihre Ziele durchzusetzen. Mir hat gut gefallen, von dieser Frau zu lesen und sie zu begleiten. Auch fand ich es spannend, zu lesen, wie Uhren entstanden sind. Alles fügt sich zusammen, Zahn um Zahn, Rädchen für Rädchen. Dies gilt nicht nur für die Uhren der Altendiecks, sondern auch für das Leben von Gesche und ihrer Familie.

Das Buch ist nicht nur einfach in vier Teile unterteilt, sondern erzählt eben aus den Stationen dieser Familie und macht mit jedem Teil einen kleinen Zeitsprung. Am Ende hat mein ein Buch über fast 100 Jahre Zeitgeschehen gelesen. Vor jedem Teil steht ein kleiner Stammbaum, sodass man schnell den Überblick darüber hat, wie weit die Familie gewachsen ist oder eben auch wer verstorben ist.

Ein Nachwort klärt Fiktion und Wahrheit und hält ein paar interessante Details parat. Ein Personenregister über die historischen Charaktere gibt Aufschluss darüber welche Protagonisten wirklich gelebt haben und ein umfangreiches Glossar klärt nicht nur die Begriffe aus dem 18. Jahrhundert, sondern auch einige Zusammenhänge der Herstellung von Uhren.

Fazit:

„Das Erbe der Altendiecks“ ist ein farbenprächtiger historischer Roman mit dem Schwerpunkt auf Herstellung von Uhren. Ich habe ihn gern gelesen und fühlte mich gut und informativ unterhalten. Auch wenn es manchmal etwas schwierig war, wieder in die Geschichte hinzufinden, nach einem Zeitsprung, aber am Ende fand ich es gut, wie der Autor seine spannende Geschichte erzählt hat.

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Veröffentlicht am 14.04.2020

Guter historischer Krimi auf Norderney

Die Tote in der Sommerfrische
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Viktoria Berg ist in der Sommerfrische auf Norderney. Bevor sie ihre Stelle als Lehrerin antreten wird, will sie das Meer noch einmal genießen. Sie ist am Strand unterwegs, als ein junger Mann eine Frau ...

Viktoria Berg ist in der Sommerfrische auf Norderney. Bevor sie ihre Stelle als Lehrerin antreten wird, will sie das Meer noch einmal genießen. Sie ist am Strand unterwegs, als ein junger Mann eine Frau aus den Fluten zieht. Beim näher kommen, erkennt Viktoria die Tote und ist entsetzt. Schnell wird behauptet, die junge Frau habe den Freitod gewählt aber Viktoria glaubt nicht daran, die Tote war lebenslustig und hatte noch viel vor. Für Viktoria ist schnell klar, sie muss herausfinden, was passiert ist. Der junge Mann stellt sich als Journalist aus Hamburg heraus. Christian Hinrichs ist auf der Insel um eine Geschichte über die Reichen und Schönen zu schreiben, aber er ist auch neugierig. Gemeinsam begeben sich die beiden auf Spurensuche und stellen Nachforschungen an.

Eine Tote am Strand, eine junge Frau und ein Journalist stehen am Beginn dieser Geschichte. Daraus hat Elsa Dix einen spannenden Krimi gemacht. Erzählt wird nicht nur der Tathergang, sondern so nach und nach die Lebensgeschichte der Toten, sowie auch ein wenig aus dem Leben von Viktoria und Christian.

Mir hat gut gefallen, wie die Geschichte sich entwickelt hat. Neben der Spurensuche erfährt der Leser auch, wie es im Jahre 1912 auf Norderney zugegangen ist. Es gibt Einblicke in die gehobene Gesellschaft. Viktoria ist nicht einfach nur eine arme Lehrerin, sondern aus gutem Haus, wie es immer so schöne heißt, und Christian ist als Journalist nicht standesgemäß. Diese Standesunterschiede bekommen die jungen Leute deutlich zu spüren, denn Viktoria wird begleitet, sie kann schließlich nicht ganz allein in der Sommerfrische sein. Die Autorin hat es verstanden, zu erzählen, wie damals die gehobene Schicht gelebt hat. Es gab dabei schon ein wenig zum Schmunzeln.

Doch trotz aller widrigen Umständen scheinen die Protagonisten sich näherzukommen. Dies geschieht aber ganz dezent und passt sich der Handlung an. Gerade diese kleinen Gespräche und Handlungen von Viktoria und Christian haben mir gut gefallen. Nicht nur das sie beide sympathisch sind, sie handeln auch glaubhaft und ihrer Zeit angepasst.

Die Spuren, die schließlich zur Lösung führen, sind gut in der Geschichte versteckt. Die Beweise nicht zu offensichtlich, sodass man als Leser gut mit rätseln kann. Mir hat es Spaß gemacht, gemeinsam mit Christian und Viktoria auf Spurensuche zu gehen. In der Ankündigung heißt es, es wäre der erste Fall für dieses Ermittlerteam und es bleibt zu hoffen, dass es weitere Begegnungen geben wird.

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