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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2017

Lucy ist gut, Mark ist besser

Schwarze Witwen
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Der erste Fall für Lucy Clayborne

Nach einem misslungenen ersten Einsatz bei der Kripo ist Lucy wieder im Streifendienst. Ihr Traum von einem festen Job bei der Kripo scheint geplatzt. Doch als „Jill ...

Der erste Fall für Lucy Clayborne

Nach einem misslungenen ersten Einsatz bei der Kripo ist Lucy wieder im Streifendienst. Ihr Traum von einem festen Job bei der Kripo scheint geplatzt. Doch als „Jill the Ripper“ auftaucht und als Anhalterin Männer tötet, bekommt Lucy eine zweite Chance. Die Spur führt ins Gangster- und Prostituiertenmilieu und Polizistin Lucy ermittelt undercover.

Paul Finch geht einmal andere Wege. Mit seiner neuen Ermittlerin Lucy Clayborne, die jung ist und sich unbedingt beweisen will, strebt Finch ein zweites Standbein neben seiner Mark Heckenburg Reihe, an. An und für sich fand ich auch die Handlung mit Lucy nicht schlecht, allerdings reicht sie in meinen Augen nicht an Heckenburg heran. Lucy ist tough, zielstrebig, stur und gibt nicht nach auf der Suche nach der Mörderin. Dass sie sich dabei selbst in Gefahr bringt – egal. Irgendwie bekam ich keinen richtigen Draht zu ihr. Zu unnahbar war sie beschrieben und so ein wenig Jane Bond-mäßig. Mit gebrochenem Handgelenk fährt sie ihre Ducati, telefoniert nebenbei noch auf ihrem Handy und bleibt an ihren Verfolgern dran. Nun ja. Ein wenig Übertreibung darf ja mal sein. Sehr gut gefallen hat mir jedoch Lucys Wendigkeit. Als Nutte auf der Straße oder Garderobiere im Edelpuff – immer einen flotten Spruch auf den Lippen und immer voll dabei.

Der Schreibstil von Finch war wieder überaus flüssig, trat manchmal allerdings auch etwas auf der Stelle. Auffällig war, dass jegliche Spur einer Liebesbeziehung im Buch fehlte, was mir persönlich ganz gut gefallen hat. Viele Thrillerautoren „würzen“ ihre Handlungen mit Polizisten, die sich verlieben und sorgen so öfter für eine Nebenhandlung, die die Haupthandlung überlagert. Finch hat das nicht nötig. Allerdings baut auch er einen Strang ein, den es für mich nicht gebraucht hätte und wo man schnell ahnt, was er mit seinen Andeutungen bezweckt.

Fazit: Lucy ist gut, Mark ist besser .

Veröffentlicht am 12.01.2017

Super Plot

Minus 18 Grad
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Fabian Risk bekommt es mit seinem mysteriösesten Fall zu tun:
nach einer wilden Verfolgungsjagd durch seine Kollegin stürzt der verfolgte Wagen ins Meer und der Fahrer ertrinkt. Doch bei der Obduktion ...

Fabian Risk bekommt es mit seinem mysteriösesten Fall zu tun:
nach einer wilden Verfolgungsjagd durch seine Kollegin stürzt der verfolgte Wagen ins Meer und der Fahrer ertrinkt. Doch bei der Obduktion stellt sich heraus, dass der Mann tiefgefroren war.
Risk denkt an ein Versehen des Gerichtsmediziners, doch der ist überaus glaubhaft. Als die nächste Leiche gefunden wird, kommt ein wenig Licht ins Dunkel. Doch bei dieser Leiche bleibt es nicht...

"Leichen pflasterten seinen Weg" könnte man dieses Buch unterschreiben. Ich habe jetzt nicht mitgezählt, aber es waren ganz schön viele. Und ganz schön viele Personen. So fiel mir der Einstieg ins Buch nicht gerade leicht. Zumal anfangs mit jedem Kapitel eine neue Handlung mit neuen Charakteren begann. Erst allmählich fand ich mich so im Buch zurecht.

Ahnhem entwickelt ein Szenario, das den Leser miträtseln lässt. Ferngesteuertes Auto? Doppelgänger? Man kommt nicht drauf, denn Ahnhems Vorstellungskraft ist größer als unsere. Was er hier aufbaut sucht seinesgleichen. Gleichzeitig darf der Leser mit so manchem Opfer hautnah mitleiden und zittern und am Ende überschlägt sich fast alles vor lauter Spannung.
Gleichzeitig läuft eine zweite, nicht minder spannende, Erzählung über "Happy Slapping", das willkürliche Angreifen und Filmen von Personen. Wobei das gar nicht mal so willkürlich ist.

Mir hat die Handlung mit Risks Familie dieses Mal wieder sehr gut gefallen. Der Teenager, der sich erst (wieder) finden muss und aufbegehrt und der doch nur Liebe sucht. Und das Kind, das Angst um seine Familie hat und deshalb zu einem ausgefallen Mittel greift. Wobei mir das etwas unbegreiflich blieb und es wurde auch nicht aufgelöst, wer Greta denn nun wirklich ist. Wobei ich einen Verdacht habe. Das Ende wartet wieder mit einem Cliffhanger auf: Ein alter Fall - und ein Kollege Risks darin verwickelt.

Hoffentlich schreibt Ahnhem bald Nachschub :)

Veröffentlicht am 27.12.2016

Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht.

Insomnia
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Mallory verschwindet nach einer Party spurlos und taucht nach ein paar Tagen zerschrammt wieder auf. Was liegt näher, als alles dem Hammermörder, in dessen Beuteschema Mallory wunderbar passt. Doch ...


Mallory verschwindet nach einer Party spurlos und taucht nach ein paar Tagen zerschrammt wieder auf. Was liegt näher, als alles dem Hammermörder, in dessen Beuteschema Mallory wunderbar passt. Doch dieser wird durch Mallorys Lüge erst auf sie aufmerksam und auf seine Chance sinnt. Als Mallory einen Neuanfang als Callie an der Uni macht, sieht er seine Chance gekommen. Doch jetzt glaubt Mallory niemand mehr. Außer dem jungen Cop und Bobby Dees. Aber der Mörder ist ihnen eine Nasenlänge voraus.





Die Autorin hat hier das alte Gleichnis von Aesop „Der Hirtenjunge und der Wolf“ aufgegriffen und einen spannenden Thriller darum gewebt.



Das Buch ist in 3 Teile gegliedert:




· Mallorys Verschwinden
· Callies Entführung
· Die Jagd



Ist der erste Teil und der Beginn des zweiten Teils noch eher wie ein Psychothriller aufgebaut, geht es bald spannend und „Hofmann“-like grausam weiter. Leider finden sich im Buch nicht ganz so viele schön grausame Szenen wie ich es von der Autorin kenne und mag, aber die Story war durchaus komplex aufgebaut und spannend zu lesen.



Die Protagonistin kam mir allerdings manchmal etwas unüberlegt handelnd vor. Nicht nur ihr Verschwinden im ersten Teil, auch später, im Verlauf der Handlung. Die Studienkosten kamen mir etwas konstruiert vor.




Nichtsdestotrotz ein Buch, das mich wieder sehr gefesselt und mir schöne Lesestunden beschert hat. Die kurzen, spannenden Kapitel rasen nur so vorbei und ehe man es sich versieht hat man schon ein riesen Stück gelesen. Das ist auch Hofmanns Schreibweise geschuldet, die immer sehr flüssig und anschaulich ist. Allerdings bremsen die vielen Abkürzungen und die Erklärungen dazu den Lesefluss leider etwas.




Sehr amüsant fand ich die Anspielung der Autorin auf ein früheres Buch von sich. So etwas entlockt mir immer ein leichtes Schmunzeln.



Insomnia ist der zweite Teil der Reihe um Bobby Dees, den man aber unabhängig vom ersten Band „Mädchenfänger“ lesen und genießen kann.


Veröffentlicht am 19.12.2016

Lebt er?

Purpurne Rache
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Anfangs tat ich mich etwas schwer mit den vielen fremden Namen und Orten und somit fand ich etwas schwer in die Handlung. Aber nachdem sich dann der Protagonist einmal herausgeschält hatte und die Handlung ...

Anfangs tat ich mich etwas schwer mit den vielen fremden Namen und Orten und somit fand ich etwas schwer in die Handlung. Aber nachdem sich dann der Protagonist einmal herausgeschält hatte und die Handlung ebenso, lief das Lesen von Seite zu Seite besser. Grange baute einen Spannungsbogen, der sich über weite Teile des Buches erstreckte und nur kurzzeitig von Nebenhandlungen unterbrochen wurde. Auch diese waren jedoch weitestgehend interessant und lebendig, wenn auch nicht zwingend für die Story nötig. Sie dienten wohl mehr dazu, uns die Charaktere näher zu bringen. Da war zum einen der drogenabhängige Loic, der Bruder des Kommissars, der aber nur eine Nebenrolle bekam. Weitaus besser gefiel mir Erwans Schwester. Sie ist sehr vielschichtig und tough, doch auch verletzlich. Alles in allem umspannte der Krimi nicht nur die Mörderhandlung, sondern war auch Familienstudie. Denn leicht hatten es die 3 Morvans mit diesen Eltern nicht. Auch, oder gerade wegen, des Reichtums der Familie.

Die Morde sind alle recht bizarr und aufs Tüpfelchen ähnlich, so dass Kommissar Erwan Morvan (was für ein Name!) schnell dahinterkommt, wie der Hase läuft. Doch ist der Täter deshalb noch lang nicht gefasst. Im Gegenteil! Erwan rennt gegen Wände bei seinen Ermittlungen. Alle mauern und selbst seine Eltern sind nicht ehrlich ihm gegenüber.

Was er dann jedoch herausfindet ist eines Grangé würdig. Der hat allerdings dann am Ende doch noch eine weitere Überraschung für den Leser parat.

Fazit: Nicht ganz einfach zu lesender Krimi, der aber durch Spannung und überraschende Wendungen zu überzeugen weiß.

Veröffentlicht am 05.12.2016

Die Wahrheit

Die Auserwählten - Phase Null
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In einer Welt, die von Sonneneruptionen zerstört wurde grassiert eine schlimme Krankheit: Der Brand. Manche sind dagegen immun und werden in einer speziellen Anlage gefangen gehalten und für Experimente ...

In einer Welt, die von Sonneneruptionen zerstört wurde grassiert eine schlimme Krankheit: Der Brand. Manche sind dagegen immun und werden in einer speziellen Anlage gefangen gehalten und für Experimente missbraucht. Unter ihnen auch Thomas, der mit 5 Jahren in die Anlage kommt, als Auserwählter mit besonderen Fähigkeiten aber eine Sonderstellung einnimmt. Thomas wächst heran, wird älter und muss miterleben wie seine Freunde in ein Labyrinth abgeschoben werden, das sie vernichtet. Er schmiedet Rachepläne…

Phase Null spielt vor den „Auserwählten“- Bänden, lange vorher. Wir erfahren endlich die ganze Wahrheit, die hinter „ANGST“ steckt. Kleine Kinder werden von ihren Eltern getrennt und auf absoluten Gehorsam gedrillt, was mir nicht selten eine Gänsehaut verursacht hat. „Diese Einsamkeit“ und „… du wirst deine Freunde mindestens ein Jahr nicht sehen, eher vier…“ Zitate, die das ganze Ausmaß des Schrecklichen vergegenwärtigen.

Sehr schön zu lesen waren immer die Momente als es um Teresa und Thomas‘ Freunde ging. Hier kam Hoffnung auf. Wer die Folgebände, die ja vor diesem Prequel entstanden sind, gelesen hat, weiß auch, was Thomas und seine Freunde erwartet und liest das Buch mit gemischten Gefühlen.

Fazit: ein Buch über Hoffnung, Freunde und Verrat. Endlich die ganze Wahrheit über Den Brand und „ANGST“