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Veröffentlicht am 04.12.2020

Heiß und gefährlich

Bad. Irish. Mine.
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Buchinfo
Man kann sich nicht aussuchen, welchen Teil eines Menschen man lieben will. Man nimmt ihn wie er ist und lernt jede einzelne zerbrochene Scherbe seiner Seele zu lieben ...

Als Krankenschwester ...

Buchinfo
Man kann sich nicht aussuchen, welchen Teil eines Menschen man lieben will. Man nimmt ihn wie er ist und lernt jede einzelne zerbrochene Scherbe seiner Seele zu lieben ...

Als Krankenschwester Eva die Nacht mit einem irischen Fremden verbringt, ist von Anfang an klar, dass es bei dieser einen Nacht bleiben wird. Deaglan Kane gibt ihr mehr als deutlich zu verstehen, dass er nur für einen Businessdeal in Toronto und generell kein Mann für Beziehungen ist. Doch als Eva auf dem Heimweg vor seinem Apartment ausgeraubt und schwer verletzt wird, weicht er plötzlich nicht mehr von ihrer Seite - ob sie will oder nicht. Deaglan ist sich sicher, dass der Überfall etwas mit ihm und seinem Unternehmen zu tun hat. Und Eva im Gegenzug vor der unbekannten Gefahr zu beschützen ist das Mindeste, was er für sie tun kann - auch wenn dies bedeutet, all seine Prinzipien über Bord zu werfen und zu riskieren, dass sich Eva in sein Herz schleichen könnte - so wie er in ihres ...(Quelle: Lesejury)

Anfang
Gesättigt. Absolut und vollkommen gesättigt. Das war der passende Begriff für die warme und behagliche Ruhe, die sich in meinem Bauch ausbreitete, während ich ausgestreckt auf seinem Bett lag.

Meine Meinung
Nach einer gescheiterten Beziehung hat Eva erstmal die Nase voll und auch kein Interesse an Stelldicheins für zwischendurch. Bis sie auf Deaglan trifft und für eine Nacht mit zu ihm kommt. Am nächsten Morgen setzt er sie zügig vor die Tür, besorgt aber ein Taxi, das sie nach Hause fahren soll. Da Eva aber ziemlich stur ist, setzt sie keinen Fuß hinein und läuft stattdessen. Noch in der Straße, in der Deglan wohnt, wird sie überfallen. Bis er sie ein paar Tage später bei ihrer Arbeit im Krankenhaus aufsucht, hielt sie es nur für einen blöden Zufall, aber wenn Deglan so wütend wird und sie ab diesem Zeitpunkt unter seinen Schutz stellt, dann ist es wohl doch gefährlicher als sie dachte...

Okay Ladies (und auch Boys, denen solche Geschichten gefallen ^^), das ist was für uns. Ein wirklich, wirklich, wirklich heißer Bad Boy und eine sympatische Dame dazu. Oftmals habe ich das Problem, dass mir die Kerle wahnsinnig gut gefallen, aber die Autoren diesen dann so dümmlich naive Weiber an die Seite schreiben, die mir nur auf den Keks gehen. Aber hier ist das was anderes - ich mochte Eva wirklich gerne.

Natürlich ist es wieder eine von diesen Bad Boy-Nice Girl-Geschichten, in denen sich die Protagonisten ineinander verlieben, obwohl sie das absolut ausgeschlossen haben. Das ist nicht neu und man weiß eigentlich immer schon beim Lesen des Klappentextes wie es ausgehen wird - aber das macht die Geschichten ja nicht weniger gut.

"Du meinst, ich ficke eine Frau nur ein einziges Mal?", erwiederte er gedehnt.
"Ja", flüsterte ich atemlos.
Er legte den Kopf schräg, und sein Mund war nur Zentimeter von meinem entfernt. "Du bist eine Frau, für die man Regeln bricht."

(Position 1203-1205)

Ich mochte die Geschichte, ich mochte die Protagonisten und oh my, ich mochte es natürlich, wenn es heiß wurde - ich bin eben auch nur eine Frau ^^
Vermutlich werde ich mir auch die anderen Geschichten der Autorin zu Gemüte führen, wenn mein SuB irgendwann mal ein bisschen Luft für so etwas lässt.

Fazit
Natürlich ist diese Bad Boy-Nice Girl-Sache keine neue und innovative Idee, aber wenn sie richtig umgesetzt ist, ist es doch immer wieder gut. Ich mochte die Geschichte, ich mochte den Stil und ich mochte die Figuren - ich habe also überhaupt nichts zu meckern!

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Veröffentlicht am 03.12.2020

Der Mann, der uns allen die Natur näher bringt

Kielings kleine Waldschule
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Buchinfo
Andreas Kielings Videoblog »Kleine Waldschule« wird auf Facebook millionenfach aufgerufen und tausendfach geteilt. Der bekannte Dokumentarfilmer und Vortragsreferent diskutiert darin meinungsstark ...

Buchinfo
Andreas Kielings Videoblog »Kleine Waldschule« wird auf Facebook millionenfach aufgerufen und tausendfach geteilt. Der bekannte Dokumentarfilmer und Vortragsreferent diskutiert darin meinungsstark aktuelle Fragen: etwa die Rückkehr der Wölfe in Deutschland oder das Insektensterben und seine fatalen Folgen für das Ökosystem. Jetzt versammelt er die spannendsten Themen erstmals in einem Buch. Basierend auf jahrzehntelanger Erfahrung regt er an, sich mit der Natur neu auseinanderzusetzen. Er vermittelt, wann Großstadtbäume unsere Hilfe brauchen und Vogelfütterungen sinnvoll sind, was man über Biotope im näheren Umfeld, über Bienenhotels, Ameisenpopulationen, Krötenwanderungen oder Wildbegegnungen im Wald wissen sollte. (Quelle: Lesejury)

Anfang
Mit etwa vierzig hatte ich die Befürchtung, dass mein Interesse an Tieren und generell an der Natur nachlassen könnte, wenn ich erst einmal sechzig wäre, dass ich dann satt wäre, dass meine Neugierde und mein Wissensdurst vergehen könnte. Für jemanden, der als Tierfilmer sein Geld verdient, wäre das eine mittlere Katastrophe. Doch je älter ich werde und je mehr ich verstehe, wie die Natur funktioniert, was die Dinge zusammenhält, desto mehr hinterfrage und erkenne ich, und desto mehr zieht es mich wiederum hinaus.

Meine Meinung
Beim ersten Mal, als Andreas Kieling in meinem Leben in Erscheinung getreten war, erzählte er in einer Talkshow davon, wie er sich im Dschungel eine fekal-orale-Infektion zugezogen hatte (Niemals mit offenem Mund nach oben zu einem Baum schauen, auf dem ein Affe sitzt!). Seine sehr ruhige, aber spannende Art zu berichten zog mich direkt in seinen Bann. Von dieser Wirkung ist seither nichts veflogen und ich sehe mir gerne Sendungen an, in denen er selbst etwas zeigt, oder eben in Talkshows berichtet. Genau aus diesem Grund wollte ich auch sein Buch über den Wald lesen.

Wenn man der Natur unbedingt menschliche Verhaltensweisen zuschreiben möchte, dann müsste man sagen: Sie ist erstaunlich belastbar, und sie reicht uns immer wieder die Hand.
(Position 156-158)

Ruhig und sachlich, aber mit einer Menge Witz und Humor berichtet Herr Kieling über seine Erfahrungen aus den Wäldern und lässt Statistiken oder Fachwissen ganz nebenbei mit einfließen. Auch wenn er oft auf Missstände aufmerksam macht und diese mit Zahlen und Fakten belegt, macht er das nie anklagend und mit erhobenem Zeigefinger. Dass es fünf vor 12 ist, sollte mittlerweile jeder mitbekommen haben und manche Dinge sind einem vielleicht auch gar nicht wirklich bewusst (zumindest nicht in dem Ausmaß) - und genau da setzt der Autor an.

Der süße Eichensaft gärt, und wo was gärt, entsteht Alkohol. Das führt dazu, dass die Hirschkäfer mehr oder weniger ständig beschwipst sind. Außer "saufen" haben sie vor allem Sex im Kopf, und beides zusammen hemmt die Feindwahrnehmung ganz enorm.
(Position 325-327)

Die Kapitel und Themen sind kurz und knackig beschrieben. Oft kratzen sie nur ein bisschen an der Oberfläche, aber da liegt es dann eben an jedem selbst sich noch zusätzliche Informationen einzuholen, wenn gewünscht.

Manche Dinge wusste ich, andere waren neu für mich. Manchmal musste ich mit dem Kopf schütteln und manchmal lachen. Herr Kieling hat es geschafft mich mit seinem Buch genauso gut zu unterhalten wie mit seinen Filmen oder Showauftritten.

Fazit
Ein Buch, das zwar an der jeweiligen Oberfläche kratzt, so aber viele Themen behandeln kann. Im Endeffekt steht es jedem frei sich noch weitere Informationen einzuholen, wenn er es noch vertiefen möchte.
Mit seiner herrlich unkomplizierten und ruhigen Art konnte Andreas Kieling mich mit seinem Buch begeistern! Ich könnte mir auch sehr gut vorstellen, dass man dies mit nicht mehr ganz so kleinen Kindern gemeinsam lesen und sich dann auf Entdeckungsreise in die Wälder machen kann.

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Ein Handicap bedeutet noch lange keine Schwäche!

Kleiner Löwe, großer Mut
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Buchinfo
Ich bin ein Löwe, also brüll ich!

Tobe ist ein ganz gewöhnlicher kleiner Löwe. Er hat eine blonde Löwenmähne, spitze Löwenzähne und drei starke Löwenbeine. Ein Bein hat Tobe nämlich verloren. ...

Buchinfo
Ich bin ein Löwe, also brüll ich!


Tobe ist ein ganz gewöhnlicher kleiner Löwe. Er hat eine blonde Löwenmähne, spitze Löwenzähne und drei starke Löwenbeine. Ein Bein hat Tobe nämlich verloren. Trotzdem will er weiterhin all die Dinge machen, die Löwenkinder so lieben: um die Wette brüllen, Fangen spielen und Wasserbomben machen. Doch seine Freunde behandeln ihn plötzlich ganz anders. Also beschließt er, allen zu beweisen, dass er immer noch ein mutiger kleiner Löwe ist. Gemeinsam mit seinem besten Freund macht er sich auf den Weg, um den höchsten Berg zu erklimmen ...(Quelle: Lesejury)

Anfang
Tobe ist ein ganz gewöhnlicher kleiner Löwe. Er hat eine blonde Löwenmähne, spitze Löwenzähne und drei starke Löwenbeine. Ein Bein hat Tobe nämlich verloren. Das passiert Löwen genauso wie Menschen.

Meine Meinung
Nachdem Tobe von einem Krokodil sein rechtes Vorderbein "geklaut" bekommen hat, möchte er sich nun endlich wieder ins Leben stürzen und all die Dinge machen, die kleine Löwenjungs eben so machen. Das ist ja ganz normal. Doch leider sehen das nicht alle so und während die anderen Löwen ihn lieber schonen wollen, anstatt mit ihm um die Wette zu brüllen, die Geparden nicht mit ihm rennen wollen, damit er nicht fällt oder die Affen ein Blätterdach bauen, damit er nicht in der Sonne "verbruzelt", gibt es einen Freund, der ihn ganz normal behandelt und an ihn glaubt. Der Büffel. Zusammen mit ihm macht sich Tobe auf den Weg den höchsten Berg zu besteigen.

„Alle behandeln mich, als ob ich jemand anderes wäre. Dabei bin ich doch immer noch ich“, erzählt Tobe dem Büffel.
Der Büffel sieht ihm eine ganze Weile fest in die Augen.
Endlich antwortet er: „Das sehe ich.“


Dieses Buch ist eine ganz wundervolle Möglichkeit Kindern zu erklären, dass ein Handicap einen Menschen (und auch Tiere) nicht zwangsläufig schwächer machen muss. Einfühlsam und kindgerecht wird in dieser Geschichte gezeigt, dass man niemanden wie ein rohes Ei behandeln muss, nur weil er "anders" ist - das wollen nämlich tatsächlich auch die wenigsten.

Meiner Meinung nach ist dieses Buch sehr gut dazu geeignet Kindern zu zeigen, dass man sich behinderten Menschen gegenüber auch ganz normal verhalten sollte und statt zu vorsichtig zu sein lieber Mut machen und helfen muss, wenn diese auch wirklich benötigt wird. Aber ebenso gut kann man es auch nutzen, wenn ein Kind selbst betroffen ist, da hier auch Tobes Wut auf die anderen, die ja eigentlich nur helfen wollen (aber dadurch alles schlimmer machen) sehr gut gezeigt wird. So hilft es vielleicht beide Seiten zu verstehen.

Die schönen großen Illustrationen sind nicht nur toll anzusehen, sondern helfen auch pädagogisch gut um mit den Kindern das Gelesene zu vertiefen und zu verfestigen. Ich könnte mir sehr gut vorstellen dieses Buch auch in der Kita mal vorzulesen um die Themen Handicap und Behinderung aber auch Mut, Selbstbestimmung und angenommene Hilfe zu bearbeiten.

Fazit
Ein tolles Buch über Behinderung, Mut und Selbstbestimmung, aber auch über Hilfe und Freundschaft, das sowohl zur Information, aber auch zur eigenen Verarbeitung genutzt werden kann. Die Themen sind sehr kindgerecht gestaltet worden und auch die tollen Illustrationen laden zum Nachbearbeiten und Entdecken ein.
Dieses Buch werde ich mir sicherlich noch in der Printversion besorgen und irgendwann in der Kita vorlesen. (Vor)Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Klare Leseempfehlung!

Wir sind unsichtbar
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Buchinfo
Dass Valeska Mädchen liebt, ist kein Geheimnis. Ihre Familie und ihre Freunde wissen es, inzwischen sogar die ganze Klasse. Nun fehlt Valeska nur noch eins zum Glück: eine Freundin. Als sie Inken ...

Buchinfo
Dass Valeska Mädchen liebt, ist kein Geheimnis. Ihre Familie und ihre Freunde wissen es, inzwischen sogar die ganze Klasse. Nun fehlt Valeska nur noch eins zum Glück: eine Freundin. Als sie Inken kennenlernt, scheint ihr Traum wahr zu werden. Denn aus einem Kuss beim Flaschendrehen wird mehr – echte Liebe. Doch Inken will ihre Beziehung um jeden Preis verbergen. Wovor fürchtet sie sich so sehr? (Quelle: Lesejury)

Anfang
Hallo, ihr da draußen -

ja, ich hab's getan. Ist jetzt zwei Jahre her, und inzwischen wissen es alle. Meine Mutter ist zuerst völlig durchgedreht. Hat mich bei meinem Vater abgeladen, weil sie Angst hatte, ich könnte ansteckend sein. Sie wollte meine kleine Schwester vor mir schützen. Kein Witz.

Meine Meinung
Homosexualität ist auch heutzutage leider immer noch viel zu oft ein Tabuthema. Viele Menschen trauen sich nicht an ein Outing, weil die Konsequenzen leider oft schwerwiegend sind. Manch einer wird von der Familie und den Freunden gemieden, andere bekommen Schwierigkeiten im Berufs- und Alltagsleben. Ein männlicher Friseur muss ja definitiv schwul sein und eine Frau bei der Bundeswehr oder in einer Autowerkstatt kann ja nur lesbisch sein. Hingegen sind alle Fußballer, Polizisten und Feuerwehrmänner heterosexuell - denn das ist Arbeit für ECHTE Männer.

Es ist wirklich traurig, dass viele Menschen noch immer so denken. Homosexualität ist genauso "normal" wie Heterosexualität. Das gibt es schon so lange es Menschen gibt und ist auch in der Tierwelt sehr weit verbreitet. Es handelt sich dabei nicht um eine Krankheit und muss nicht therapiert oder geheilt werden! Edit: Glücklicherweise ist auch das nun endlich per Gesetz verboten.

Ein Mensch ist ein Mensch und man mag ihn oder eben nicht. Egal ob dieser Mensch nun Männer oder Frauen liebt. Es sollte sich auch niemand dafür rechtfertigen müssen, welchem Geschlecht er zugetan ist. Niemand stellt sich vor "Ich bin Hans und heterosexuell", aber wenn irgendwann jemand erfährt, dass dieser oder jener Mensch lesbisch oder schwul ist, ist das Geschrei groß und die Frage nach dem "Warum hat er/sie das nicht gesagt?" wird gestellt.

Ich kann euch sagen warum - weil es pupsegal ist!
Nehmt die Menschen wie sie sind und macht Sympathie nicht an der sexuellen Orientierung fest!


So, nun zum Buch...

Valeska ist 16 Jahre alt und hatte ihr Outing vor 2 Jahren. Nachdem ihre Mutter sie vor die Tür gesetzt hat, da sie um das Wohl ihrer jüngeren Tochter besorgt war, hat Leska bei ihrem Vater Unterschlupf gefunden. Will sie ihre Schwester sehen, dürfen diese Treffen nur unter Aufsicht stattfinden. Bis auf ihre Mutter hat in Leskas Umfeld eigentlich niemand so wirkliche Probleme mit ihrer Homosexualität.

Sie betreibt einen kleinen "Lesben-Blog" (bitte nicht falsch verstehen, ist nicht abwertend gemeint), in dem sie über ihr Outing und ihr Leben als noch ungeküsste Lesbe schreibt. Dieser wird angenehm ins Buch eingebunden und lockert die Geschichte noch etwas auf.

Das wäre zu verrückt. Schmerzhaft. Schließlich leben wir im 21. Jahrhundert und so. Na ja, viele von uns. Bei manchen ist das immer noch nicht angekommen [...].
(Seite 57)

Dass sie ungeküsst ist, soll sich auf einer kleinen Party ändern. Flaschendrehen. Eigentlich fühlt sie sich zu alt für diesen "Kinderkram" doch ändert ihre Meinung schnell, als es zu einem Kuss zwischen ihr und Inken kommt. Plötzlich ist alles anders zwischen den beiden und die vorher langweilige Inken wird schnell interessant.

Die beiden Mädchen verlieben sich ineinander und treffen sich heimlich zum Knutschen - denn Inken will diese Liebe geheimhalten. Das tut sie aus einem bestimmten Grund, den sie Leska erst nach und nach anvertraut. Diese Heimlichtuerei ist für Leska sehr belastend. Sie würde es am liebsten laut rausschreien und jedem davon erzählen, doch verstrickt sich immer mehr in Lügen deswegen und kann sich nicht mal ihrer besten Freundin anvertrauen.

Eine Ein-Frau-Armee will ich sein, eine Rächerin, die ihnen Verstand einbläut, in der Sprache, die sie verstehen.
(Seite 102)

Welches Gehemnis umgibt Inken? Kann eine heimliche Liebe bestehen? Und was wäre, wenn sie es doch öffentlich machen würde?

Maike Stein hat ein wirklich schönes Jugendbuch über Outing und "Anderssein" verfasst. Es geht um die erste Liebe, Lügen und Geheimnisse, Homophobie und Freundschaft. Die Handlungen der einzelnen Charaktere sind altersgemäß und nachvollziehbar, was die Geschichte noch realistischer wirken lässt.

Leider ist das Buch etwas kurz geraten und die Geschichte hätte noch ein paar Seiten mehr vertragen können. Ab der Mitte passiert so unglaublich viel, was viel zu schnell abgehandelt wurde. Auf meine Nachfrage sagte die Autorin, dass die Seitenzahl vom Verlag vorgegeben war und sie das Maximum ausgeschöpft habe.

Fazit
Ein Buch über Homophobie, Liebe und Freundschaft, dass mehr Seiten gebraucht hätte, was vom Verlag aber leider nicht gewünscht war.

Mir hat die Geschichte ganz wunderbar gefallen und ich würde eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen wollen.

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Veröffentlicht am 23.04.2020

Wenn dich deine Vergangenheit einholt...

Das Dornenkind
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Buchinfo
Der Berliner Kommissar Nils Trojan und sein Team stehen vor einem Rätsel, als man drei Todesopfer findet, in deren Haut mysteriöse Botschaften geritzt wurden. Trojan gerät unter Druck, denn es ...

Buchinfo
Der Berliner Kommissar Nils Trojan und sein Team stehen vor einem Rätsel, als man drei Todesopfer findet, in deren Haut mysteriöse Botschaften geritzt wurden. Trojan gerät unter Druck, denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis der nächste Mord geschieht. Doch dann wird sein schlimmster Albtraum wahr – er bekommt den Anruf einer jungen Frau, die behauptet, die Tochter des „Federmanns“ zu sein, jenes infamen Serienmörders, der ihm einige Jahre zuvor schwer verletzt entkommen war. Zu seinem Entsetzen schwört sie, dass ihr Vater noch am Leben ist, und Trojan spürt, dass die Stunde der Vergeltung gekommen ist ... (Quelle: Lesejury)

Anfang
Sabrina liebte diesen Sommer, sie schlenkerte mit den Armen und schritt noch schneller aus. Als sie um die nächste Straßenecke bog, erfasste sie ein Windhauch, und ein Prickeln fegte über ihre Haut, so jäh und intensiv, dass sie unwillkürlich die Schultern hob und verharren musste.

Meine Meinung
Es ist soweit!
Der Federmann ist wieder da!


Dachten wir doch alle, dass der Serienkiller aus Band 1 bei dem Kampf mit Nils Trojan ums Leben kam, und wurde Trojan selbst nicht müde dabei, sich und auch Jana einzureden, dass er gestorben sei, taucht er plötzlich wieder auf. Doch kann das sein? Kann Doktor Gerd Brotter, besser bekannt als "Der Federmann", den Sturz in die Tiefe und den Aufschlag auf der Spree wirklich überlabt haben? Immerhin wurde seine Leiche nie gefunden - doch reicht das schon aus? Ja! Ja, er hat überlebt und ja, er ist wieder zurück - und sein Hass gegen Trojan ist größer denn je!

Wie wir es von Max Bentow gewohnt sind, landen wir wieder mitten in der Geschichte. Es ist keine Zeit um nach einem "Was?" oder "Warum?" zu fragen, denn es geht direkt spannend los.

Der Leser begegnet Sabrina, einer jungen und lebenslustigen Frau, die unbeschwert ihren Weg geht. Als ihr ein Kleintransporter auffällt, an dem ein Mann versucht seine Frau im Rollstuhl hineinzuschieben, zögert sie nicht zu helfen. Sie konnte nicht ahnen, dass dies nur eine Falle ist und ihre Gutmütigkeit zu ihrem Verderben wird. Verschleppt und gequält, ohne dass ihr physische Gewalt angetan wird, wird sie wieder frei gelassen. Doch vorher ritzt ihr der Peiniger etwas in die Schulter. Noch froh über ihr fast unbeschadetes Entkommen, stürzt sie später vor eine S-Bahn. Was erst aussieht wie ein Selbstmord, wird schnell zu etwas anderem - denn die Ritze in der Schulter entpuppen sich als Nachricht an Nils Trojan...

Bis diese und noch weitere solcher Nachrichten kommen, geht es Nils Trojan recht gut. Irgendwie geht alles seinen Gang und auch mit ihm und Jana ist alles im grünen Bereich. Seine Tochter mag seine Freundin, fordert ihn sogar dazu auf mit Jana zusammenzuziehen und man bekommt den Eindruck, dass es prinzipiell gar nicht besser laufen könnte - bis Trojan das Gefühl bekommt, dass der Federmann wieder da ist und diese Idee von Wendy Hain untermauert wird. Wendy Hain behauptet nämlich die Tochter von Gerd Brotter zu sein und mit ihm im Kontakt zu stehen.

Ehe Trojan sich versieht, bricht seine Welt zusammen. Nicht nur, dass dieser Fall persönlicher nicht sein könnte, da der Federmann Rache schwört, auch seine Beziehung mit Jana gerät ins Wanken und seine Liebe und Treue wird durch Wendy auf die Probe gestellt. Wendy, die er gegen alle Vorsicht immer wieder in Schutz nimmt, obwohl lange Zeit nicht klar ist, auf welcher Seite die junge Frau nun wirklich steht. Ein Aspekt macht diesen Fall noch eine Spur persönlicher und auch beklemmender - aber darauf möchte ich an dieser Stelle einfach nicht eingehen, um nicht zu viel zu verraten. Lest das Buch

Wird Nils es schaffen stark zu bleiben, oder erliegt er der Veruchung mit Namen Wendy? Und auf welcher Seite steht diese geheimnisvolle Frau nun wirklich? Wird es Trojan und seinem Team nun endlich gelingen den Federmann endgültig zu schnappen und hinter Schloss und Riegel zu bringen?

"Das Dornenkind" stürzt uns von einer Spannung in die nächste und lässt uns kaum Zeit um Luft zu holen und durchzuatmen! Am liebsten hätte ich diesen Band in einem Rutsch durchgelesen (hätte ich gern bei allen, aber bei diesem hier noch mehr!) - aber das ist mit den anderen Pflichten des Lebens ja leider nicht immer so vereinbar.

Nachdem ich diesen Teil gelesen habe kann ich sagen, dass es tatsächlich der beste Band der Reihe ist - vorausgesetzt, dass man alle anderen auch gelesen hat und die konstanten Personen darin einem ans Herz gewachsen sind.

Fazit
Selten kam der Leser so nah an Nils Trojan und seine Ängste heran. Jedes Buch dieser Reihe ist absolut lesenswert - so auch der fünfte Teil!

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