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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2020

Der neue Ermittler hat noch Luft nach oben

Der Todesspieler
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Colter Shaw ist ein neuer Ermittler von meinem Lieblingsschriftsteller Jeffery Deaver. Durch seine erfolgreiche Reihe um Privatermittler Lincoln Ryhme bekannt, geht er nun einmal andere Wege.
Colter ist ...

Colter Shaw ist ein neuer Ermittler von meinem Lieblingsschriftsteller Jeffery Deaver. Durch seine erfolgreiche Reihe um Privatermittler Lincoln Ryhme bekannt, geht er nun einmal andere Wege.
Colter ist ein tougher Prämienjäger. Deaver lässt seine Persönlichkeit nur häppchenweise frei. Manchmal hatte ich das Gefühl, er lässt sich selbst noch überraschen, wie und wohin sich sein Protagonist entwickelt.
Die Handlung gliedert sich ein wenig auf in zwei Fälle: der Überfall auf Colter und was dahintersteckt und die Jagd auf den „Spieler“. Ein Computerspiel dient diesem als Vorlage für seine Taten und Colter hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Opfer zu retten. Denn der Spieler tötet sie nicht gleich, sondern setzt sie mit 5 Gegenständen aus, die ihr Leben retten könnten.
Einen Einblick in die Gaming-Industrie zu bekommen, fand ich sehr interessant. Auch die Tatsache, dass der Täter seine Entführungen darauf aufbaut. Die Umsetzung jedoch war mir ein wenig holprig. Wobei ich die Suche nach dem verschwundenen Mädchen zu Beginn noch sehr mochte. Auch Colters Wesen und seine Art, Spuren zu finden. Danach zog sich das Buch leider etwas bis zur Auflösung des Falles – um dann irgendwie erneut zu starten mit dem Eindringling in Colters Wohnwagen.
Irgendwie fehlte hier die Struktur und ich dachte, nach dem Abschluss des einen Falls wäre das Buch dann zu Ende. Aber leider lasen sich die letzten 50 Seiten wie ein Prolog für das nächste Buch. Da ich aber sehr neugierig bin, welches Geheimnis Colter noch über seinen Vater aufdeckt, bin ich da auch gerne wieder mit dabei.
Fazit: kommt leider nicht an Rhyme/Sachs heran, jedenfalls noch nicht.

Veröffentlicht am 12.06.2020

im Duo besser

Der Würfelmörder (Ein Fabian-Risk-Krimi 4)
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Ich mag die Fabian Risk Reihe von Stefan Ahnhem sehr gerne. Aber dieses Mal kann ich nicht so richtig begeistert von dem Buch berichten. Sicher – geschrieben top. Sehr spannend erzählt und auch sehr einfallsreich. ...

Ich mag die Fabian Risk Reihe von Stefan Ahnhem sehr gerne. Aber dieses Mal kann ich nicht so richtig begeistert von dem Buch berichten. Sicher – geschrieben top. Sehr spannend erzählt und auch sehr einfallsreich. Aber ich hatte das Gefühl, Stefan Ahnhem presst dieses Mal viel zu viel in ein Buch, weniger wäre hier mehr gewesen.
Da ist zum einen der Strang mit dem Flüchtlingsjungen und der „braunen“ Partei und Kommissarin Lilja. Dann der Strang mit dem Mörder der würfelt, dann noch der Pädophile der auf seine Stimmen hört und zudem noch die Geschichte von Risks Familie und zum guten Schluss noch die Tatsache, dass er privat gegen einen Bekannten ermittelt. Klar, das Buch hat viele Seiten und ich war total gespannt, wie alles aufgelöst wird. Doch die restlichen Seiten wurden immer weniger und irgendwann war klar: aufgelöst wird kaum etwas. Und es bleiben sehr viele lose Enden. Ein Strang wurde sogar gar nicht weiterverfolgt, der Mörder bereitete sich auf einen Mord vor, zog sich um – und ein paar Seiten später hat er schon den nächsten Mord vorbereitet. Aber wo ist der letzte?
Zugegeben: jeder Strang für sich ist super geschrieben und interessant. Ganz neue Ideen, die Ahnhem hier anbringt. Zum Beispiel hat mich der Würfler zutiefst fasziniert. So jemandem kommt man ja wirklich nicht auf die Schliche. Und die Schläue des Mörders, gegen den Risk nebenbei ermittelt, hat mich auch begeistert. Das Ende wartet dann noch mit einem Cliffhanger auf, den es nun wirklich nicht mehr gebraucht hätte.
Fazit: Die Bücher „Der Würfelmörder“ und „Die Rückkehr des Würfelmörders“ muss man als Einheit sehen, sonst ist man enttäuscht von diesem ersten Band.
Der Würfelmörder erschien bei Ullstein bereits unter dem Titel „10 Stunden tot“.

Veröffentlicht am 27.04.2020

Sommer- Sonne - Riviera

Riviera - Der Traum vom Meer
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Arthur Sommer hat eine Vision: Pauschalreisen nach Italien anzubieten. Hierfür reist er selbst ins Land der Zitronen und baut seine Ideen aus. Begleitet wird er von seiner Tochter Salome, die sich in Italien ...

Arthur Sommer hat eine Vision: Pauschalreisen nach Italien anzubieten. Hierfür reist er selbst ins Land der Zitronen und baut seine Ideen aus. Begleitet wird er von seiner Tochter Salome, die sich in Italien verliebt und eine gute Freundin findet. Doch der Krieg und der Fremdenhass erschweren den beiden das Leben. Kaum haben sie sich eingerichtet, müssen sie auch schon wieder massive Rückschläge hinnehmen. Doch die beiden geben nicht auf.

Mir fiel der Einstieg in das Buch etwas schwer. Viele lange Absätze hemmen den Lesefluss in meinen Augen etwas. Zudem ist das Buch nicht locker geschrieben, es ist sehr problembehaftet und erst gegen Mitte des Buches habe ich mich eingelesen gehabt.
Ich konnte zudem keine rechte Bindung zu den Charakteren aufbauen: Salome, die um ihre tote Schwester trauert, ihr Vater, der nicht wahrhaben will, dass er betrogen wird, Ornella, die einer schier unmöglichen Liebe hinterherrennt und dann noch Félix, der mehr als trübsinnig ist und der mich beim Lesen manches Mal ziemlich genervt hat. Unverständlich wie gleich zwei Frauen seine Liebe erringen wollen.
Ganz am Ende konnte mich das Buch dann noch regelrecht begeistern: Salomes Idee mit den Reisen, um Juden zu helfen, darauf bin ich nun in Band 2 gespannt.
Fazit: wer einen lockeren Sommerroman erwartet, der ist hier nicht richtig aufgehoben. Das Buch schildert eher die Probleme und Schwierigkeiten, die es mit sich brachte, Italien als Urlaubsland zu erschließen. Diese jedoch interessant und eingängig.

Veröffentlicht am 23.03.2020

Für mich schwierig zu lesen

Eisenblut
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Die Besprechung dieses Buch fällt mir nicht leicht. Einerseits weil ich es teilweise etwas schwer zu lesen fand durch die langen Absätze, andererseits, weil ich den Sinn nicht so richtig verstanden habe. ...

Die Besprechung dieses Buch fällt mir nicht leicht. Einerseits weil ich es teilweise etwas schwer zu lesen fand durch die langen Absätze, andererseits, weil ich den Sinn nicht so richtig verstanden habe.
Gabriel Landow ist ein etwas heruntergekommener Privatdetektiv. Durch Aufklärung von Seitensprüngen hält er sich mehr oder weniger über Wasser. Sein Bruder Perikles, hingegen verprasst das elterliche Gut und zwingt seine Mutter in die Armut. Gabriel wird von der Regierung beauftragt, mehrere Morde an Regierungsmitgliedern aufzuklären. Doch ist es wirklich gewollt, dass er die Taten aufklärt – oder steckt etwas ganz Anderes dahinter?
Zeitgleich mordet „Hans der Schlitzer“ junge Frauen. Er will Beachtung, doch die gibt ihm keiner. Was diese Handlung noch in der Geschichte sollte – ich weiß es nicht. Außer, dass Hans am Ende noch seinen Traumberuf findet. Das fand ich dann schon wieder zum Schmunzeln.
Wie gesagt: ich wusste wirklich nicht, was das Buch von mir möchte. Landow und Perikles kamen mir irgendwie auch nicht nahe und warum die Männer letztendlich überhaupt ermordet wurden hat sich mir nicht erschlossen. Wen ich aber sehr mochte ist Orsini. Der Taschendieb war mir gleich sympathisch. Rätselhaft blieb mir auch die Gräfin.
Das Buch spielt 40 Tage vor und 4 Tage nach dem Tod des Kaisers Friedrich III und die Einschübe um ihn und seine Todesursache fand ich richtig interessant.
Fazit: Ich bin hin- und hergerissen. Auf der einen Seite fand ich die Story sehr gut, auf der anderen Seite war das Buch nicht einfach zu lesen. Dennoch lohnt die Lektüre, man sollte sich allerdings Zeit für das Lesen nehmen.

Veröffentlicht am 25.02.2020

Ein unheilvoller Ort

Unter der Erde
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Als Elias Haack seinen Großvater zum 90. Geburtstag besuchen möchte, kommt er einem großen Geheimnis auf die Spur. Ein eingeschworenes Dorf – doch was hat es zu verbergen?

Was ganz friedlich beginnt, ...

Als Elias Haack seinen Großvater zum 90. Geburtstag besuchen möchte, kommt er einem großen Geheimnis auf die Spur. Ein eingeschworenes Dorf – doch was hat es zu verbergen?

Was ganz friedlich beginnt, weitet sich zu einer Story aus, an die man als Leser niemals gedacht hätte. Wobei ich es fast ein wenig dick aufgetragen fand. Als Elias in Volkow strandet, ist noch alles normal. Die Menschen sind nett und hilfsbereit, sein Auto wird repariert. Doch irgendetwas kommt Elias komisch vor. Zeit hat er ja, also beginnt er ein wenig zu schnüffeln, doch das stößt den Dorfbewohnern böse auf. Zudem haben sie ja auch noch einen Hintergedanken.

Und den fand ich schon etwas weit hergeholt. Mit einem anderen Verlauf hätte mir das Buch weitaus besser gefallen, aber auch so wird klar, dass Ludwig schreiben kann. Sehr anschaulich stand das Dorf vor meinen Augen und auch die Dorfbewohner konnte ich mir gut vorstellen. Als Leser weiß man nie, wer ist Freund und wer ist Feind und Hilfe kommt am Ende von unerwarteter Seite.

Fazit: Ludwig kann nicht nur Zorn, auch sein Thriller hat funktioniert. Allerdings ist Zorn von den Dialogen her eindeutig überlegen.