Cover-Bild Kleine Feuer überall
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 23.08.2019
  • ISBN: 9783423147231
Celeste Ng

Kleine Feuer überall

Das Buch zur erfolgreichen TV-Serie mit Reese Witherspoon
Brigitte Jakobeit (Übersetzer)

Ab 22. Mai bei Amazon Prime Video!

Vom Außenanstrich der Häuser bis zum Alltag ihrer Bewohner: Alles in Shaker Heights, einem beschaulichen Vorort von Cleveland, ist passgenau durchgeplant. Keiner verkörpert diesen Geist mehr als Elena Richardson mit ihrer Familie wie aus dem Bilderbuch. Sie hat ein gutes Herz, deshalb nimmt sie die alleinerziehende Künstlerin Mia Warren als Mieterin auf und behandelt deren Tochter Pearl auch sofort, als wäre sie ihr eigenes Kind. Sie überlässt nichts dem Zufall, darum gräbt sie heimlich in Mias mysteriöser Vergangenheit. Woher nur kommt diese magische Anziehung, die das Mutter-Tochter-Gespann auf alle Richardsons ausübt? Über das Gewicht von Geheimnissen und den verheerenden Glauben, das bloße Befolgen von Regeln könne Katastrophen verhindern.

Ebenfalls von Celeste Ng bei dtv erschienen sind:
»Was ich euch nicht erzählte« 
»Unsre verschwundenen Herzen«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.03.2022

Ordnung ist nicht das halbe Leben!

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Eine Gesellschaft, in welcher alles in seinen geregelten Bahnen verläuft, in welcher jeder das gleiche Ansehen haben soll und wo die Nächstenliebe ganz groß geschrieben wird, das klingt nach einen schönen ...

Eine Gesellschaft, in welcher alles in seinen geregelten Bahnen verläuft, in welcher jeder das gleiche Ansehen haben soll und wo die Nächstenliebe ganz groß geschrieben wird, das klingt nach einen schönen und heilen Welt. Doch kann so etwas wirklich Bestand haben? Was passiert hinter der äußeren Fassade wirklich? Übe ich Nächstenliebe der Nächstenliebe wegen, oder um mir selbst ein gutes Gefühl zu verschaffen? All jenen Fragen geht die Autorin Celeste Ng in "Kleine Feuer überall" auf den Grund, oder sollte man eher sagen, sie geht mit ihnen in den Abgrund? Ich hatte so meine Probleme mit dem Buch, welches das waren, erfahrt ihr weiter unten.

Die Autorin:
Celeste Ng (geboren 1980) lebte in Shaker Heights, Ohio, dem Schauplatz ihres Buches Kleine Feuer überall. Sie studierte Englisch in Harvard und Kreatives Schreiben an der University of Michigan. "Was ich euch nicht erzähle" war ihr Debütroman und wurde zum Bestseller. Auch "Kleine Feuer überall" war sehr erfolgreich und wurde sogar als Miniserie mit Starbesetzung verfilmt. Celeste Ng lebt inzwischen mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Cambridge, Massachusetts.

Inhalt:
„Es brennt! Fassungslos steht Elena Richardson in Bademantel und den Tennisschuhen ihres Sohnes draußen auf dem Rasen und starrt in die Flammen. Bisher verlief ihr Leben in geordneten Bahnen, ihr Mann ist Partner einer Anwaltskanzlei, sie selbst schreibt Kolumnen für die Lokalzeitung, die vier halbwüchsigen Kinder sind wohlgeraten. Bis auf das Jüngste. Und jetzt brennt es. Elenas scheinbar unanfechtbares Idyll – alles Asche und Rauch?“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Buch bekam vor kurzem eine Neuauflage im Taschenbuchformat. Auf dem Cover ist ein Haus zu sehen, welches Wohlstand und Idylle repräsentiert. Darüber ein blauer Himmel mit ein paar nicht bedrohlich wirkenden Wolken. Alles scheint natürlich und in bester Ordnung zu sein. Genau wie das kleine Städtchen Shaker Hights und seine Bewohner.

Die Autorin hat sich für eine auktoriale Erzählperspektive entschieden, was im Grund genommen eine gute Möglichkeit bietet, um viele verschiedenen Blickwinkel zu beleuchten. So bekommen alle wichtigen Hauptpersonen und noch einige mehr die Möglichkeit, ihre Sichtweise dem Leser nahe zu bringen. Doch genau hier entstand für mich auch ein Problem. Der Erzähler berichtet so distanziert und von oben herab von den Geschehnissen, dass ich mit den Protagonisten nicht wirklich warm wurde, nicht mit ihnen leiden konnte. Hier werden Themen wie Abtreibung, Fehlgeburten oder Rassismus behandelt, und doch empfand ich nur wenig bei deren Schildrungen. Es handelt sich eher um eine Berichterstattung der Geschehnisse, als um eine mitreißende Erzählung. Der Erzähler taucht immer wieder in die Gedanken der verschiedenen Protagonisten ein und verwischt gleichzeitig die Perspektive mit anderen. Im Grunde wird jedes Kapitel von einem bestimmten Standpunkt aus beschrieben, doch zwischendurch gibt es immer wieder Perspektivfehler, die mich zum Einen irritiert und zum Anderen gestört haben, da ich mich davon unterbrochen fühlte und so eben noch schwerer einen Bezug zu den Charakteren aufbauen konnte.

Die Detailverliebtheit der Autorin war zudem sehr ermüdend und lenkte oft von der eigentlichen Thematik ab. Außerdem gab es immer wieder erzählerische Wiederholungen, teilweise sogar innerhalb von zwei Seiten. Ich glaube man kann seinen Lesern ein wenig mehr Aufmerksamkeit zutrauen und muss nicht mehrfach erklären, wie die Mietshäuser in Shakers High geplant und gebaut sind. Und ich persönlich kann mich auch über mehrere hundert Seien hinweg daran erinnern, dass Elena beispielsweise eine gewisse Künstlerin ein Begriff ist. Diese Wiederholungen sind ehrlich gesagt etwas ärgerlich und störten mich in meinem Lesefluss.

Aufgrund all dieser Dinge hatte ich große Schwierigkeiten am Buch dran zu bleiben. Obwohl ich den Stoff der Story wirklich gut finde, so fühlte ich mich eher gelangweilt, konnte keine tiefe Verbindung zu den Protagonisten aufbauen und musste mich durch die Seiten quälen. Dennoch werde ich mir nun die Serie einmal anschauen, um zu sehen wie alles umgesetzt wurde und vielleicht gefällt mir ja ausnahmsweise mal die Verfilmung besser, als das Buch.

Kleine Feuer überall ist ein Buch, welches mich sehr zwiegespalten zurückgelassen hat. Inhaltlich war es eine spannende Thematik, die leider für mich unglücklich umgesetzt wurde. Außerdem waren einige Dinge für mich sehr stark vorhersehbar und bereits abgegriffen. Ich kann das Buch demnach nicht wirklich empfehlen. Story gut, Umsetzung überaus anstrengend. Hätte ich es nicht zuvor empfohlen bekommen, wäre es für mich ein Abbruchkandidat gewesen.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Die Charaktere waren zum Teil leider nicht meins

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Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut, da mir das erste Buch "Was ich euch nicht erzählte" der Autorinnen unheimlich gut gefallen hat. Tja, direkt vorweg, ich habe leider wieder gelernt, nur weil ...

Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut, da mir das erste Buch "Was ich euch nicht erzählte" der Autorinnen unheimlich gut gefallen hat. Tja, direkt vorweg, ich habe leider wieder gelernt, nur weil ein Buch gut ist, müssen es nicht alle sein. Ich weiß, vielen hat auch dieses Buch gut gefallen. Mir nicht.

Die Geschichte an sich, fand ich ansprechend und auch passend zum Titel. In dieser equisiten Nachbarschaft, in die Mia, eine Künstlerin, mit ihrer Tocher Pearl ziehen, gibt es viele kleine Problemchen, genau wie in Mias Leben. Es zeigt, wie jeder von uns eben seine Last, seine Vergangenheit mit sich rumträgt. In diesem Roman hat die Vergangenheit vor allem bei den Frauen mittleren Alters immer etwas mit dem Kinderkriegen und/oder dem Leben danach zu tun. Es werden verschiedene Familien beleuchtet und was sie wozu getrieben hat. Die Leben sind wirklich sehr unterschiedlich und interessant. Zudem wird das Leben der jüngeren Generation, der Tochter von Mia und ihren Freunden, den Kindern der Familie Richardson, beleuchtet. Sie sind Teenager und leben ein anscheinend unbekümmertes Leben in einer gut behüteten Welt.

Doch sobald ein genauerer Blick auf all diese Personen geworfen wird, erkennt man auch ihre dunklen Geheimnisse und ihren wahren Charakter. Hier ist mir der Charakter der Mrs. Robinson sehr übel aufgestoßen und hat das Buch für mich ruiniert. Das muss ich ganz klar so sagen. Ja, sie steht im Gegensatz zu Mia, die eben ein ganz anderes Leben mit ganz anderen Prinzipien führt und die zum Teil einen viel besseren Draht zu all den Teenagern hat als Mrs. Robinson. Aber Mrs. Robinson aggiert unter dem Deckmantel ihres journalistischen Berufs so grausam, so unverschämt, dass ich das Buch beinahe abgebrochen hätte, sogar kurz vor Schluss. Ich fand sie unerträglich. Als Journalistin, als Frau, als Mutter, als Freundin. Einfach nur falsch und hinterhältig. Eine Person, die nichts hinterfragt, immer nur schwarz und weiß sieht, sich auf nichts einlassen kann und auch ihre Kinder nur in schwarz und weiß, unperfekt und perfekt einteilt. So wie alles andere auf der Welt. Fürchterlich. Sie hat mich unheimlcih aufgeregt.

Würde ich noch ein Buch der Autorin lesen? Ja, wahrscheinlich, denn die Idee hinter dem Buch gefiel mir ja gut. Würde ich das nächste Buch eher abbrechen, wenn es mich wieder so aufregt? Eventuell, aber sicherlich wäre es dann tatsächlich das letzte Buch von ihr.

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