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Veröffentlicht am 12.06.2020

Anti Camino

Buen Camino … du mich auch
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Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 2,49 [D]
Verlag: Amazon Publishing
Seiten: 377
Format: Ebook
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 09.06.2020

Inhalt:

Ein amüsanter, frecher und schonungslos ...

Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 2,49 [D]
Verlag: Amazon Publishing
Seiten: 377
Format: Ebook
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 09.06.2020

Inhalt:

Ein amüsanter, frecher und schonungslos ehrlicher Bericht über eine Reise auf dem Jakobsweg – zwei Monate, die Karolin Jägers Leben für immer veränderten.

»Mittlerweile überholten mich bereits die 80-Jährigen, und ihr ›Buen Camino‹ begann, in meinen Ohren hämisch zu klingen. Ja, von wegen ›buen‹! Bitte, wo ist dieser Weg gut? Mir war schon lange das Zurückgrüßen vergangen. Mit jedem weiteren Pilger, der mich überholte und mir diese Worte an den Kopf knallte, musste ich mehr an mich halten, um nicht mit ›shut up‹ zu kontern.«

Karolin Jäger braucht eine Auszeit. Gefrustet von ihrem Job und nicht sicher, wo für sie die Lebensreise hingehen soll, begibt sich die 27-jährige Krankenschwester auf den Jakobsweg. Aber nirgends steht geschrieben, dass die legendäre Wanderung nach Santiago und zu sich selbst ein Spaziergang ist …

Meine Meinung:

Ein neues Buch über den Camino bzw. Jakobsweg? Das musste ich sofort lesen! Ich liebe Berichte über die Reise durch Spanien und auf anderen Wander- und Pilgerwegen. Auch die Inhaltsangabe sprach mich an und versprach eine lustige, unterhaltsame Lektüre.

Karolin Jäger, die Autorin des Buches, geht nach einer Äußerung ihr gegenüber, dass sie den Jakobsweg nicht schaffen würde, tatsächlich auf Pilgerschaft. Dabei betont sie, dass sie jemand ist, der normalerweise nicht einmal ungeschminkt den Müll rausbringt. Daher sind zum Beispiel die Übernachtungen in den Massenunterkünften ein Kontrastprogramm.

Der Schreibstil war immer gut, das muss man ihr lassen. Der gesamte Text wirkte überhaupt nicht wie ein Tagebuch, sondern wie ein Bericht. Die Aufteilung in Tage und die Angaben zu den gelaufenen Kilometern etc. fand ich immer spannend. Das waren schöne, kleine Abschnitte, die das Buch einteilten und mich zum lesen anregten.

Am Anfang fand ich die Äußerungen und Darstellungen noch unterhaltsam. Das änderte sich allerdings ziemlich schnell. Andauernd bricht sie in Tränen aus. Sogar als sie noch nicht einmal am Weg angekommen ist, rollen die Tränen, als sie ihren Anschlussbus verpasst. Großes Drama. Und als dann während der Pilgerschaft auch noch die körperlichen Beschwerden dazukommen, hat sie kaum noch ein anderes Thema. Besonders über die Füße und deren Zustand wird ausführlichst berichtet.

Was mich übrigens stutzig gemacht hat: sie ist Krankenschwester, weiß aber nicht, dass Retard-Schmerzmittel ihre Wirkstoffe langsam abgeben und daher bei akuten Schmerzen nicht empfehlenswert sind? Oder das man ein schmerzendes Knie stützt? Von Gelkissen in den Schuhen zur Entlastung und doppelten Socken beim Laufen hat sie noch nie gehört, obwohl sie das Buch von Hape Kerkeling gelesen hat und sich im Vorfeld auch über Tipps für den Jakobsweg erkundigt hat? Da kam so einiges zusammen (und noch mehr, als ich hier aufgeführt habe), bei dem ich mich wirklich ziemlich wunderte.

Was mir das Buch allerdings tatsächlich vermiest hat, war die dauerhaft negative Einstellung der Autorin. Man merkt richtig, dass sie den Weg nur geht, weil sie etwas beweisen will. Von selbst wäre sie nie auf den Gedanken gekommen. Und das ist echt schade. Sie hat wirklich IMMER etwas zu meckern und zu kritisieren.
" Er erwiderte, dass er lange nicht mehr so gelacht habe und mich richtig cool fände, weil ich die Wahrheit ausspräche und nicht immer versuchte, alles schönzureden, wie es all die anderen hoffnungslosen Optimisten taten." Seite 241

Da kann die Unterkunft so traumhaft sein wie sie will, dann schnarchen halt die anderen Mitschläfer im Raum. Allgemein sind die Themen Unterkunft, Schlaf und kaputte Füße dauerhaft im Fokus. Wer Schilderungen zur Umgebung oder Beschreibungen von schönen Highlights des Caminos erwartet, wird enttäuscht. Die Autorin hat es sich scheinbar zur Aufgabe gemacht nur von den hässlichen Seiten zu berichten, zum Beispiel dem unansehnlichen Grenzstein der letzten 100 km oder wie unbedeutend das Cruz de Ferro ist (und wie hässlich besonders die Lage sei). Nach 50% des Buches hatte ich einfach keine Lust mehr auf ihre andauernde Meckerei.
"Die Atmosphäre war insgesamt sehr liebevoll und herzlich, obgleich die Luft im Raum etwas modrig roch." 68%

Diese Reise war für sie lediglich eine Herausforderung an sich selbst, was grundsätzlich ja nichts Schlimmes ist. Aber ich verbinde mit dem Jakobsweg noch viel mehr als nur das. Daher konzentriert sie sich vermutlich auch vor allem auf die negativen Dinge, da man bei einer Herausforderung immer wieder großen Hürden ausgesetzt wird.
"Urplötzlich liefen mir die Tränen übers Gesicht, als ich endlich dieses blöde Ding mit meinem Namen darauf in den Händen hielt. Ich dachte an all die Zweifler und Ungläubigen aus meinem Bekanntenkreis. Denen hatte ich es gezeigt! Aber vor allen Dingen hatte ich es mir selbst bewiesen. Eine für mich fast unlösbar erscheinende Aufgabe, die ich ganz allein nur mit Sturheit und Willenskraft bewältigt hatte." Seite 316

Natürlich lernt sie auf dem Camino auch einige Leute kennen, mit vielen versteht sie sich blendend. Das sind die Highlights des Buches, wenn sie sich vor lauter Lachen den Bauch halten muss und sich kringelt.
Der Abschluss des Buches erschien mir dann allerdings gezwungen fröhlich. Das passte vorne und hinten nicht mit dem, was davor passiert ist überein. Es könnte allerdings auch am höheren Alkoholpegel liegen, dass sie plötzlich gut drauf war.

Fazit:

Dieses Buch ist ein Anti-Camino Buch. Wen sich Lust auf die Pilgerroute machen will, ist hiermit falsch beraten. In jedem anderen Bericht wird auch geschildert, dass es kein einfacher Pappenstiel ist diesen Weg zu laufen, dass die Füße schmerzen und die Unterkünfte unterirdisch sein können. Dazu muss man kein eigenes, weiteres Buch mit diesen Hauptthemen lesen. Außer, man ergötzt sich daran. Mir hat das leider nicht gefallen vermutlich bin ich da eher Fraktion Optimist. Daher vergebe ich nur zwei Sterne.

Veröffentlicht am 12.06.2020

Langatmig

Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange
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Preis: € 15,99 [D]
Verlag: Oetinger e-book
Seiten: 608
Format: Ebook
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 19.05.2020

Inhalt:

Ehrgeiz treibt ihn an.
Rivalität beflügelt ihn.
Aber Macht hat ihren Preis.

Es ist ...

Preis: € 15,99 [D]
Verlag: Oetinger e-book
Seiten: 608
Format: Ebook
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 19.05.2020

Inhalt:

Ehrgeiz treibt ihn an.
Rivalität beflügelt ihn.
Aber Macht hat ihren Preis.

Es ist der Morgen der Ernte der zehnten Hungerspiele. Im Kapitol macht sich der 18-jährige Coriolanus Snow bereit, als Mentor bei den Hungerspielen zu Ruhm und Ehre zu gelangen. Die einst mächtige Familie Snow durchlebt schwere Zeiten und ihr Schicksal hängt davon ab, ob es Coriolanus gelingt, seine Konkurrenten zu übertrumpfen und auszustechen und Mentor des siegreichen Tributs zu werden.

Die Chancen stehen jedoch schlecht. Er hat die demütigende Aufgabe bekommen, ausgerechnet dem weiblichen Tribut aus dem heruntergekommenen Distrikt 12 als Mentor zur Seite zu stehen – tiefer kann man nicht fallen. Von da an ist ihr Schicksal untrennbar miteinander verbunden. Jede Entscheidung, die Coriolanus trifft, könnte über Erfolg oder Misserfolg, über Triumph oder Niederlage bestimmen. Innerhalb der Arena ist es ein Kampf um Leben und Tod, außerhalb der Arena kämpft Coriolanus gegen die aufkeimenden Gefühle für sein dem Untergang geweihtes Tribut. Er muss sich entscheiden: Folgt er den Regeln oder dem Wunsch zu überleben – um jeden Preis.

Meine Meinung:

Lang erseht! Seit der Frankfurter Buchmesse 2019, auf der ich zum ersten Mal von diesem Buch erfahren habe, fieberte ich auf das Werk hin. Rund um die Veröffentlichung gab es einiges Theater, da die Ausführung anders war als vermutet (schwarzer Buchschnitt vs. schwarze Klappe) und dass das Ebook nicht direkt verfügbar war. Das löste sich jedoch alles auf und kurz vor Mittag am Erscheinungstag konnte ich auch endlich mit dem Lesen starten.

Mit dem Inhalt des Buches beschäftigte ich mich im Vorfeld nicht. Das hatte ich auch bewusst so entschieden, da ich mich vom Inhalt überraschen lassen und meine Erwartungen nicht anfeuern wollte. Ich wusste allerdings, dass es um die zehnten Hungerspiele geht und somit weit vor den anderen Büchern liegt. Doch dass es dabei um den jungen Coriolanus Snow dreht, das hat mich überrascht.

Im ersten Teil des Buches habe ich stark mit mir gerungen. Snow ist ein attraktiver und erfolgreicher junger Mann, der noch die Schule besucht. Seine Familie ist schwer geschlagen vom Krieg, er hat beide Elternteile verloren und lebt bei Verwandten, die mit viel Mühe versuchen den Anschein einer reichen, alteingesessenen Familie zu erhalten. Die Autorin gibt detaillierte Einblicke in die Nöte und Ängste der Kapitoleinwohner. Daher schwankte ich schwer zwischen Mitleid und dem Wissen, was aus Snow werden würde. Dieses Gefühl begleitete mich auch durch das ganze Buch hindurch. Als einer der erfolgreichsten Schüler seines Jahrgangs durfte er ein Tribut unterstützen. Ihm fiel dabei Lucy Gray aus Distrikt 12 zu.

Insgesamt waren die Hungerspiele selbst, bzw. die Handlungen in der Arena, in meinen Augen recht kurz gehalten. Ich hätte da mit einem weitaus längeren Handlungsstrang gerechnet. Und mit dem Ende der Hungerspiele hat mich die Autorin auch wirklich überrascht. Damit habe ich nicht gerechnet.

Nach den Hungerspielen passierten einige Dinge, sodass Snow im dritten Teil des Buches tatsächlich das Kapitol verlässt. Was, wie und warum verrate ich nicht, das würde zu sehr spoilern. Auf jeden Fall hat mir dieser Teil des Buches überhaupt nicht gefallen. Die Autorin deutet immer mehr die persönliche Entwicklung an zu dem durchgeknallten Tyrannen, den wir aus den anderen Büchern kennen. Allerdings in meinen Augen nicht überzeugend. Und besonders das Ende kam so überstürzt, dass ich es nicht fassen konnte. Besonders auch das "Erbe" war in meinen Augen zu viel Friede, Freude, Eierkuchen.

Im gesamten Buch gab es keinen Charakter, an den ich mein Herz verloren habe. Eigentlich hatte ich vermutet, dass Lucy Gray meine Favoritin sein würde, doch da sprang der Funke auch nicht über.

Ein Element des Buches, das gegen Ende immer mehr vorkam, sind Liedtexte. Lucy Gray ist Sängerin und singt bereits während der Vorbereitung der Hungerspiele um Werbung für sich zu machen. Und gegen Ende des Buches kamen immer mehr Liedtexte vor, unter anderem auch das vom Henkersbaum, das Fans sicher wiedererkennen. Die Texte waren leider oft eher schlecht gedichtet, vermutlich hinkt die Übersetzung aus dem Englischen hier etwas. Ich war auf jeden Fall irgendwann davon genervt.

Das hängt allerdings auch damit zusammen, dass ich das Buch sowohl als Ebook, als auch als Hörbuch verfolgt habe. Und im Hörbuch hören sich die Texte ganz komisch an. Sie sollen halbwegs rhythmisch erscheinen, aber der Sprecher trifft den Takt nicht. Sehr merkwürdig.
Allgemein kann ich auch sagen, dass ich neun Tage gebraucht habe um das Buch zu beenden. Bei etwa 600 Seiten zeigt mir das schon, dass ich nicht total gefesselt war. Und ohne das Hörbuch wäre ich vermutlich immer noch nicht fertig. Spannung kam nie auf.

Gut fand ich dagegen, dass man die Anfänge der Hungerspiele mitverfolgt hat. Die bisherigen waren ganz einfach gestaltet, die Kinder wurden in eine Arena gesteckt und ihrem Schicksal überlassen. Die wenigen Kameras und Mikrofone, die an festen Plätzen installiert waren, sind nicht vergleichbar mit der Technik und dem Aufwand, den man aus den anderen Bänden kennt. Interessant war auch, wie Coriolanus tatsächlich das System der Wetten und die Belieferung der Tribute mit Drohnen einführte. Dieses Hintergrundwissen, was interessierte Fans der Trilogie hier erfahren, ist für mich der einzige Pluspunkt des Buches gewesen. Dazu wäre allerdings kein 600 Seiten starkes Buch notwendig gewesen.

Der Fanservice kommt in diesem Buch auch nicht zu kurz. Das Lied vom Henkersbaum habe ich ja schon erwähnt. Aber tatsächlich fallen einige Worte (wie zum Beispiel Katniss) und Elemente werden wiederholt, die man aus den anderen Büchern kennt. Als Vorgeschichte ganz gut, das fand ich passend. Manche Szenen dagegen sind eindeutig abgekupfert und umgeschrieben, aufgewärmt wenn man so sagen mag. So wie bei Star Wars gefühlt immer eine Szene in einer Bar mit Musikern vorkommt, so hat auch diese Autorin ein paar Szenen, die sie gerne wiederholt, da sie das Publikum berühren oder unterhalten.

Fazit:

Die Bewertung fällt mir dieses mal recht schwer. Ich habe mich so lange darauf gefreut und war dann irgendwie ernüchtert. Langweilig, langatmig, teilweise nervig und dennoch informativ. Ich habe aber tatsächlich nicht das Gefühl, dass ich dieses Buch jemals wieder lesen werde. Als Print werde ich es mir auch definitiv nicht kaufen. Ich vergebe daher 2 Sterne.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.05.2020

Eher eine Biograhie

Aufblühen
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Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 14,99 [D]
Verlag: Bastei Lübbe
Seiten: 272
Format: Ebook
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 30.04.2020

Inhalt:

Wie Zimmerpflanzen uns helfen, gesund ...

Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 14,99 [D]
Verlag: Bastei Lübbe
Seiten: 272
Format: Ebook
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 30.04.2020

Inhalt:

Wie Zimmerpflanzen uns helfen, gesund zu bleiben

Pflanzen stärken unser Immunsystem, verbessern unser Raumklima, sorgen für Entspannung, unterstützen Heilungsprozesse und machen einfach glücklicher. Die Autorin Sarah Remsky besitzt weit über 100 Pflanzen, die sie hegt und pflegt. In ihrem Buch zeigt sie, wie wir den Wohntrend in den eigenen vier Wänden realisieren können und gibt Tipps rund um die richtige Pflege, Standort und heilsame Wirkungen.

Meine Meinung:

Früher hatte ich wirklich keinen grünen Daumen. Selbst die einfachsten Pflanzen sind bei mir eingegangen, weswegen ich auf Kunstpflanzen für die heimischen Räume umgestiegen bin. Aber dann änderte sich etwas: nun schon im dritten Jahr erweitern mein Mann und ich unseren Garten mit immer mehr Hochbeeten aus Paletten. Der Anbau von Gemüse, Gewürzen und auch einfach nur dekorativen Blumen ließ mich hoffen, dass doch noch irgendwo ein grüner Daumen versteckt war. Und so holte ich mir vor etwa einem Jahr meine ersten neuen grünen Mitbewohner. Seitdem bin ich den Pflanzen verfallen. Nicht alle haben es geschafft, aber die meisten schon. Daher sprach mich dieses Buch auch so an, als ich es sah und die Inhaltsangabe las.

Im langen Vorwort geht die Autorin mehrfach darauf ein, dass sie Depressionen hat und in Behandlung war und wie heilsam Pflanzen für alle Menschen sind. Da hoffte ich noch, dass es bei dieser Einführung bleiben würde und sich danach das Buch hauptsächlich auf die Pflanzen konzentrieren würde, wie ich der Inhaltsangabe entnommen hatte.

Auf Seite 41 kaufte sie sich endlich ihre erste Pflanze, eine Monstera. Gut gefiel mir, dass direkt im Anschluss ein Profil der Pflanze inklusive Bild dargestellt wurde.
Das erste Viertel des Buches ging es aber eigentlich tatsächlich nur um die Autorin und ihren Leidensweg (Vorwort + Kapitel 1).

In Kapitel 2 gab es dann endlich die hilfreichen Pflanzentips, auf die ich gehofft hatte. Es wurde zum Beispiel darauf eingegangen, wie man am besten seine Erde anmischt (inklusive Rezepten) und was die häufigsten Schädlinge sind und wie sie zu bekämpfen sind.
In Kapitel 3 ging es dann wieder weiter mit ihrer eigenen Geschichte in der Psychiatrie, bevor sich in Kapitel 4 alles um ihre liebsten Seelenpflanzen drehte. Besonders interessant fand ich dabei den Test, bei dem man seine eigene Seelenpflanze finden sollte. Dieser war ganz nett, jedoch nicht so ausführlich, wie ich es mir gewünscht hätte.

Auf jeden Fall ausprobieren möchte ich mal die Makramee-Technik. Leider fehlten bei der Anleitung die Bilder, sodass man nur nach Text vorgehen kann. Aber es gibt ja genug Anleitungen im Netz.

Die Autorin befasst sich insgesamt im Buch mit den für sie wichtigsten Grünpflanzen, die aktuell im Trend sind. Der Boho-Style kann also voll ausgelebt werden. Mir war das allerdings zu wenig. Ich habe mehr Vielfalt erwartet, mehr Informationen und vor allem mehr Bilder zu den Pflanzen. Natürlich gibt es einige Bilder, aber richtige Pflanzenprofile oder Steckbriefe kommen definitiv zu kurz.

Insgesamt gefällt mir das Design des Buches jedoch sehr. Die aquarelligen Zeichnungen peppen es auf und wechseln sich mit Fotos ab. Schön ist es schon. Und auch die Zitate und verschiedenen Schriftarten strukturieren das Buch gut. Was mir allerdings überhaupt nicht gefallen hat waren die Fotos der Autorin. Ganz ehrlich? Die Bilder sehen total geisterhaft aus. Sie hat sich so stark geschminkt (und vermutlich wurde auch viel mit Photoshop nachgeholfen), dass das Gesicht richtig unrealistisch und flach aussieht. Besonders unter den Augen fehlen komplett alle Details, als hätte man einen heftigen Instagram-Filter über das Gesicht gelegt. Wirklich schade, da Frau Remsky eine gut aussehende Person ist. Da wurde übers Ziel hinausgeschossen.

Außerdem muss ich noch bemängeln, dass es in dem Buch hauptsächlich um die Autorin selbst und ihren Leidensweg geht. Dies erschloss sich mir aus der Inhaltsangabe überhaupt nicht.
Das Wissen, das man aus dem Buch ziehen kann, lässt sich auf einige wenige Seiten reduzieren. Der Rest ist Design, Fotos und Lebensgeschichte.
Und den Wunsch der Autorin, in mir die Freunde an Pflanzen zu wecken, wurde auch nicht wahr. Wer sich nur informieren will, wird durch den autobiografischen Teil vermutlich sogar eher abgeschreckt. Für mich ist es ein klarer Fall von falscher Werbung durch den Verlag. Dabei ist das Buch nicht schlecht, ich habe mir einfach etwas anderes gewünscht und erwartet. Wäre mir bewusst gewesen, dass ein großer Teil ihre Biographie ist, hätte ich es nicht angefragt.

Fazit:

Wenn man ein Buch über Depressionen lesen will mit Details zu Pflanzen, dann ist dieses hier richtig. Ich allerdings hatte ein Buch erwartet, in dem es eigentlich (fast) nur um Pflanzen geht, in welchem allerdings auch positiven Eigenschaften und Bedeutungen für den Menschen thematisiert werden. Daher war ich leider enttäuscht und vergebe nur 2 Sterne für das Design und die guten Tipps.

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Veröffentlicht am 05.05.2020

Langweilig

Die Wächter
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Preis: € 25,95 [D]
Verlag: Random House Audio
Seiten: 13h 57min / 448 Seiten
Format: Hörbuch
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 02.03.2020

Inhalt:

In Seabrook, Florida wird der junge Anwalt Keith Russo erschossen. ...

Preis: € 25,95 [D]
Verlag: Random House Audio
Seiten: 13h 57min / 448 Seiten
Format: Hörbuch
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 02.03.2020

Inhalt:

In Seabrook, Florida wird der junge Anwalt Keith Russo erschossen. Der Mörder hinterlässt keine Spuren. Es gibt keine Zeugen, keine Verdächtigen, kein Motiv. Trotzdem wird Quincy Miller verhaftet, ein junger Afroamerikaner, der früher zu den Klienten des Anwalts zählte. Miller wird zum Tode verurteilt und sitzt 22 Jahre im Gefängnis. Dann schreibt er einen Brief an die Guardian Ministries, einen Zusammenschluss von Anwälten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, unschuldig Verurteilte zu rehabilitieren. Cullen Post übernimmt seinen Fall. Er ahnt nicht, dass er sich damit in Lebensgefahr begibt.

Meine Meinung:

Mein erster Roman von John Grisham. Endlich wollte ich mich an einen Thriller von ihm wagen. Und das Thema, sowie die Inhaltsangabe, haben mich sofort neugierig gemacht. Ebenso war eine von mir hochgeschätzte Blogger-Kollegin begeistert von dem Buch. Also landete das Hörbuch schnurstraks auf meinem Handy. Im Abo zum Glück deutlich günstiger als auf der Verlagsseite. Für einen Hörbuch-Download mehr zu verlangen als für ein Hardcover ist schon happig.

Zuerst möchte ich den Sprecher positiv herausstellen. Er ist in meinen Augen die perfekte Besetzung für Cullen Post und seine Stimme ist richtig angenehm. Cullen ist ein Anwalt, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, unschuldig verurteilte Menschen aus dem Gefängnis zu holen. Aber keine kleinen Fische! Er ist oft zu Besuch im Todestrackt und musste auch schon mehrere seiner Mandanten gehen lassen. Doch einigen konnte er zur Freiheit verhelfen. Und genau das versucht er auch bei Quincy Miller zu erreichen.

Der Autor nimmt sich unglaublich viel Zeit um den Charakter von Mr. Post aufzubauen. Gerade am Anfang überhäuft er den Leser mit unterschiedlichsten anderen Fällen, in denen er mitgewirkt hat, um einen umfangreichen Background zu bilden. Mir war das ehrlich gesagt einfach zu viel. Es gibt, neben Quincy noch einen weiteren "größeren" Fall, an dem er im Laufe des Buches arbeitet. Alle anderen hätte man von mir aus einfach streichen können. Das war zeitweise einfach nur noch verwirrend.

Gute gefallen hat mir, dass der Protagonist aus der Masse heraussticht. Seine berufliche Laufbahn begann mit der Vertretung von Verbrechern. Nach einem Zusammenbruch fand er zu Gott und besuchte das Priesterseminar. Mit der Arbeit bei Guardian Ministries vereint er seine beiden Leidenschaften und vertritt nun die Unschuldigen vor Gericht.

Was den Schreibstil von John Grisham angeht bin ich ein wenig zwiegespalten. Er ist unaufgeregt und objektiv. Was gut zu einer neutralen Schilderung eines Falles passt, ist in meinen Augen etwas Fehl am Platz wenn es um einen Roman geht. Bei mir kamen keine Gefühle oder Spannung auf. Erwartet habe ich einen packenden Justizthriller. Bekommen habe ich allerdings eine recht lahme Schilderung von vielen Prozessabläufen, Sitzungen und Gesprächen mit einem bisschen Handlung dazwischen. Besonders die letzte Stunde des Hörbuchs war ermüdend. Man wusste bereits, wie der Roman enden wird. Es wurden nur noch die schlussendlichen letzten Verhandlungen geführt und alles bis ins kleinste Detail geschildert. Das fühlte sich an als würde man in der letzten Schulstunde sitzen und nur aufs Klingeln warten, oder an einem langweiligen Nachmittag bei der Arbeit dem Minutenzeigen beim Voranschreiten zuschauen bis endlich Feierabend ist.

Sowieso ist das gesamte Buch langatmig. Immer wieder betont der Autor, dass sich Prozesse von Todestrackinsassen und Co. über Jahre hinweg ziehen können. Scheinbar wollte er das auch in seinem Buch entsprechend verdeutlichen. Leider fehlte mir der Spannungsbogen massiv und die Überfrachtung mit unwichtigen Details hat das Buch enorm aufgeblasen. Sollte ein Triller nicht spannend sein?

Fazit:

Wer sich für Justizroman interessiert, wird hier sicher einen interessanten und gut durchdachten Roman finden. Für mich war der Stoff leider zu trocken und langweilig, trotz der tollen Charaktere. Daher vergebe ich nur zwei Sterne.

Veröffentlicht am 15.04.2020

Flache Erotik

Love Recipes – Verführung à la carte
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Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 9,99 [D]
Verlag: Piper
Seiten: 384
Format: Ebook
Reihe: Band 1 der „Kitchen Love“-Reihe
Erscheinungsdatum: 06.04.2020

Inhalt:

Statt ihren ...

Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 9,99 [D]
Verlag: Piper
Seiten: 384
Format: Ebook
Reihe: Band 1 der „Kitchen Love“-Reihe
Erscheinungsdatum: 06.04.2020

Inhalt:

Statt ihren großen Traum eines Kunststudiums zu verfolgen, leitet die vierundzwanzigjährige Lili DeLuca gewissenhaft die italienische Trattoria ihrer Familie im Herzen Chicagos. Als der berühmte britische Koch Jack Kilroy ihren Vater zu einem Kochduell herausfordert, beschließt Lili, endlich einmal nicht auf Nummer sicher zu gehen und den verlockenden Briten zu verführen. Doch Jack hat genug von oberflächlichen One-Night-Stands und davon, wie die Klatschpresse ihn darstellt. Er sucht eine ernsthafte Beziehung, und Lili DeLuca könnte genau die Zutat sein, die im Rezept für sein persönliches Glück noch fehlt …

Design:

Das Cover ist schön und simpel gehalten. Auf dem rosafarbenen Hintergrund wurde ein Pulver, vermutlich ein Gewürz, schwungvoll ausgeschüttet. Die Schriftzüge treten davor gut in den Vordergrund. Das Gesamtbild gefällt mir. Manchmal ist weniger eben mehr.

Meine Meinung:

Tja, wo soll ich anfangen? Am besten beim Inhalt. Unsere Protagonistin Lili DeLuca kommt aus einer großen italienischen Familie, über die auch noch weitere Bände erscheinen werden. Bei diesem Buch handelt es sich um Band 1, der in der traditionellen Trattoria in Chicago spielt. Im Rahmen eines Kochduells trifft sie auf den charmanten Starkoch Jack Kilroy. Sofort funkt es zwischen den beiden. Die Sternchen, die er zuerst sieht, kommen eher von der Pfanne, die sie ihm über den Kopf zieht.

Die Inhaltsangabe hat mich neugierig gemacht. Ich hatte wieder mal richtig Lust auf einen klassischen Liebesroman. Da kam mir diese Geschichte gerade recht. Leider fiel schon der Einstieg ins Buch relativ holprig ab. Die Situationen wirkten total konstruiert und irgendwie fühlte es sich falsch an, was da ablief. Dieses Gefühl ließ mich während der kompletten Lektüre nicht mehr los. Das liegt nicht einmal direkt am Schreibstil, denn den empfand ich als angenehm, leicht und flüssig. Irgendwie haperte es eher an der Glaubwürdigkeit. Das lässt sich total schlecht erklären. Aber es wirkte eher wie eine total inszenierte Seifenoper, als wie ein lockerer Liebesroman.

Mit den beiden Hauptprotagonisten bin ich leider auch überhaupt nicht warm geworden. Natürlich muss Lili ein Problem mit ihrem Körper und ihren Kurven haben, wohingegen Jack genau das an ihr so anziehend finden, obwohl er bisher nur dünne Frauen gedatet hat. Wie oft ich allein die Augen verdreht habe, weil immer wieder auf diesem Punkt herumgehackt wurde. Das Thema ist für mich einfach ausgeleiert und überstrapaziert.

Wie bereits erwähnt habe ich eine Liebesgeschichte erwartet. Aber ehrlich gesagt geht es die ganze Zeit nur um Sex. Die Beziehung der beiden wird leider viel zu sehr auf die rein körperliche Ebene reduziert. Eine Charakterentwicklung oder Tiefgang in der Beziehung sucht man leider vergebens. Außerdem spielt die Handlung in einem kurzen Zeitraum von nur wenigen Tagen, sodass es für mich überstürzt wirkt. Da hätte sich die Autorin gerne mehr Zeit lassen können. Und ja, ich lese auch gerne gute Erotikromane. Doch diese Geschichte konnte mich nicht packen.

Als sehr anstrengend empfand ich die Vielzahl an Nebencharakteren, die teilweise einfach nur eingeworfen und erwähnt wurden, da sie in den kommenden Büchern eine Rolle spielen werden. Das lenkte mich immens von der Geschichte ab. Große Familie hin oder her, das war einfach zu viel.

Insgesamt bliebt das Buch leider sehr flach, es ging primär um die erotische Spannung zwischen den beiden Protagonisten. Mein einziges Highlight waren die Beschreibungen des unfassbar leckeren Essens. Da lief mir tatsächlich ab und an das Wasser im Mund zusammen und das passte thematisch super ins Buch. Mit mehr konnte das Buch allerdings nicht punkten. Schade.

Fazit:

Wer einen Erotik-Roman sucht, könnte hierbei fündig werden. Grundsätzlich gefiel mir die Idee. Leider hatte ich ganz andere Erwartungen und Hoffnungen an die Geschichte, es war mir einfach alles zu platt und sexistisch. Daher gibt es von mir nur zwei Sterne für dieses Buch.

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