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Veröffentlicht am 07.05.2020

Gut recherchierter und sehr unterhaltsamer Roman

Dragonerkind
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Hallo allerseits!

Ihr wisst ja mittlerweile, dass ich mit historischen Romanen immer ein wenig kritisch bin. Oft nerven mich schlecht recherchierte Romane, die vor Klischees einfach nur so tropfen (wie ...

Hallo allerseits!

Ihr wisst ja mittlerweile, dass ich mit historischen Romanen immer ein wenig kritisch bin. Oft nerven mich schlecht recherchierte Romane, die vor Klischees einfach nur so tropfen (wie der berühmte Ritter, der vom Pferd fällt und einfach auf dem Rücken liegen bleibt oder von allein nicht auf sein Pferd steigen kann). Umso entzückter war ich, als ich durch eine Freundin auf den A-Verlag aufmerksam gemacht wurde: Einen Verlag, der es sich auch die Fahne geschrieben hat, historisch akkurate Bücher zu veröffentlichen. Die Autorin von "Dragonerkind" betreibt selbst Living History in der Zeit (d.h. sie beschäftigt sich intensiv mit dem Thema und geht mit ihrer recherchierten Darstellung auch auf Museumstage und so). Damit war dann auch mein Interesse geweckt, immerhin ist es schwierig, Wissen zu vermitteln und dennoch ein Buch unterhaltsam zu gestalten.

So tauchte ich in die Geschichte des jungen Jean ein, der seine ärmliche Herkunft hinter sich lässt um in den Dienst des jungen Leutnant Philippe zu treten. Eine wirklich spannende Geschichte, die mich regelmäßig zum Schmunzeln gebracht hat. Sei es die erfrischende Naivität des 12 Jährigen Jean oder die Herzlichkeit des Schotten James, der noch eine ziemlich große Rollen spielen wird.

Die Charaktere sind sehr lebhaft und liebenswert beschrieben. Die beiden Hauptakteure Jean und Philippe haben sich innerhalb weniger Seiten in mein Herz geschummelt. Die Dynamik zwischen den beiden ist einfach herzerwärmend, scheinen sie doch immer zu spüren, was der andere gerade braucht. sie helfen sich gegenseitig, was wirklich nett zu beobachten ist. Auch die ganzen Nebencharaktere wie Madame LeBlanc oder besagter Highlander James sind toll beschrieben und erwachen vor dem inneren Auge zum Leben.

Auch die ganzen historischen Erklärungen, die Karola Briese immer wieder eingestreut hat, wirken nie aufgesetzt oder lehrerhaft, sondern fügen sich nahtlos in die Geschichte ein. Der Aufbau eines dragoner-Regiments wird ebenso anschaulich beschrieben wie die politischen Verwicklungen zu der Zeit. Und währenddessen ist es kein bisschen trocken, sondern zieht einen immer tiefer in die Geschichte hinein, immerhin braucht man das alles, um den Geschehnissen folgen zu können.

Das war nur Teil Eins, Teil Zwei und Drei liegen ebenfalls bei mir im Regal und warten begierig darauf, gelesen zu werden. Auch ich bin gespannt, wie die Geschichte weiter geht und was unsere beiden Helden noch so alles erleben. Diesen band kann ich für alle empfehlen, die sich für diese zeit interessieren oder einfach mal wieder in einen guten historischen Roman abtauchen wollen.

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Für Freunde von anspruchsvoller Literatur

Die Schauspielerin
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Hallo allerseits!

Als eingefleischter Theater-Fan reizte mich bei diesem Buch schon allein der Titel. Ich erwartete eine fiktive Biographie, die mich das Leben einer Schauspielerin verfolgen lässt, vielleicht ...

Hallo allerseits!

Als eingefleischter Theater-Fan reizte mich bei diesem Buch schon allein der Titel. Ich erwartete eine fiktive Biographie, die mich das Leben einer Schauspielerin verfolgen lässt, vielleicht mit Einblicken hinter die Kulisse. Doch was ich nicht wusste, dass mich dieses Buch vollkommen überraschen würde ich erstmal ein paar Tage brauchen würde um meine Gedanken zu sortieren und zu überlegen, wie ich meine Eindrücke zu diesem Buch auf Papier bringen konnte.

Zuerst einmal geht es hier nicht nur um das Leben von Katherine O'Dell, einer irischen Schauspielerin, die aus den einfachsten Verhältnissen zu einem Star heranwächst. nein, es geht viel mehr um ihre Tochter Norah, die mit ihrer Mutter leben muss, die zu jedem Zeitpunkt ihres Lebens eine Rolle spielt. Die Beziehung zwischen den beiden ist meistens eher kompliziert, da Katherine eine wahre Diva ist. Wer sich an den Film "Boulevard der Dämmerung" aus den 50er Jahren erinnert, wird in Katherine O'Dell ab und zu ein wenig den alternden Filmstar Norma Desmond erkennen, die auch bis zum Ende daran glaubte, dass sie weiter Erfolg haben würde.

Die Geschichte wird nur zeitweise wirklich chronologisch erzählt und schwenkt immer zwischen der Geschichte der Schauspielerin und ihrer Tochter, die doch immer wieder Parallelen aufweisen um dann wieder vollkommen auseinander zu driften. Den Schreibstil kann ich nicht anders beschreiben als mit "ungewöhnlich" - allerdings nicht im negativen Sinne. Es ist definitiv keine leichte Lektüre und greift auch immer wieder schwer zu verarbeitende Themen wie Vergewaltigung und Gewalt auf. Sei es die Gewalt gegen Frauen oder die Gräueltaten der IRA, die immer wieder eine Rolle spielen. Das Buch regt zum Nachdenken an und bleibt für mich deutlich länger in Erinnerung.

Anne Enright ist eine mehrfach ausgezeichnete irische Autorin, die mit ihrem außergewöhnlichen Stil und ihrer Art, eine Geschichte zu erzählen, bei diesem Buch definitiv zu überzeugen weiß. Selten hat ein Buch so einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen, gerade, wenn es eher um "ernstere" Literatur geht. Ich würde das Buch jederzeit empfehlen, auch wenn es nicht eine leichte Sommerlektüre ist. Doch wer anspruchsvolle Bücher mag, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen.

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Veröffentlicht am 04.03.2020

Wer auf Dark Fantasy mag und ein ganz besonderes Buch sucht, der ist bei Chaosbringer genau richtig.

Chaosbringer
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Hallo allerseits!

Es handelt sich um einen Dark-Fantasy-Roman der seinesgleichen sucht. Ich habe bisher noch nie etwas in dieser Art gelesen, es war von vorne bis hinten ein absolut außergewöhnliches ...

Hallo allerseits!

Es handelt sich um einen Dark-Fantasy-Roman der seinesgleichen sucht. Ich habe bisher noch nie etwas in dieser Art gelesen, es war von vorne bis hinten ein absolut außergewöhnliches Leseerlebnis. Ich muss dazu sagen, dass ich es erst gestern bekommen habe. Die Tatsache, dass ich die 252 Seiten bis heute schon fertig gelesen habe, sagt schon einiges darüber aus.
Zu aller erst das Cover. Wunderschön in verschiedenen Grau-, Weiß- und Schwarztönen gehalten mit dem auffällig verschnörkelten "C" in der Mitte. Das war es eigentlich, was mein Interesse an diesem Buch als allererstes geweckt hat. Ich gestehe, ich habe eine Schwäche für schöne Cover oder auch schöne Verpackungen.
Die Geschichte um den gefallenen Engel ist so anders, als man es erwartet. Die Schreibweise ist ungewöhnlich, da aus der zweiten Erzählperspektive ("Du") erzählt wird. Man fühlt sich von vorneherein mittendrin in der Geschichte und kann sich gut in den Hauptcharakter einfühlen. Jeder der Charaktere ist gut beschrieben und fühlt sich lebendig an. Die Autorin beweist ein gutes Gespür für Atmosphäre und eine gute Beobachtungsgabe. Gerade die ersten Szenen sind so eindrucksvoll und stimmig, dass es einfach Spaß macht, sie zu lesen und in sie einzutauchen. Dennoch ist dieses Buch nichts für schwache Nerven, jedenfalls nicht, wenn man sehr religiös ist. Mich persönlich hat es nicht gestört.
Für mich waren die 252 Seiten definitiv zu kurz, ich wäre gerne noch länger in dieser Welt geblieben und hätte die Geschichte von Luzifer weiter verfolgt. Selten habe ich ein Buch so schnell durchgelesen, es quasi inhaliert. Leider ist aktuell keine Fortsetzung geplant, auch wenn ich es mir wirklich wünschen würde.

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Veröffentlicht am 04.03.2020

Ein wirklich spannender Roman, der eine gelungene Mischung aus Fantasy, Steampunk und historischem Roman ist.

Der Kristallpalast
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Hallo allerseits!

Wieder handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, das ich kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen habe. Der Roman ist ein Steampunk-Roman, ein Genre, was mich wahnsinnig interessiert. ...

Hallo allerseits!

Wieder handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, das ich kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen habe. Der Roman ist ein Steampunk-Roman, ein Genre, was mich wahnsinnig interessiert. Umso glücklicher war ich, als ich herausfand, dass ich gewonnen hatte.

Die Geschichte ist vom ersten Augenblick an super spannend. Man lernt abwechselnd die drei Charaktere kennen, die alle jeweils aus der Ich-Perspektive erzählen. Somit kann man immer deren Gedankengänge und Gefühle gut nachvollziehen. Am Anfang sind alle ziemlich undurchschaubar, jeder trägt sein eigenes Geheimnis mit sich spazieren.

Es dauert einige Seiten, bis der Roman in Fahrt kommt, doch ich mag eigentlich diese ruhige Erzählweise, die in keinster Art langweilig ist. Die Tagebuch-Einträge von Major Blackwell erzählen die Vorgeschichte, die am Ende gebraucht wird um das große Ganze zu verstehen.

Allgemein ist das keine einfache oder leichte Lektüre, die man mal eben zwischendurch lesen kann. Dieser Roman ist einer, der es erfordert, dass man sich Zeit für ihn nimmt und sich ein wenig konzentriert. Durch die Sprünge zwischen den Protagonisten und teilweisen Sprüngen in den Kapiteln selbst ist es teilweise etwas schwierig, der Handlung zu folgen, aber wenn man das erstmal verstanden hat, dann tut das der ganzen Geschichte keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil, man lässt sich viel mehr auf die Charaktere ein und verschwindet immer mehr in deren Gedankenwelt.

Der Schreibstil ist flüssig und nie langweilig. Man merkt kaum, dass drei unterschiedliche Autoren daran teil gehabt haben, auch wenn Oliver Plaschka im Nachwort auch sagt, dass ein Großteil des Romans auf ihn zurück zu führen ist.
Von ihm gibt es auch zwei weitere Romane. "Die Magier von Montparnasse" und "Fairwater", die vermutlich auch noch in meine Sammlung wandern werden, so bald ich meinen Stapel der ungelesenen Bücher weiter dezimiert habe.

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Veröffentlicht am 04.03.2020

Großartiges Kochbuch

Mit dem LITTLE LIBRARY COOKBOOK durchs Jahr
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Hallo allerseits!

Was gibt es besseres, als seine zwei größten Leidenschaft verbinden zu können? Richtig, nichts. In meinem Fall ist es eben Kochen und Lesen. Ein Kochbuch, dass sich bei den Rezepten ...

Hallo allerseits!

Was gibt es besseres, als seine zwei größten Leidenschaft verbinden zu können? Richtig, nichts. In meinem Fall ist es eben Kochen und Lesen. Ein Kochbuch, dass sich bei den Rezepten an Romanen orientiert und dann auch noch durch die verschiedenen Saisons begleitet? Absolut perfekt!

Als ich es dann in den Händen hielt, war ich vollkommen hin und weg, ohne es aufgeschlagen zu haben. Selten ist mir ein so hochwertiges Hardcover-Kochbuch über den Weg gelaufen. Ich hielt es schon fast ehrfürchtig in den Händen und konnte meinen Blick schon nicht von dem wunderschön gestalteten Cover abwenden. Die Struktur des Umschlags fühlt sich gut in den Händen an und obwohl ich normalerweise nicht so Tast-affin bin, saß ich bestimmt 3 Minuten da und hab nur über das Cover und den Buchrücken gestreichelt (Ja, so hat mein Mann auch geguckt)

Als ich es dann aufschlug und zu lesen begann, war meine Begeisterung kaum zu zügeln. Das Buch ist nach Saisons aufgeteilt, aber nicht typisch nach den Quartalen, sondern wirklich nach den Jahreszeiten. Da gibt es den "Beginnenden Frühling" und den "verschwenderischen Frühling" nur um mal meine Lieblinge zu nennen. Die Zutaten, die dann in den folgenden Rezepten verwendet werden, entsprechen auch immer der jeweiligen Saison. Und das Beste: Sie haben immer Bezüge zu Büchern. Es gibt auch immer zu den Jahreszeiten die passenden Buch-Empfehlungen, die mir schon Lust auf diese vielen unbekannten Titel gemacht haben. Ich kann mir gut Vorstellen mit "Norden und Süden" von Elizabeth Gaskell die ersten Frühlingsboten zu begrüßen oder mit "Die Blütezeit der Miss Jean Brodie" von Muriel Spark den bunten Herbstblättern beim Fallen zuzugucken.

Die Rezepte sind mal sehr aufwendig, mal recht simpel, aber immer so beschrieben, dass man nicht drei Fragezeichen über dem Kopf hat. Es werden jede Menge verschiedener Aromen geboten, mal asiatisch, mal italienisch oder skandinavisch. Da ist wirklich für jeden etwas dabei. Ich bin mir sicher, dass ich Euch hier auf dem Blog noch einige der Rezepte vorstellen werde.

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